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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Loemi am 10.05.2013, 23:23 Uhr

Bindungstheorie

Hallo ihr Lieben, ich habe zwar keine Stilfrage, dennoch interessiert mich Eure Meinung zur Bindungstheorie. Hat jemand von Euch "die Vereinbarkeit von Familie und Beruf" von Dr. Posth im Expertenforum gelesen? Was haltet ihr davon? Denkt ihr, daß eine Fremdbetreuung unter 3 schädlich ist und würdet ihr Euer Kind bis einschließlich des dritten Lebensjahres zuhause betreuen, wenn es die Finanzen zulassen, so daß wenigstens ein Minimum da ist? Glaubt ihr, daß der Kontakt zu Gleichaltrigen unter 3 Jahren wirklich sinnvoll bzw. wichtig ist oder reichen die Eltern?
Ich bin da echt hin und hergerissen....

 
49 Antworten:

ich frage mich dann, ob herr posth

Antwort von Leewja am 10.05.2013, 23:58 Uhr

seine kinder jeweils drei jahre betreut hat....und wie er dann zeit hatte, soviel karriere zu machen. und was frau posth wohl dazu zu sagn hätte, wenn sie hier angemeldet wäre....

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Interessanter Einwand....

Antwort von Loemi am 11.05.2013, 7:59 Uhr

Trotzdem macht es mich doch sehr nachdenklich, was er über die Fremdbetreuung unter drei Jahren sagt und das deren Folgen für das Kind noch gar nicht abzusehen sind, weil es darüber noch keine Untersuchungen gibt. Und ich stimme ihm auch zu, daß wohl
jede Mutter -würde sie sich nur nach ihrem Herzen richten dürfen- und nicht nach gesellschaftlichen Normen, finanziellen Gründen usw. ihr Kleinkind am liebsten in ihrer Nähe haben möchte, einfach weil es das natürlichste ist. Aber leider wird Mutter und Hausfrau sein als Arbeit immer noch nicht anerkannt geschweige denn honoriert. Wenn denn die Frau sich entscheidet die ersten 3 Jahre ihr Kind zuhause zu betreuen und der Partner verdient nicht genug, um die gesammte Familie zu ernähren, so sind sie gezwungen öffentliche Gelder zu beantragen, was wiederum gesellschaftlich geächtet wird. So entscheiden sich viele des Geldes und der Unabhängigkeit wegen wieder früh zu arbeiten und ihr Kind fremdbetreuen zu lassen. Das ein Krippenplatz oft weitaus mehr öffenliche Gelder verschlingt als irgendwelche Zuschüsse vom Staat für die Familie, wenn das Kind zuhause betreut werden würde interessiert dabei niemanden....... Frauen von heute geben ihre Kinder früh ab, um Karriere zu machen und lassen sie wiederum von schlecht bezahlten pädagogischen Kräften -meistens Frauen- fremdbetreuen. Da stimmt doch was nicht. Familienarbeit sollte endlich anerkannt und bezahlt werden, damit die Familien eine wirkliche Entscheidungsfreiheit haben, was die Fremdbetreuung ihres Nachwuchses betrifft.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Marry2011 am 11.05.2013, 9:00 Uhr

Also ich muss ganz klar sagen das ich schon hinter dieser 'theorie' stehe und mein Mann und ich machen es auch so!
Wobei man schon sagen muss, dass Hr. Dr. Posth nicht grundsätzlich gegen frühe Fremdbetreuung ist, so lange sie unter bestimmten Vorraussetzungen statt findet! So hab ich es zumindest verstanden!
Ich denke jeder muss das für sich herrausziehen was für seine Situation und familienumstände passend ist und das beste draus machen!
Wir haben uns wie gesagt bewusst gegen die frühe Fremdbetreuung entschieden, da wir es ähnlich der Theorie betrachten! Natürlich ist es nun finanziell sehr eng, aber es geht schon! Außerdem kann man die Zeit mit meinem Kind nicht bezahlen!
Wir treffen uns 1-2 mal in der Woche zum Kinderturnen und sonst viel mit freunden und deren baby's/Kindern,das ist genug sozialer Gruppenumgang für meinen Sohn (vorerst)

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Snowwhite! am 11.05.2013, 9:26 Uhr

Ich halte es nicht für schädlich.
Wir haben 7 Kinder die alle unter 3 schon fremdbetreut wurden da ich selbst auch arbeite. Übrigens weil ich es möchte und nicht weil ich muss. Der Ausgleich ist mir wichtig und tut allen gut.
Die Kinder sind selbstständig, gehen auch gerne in den Kindergarten/ Krippe/ Hort und da die Kinder dort sehr gut aufgehoben sind finde ich total gut. Wir achten trotzdem darauf, dass alle Kinder Hobbys und Verabredungen haben und wir auch als Familie zusammen Unternehmungen haben.
LG

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Nachtrag

Antwort von Snowwhite! am 11.05.2013, 9:41 Uhr

Ich bin Selbstständig und kann mir einen Teil der Arbeit einteilen wie es passt. Unter 3 sind und waren die Kinder nur teilweise in der Krippe, bei uns gibt es ein Sharing Modell. Den Kindern tut der Kontakt zu anderen Kindern gut und 3 Jahre nur Eltern finde ich falsch und zu wenig an Kontakt.
Ausserdem sehe ich das alles als sehr Deutsches Problem. Wir waren auch mehrere Jahre in England und solche Diskussionen kennt man dort nicht wirklich.
Ich finde es aber völlig ok wenn jemand gerne nur zu Hause ist und damit glücklich ist. Für jeden passt ein anderes Modell. Nur Hausfrau kann ich mir für mich nicht vorstellen.

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Re: Teilweise

Antwort von Pampersmami am 11.05.2013, 10:01 Uhr

"Und ich stimme ihm auch zu, daß wohl
jede Mutter -würde sie sich nur nach ihrem Herzen richten dürfen- und nicht nach gesellschaftlichen Normen, finanziellen Gründen usw. ihr Kleinkind am liebsten in ihrer Nähe haben möchte"

3Jahre 24h am Tag ,7Tage die Woche??? Nee Sorry, da kann ich noch soviel Idealismus mitbringen wie ich will! Kenne auch keine Mutter, die damit völlig im Reinen ist- im Gegenteil!

Aber an die Bindungstheorie glaube ich indirekt trotzdem--Ich kam mit 6 Wochen in die Wochenkrippe und habe aber ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter-Sie ist der wichtigste Mensch mit in meinem Leben.

Mit meiner Schwester war sie 2Jahre zu Hause-die meldet sich alle paar Wochen mal bei meinen Eltern. (meistens wenn Sie was braucht)

Also wer hat sich da wohl besser "abgenabelt"?

