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Geschrieben von buzzidil am 05.11.2013, 21:45 Uhr

Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Unser Sohnemann ist nun fast 17 Monate alt. Er stillt immer noch häufig und nimmt aber parallel je nach Lust und Laune (und je nach Essen) nun immer mehr vom Familientisch zu sich. Bis anhin hat er mir nie ganz deutlich kundgetan, wenn er gestillt werden wollte. Das heisst ich habe es "erraten", bzw. wusste wenn er müde ist und jammert usw. will er die Brust. Auch zum Trost, natürlich zu den Mahlzeiten nach dem Essen, usw. Ich habe sie ihm auch oftmals angeboten, wenn er nicht danach verlangt hat, z.B. bevor wir spazieren gingen, damit er nicht grad draussen danach verlangte. Habe ich zwar dann trotzdem oft gemacht - auf dem Spielplatz, wenn er zu quengeln begann. Hilft halt super, da er keinen nuggi nimmt.
In der Nacht habe ich es von Anfang an so gemacht, dass ich ihn nur höchst selten länger nuckeln liess (ich stille liegend im Familienbett - er hat ein eigenes Bett neben meines geschoben). Ich liess ihn immer trinken, nachdem der MSR durch war wurde er ruhiger und da habe ich abgedockt und er schlief ein. Das klappte fast immer. Lieber wiederholte ich das jede Stunde, als ihm die ganze Nacht quasi die Brust im Mund zu lassen. Ich kann so kaum schlafen.
Nun hat er aber seit ca. 3 Wochen die doofe Angewohnheit, dass er sich tags und z.T. nachts mit der Brustwarze im Mund auf den Bauch dreht und mit den Beinen dazu bewegt, sehr unangenehm und ich halte ihn dann fest. Er hat aber eine solche Kraft, dass er es immer wieder schafft auf den Bauch zu drehen. Das macht er auch mit Vorliebe, wenn ich ihn tagsüber stillen will zum einschlafen und er noch nicht zum umfallen müde ist. Das Problem ist nur: Er schläft nicht oder nur höchst selten ohne stillen ein. Wie gewöhne ich ihm das ab?

Und das 2. was mir sehr wichtig ist: Seit einer Woche hat er gelernt, dass er auf das was er will, zeigen kann und sehr laut "DA" sagt. Süss, aber eben auch herausfordernd. Er zeigt nun immer wieder auf meinen Busen und sagt "DA". Wir hatten vorher einen einigermassen verlässlichen Stillrhythmus seit er grösser ist über den Tag, den habe ich etwas gesteuert und er bestimmte den Zeitpunkt. Das war nach dem frühstück, dann Mittags zum schlafen, dann bevor wir spazieren gingen und abends nach dem spazieren und noch zum einschlafen abends. Dazwischen durfte er auch wenn er Trost brauchte oder sehr quengelig war. Nun seit er "DA2 sagt, will er schon während dem Frühstück, dann beim spielen am Boden, wenn er grad meinen Busen sieht, wenn ihm langweilig ist, wenn er müde wird bevor Mittag ist, usw. Und das kommt ihm dann mitten im Gottesdienst in den Sinn, usw. Finde ich prinzipiell gar kein Problem, ich habe ihn nun oft gestillt, aber auch mal gesagt, dass er nun grad hatte und er warten muss. Manchmal akzeptiert er das, manchmal wirft er den kopf nach hinten und schreit. Habe ihm auch manchmal stattdessen die Trinklernflasche angeboten. Nun wie finde ich einen Mittelweg? Abstillen will ich nicht, nach Bedarf stillen möchte ich weiterhin, aber nicht so. Er hat ja keinen Schnuller und deshalb ist die Brust das einzige hilfreiche Mittel bei Müdigkeit. Aber ich mag bei diesen Temperaturen auf dem Spielplatz nicht mehr stillen und das hat er absolut nicht verstanden - wir mussten nach Hause gehen zum stillen (will ich aber auch nicht immer sofort). Ebenso möchte ich nicht mehr in der Krabbelgruppe, Gottesdienst,usw. immer sofort stillen wenn er das möchte. Muss ich nur noch zu festen Zeiten stillen oder wie mach ich das? Ich kenne Zweijährige die einen üblen Trotzanfall bekommen, wenn sie zur Langeweile stillen möchten und nicht dürfen. Irgendwie möchte ich dem vorbeugen ohne abtsillen zu müssen. Ebenso weiss ich von Müttern welche abstillen mussten, weil das Kind unter Protest grad überall wo sie waren das T Shirt hochgezogen hat. Dann kenne ich auch Mütter welche ihre 3,4 Jährigen bei Treffen alle 10 Min an die Brust lassen zum stillen. Wenn sie das so wollen ists ok, für mich stimmt das nicht mehr. Babys uneingeschränkt, klar, aber jetzt mit 1.5 Jahren möchte ich es etwas anders. Nur wie? Er lässt sich eben kaum anders beruhigen. Es muss doch eine Lösung geben wie man Langzeitstillen kann ohne dass das Baby fast "Brustsüchtig" wird bei Langeweile und co.
Unser Grösserer hat sich eben mit 18 Monaten selbst abgestillt, weil ich schwanger wurde. Deshalb habe ich keine Erfahrung was das stillen von grösseren Kindern angeht. Vielen Dank und liebe Grüsse

