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Geschrieben von Ottilie2 am 12.01.2013, 9:18 Uhr

Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Ich bin nämlich bald fertig mit dem Buch und finde es sehr bewegend, ich kann daraus viel für mich mitnehmen (Beziehung zur eigenen Mutter). Aber ich bin irgendwie auch traurig, dass ich hier nicht so leben kann, wie ich es gerne möchte.

 
16 Antworten:

Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Catmu am 12.01.2013, 9:38 Uhr

Was meinst du mit hier und mit nicht so, wie du möchtest?

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Ottilie2 am 12.01.2013, 10:44 Uhr

Dass ich hier (in meinem Umfeld) die Einzige bin, die ihre Kinder anders behandelt. Nichtmal mein Partner zieht mit, ihm ist das alles zu ökomäßig. Ich fand besonders interessant, wie Liedloff zu Lob und Tadel steht... dass beides nicht gut ist. Aber zB in dem Kindergarten, wo meine Große hingeht, gibt es Strafen, da wird eigentlich nur gemeckert, nur ausgebremst, nur demotiviert. Und meine Familie (Eltern) meinen, sie müssten ganz ganz viel loben: Wenn meine Tochter zB was bastelt, veranstalten die so einen Freudentanz, dass man sich schon fremd schämen muss. Echt, das kriegt meine Tochter mit, wie aufgesetzt das alles ist.
Auch, dass es in meiner Familie (alle) nur um eins geht: Dass aus den Kindern "etwas wird", nervt mich. Ich möchte meine Kinder nicht erziehen, ich will sie nicht in eine Richtung drängen. Es werden schon keine Schwerverbrecher aus ihnen werden.
Ich gebe zu, ich bin durch das Buch etwas aufgewühlt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mir meine eigene Kindheit so offen darlegt (ich wurde so extrem überbehütet und demotiviert, dass ich noch nichtmal Fahrrad fahren kann... das sieht aus, als wäre ich besoffen).
Ich bräuchte ein gutes soziales Netz aus Leuten, die genauso darüber denken wie ich, das kriege ich nicht. Ich werde hier schon angemault, weil ich keinen Kinderwagen habe (neulich in der Radiologie beim Brustultraschall: "Wo ist ihr Kinderwagen?"-"Habe ich nicht."-"Und wohin dann mit dem Kind?"-"Einfach neben mich auf die Liege."- "Das geht nicht...").

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Expo2 am 12.01.2013, 10:59 Uhr

Hi,
ich habs gelesen, bin aber pro und contra, manches ist gut, manches nicht.
Wenn du anschluss brauchst geh doch virtuell in eine Community?!?

Rabeneltern. zb und das Continuum netzwerk gibt es bstimmt auch noch.
LG
Ex

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von DreiJungsMama am 12.01.2013, 11:26 Uhr

Jean Liedloff kenne ich nicht, aber Jesper Juul schreibt sehr ähnlich über loben und Strafen. Hast du von ihm schon etwas gelesen?

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Ottilie2 am 12.01.2013, 11:31 Uhr

Wenig. Er hatte mal im Focus ein dämliches Interview zum LZS abgeliefert, seitdem traue ich dem nicht über den Weg:

http://www.lalecheliga.de/public/documents/Stellungnahme%20LLL%20zu%20Juul%20Focus%20Nr%2022-12.pdf

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Und außerdem

Antwort von Ottilie2 am 12.01.2013, 11:33 Uhr

... ("außerdarum" würde meine Tochter jetzt sagen): Ich mag seinen Schreibstil nicht. Ich finde den so langatmig, da kann ich mich nicht lange konzentrieren.

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Re: Kann man durchaus umsetzen!

Antwort von Hexhex am 12.01.2013, 12:11 Uhr

Huhu,

ich habe von Jean Liedloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" gelesen, wahrscheinlich meinst Du dieses Buch, oder? Ich habe davon sehr viel mit in unseren Alltag genommen. Soweit dies eben möglich ist, wenn man nicht in einer Steinzeitgesellschaft lebt, wie Liedlogf sie damals beobachtet hat. Es lässt sich natürlich nicht alles eins zu eins auf hier übertragen, aber das muss es ja auch gar nicht. Es reicht doch, einige wichtige, zentrale Impulse aufzunehmen und umzusetzen. Bleib dabei ruhig Deiner Linie treu, setze Dich in Deiner Umgebung hier durch, sei klar in Deinen Ansagen zur Erziehung Eurer Tochter.

Wenn Dein Mann dabei ab und zu eine andere Linie fährt, ist dies übrigens gar nicht so schlimm. Eltern müssen nicht absolut gleichgeschaltet sein, sondern Kinder dürfen ruhig erleben, dass Mama und Papa eigene Persönlichkeiten sind und sich in bestimmten Situationen unterschiedlich verhalten. Damit kommen sie klar. Denn Kinder sind klug, komplex, anpassungsfähig, flexibel - sie können Unterschiede bei ihren Bezugspersonen einordnen und verarbeiten. Auch bei uns ist es nicht schlimm, dass mein Mann hier und da andere Auffassungen hat als ich und anders auf unsere Kinder reagiert.