Ich denke auch, dass Kinder wenn Sie in frühen Jahren eine verlässliche Basis hatten, selbstbewusster in die Welt gehen können und Ihren eigenen Weg finden.

Das diese Basis allerdings "NUR" Mami sein muss -halte ich wiederum für Schwachsinn.

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Kannst du mal den Link reinstellen?

Antwort von Ottilie2 am 11.05.2013, 11:54 Uhr

Möchte es gerne lesen, finde aber nichts dazu.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Zafon am 11.05.2013, 12:41 Uhr

Ich bin ziemlich sicher, dass wenn alle Mütter/ Eltern nur annähernd nach der Posth´schen Theorie

(die ja nicht mal unbedingt seine ist, sondern etliche Entwicklungspsychologen, Reformpädagogen ... standen Pate bei seinen Ausarbeitungen - er hat es nur endlich geschafft verständlich für Laien eine, sagen wir mal, Erziehungsanleitung zu schreiben)

handeln würden, hätten wir zufriedenere Kinder, zufriedener Eltern, eine angenehmere Gesellschaft ...

Aus verschied. Gründen bleibe ich zwei Jahre zu Hause (und bin sehr sparsam geworden ;)
und dann geht meine Tochter nur 3 Std. in die Krippe. Da ich aber doch langsam wieder Geld verdienen muss, wird die Oma noch 4 Std. für sie da sein bis ich bzw. mein Mann nach Hause kommen.

Eine Fremdbetreuung, wie sie doch immer noch häufig in den Kitas zu finden ist, ist mE nicht unbedingt kleinkindgerecht und die Betreuung durch Eltern bzw. Großeltern immer günstiger für die Entwicklung des Kindes.

Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist dennoch unverzichtbar, aber das kann man, sofern man zu Hause bleibt, ausreichend durch Besuche auf dem Spielplatz, in Krabbel-Schwimm-Kindercafe-Gruppen seinem Kind bieten.

Ich denke schon, dass Posth nicht nur schreibt sondern sehr stark hinter seinem Geschriebenen steht. Vermutlich wird seine Frau Hausfrau sein ... wer weiß .... vielleicht haben sie auch ein Mehrgenerationshaus ....
Zumindest glaube ich nicht, dass er seine Aufgabe als Vater nicht wichtig genug nimmt - das zeigt ja schon, dass er seine Arbeit hier im Forum beschränkt auf 30 Fragen und öfter mal Urlaub macht

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Re: Kannst du mal den Link reinstellen?

Antwort von Zafon am 11.05.2013, 12:46 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/
Das emotionale Bewusstsein Teil 5 ;)

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Re: Teilweise

Antwort von Loemi am 11.05.2013, 12:50 Uhr

"3Jahre 24h am Tag ,7Tage die Woche??? Nee Sorry, da kann ich noch soviel Idealismus mitbringen wie ich will! Kenne auch keine Mutter, die damit völlig im Reinen ist- im Gegenteil!" Dem stimme ich auch zu. Es ist anstrengend ein Baby/Kleinkind rund um die Uhr zu betreuen und sich voll auf dessen Bedürfnisse einzulassen, weil
es einfach nicht die Bedürfnisse eines Erwachsenen sind z. B. immer wieder dasselbe zu spielen. Jedoch für das Baby/Kleinkind sind für uns langweilige Spielchen unglaubliche Lernerfahrungen. Theoretisch vom Herzen bzw. vom Gefühl möchte ich mein Kund immer bei mir wissen, aber klar sieht das praktisch anders aus, weil Mutter sein einfach ein 24 Stunden Job ist, der wirklich auch sehr anstrengend sein kann. Aus Erfahrung kann ich sagen, daß ich Arbeiten gehen einfacher fand. Weil da hatte ich Feierabend und konnte mich auch mal krank schreiben lassen, wenn ich krank war. Sicher ist es auch eine Frage von Qualität und Quantität. Ist es für mich als Mutter zu stressig mich den ganzen Tag um mein Kind zu kümmern, so ist es sicher für alle besser den goldenen Mittelweg zu gehen. Fremdbetreuung nicht zu lange und vielleicht einen Teilzeitjob. Früher wurden die Kinder ja auch noch durch Großfamilienverbande großgezogen und somit war Mutter entweder nicht isoliert oder ständig auf der Suche nach Angeboten für Mutter und Kind, so wie es ja heute häufig der Fall ist und hatte es somit vielleicht einfacher. Für mich hab ich da noch nicht die perfekte Lösung gefunden, deshalb interessieren mich auch Eure Meinungen zu dem Thema.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von niccolleen am 11.05.2013, 13:41 Uhr

Ich habe ein einziges Buch gelesen, und das auch nur, weil ich es geschenkt bekommen hab. Es war wirklich sehr gut und ist von Herrn Rentz-Polster. Er hat wirklich sehr viel, besonders in der ersten Buchhaelfte, gutbelegt und mit Quellenverweisen versehen seine Schluesse gezogen. Eine fuer mich wirklich interessante und wichtige Sache ist da auch angesprochen worden:
Die Menschheit ist sehr anpassungsfaehig und flexibel, sonst waere sie schon ausgestorben. Was Kinder in ihrer ganz fruehen Kindheit mitmachen, lernen oder durchmachen, ist bei weitem nicht in Stein gemeisselt und bestimmt nicht den weiteren Lebensweg! Mit sehr sehr vielem wird eine Kindseele fertig, und die Persoenlichkeit setzt sich durch. Das heisst nicht, dass man kinder schlecht behandeln soll oder alles. was man investiert, total unnoetig ist, aber ein Teil ist es tatsaechlich und ueber diverse Schnitzer, die man als Mutter im besten Wissen und Gewissen an seinem Kind "verbrochen" hat, muss man sich nicht den Rest des Lebens geisseln, denn die Kinder koennen durchaus damit umgehen, es ist alles nur ein kleiner Teil im reichhaltigen Leben eines kleinen Kindes!

lg
niki

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Zafon am 11.05.2013, 15:09 Uhr

Ist ein Kind mit Urvertrauen als Grundgefühl aufgewachsen kann es durchaus die sog. Schnitzer tolerieren.
Aber kann es z.B. ausreichend Vertrauen in seine Welt haben, wenn es zu einer zeit, wo es noch nicht einmal weiß, dass es eine eigenständige Person und zudem noch keiner kognitiven Leistung fähig ist, von seiner Mutter über einen langen Zeitraum getrennt wird?

Erikson hat schon die Zusammenhänge zwischen dem Aufbau von (Ur) Vertrauen und dem Beziehungs-Bindungsverhalten (Selbst, Partnerschaft, Welt) festgestellt.
Nichtsdestotrotz kann natürlich bei fehlendem Vertrauen in die Welt der Mensch ein reichhaltiges Leben führen - die emotionale und unbewusste Ebene steht auf einem anderen Blatt. Persönlichkeit bildet sich ja in den ersten vier Jahren und wird später durch äußere Faktoren noch leicht beeinflusst.