 
5 Antworten:

Re: Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Antwort von niccolleen am 05.11.2013, 21:59 Uhr

Hi,

Ich denke, ist ein tolles Gefuehl, wenn man auf einmal zu verstehen beginnt, dass man ueber sein Leben mitbestimmen kann! Ich finde auch, dass das was tolles ist und seine Berechtigung hat und habe meine Kinder darin nie beschnitten. Allerdings heisst das nicht, dass man dadurch andere einschraenken darf, finde ich. Also nur aus Prinzip alle "Befehle" annehmen finde ich genauso falsch wie aus Prinzip "Nein", damit irgendwelche imaginaeren Grenzen gesetzt werden. Die Grenzen werden vom Leben eh vorgegeben, und dazu gehoert, dass wenn dir das wehtut oder dich am Schlafen hindert oder du gerade unterwegs bist und nicht stillen kannst oder willst, weil es zu kalt ist oder aus welchen Gruenden auch immer, dann versteht er sehr wohl, dass er zwar probieren kann, mitzubestimmen, aber in dem Fall ueberstimmt ist. Kompromisse kann man immer finden, das mache ich fast immer, weil das fuer beide was bringt.

lg
niki

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Re: Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Antwort von sileick am 05.11.2013, 22:13 Uhr

Ich kann niccolleen (hoffentlich schreibe ich das richtig, mit den ganzen doppelten Buchstaben ;-)) aus vollem Herzen zustimmen.

Meine Kleine hat auch eine ähnliche Phase gehabt und kommandierte sehr herum. So wirkt es ja auf uns. Ich habe ihr immer wieder freundlich zu verstehen gegeben, dass ich es besser finde, wenn sie mich freundlich bittet (das geht auch, wenn man noch nicht so sprechen kann).

Meine Erfahrung ist, dass der Reiz schnell nachlässt, wenn das Spiel "Ich erreiche was mit DA!" langsam weniger spannend wird, weil andere Dinge an seinen Platz treten. Dein Kind will Dich nicht kommandieren. Es will sich als selbstwirksam erleben. Wenn das gelingt, stärkt ihn das.

Deine persönlichen Grenzen musst Du für Dich festlegen, und die muss er dann eben schlucken. Da mag es dann mal Protest geben. In solch einem Fall habe ich meiner Kleinen immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich Verständnis dafür habe, wenn sie es "doof" findet, dass es aber nicht anders geht bzw. ich es so haben möchte. Das können die Kinder wechseln, so lange man sie dann auch den Frust ausleben lässt, ohne abermals gegensteuern zu wollen.

Ich stille meine Kleine immer noch überall (abgesehen von den Schwiegereltern, die das gar nicht wechseln können). Wenn es mir gar nicht passt, zeitlich oder aufgrund der aktuellen Situation, dann sage ich ihr, wann sie es wieder kann (z.B. "wenn der Spielkreis vorbei ist" oder "wenn wir zu Hause sind" oder "wenn ich auf Klo gewesen bin" oder "wenn ich fertig bin mit Essen"). Das klappt gut.

Ausnahmen: Krankheitszeiten oder Schübe. Dann klappt es nicht. In solchen Zeiten komme ich ihr entgegen und schiebe meine eigenen Grenzen mal mehr nach hinten. Es bleibt nicht so.