Ich bin trotzdem allein schon rein zeitmäßig die Hauptbezugsperson für unsere Kinder, und daher wirkt meine Linie letztlich stärker. Vielleicht ist es auch bei Dir so, dass überwiegend Du Deine Tochter betreust? Dann sind unterschiedliche Meinungen eh nicht so ein großes Problem, sondern eher eine Ergänzung und Bereicherung.

Sende mir ruhig eine PN, wenn Du Dich noch mehr austauschen möchtest, gell! Es gibt noch ein paar weitere, sehr essentielle Bücher über Kinder, die große Aha-Erlebnisse auslösen (z. B.: "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller, vor allem empfehlenswert, wenn Du selbst ein wenig mit Deiner Kindheit haderst).

LG

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Re: Und außerdem

Antwort von DreiJungsMama am 12.01.2013, 12:29 Uhr

Hmm. Hab grad die Stellungnahme und das originalinterview gelesen. Zum Kontinuum-Konzept gegen dass sich das richtet hab ich ja leider noch nix gelesen ausser gerade ein bissl was ergoogeltes.
Ich hab aber fast das Gefühl, der Herr Juul ist da auch so Experten aufgesessen, die ihm erzählt haben dass Stillen nix mehr zur Ernährung beiträgt? Und im Kontinuum Artikel den ich grad hatte war auch gleichberechtigt von Mutter UND Vater die Rede... Tragen kann doch auch Papa, und gestillte Kleinkinder hängen ja nun nicht ununterbrochen an Mamas Brust...

Hab das Gefühl da wird mit Hilfe der engagierten "Fachpresse" ein Konflikt zwischen 2 Richtungen aufgemacht, die eigentlich das gleiche wollen - gelingende Loslösung auf der Basis sicherer Bindung, mit Vertrauen in das Kind und seine Fähigkeit, sich in guter Umgebung frei zu entwickeln...

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Re: Kann man durchaus umsetzen!

Antwort von DreiJungsMama am 12.01.2013, 12:30 Uhr

Bin auch interessiert!

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Missy27 am 12.01.2013, 14:01 Uhr

Habe das Buch auch gelesen. Es regt sehr zum Nachdenken an, gerade auch über die eigene Kindheit.
Das ist eines jener Bücher, die ich gerne mal meiner Mutter zu lesen geben würde, damit sie mal über sich selbst nachdenkt (alles was sie sagt klingt wie ein Vorwurf, ich bin so aufgewachsen und bei meiner Tochter macht sie es auch). Als meine Tochter etwa 5 Wochen alt war, meinte sie wozu sie überhaupt her kommt, wenn die Kleine immer nur weint oder schläft! Kinder sind für sie keine eigenen Individuen, sie müssen alle gleich funktionieren. Leider liest sie keine Bücher!

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von niccolleen am 12.01.2013, 14:26 Uhr

Naja aber nur als Motivation die Aufarbeitung der eigenen "verlorenen" Kindheit herzunehmen... Vergiss nicht, dass jedes Kind eine eigene Persoenlichkeit hat, und die geht einfach nicht so schnell unter. Da koennen weder die Eltern mit verschiedenen Erziehungsmethoden noch die Kindergaertnerinnen was dran aendern. Eher noch andere Kinder, mit denen sich deine Kinder messen und aus deren Verhalten sie viel lernen. Aber die Persoenlcihkeit bleibt, und die setzt sich durch, und die nimmt auch aus suboptimalen Situationen etwas mit, was dem Leben was bringt und was der Persoenlichkeit entspricht. Schau dich doch mal um, wie verschieden die Kinder aus einer Kindergartengruppe hervorgehen oder gar aus einer einzigen Familie. So gern wir das als Eltern haetten, so wenig haben wir doch Einfluss darauf, was genau aus unserem Kind wird.

lg
niki

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Ja, ich habe es gelesen, ist aber schon etwas länger her

Antwort von sojamama am 12.01.2013, 17:38 Uhr

Aber ich habe sehr viel mitgenommen aus dem Buch.
Es ist sehr eigenwillig, die Erfahrungen, die die Autorin gemacht hat ebenso. Dennoch hat es mir sehr weitergeholfen, wie ich mit meinen Kindern umgehe und umgehen sollte.

Wie ICH mich auch benehme und gebe, wie ich ggf. auf die Kinder wirke usw.

Für mich eines der schönsten, lesenswertesten Bücher die es gibt.

melli

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Re: Ja, ich habe es gelesen, ist aber schon etwas länger her

Antwort von MamaFlix am 12.01.2013, 19:49 Uhr

Das Buch ist toll, aber ich finde in unserer Gesellschaft leider nicht wirklich umsetzbar. Wobei ich die Vorstellung mehrere Frauen der Nachbarschaft putzen gemeinsam ein Haus nach dem anderen toll fände.