Ich verstehe immer nicht, wieso zu Hause bleiben und sein Kind betreuen mit geisseln gleichgesetzt wird .... bzw. geglaubt wird, dass Frauen, die sich mit dem Thema auseinander setzen gleich ihr eigenes Ich aufgeben ....

Und Anpassungsfähigkeit und Flexibilität ist mE Segen und Fluch zugleich! LG

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ich halte NICHTS von dem Wort Fremdbetreuung

Antwort von Leewja am 11.05.2013, 15:24 Uhr

denn ich stelle mich ja nicht in die Fußgängerzone und drücke einem Fremden mein Kind in die hand.

ich habe sehr, sehr, SEHR sorgfältig eine Tagesmutter ür mein Kind gesucht, als er ein Jahr war. Sie hat ihn zwei jahre lang 20-24 Stunden pro Woche extrem liebevoll, intensiv und gut betreut, hatte dazu nur ihre eigene, genau gleich alte tochter und es war für mich, meinen sohn, meinen mann und sogar die TaMu und die TaSchwe ;) eine sehr positive, schöne, innige zeit, an die wir uns alle sehr gerne erinnern.

ich habe meinen sohn 8 monate gestillt, bis zu seinem dritten geburtstag schlief er bei uns, wir haben eine enge, gute, innige bindung und er hatte offnebar NIE zweifel daran, wer seine mama ist und wer sein papa ist und das einer von uns ihn definitv jeden tag abholt.

ICH würde zum verrecken nicht zuhause bleiben wollen, ich bin ärztin mit genausoviel seele und liebe und begeisterung, wie ich mutter bin (ich kann den empörten aufschrei hören, aber solche Ärztinnen WOLLT ihr alle) und ichn habe mich zuhause ZU TODE gelangweilt.

Das gerücht, dass ein kind mindestens 3 jahre 24/7 mama braucht, kommt, soweit ich weiß, aus den 50er jahren des letzten jahrhunderts, das heißt, millionen von jahren voher und auch heute in vielen anderen kulturkreisen wachsen kinder in einer GRUPPE wohlmeinender kümmernder liebender menschen auf, und es schient nicht so, dass nur (oder gerade) in D seeelisch gesunde mesnchen leben....

ich habe mich bewusst für eine tagesmutter und nicht für eine krippe entschieden, richtig, und da sehe ich auch einen ausschlaggebenden unterschied, aber ich weigere mich schlicht, unbewiesenem geunke zu glauben (denn herrr posth hat genausowenig beweise für die schädlichkeit, wie für den nutzen), und einen immens wichtigen teil meiner persönlichkeit (beruf, unabhängigkeit, erfolg) zu kappen, obwohl ICH selber SEHE, dass mein Kind ausgeglichen, fröhlich, zufrieden, bestens entwickelt udn ausgesprochen fantastisch ist, OBWOHL ich es früh habe bekanntbetreuen lassen.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Selena8805 am 11.05.2013, 15:44 Uhr

Ich denke dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen einer 100% anwesenden tagesmutti und einer Erzieherin mit 5 - 10 Kindern gibt und dass das Wort fremdbetreuung wenn dann doch eher auf letzteres zutrifft.
Und da spielt die Finanzkraft eine große Rolle. Bei einer Tagesmutter hätte ich sicher auch weniger Bauchschmerzen als im Dorfkiga, jedoch bleibt uns keine andere Möglichkeit. Ich kann mir gut vorstellen dass da der Knackpunkt bei diesem Thema liegt.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Shanalou am 11.05.2013, 17:24 Uhr

Nö, ich glaub nicht das das wirklich schädlich ist. Unter einem Jahr finde ich schon etwas heftig, aber wirklich schädlich, glaube ich nicht. Kinderkrippen auf der anderen Seite als Ideal hinzustellen ist auch Schwachsinn. Die meisten Krippen, die ich kenne, sind leider qualitativ nicht so, wie man es sich wünschen würde. Eine 1:5 Betreuung ist mE nicht wirklich ausreichend. Trotzdem wird meine Tochter mit zwei, dreimal in der Woche in einen Kindergarten gehen. Allerdings in eine reine 2-jährigen Gruppe, in der auch schon mein Sohn war. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht und die Kinder profitieren sehr stark.
Ansonsten wird die Kleine seit sie 3 Monate alt ist, von meinen Eltern stundenweise, in der Zwischenzeit auch länger, fremdbetreut. Auch das ist eine ganz gute Sache.
Am meisten profitiert sie allerdings davon, dass sie manchmal von größeren Kindern mitgenommen wird (7- 9 Jährige) und die mit ihr spielen, ohne das ich immer anwesend bin. Allmählich findet sie auch Gleichaltrige sehr interessant und setzt sich mit ihnen auseinander und findet das auch ganz toll.
Grundsätzlich hat sowohl das eine wie das andere Betreuungsmodell seine Berechtigung und seine Vorteile und Nachteile.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Missy27 am 11.05.2013, 17:51 Uhr

Hab jetzt noch nicht alle Antworten gelesen.
Hier im "Osten" ist es Gang und Gäbe, dass die Kinder mit einem Jahr in die Kita kommen. Da macht sich keiner Gedanken ob das schlecht für die Bindung ist. Im Gegenteil, ich durfte mir schon oft anhören (meine Tochter kommt im Sommer, mit drei Jahren in die Kita), dass ich meinem Kind nichts gutes tue, sie verwöhne wenn sie so lange zu Hause bleibt und immer bei mir ist.
Und nicht alle gehen nach einem Jahr wieder arbeiten weil es finanziell nicht anders möglich ist, sondern weil man das (hier) halt so macht. Wir sind hier totale Exoten. Unsere Tochter ist die einzige, die dies Jahr mit drei in diese Kita kommt. Und auch sonst sind es maximal zwei Kinder in dem Alter.
Ich finde es immer schön hier andere Meinungen zu lesen, sonst hätte ich wirklich bald das Gefühl ich mache was falsch.
Ob das der Bindung schadet weiß ich nicht. Habe selbst aber keine Güte Bindung zu meinen Eltern und kenne auch andere bei denen das so ist. Aber ob das an der frühen Fremdbetreuung oder der Erziehung generell liegt weiß ich nicht.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Ottilie2 am 11.05.2013, 18:31 Uhr

Bestätige das Statement von Missy... hier "macht man das eben so". Ist leider wahr. Als ich herausposaunt habe, dass ich meinen Sohn gerne 3 Jahre bei mir haben will, wurde dies sofort als "völlig falsch für die Entwicklung" dargestellt.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Tine1 am 11.05.2013, 22:03 Uhr

Die Bindungstheorie hat Dr. Posth ja nicht erfunden. Sie wurde bereits in den 60-er Jahren entwickelt und seither ständig fortentwickelt. Die Bindungstheorie an sich ist ja auch weniger eine "Glaubenssache", sie entspringt empirischen Untersuchungen und großflächigen Beobachtungen und ist von daher allenfalls eine Sache des Glaubens wie jeder andere wissenschaftliche Bereicht auch.