Nachts hat sie auch lange viel genuckelt. Wir haben später verabredet, dass sie mit Papa einschläft und ich erst mal im Nebenzimmer. Haben ihr vorher gesagt, dass sie nun nachts schlafen muss, weil Mama auch schlafen will/muss (ich war krank), und dass sie morgens, wenn Papa aufsteht, zu mir darf und gemütlich weiter kuscheln und stillen. Das hat gleich geklappt. Ich denke, da ist die Vorbereitung, das rechtzeitige Sprechen mit dem Kind wichtig. Sie verstehen uns gut, die Kleinen, in dem Alter.

Wünsch Dir viel Erfolg, Deinen eigenen Weg dabei zu finden! Ich finde, für uns hat es sich sehr gelohnt.

LG Sileick

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Re: Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Antwort von niccolleen am 05.11.2013, 23:29 Uhr

Das doppelte C kommt immer dann zum Tragen, wenn sich schonmal einer meinen Nick geschnappt hat oder ich mich irgendwo vor Jahren schonmal angemeldet hab und dann keine Moeglichkeit mehr war, das Passwort wiederzubekommen ;-)

Ansonsten hast du das wesentlich besser formuliert als ich, ich erkenne auch total viel wieder. Und ich lese das zum ersten Mal, dass noch jemand ausser mir findet, dass man Verstaendnis haben muss, wenn Kinder sich aergern und dass sie ihren Frust auch ausleben duerfen! Und nicht sofort abgelenkt werden muessen oder gesagt werden muss, sie sollen aufhoeren zu weinen oder sonstwie ueberbemueht sein muss, dass sie sich bloss nicht aufregen muessen. Aerger muss doch raus und man darf sich doch ausdruecken!

lg
niki

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Re: Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Antwort von chrpan am 06.11.2013, 2:29 Uhr

Hmmm, ich verstehe, dass diese Bauch-Einschlaf-Situation unangenehm ist. Leider weiß ich da kein Mittel dagegen, vielleicht ist es eine Pase wie so vieles?
Mein Sohn mag zu 50% im Gehen Einschlafgestillt werden, da ist keine Gefahr von auf den Bauch Drehen, im Liegen ist es entspannter :-)
Ansonsten bin ich eine von denjenigen, die ihren 3 jährigen Sohn sprichwörtlich immer dann stillen läßt, wann er das möchte. Und nun überlege ich gerade, wie das bei ihm war, als er 17 Monate alt war. Nein, da hätte er nicht verstanden, wenn ich ihn vertröstet hätte. Die einzigen Ausnahmen vom Stillen nach Bedarf hatte ich vergangenen Hochwinter, als ich meine Winterjacke lieber nicht aufmachen wollte und wir unweit von unserer Wohnung waren. Da habe ich ihm erklärt, dass ich ihn gerne zuhause stillen möchte, wo es warm ist. Das war ok für ihn, weil er sich örtlich gut orientieren kann und sehen konnte, dass das tatsächlich der Heimweg ist und zudem war er da schon über 2 Jahre alt.
Ich denke auch, Kinder haben genauso das Recht, mit Nachdruck ihre Bedürfnisse zu äußern und der gesellschaftliche Trend, ihnen sogleich beizubringen, sich nur dezent und emotional "ausgeglichen" zu äußern, v.a. wenn sie etwas möchten / brauchen ist fragwürdig. Da schließe ich mich niccolleen und sileick an.
Liebe Grüße,
Chris

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Re: Langzeitstillen, wie habt ihrs gemacht?

Antwort von Kräuterzauber am 06.11.2013, 9:28 Uhr

Mein Sohn ist 21 Monate und ich stille nach dem Prinzip "nicht anbieten - nicht ablehnen", wobei ich zu gewissen Zeiten oder Örtlichkeiten schon mal ablehne, er motzt dann weng aber er versteht es meistens. Zu Hause wenn wir sind habe ich allerdings keine Wahl ;)
Bei uns ist es auch mehr geworden, seit er es benennen kann, das legte sich aber wieder. Nachts kann ich allerdings gar nicht "ablehnen", da braucht er einfach seinen "sichren Hafen" noch.
Zu eurer "auf den Bauch-Dreh-Situation": Kannst du ihm nicht sagen, dass das der Mama "aua" macht und ihm die Brustwarze aus dem Mund lösen? Und statt dessen vlt den Schnuller anbieten? Meiner ist auch ein Bauchschläfer, allerdings dockt er dazu vorher (gott sei dank) ab :)

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