Und ich bin gleichzeitig ein Fan von Jesper Juul. Obwohl ich als LZS Mutti eines fast 4-jährigen dem Artikel nicht zustimmen kann sind seine Meinungen und Tipps bei Größeren Kinder super und regen echt zu nachdenken an über ein gleichwürdiges umgehen miteinander. Er ist eben einfach für Größere Kinder Experte.

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Ich habe es gelesen...

Antwort von huehnchen69 am 12.01.2013, 21:30 Uhr

...und einiges fand ich recht anregend, einiges hat mich aber auch tierisch geärgert, so dass es mir nicht in besonders guter Erinnerung ist. Und mit manchen Konzepten kann ich einfach nichts anfangen, wie beispielsweise das mit dem Loben und Tadeln.
Das mit dem übertriebenen/falschen Gelobe kenne ich vom Hörensagen zwar auch, würde ich wohl auch nervig finden, aber viel verbreiteter finde ich ständiges Rumgemecker, sowohl bei Eltern, als auch bei Lehrern, und da fände zumindest ich es doch sehr begrüßenswert, wenn die doch auch mal positive Aspekte wahrnehmen und durch Loben würdigen würden.
Gerade die erste Lehrerin meines Großen hat ihm das komplette erste Schuljahr versaut, indem sie *immer* nur gemeckert hat - nur wenn *alles* perfekt war, gab's mal ein "prima". Und dank dieses bescheidenen Starts hasst er die Schule immer noch.

Ich kenne mehrere Leute, die dieses Konzept auch gut finden und das verschieden umsetzen. Manche finden, dass ein Gelingen/Misslingen Belohnung/Strafe genug ist, und dass man eigentlich überhaupt nichts kommentieren müsste, andere finden nur ein allgemeines "Oh wie toll" blöd und finden es angemessener, konkrete Wahrnehmungen zu formulieren, ohne die eigene Meinung/eignen Geschmack zum Maßstab zu machen.
Für mich ist beides nichts. Wenn ich etwas Neues lerne, oder mich bei irgendwas besonders anstrenge, finde ich es toll, wenn jemand das wahrnimmt und kommentiert. Ist mir ganz unklar, dass andere darauf so gar keinen Wert legen.

Aber am Wichtigsten ist ja, was du für dich mitgenommen hast. Wenn du das Gefühl hat, dass dich das Buch weitergebracht hat, ist das doch klasse.

Und wenn du in deinem Umfeld nicht genug Leute hast, die auf deiner Wellenlänge sind, kann man heutzutage ja zum Glück im Internet Gleichgesinnte finden. Die Rabeneltern wurden ja schon genannt, bei Stillen und Tragen wirst du siche auch fündig, und bestimmt gibt's noch andere Foren.

Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Tine1 am 13.01.2013, 12:03 Uhr

Hallo Ottilie,
mir ging es ganz genauso, als ich das Buch gegen Ende meiner ersten Schwangerschaft gelesen habe. Ich teile die meisten Ansichten, gerade das mit dem Lob/Tadel finde ich auch eine ganz furchtbare Sache. Außerdem, so haben auch seriöse Wissenschaftler herausgefunden, lässt Lob/Tadel die intrinsische (also vom inneren kommende, von äußeren Kommentaren unabhängige) Motivation stark zurückgehen. Irgendwann sind wir dann darauf angewiesen, dass unser Handeln kommentiert wird, um etwas zu tun. Sind also nicht nur so Hippies wie Jean Liedloff die so "denken", sondern diese ihre Erfahrung hat sich im nachhinein völlig bestätigt.

Umzudenken und anders zu handeln ist in vielen der im Buch vorkommenden Bereiche für mich schon schwierig, denn ich bin ja auch völlig anders aufgewachsen und die gesellschaftlichen Verhältnisse sind einfach nicht so, dass man die wirkliche innere Einstellung dazu in sich finden kann, finde ich. Es bleibt alles ein Stück weit Theorie, auch wenn man versucht, einiges umzusetzen. Aber wir können halt hier nicht wirklich zu der Erkenntnis kommen, dass wir alle gerne einen Garten bewirtschaften wollen (im übertragenen Sinne und auch wörtlich) wie es im Buch beschrieben wurde.

Mein Partner ist eigentlich "auf meiner Seite", aber ich bin doch die treibende Kraft.

Zudem sind wir vor kurzem noch aus einer Groß- in eine Kleinstadt gezogen, wo es mir noch schwerer fällt, Gleichgesinnte zu finden.

Ich finde es auch schön, zumindest hier im Forum mal ähnliche Meinungen und Lebensstile zu finden. Aber es ersetzt eben keine persönlichen regelmäßigen Kontakte in Wohnortnähe.

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Re: Hat jemand Jean Liedloff gelesen?

Antwort von Ina_84 am 14.01.2013, 20:33 Uhr

Hey,
ich ahb das Buch auch gelesen, finde es aber nicht so gut.
Ich hab ein allgemein positives Bild von Kinder mitgenommen.

Ansonsten hat dieser Stamm, während Liedloff da war Krieg gegen einen anderen geführt udn davon schreibt sie gar nix. Auch ihre Ansicht zu Homosexualität finde ich echt daneben
LG

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