Welche Schlüsse man daraus allerdings zieht im Hinblick auf die frühe Fremdbetreuung ist eine andere Geschichte. Ich bin der Meinung, da gibt es kein klares richtig oder falsch. Es kommt auf die Eltern, bzw. auf die Qualität der Betreuung durch die Eltern an, auf die Qualität der möglichen Fremdbetreuung und auf das Kind.

Bsp.: aufgeschlossenes und kontaktfreudiges Kind aus einem Elternhaus mit wenig emotionalen/pädagogischen Ressourcen hat die Möglichkeit, in einer Krippe die bindungsorientiert mit BezugsbetreuerInnensystem arbeitet, mit sehr gutem Betreuungsschlüssel, liebevollem und qualifiziertem Personal, sanfter Loslösung usw. aufgenommen zu werden - optimal. Zugleich wäre sicher eine Arbeit mit der Familie sinnvoll.

Bsp.: ein eher ängstliches, anhängliches Kind aus einem Elternhaus mit nahezu idealen emotionalen und pädagogischen Ressourcen hat die Möglichkeit in einer durchschnittlichen Krippe mit gesetzlich vorgeschriebenem Betreuungsschlüssel, unmotivierten und nicht speziell ausgebildetem Personal das die harte Ablösung befürwortet oder in Kauf nimmt und auch sonst noch die "alten" Ansichten vertritt, aufgenommen zu werden - auf keinen Fall.

Das sind natürlich sehr idealtypische Beispiele. Die Realität liegt meistens irgendwo dazwischen und die beste Entscheidung ist in jedem Fall einzeln (unter Berücksichtigung der Bindungstheorie) abzuwägen. Aber es gibt meiner Meinung nach auf jeden Fall kein klares ja oder nein für eine Betreuung in der Krippe/durch die Tagesmutter.

Ich finde, Krippen müssten auf einem solchen qualitativen Stand sein, dass man/frau sein Kind ohne schlechtes Gewissen dort betreuen lassen kann. Außerdem müssten die Gehälter auch einfacher ArbeiterInnen so hoch sein, dass es möglich ist, wenn auch auf relativ bescheidenem Niveau, eine Familie von einem Gehalt zu ernähren. Für Alleinerziehende eine staatliche Unterstützung innerhalb der ersten 4 Jahre, die deutlich oberhalb des derzeitigen ALG II-Regelsatzes liegt und ohne Scham und gesellschaftliche Ächtung in Anspruch genommen werden kann. So hätte man/frau wirklich die freie Wahl.

Im übrigen fällt mir auch auf, dass zuhause beim Kind bleiben häufig als "Selbstgeißelung" angesehen wird, im Vergleich zur Erwerbstätigkeit als völlige Entfaltung der Persönlichkeit und Selbstverwirklichung. Manche Frauen können sich sicher im Beruf toll entfalten und verwirklichen, sehr viele machen jedoch eine blöde, harte Arbeit die keinen Spaß macht um ihr täglich Brot zu verdienen. Von Entfaltung der Persönlichkeit kann man vielleicht in manchen Bereichen sprechen, als unterbezahlte Verkäuferin an der Kasse eines Supermarktes oder als einfache Friseurin in einem "Cut&Go" Großstadt- Friseursalon jedoch wohl kaum. Und das mangelnde Vergnügen an der Kindererziehung ist sicherlich nicht zuletzt eine Frage des gesellschaftlichen Stellenwerts ("nur" Hausfrau und Mutter sein) und auch der häufigen sozialen Isolation junger Mütter (und junger Väter die sich entschließen, bei ihren Kindern zu bleiben).

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Re: Bindungstheorie@Tine1

Antwort von EwaK am 11.05.2013, 22:27 Uhr

Ich finde Dein Beitrag trifft genau den Punkt, ich kann dem nichts mehr hinzufügen.

Gruß,

Ewa

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"Fluch und Segen zugleich"

Antwort von chrpan am 11.05.2013, 23:21 Uhr

...nämlich die Flexibilität, du sprichst mir aus der Seele, Zafon! Und hiermit das "Outing": ich werde für meinen Sohn erst im 4. Lebensjahr einen KiGa Platz suchen. Davor haben wir täglich Spielplatzbesuche und private Treffen. Wenn er möchte, haben wir auch davor noch einen Platz bei einer Tagesmutter, die eine gute Freundin mein Vertrauen hat.
Die gemeinsame Zeit genieße ich total, es ist jeden Tag eine Gaudi und ich habe für alles unendlich Zeit: wenn mein Sohn möchte, drehen wir im Einkaufswagen auch mal fünf Extrarunden, er kann schlafen, wenn er müde ist, am Spielplatz drei oder vier Stunden toben, denn Essen haben wir immer mit.
Er hat Zeiten von sehr hohem Nähebedürfnis, nach Stillen und Getragen-Werden und dem kann ich nachkommen. Ich bin viel lieber für die Bedürfnisse meines eigenen Kindes da, als für die von Fremden (war bis zur Karenz in der Beratung tätig), obwohl es dafür weder Bezahlung noch Anerkennung durch die Gesellschaft gibt und mein Mann und ich den Gürtel empfindlich enger schnallen müssen.
Vor meiner SS plante ich, spätestens im 2.Lj meines Kindes wieder geringfügig zu arbeiten. Die Bedürfnisse meines Kindes waren aber so ausgeprägt und auf mich ausgerichtet, dass ich mich anders entschieden habe.
Dass Dr. Posth eine Entlohnung für die Betreuung eigener Kinder fordert, finde ich mutig und richtig, denn erst dann hat jexe Familie eine echte Wahlfreiheit!
Sorry für die Tippfehler, schreibe vom Smartphone .
Liebe Grüße,
Chris

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Ich unterschreibe bei dir! O.T.

Antwort von chrpan am 11.05.2013, 23:38 Uhr

.

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ich bin keineswegs der Meinung, dass ein Kind früh in Betreuung MUSS

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 10:14 Uhr

um sich gut zu entwickeln, aber hier klingt durch, dass es schädlich sein WIRD und das glaube ich schlicht nicht.

Gerade bei einem fröhlichen aufgeschlossenen, sicher gebundenen Kind MIR hohen emotionalen und pädagogischen Ressource, wie nämlich bei uns, schadet es ganz sicher überhaupt nicht.

Obs nützt, sei mal dahin gestellt, es hätte MIR aber massiv geschadet, drei jahre zuhause zu bleiben und DAS wiederum hätte auch meinem Kind nicht gut getan.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von niccolleen am 12.05.2013, 10:31 Uhr

geisseln ist vielleicht das falsche Wort, aber du hast mich falsch verstanden. Es ging darum, dass sich eine Mutter nicht Ihr Leben lang Vorwuerfe machen muss. Und die Sache mit dem Urvertrauen ist auch viel Ansichtssache. Ich glaube nicht daran, dass Urvertrauen aufgebaut werden muss, das ist ja auch total unlogisch. Damit wird man doch hoffentlich geboren. Das andere ist dann, dass das durch viele Situationen erschuettert wird oder werden kann.

lg
niki

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Re: Bindungstheorie@Tine1

Antwort von Ottilie2 am 12.05.2013, 11:45 Uhr

Danke Tine, du bist echt eine Bereicherung für das Forum. Was du dir immer für eine Mühe machst... total klasse.
Stimme dir in allen Punkten zu (willst du vielleicht mal ein Buch schreiben?).

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Re: "Fluch und Segen zugleich"

Antwort von Ottilie2 am 12.05.2013, 11:48 Uhr


Finde ich gut.

[an die Redaktion: wir bräuchten hier mal so einen Gefällt-mir-Button wie bei Facebook...]

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Gleichbehandlung bei Geschwistern?

Antwort von Ottilie2 am 12.05.2013, 11:52 Uhr

Meine Große ging mit 1,75 Jahren in die Krippe, was gar nicht unbedingt nötig war, sondern einfach üblich.
Bei meinem Sohn möchte ich es anders machen, habe aber irgendwie ein ungutes Gefühl, ihn "besser" zu behandeln.
Hat jemand sein 2. Kind anders erzogen? Haben die ersten Kinder immer den Kollateralschaden in Kauf zu nehmen?

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@Leewja

Antwort von mausejule2010 am 12.05.2013, 12:16 Uhr

Liebe Leewja,

so wie du es schreibst, hört es sich wirklich sehr gut an! Ihr habt euch für einen Weg entschieden, habt eine tolle Tagesmutter gesucht und gefunden und du kannst jetzt wieder in aller Ruhe UND mit einem guten Gewissen arbeiten gehen.

Leider ist das aber nicht so einfach. In der 12 SSW mit meiner Tochter habe ich schon auf 20 Wartelisten für einen Kita-Platz gestanden. Ich hatte nur einen befristeten Arbeitsvertrag und ohne Kinderbetreuung (wir haben hier keine Familie greifbar) wäre der Vertrag ausgelaufen. Ich kann auch gar nicht mehr zählen wie oft ich bei der Stadt, beim Jugendamt und bei vielen vielen Tagesmüttern angerufen habe. Alles ohne Erfolg und da hier die Betreuungssituation in der Stadt bekannt ist, ist hier auch nichts mit Kita und Ähnliches "aussuchen". Die meisten Mütter die ich kenne, müssen leider das nehmen was sie angeboten bekommen und das ist in vielen Fällen leider nicht immer optimal und ob das gut für die Kinder ist bezweifel ich. Viele Einrichtungen und auch Tagesmütter reizen es aus, immer mehr Kinder bei gleichbleibener Anzahl von Erzieherinnen usw.... Es müssen mehr Betreuungsplätze her, also stockt man die Gruppengröße auf ohne zusätzliches Personal einzustellen.

In der ganzen Zeit habe ich nur einmal einen Platz angeboten bekommen. Nur den ganzen Tag und das für 1050,- Euro (und diese Kita besitzt nur einen gepflasterten Hof). Da für uns klar war, dass wir unsere Tochter wenn dann nur einen halben Tag betreuuen lassen wollen, haben wir abgesagt. Im Endefekt ist mein Arbeitsvertrag ausgelaufen und ich immer noch mit meiner Tochter zuhause. Wir leben vom Gehalt meines Mannes. Es ist eng aber machbar. Wir bereuen diese Entscheidung nie, ich genieße die Zeit mit ihr so sehr und wenn sie mit drei Jahren in den Kindergarten kommt, ist das auch noch früh genug. Wir sind jeden Tag unterwegs, treffen uns mit Freunden/Kindern und da ich mein Kind kenne (sie ist sehr auf mich und meinen Mann bezogen) wäre es für sie auch zu früh gewesen sie mit 12 Monaten "abzugeben".

Für jede Familie gibt es eine ideale Lösung aber oft ist sie leider nicht machbar. Nicht jeder findet so eine tolle Tagesmutter und kann sie dann auch noch zahlen!
Nur weil es bei euch anders ist kann es aber genauso gut sein, dass es Kinder gibt die 7/24 ihre Eltern brauchen.

Jedem das seine....

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Re: Gleichbehandlung bei Geschwistern?

Antwort von chrpan am 12.05.2013, 13:03 Uhr

Liebe Ottilie!
Deine Tochter schläft in der Geborgenheit des Familienbetts, wurde lange gestillt (soviel habe ich mitbekommen) und hatte neben der Betreuung in der Krippe bis ca 4 Jahre oder so (richtig?) die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Zweitgeborere haben diese Exklusivität nie, aber eben anderes wie ein weiteres Familienmitglied auf "Augenhöhe", erfahrenere Eltern usw. Du wirst bei jedem deiner Kinder so handeln, wie du es zum jeweils momentanen Zeitpunkt für das beste hältst. Vergiss bitte das mit dem "besser" und "schlechter" behandeln!

Liebe Grüße,
Chris

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Mittlerweile ist mein Sohn fast 6

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 13:25 Uhr

und seit er drei ist, ist er im regulären Kindergarten, dort bis 16:00, gelegentlich auch länger und ich arbeite wieder 87,5%.

Ich weiß, dass es nicht "so einfach" ist, und dass die Bedingungen bei ujs (kleinstadt, ländlich) schon sehr gut waren.

Deinen Weg, mich beruflich/einkommensmäßig ganz und gar rauszunehmen und mich auf meinen Mann zu verlassen wäre ich NIE gegenagen.

ich rede gar nicht von schlimmen Dingen wie Trennung (obwohl auch das JEDEN treffen kann) oder Tod, Dein mann kann auch schlicht aus anderen Gründen seinen Job verlieren, berufs- oder gar erwerbsunfähig werden und somit ausfallen als Verdiener.

je nachdem,. wie lange Du dann "draußen" bist, kann es extrem (!) schwer sein, wieder etwas zu finden.

ICH (aber NUR ich!) wäre dieses Risiko und dieses Abhängigkeitsverhältnis auf keinen fall eingegangen.

Ich will zudem meinem Sohn vorleben, das frauen selbstverständlich genauso verantwortungsvoll und "wichtig" arbeiten und Männer im haushalt hälftig mitarbeiten und Kinder betreuen können---als selbstverständliche Normalität.

Ganz sicher habe ich auch ein entsprechend "pflegeleichtes" Kind und ganz sicher habe ich durch sehr viel Nähe, Tragen, Stillen, Familienbett den Grundstein absoluten Vetrrauens gelegt, um ihm das auch ohne weitere zumuten zu können---er brauichte weder mit 1 jahr bei der TaMu noch mit 3 im KiGa auch nur einen ganzen tag Eingewöhnungszeit...es war beide male völlig unproblematisch.

Ich gucke jetzt ein bisschen mit Abstand drauf und ich hatte ja ein schelchtes gewissen, habe probleme erwartet, war nicht sicher, ob das alles gut ist. es hat sich aber als perfekt herausgestellt und ich habe einen so wunderbaren, tollen jungen, dass ich einfach nicht viel falsch gemacht haben kann ;)

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Re: Mittlerweile ist mein Sohn fast 6

Antwort von mausejule2010 am 12.05.2013, 13:55 Uhr

Am Anfang war es für mich ja auch klar, dass ich nach dem Erziehungsjahr wieder arbeiten gehe um meinen Arbeitsplatz zu erhalten. Es war aber nicht möglich da ich einfach keinen Betreuungsplatz gefunden habe. Mein Traum war es immer, ein festes Angestelltenverhältnis zu finden, schwanger zu werden und dann die Garantie zu haben, dass ich wieder zurückkehren kann. Leider war es aber nicht so, ich dümpelte lange in befristeten Verträgen und wurde gewollt schwanger.

Jetzt bin ich zuhause und weiß, dass es für uns alle gut ist ABER selbstverständlich weiß ich, dass potentielle Arbeitgeber nicht auf mich warten und es sehr sehr schwer sein wird nochmal was zu finden. An meine Rente mag ich gar nicht denken und weiß, dass ich bei einer Trennung finanziell große Probleme bekommen werde.
Nur was soll ich machen? Mein Kind zeigt deutlich, dass es mich und seinen Vater braucht. Selbst von guten Freunden lässt sie sich nicht alleine betreuen. Sie wurde lange gestillt, schläft bei uns im Bett, wurde und wird viel getragen aber sie ist halt noch nicht so weit (auch wenn wir, meiner Meinung nichts falsch machen). Deshalb bekommt sie einfach noch Zeit und ich weiß, wenn sie älter ist wird das auch alles einfacher gehen. Ich hätte aber einfach kein gutes Gefühl sie jetzt in eine Kita zu geben hinter der ich nicht stehe. Als wir die eine Zusage bekamen, haben wir sie uns angeschaut und mit den Erzieherinnen geredet. Alleine bei der harten Eingewöhnung war es dann bei uns vorbei.

Du hast vollkommen recht, auch als Frau soll man sich finanziell nicht abhängig machen aber ich musste mich entscheiden. Job oder das Wohl meiner Tochter. Mit dem Wissen um so eine liebevolle Tagesmutter wie eure damals hätte ich mich damals evtl anders entschieden.

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Ich meinte damit um Jottes Willen nicht, dass Du/Ihr irgendwas falsch macht

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 14:12 Uhr

ich wollte eigentlich nur mal betonen, dass man auch Still/Trage/Familienbett.Mama sein kann und trotzdem das Kind früh "bekanntebetreuen" ;) lässt.
das wird meiner meinung nach oft so als gegensatz hier dargestellt, als ob mütter, die bereit sind, das kind früh abzugeben, grundsätzlich gegen stillen sind, taragetücher für ökokram halten und ferbern für normal.

das ist eben nicht so.

Ja, es ist schwer, das Kind unterzubringen.

Meine TaMu war übrigens keine ausgebildete, sondern eine Mutter aus der Stillgruppe...ich sagte "ich such noch so dringend ab dem 1. geburtstag" und sie sagte "und ich such dringend ein tageskind" und ---perfekt.

sie ist heilpädagogische erzieherin und wollte drei jahre daheim bleiben (aha!) ;)) und konnte es sich aber nicht leisten, hat sich so was dazu verdient.

bei uns bezahlt die stadt trotzdem einen teil, weil sie wissen, dass sie junge, arbeitende menschen hier halten müssen, um auch fein steuereinnahmen zu haben.

ich wollte dich nicht angreifen, ich beziehe nur immer sehr klar stellung zu "ich bleib zuhause und verlass mich auf meinen mann", weil ich persönlich das für extrem gefährlich und risikofreudig halte ;)

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Re: Mittlerweile ist mein Sohn fast 6@Leewja

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 14:22 Uhr

Leewja,

aber wie hättest Du in dem von mausejule2010 beschriebenen Fall gehandelt? Hatte sie die Wahl? Ich finde sie ist einen mutigen Weg gegangen.

Ich habe auch nach einem Jahr Elternzeit wieder angefangen zu arbeiten, hatte jedoch den "Luxus" als wissenschaftlicher Postdoc eigenverantwortlich meinen Beitrag zum Projekt beizusteuern, Anträge zu schreiben, und das nicht unbedingt zu den üblichen Kernzeiten, sondern vielmehr frühmorgens oder auch abends. Dadurch wurde mein Sohn bis zu seinem 2. Geburtstag durch mich und meinen Mann betreut.
Die zwei Tagesmütter, die einen Platz frei hätten, waren ein Graus, der Kita-Platz eher für Kinder ab 2 gedacht, wo er dann auch stundenweise betreut wurde.

Auch jetzt werde ich wieder nach einem Jahr wiedereinsteigen (müssen). Könnten wir es uns leisten, würde ich gerne 2 Jahre Elternzeit nehmen.
Dieses Mal brauche ich bereits ab dem 1. Geburtstag meiner Tochter eine zuverlässige und vor allem liebevolle Betreuung auf die ich mich verlassen kann. Schließlich vertraue ich mein Wertvollstes an.

Zu Dr. Posth - das Forum finde ich sehr gut, auch wenn recht wissenschaftlich ( ) und damit oft sehr theoretisch, nicht immer praktikabel und damit für manche Eltern wohl auch in Konflikte stürzend. Er kann aber die wissenschaftlichen Grundlagen nun mal nicht so drehen, wie man sie lieber hören würde - das würde sich ja widersprechen. Ich sehe es als das "Ideal" an dem man sich orientieren kann ohne die kindlichen Bedürfnisse unter den Teppich zu kehren, weil sie vielleicht nicht zeitgemäß sind. Sie müssten nur noch in der breiteren Gesellschaft ankommen und nicht nur bei den betroffenen Eltern.

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Re: keine ahnung, ich hab ja auch einiges an suche und planung auf mich genommen

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 14:37 Uhr

ich sage ja auch gar nicht, dass sie es anders hätte machen müssen, ich will einfach nur dazu sagen, dass ich das gefährlich finde!

ich hatte einen festvertrag, der über die EZ hinaus galt, ich musste einfach nicht befürchten, dass meinj vertrag einfach ausläuft, selbst, wenn ich erst nach drei jahren zurückgekehrt wäre.....das erleichtert ja schon vieles und irgendwie war das für mich (!) auch grundvoraussetzung, um ein Kind zu bekommen...

mutig ja, vielleicht auch leichtsinnig, vielleicht auch einfach schicksalsergeben, aber vernünftig eben nicht.

nun kann man nicht immer vernünftig sein, aber man sollte das Risiko nicht aus den augen verlieren und ein zuckergussmäntelchen aus "ist auch am besten so für das kind" drüber gießen---finde ich (wieder nur ich, ok?).

und mir stößt es immer sauer auf, dass NIE die männer aufhören zu arbeiten, sich abhängig machen und ihr schicksal in die Hände eines anderen legen...immerimmerimmer die frauen.

bezugsperson kann aber auch der vater sein, was aber eben auch bei Posthens nicht so zu sein scheint....

auch der kann tragen, einschlafbegleiten, kuscheln, spielplätze und krabbelgruppen besuchen etc. er kann nicht stillen, aber nach einem jahr stillt man ja auch nicht mehr zweistündlich, so dass ein jahr EZ für Mama (mit elterngeld) und dann umgekehrt-klassisches Modell durchaus denkbar wäre.

bei mir zum besipiel wäre das auch vonm geld her kein unterscheid gewesen, wir verdienten damals beide gleich reichlich.

aber so läuft es nicht und das ist auch nicht ok.

in mausejules fall weiß ich nun NICHTS von geldverhältnissen, großeltern, freundinnen mit gleichalten kindern etc., ICH hätte dann z.B. eine Nanny eingestellt...zur not auch für mein gesamtes gehalt und das meine ich ernst, hauptsache, im job bleiben, das tun, was ich als berufung emfpinde und unabhängig bleiben.

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Das mit den Männern sehe ich genauso!

Antwort von Loemi am 12.05.2013, 21:28 Uhr

Bei mir ist es folgendermaßen. Ich habe einen unbefristeten Vertrag und kann somit 3 Jahre zuhause bleiben, aber auch gern früher wieder kommen. Nun überlege ich mein eineinhalbjähriges Kind zur Tagesmutter zu geben und früher wieder einzusteigen. Finanziell bringt es uns nichts, da mein Mann eine zweite Ausbildung macht und bis diese zu Ende ist nicht viel
verdient. Meine Beweggründe sind eher diese: 1. Mein Kind wurde noch nie außer wenige Male für wenige Stunden durch den Papa von jemandem anderen außer mir betreut. Die Großeltern sind sehr lieb, aber trauen sich das anscheinend nicht zu und auch der Papa ist da leider wenig initiativ, er ist super lieb, aber hat wohl
Angst oder was auch immer. Gerade nach der Geburt hätte ich mir soooo oft gewünscht, daß ich mal wenigstens eine Stunde für mich gehabt hätte und jemand mit dem Baby spazieren gegangen wäre. Durch die Tagesmutter möchte ich meinem Kleinkind die Erfahrung nicht vorenthalten, daß sie auch lernt, daß andere Erwachsene in der Lage sind ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist für mich eine Notlösung. 2. Ich merke, daß ihr Interesse an anderen Kindern wächst und finde eine feste Gruppe gibt Sicherheit. Natürlich hätten wir auch die Möglichkeit die Spielplätze unsicher zu machen, aber das würde dann wieder wohl nur an mir hängen und davon will ich ja weg. 3. Der Papa holt sein Kind von der Tagesmutter ab und ich komme erst ca. 2 Stunden später nach Hause. Somit sind die beiden sozusagen gezwungen auch mal allein ohne mich Zeit miteinander zu verbringen. Da lege ich viel Wert drauf. Denn nicht nur die Mutter/Kind Bindung ist wichtig! Ich persönlich wäre am liebsten immer mit meiner Tochter zusammen, fühle mich aber im Sinne der oben genannten Gründe dazu schon fast genötigt diesen Schritt zu tun. Irgendwie tragisch!

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Re: keine ahnung, ich hab ja auch einiges an suche und planung auf mich genommen

Antwort von Tine1 am 12.05.2013, 22:04 Uhr

Unsere persönliche Lösung damals war, dass ich ein Jahr zuhause geblieben bin. Anschließend habe ich zunächst mit 40% wieder angefangen zu arbeiten, hab dann auf 50% aufgestockt später. Mein Freund hat zugleich auf 65% reduziert gearbeitet. So haben wir es beibehalten, auch noch nach dem Kiga-Eintritt unserer Tochter mit 3 Jahren. Sie geht nur von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr und wenn sie krank ist, wenn auch nicht so schlimm, kann sie zuhause bleiben, ebenso wenn sie mal keine Lust hat. Ich finde es einfach schön, wenn immer jemand zuhause ist. Das muss natürlich nicht unbedingt die Mutter sein.

So sind wir irgendwie gegenseitig voneinander abhängig. Denn keiner von uns könnte mit seinem jetzigen Einkommen alleine ein Kind großziehen und alle Kosten selbst tragen. Käme es allerdings zu einer Trennung oder gar dem Tod des Partners, könnten wir jederzeit unsere Stunden wieder aufstocken und jeder könnte sich und das Kind alleine ernähren. Im übrigen muss der KV ja bei einer Trennung auch Unterhalt zahlen, wenn das Kind bei der Mutter lebt, was kein Almosen ist sondern seine gesetzliche Pflicht die ich ohne mit der Wimper zu zucken auch ohne jedes schlechte Gewissen einklagen würde, sollte es nötig sein. Bei einem verheirateten Paar, das sich darauf geeinigt hat, dass die KM ihren Beruf zeitweise aufgibt oder die viel weniger verdient, muss er ja auch ihr Unterhalt zahlen. Ist man sich der gesetzlichen Verpflichtung bewusst, finde ich, dass sich die Abhängigkeit stark relativiert.

Wir leben auf einem sparsamen Niveau, sind aber sehr froh es uns überhaupt leisten zu können, das so zu handhaben.

Allerdings weiß ich, dass wir beide mit unserer Arbeit großes Glück haben, dass das so einfach möglich ist und es sich so problemlos organisieren lässt und wir auch noch beide unseren Beruf sehr mögen(abgesehen davon, bleibe ich beim nächsten Kind trotzdem 2 Jahre zuhause, aber das ist eine andere Geschichte). Durch meine Arbeit und auch privat bin ich jedoch mit sehr vielen Menschen in Kontakt, die so ein Glück nicht haben. Die Regel ist doch die, dass Frauen weniger verdienen in den gleichen Berufen. Dass die Löhne in "Frauenberufen" zudem wesentlich niedriger sind als die in "Männerberufen" und schon von daher die Wahlmöglichkeit entfällt. Dass in weiten Kreisen ein Mann der sich für eine rege Beteiligung innerhalb der Familie mit Übernahme von Haushalts- und Erziehungsaufgaben entscheidet, nicht besonders angesehen ist, weil es immer noch als "unmännlich" gilt. Dass die Arbeitsbedingungen mancherorts so furchtbar sind, dass die Frauen froh sind eine Möglichkeit zu finden, wenigstens eine zeitlang von eben diesen entfliehen zu können. Und dass aber gerade hier der Mann in der Regel auch nicht so viel verdient, dass er die Familie damit ernähren kann und die Eltern eben doch das Kind vorzeitig in irgendeine schlechte Krippe geben müssen um die Frau wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern.

Ich denke nicht, dass es schädlich für ein Kind ist, wenn die Mutter als Ärztin aus Berufung sich dafür entscheidet, wieder arbeiten zu gehen mit den entsprechenden (auch finanziellen) Möglichkeiten, sich eine sehr gute alternative Betreuung zu suchen, die für das Kind dann quasi zur Familie gehört, liebevoll und mit gutem Betreuungsschlüssel, oder gar eine Nanny nur fürs eigene Kind. Nur geht das leider an der Lebensrealität der meisten Menschen vorbei.

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Da hast du vollkommen recht und so kann ich das problemlos unterschreiben

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 22:14 Uhr

ich ärgere mich aber, wenn grundsätzlich gesagt wird, früh anderweitig betreute kinder hätten es schlecht getroffen und würden schäden davon taragen (so in etwa).

ich mag gerade bei so sensiblen themen wie kindererziehung keine schwarzweißdenkerei.

auch flaschenkinder, die nie im tragetuch saßen und im igenen bett schliefen, können stabile, resiliente, glückliche kinder sein, wenn ihre bedürfnisse geachtet und erfüllt wurden.

und auch früh anderweitig betreute kinder können eine hervorragende Bindung haben und bis zum rand vollsein mit ur- und selbstvertrauen.

und ich bitte mir aus, das so leben zu dürfen, wie ICH es für richtig halte, ohne mir dn "schlechte-mutter-stempel" aufdrücken zu lassen, genau, wie auch ich jede mutter solange zuhause bleiben lasse, wie sie will.

ich warne vor finanzieller abhängigkeit und betone dabei, dass das FÜR MICH gilt, was ich sage. ich stelle aber die Mutterqualitäten der anderen damit nicht im geringsten in fage.

wenn man mein lebensmodell aber kritisiert, tut man genau das, mans tellt meine mutterqualitäten in frage und das empfinde ich als gemein.


ich finde, ihr regelt es sehr fair und dass das geht, ist ein ähnlicher glücksfall, wie ich mit menem gut bezahlten und gleibten job und mit meiner tagesmutterentscheidung hatte, auch sehr individuell.

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Re: "Fluch und Segen zugleich"

Antwort von Tine1 am 12.05.2013, 22:20 Uhr

Genau das liebe ich auch am meisten an der gemeinsamen Zeit mit meinem Kind: einfach Zeit haben, nicht tun MÜSSEN, rumbummeln und wenn mich trotzdem mal die Hektik und Unruhe packt, eben genau das wieder von ihr lernen. Eine Stunde auf einem Mäuerchen im Park sitzen und zuschauen, wie die Feuerkäfer in einer Steinritze verschwinden. Vor einer toten Fliege auf dem Boden sitzen und sich ewig dazu Zeit haben, sich über so schöne Themen wie den Tod zu unterhalten und all die anderen schönen Erlebnisse eines Alltags mit vieeeel Zeit.

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Re: keine ahnung, ich hab ja auch einiges an suche und planung auf mich genommen

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 22:24 Uhr

Nun ja, aber Posth befürwortet doch stark den Einsatz des Papas im Bezug auf die Loslösung etc.
Ich kenne durchaus beide Seiten, dh. Väter die durchaus gerne ihre Kinder über einen längeren Zeitraum betreuen würden, sich aber nicht trauen den Job zu riskieren. Auch wenn man rechtlich Anspruch auf die Elternzeit hat, ist die Akzeptanz nicht in allen Unternehmen vertreten. Das mag weniger problematisch sein, wenn die Frau einen gut bezahlten und sicheren Job hat, was aber nicht immer gegeben ist. Viele Paare richten sich doch schlicht danach, dass derjenige Partner (mehr) arbeiten geht, der auch mehr Geld nach Hause bringt.
Mein Mann hat ein sehr sehr enges und gutes Verhältnis zu unserem Sohn. Er hat sich von Anfang an eingebracht, ihn als Baby nachts getragen, umsorgt. Ich würde ihm die Elternzeit gönnen, doch dafür muss/müsste ich eben einen sicheren Job haben (in Vollzeit) und keinen befristeten Vertrag in Teilzeit der bald endet. Schön fände ich auch, wenn wir beide eine Weile in Teilzeit arbeiten würden und uns die Betreuung so aufteilen würden. Aber seitens des Arbeitgebers meines Mannes ist dieses ausdrücklich unerwünscht und an dieser Stelle mal wieder zu unsicher.
Ich denke, die Gründe sind also durchaus verschieden, warum Frauen vorwiegend die Betreuung bzw die Elternzeit nehmen, auch wenn mir, wie angedeutet, auch die andere Seite bekannt ist, wo die Väter leider wenig Interesse an der Betreuung/Erziehung! der Kinder zeigen.

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Re: keine ahnung, ich hab ja auch einiges an suche und planung auf mich genommen

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 22:24 Uhr

Nun ja, aber Posth befürwortet doch stark den Einsatz des Papas im Bezug auf die Loslösung etc.
Ich kenne durchaus beide Seiten, dh. Väter die durchaus gerne ihre Kinder über einen längeren Zeitraum betreuen würden, sich aber nicht trauen den Job zu riskieren. Auch wenn man rechtlich Anspruch auf die Elternzeit hat, ist die Akzeptanz nicht in allen Unternehmen vertreten. Das mag weniger problematisch sein, wenn die Frau einen gut bezahlten und sicheren Job hat, was aber nicht immer gegeben ist. Viele Paare richten sich doch schlicht danach, dass derjenige Partner (mehr) arbeiten geht, der auch mehr Geld nach Hause bringt.
Mein Mann hat ein sehr sehr enges und gutes Verhältnis zu unserem Sohn. Er hat sich von Anfang an eingebracht, ihn als Baby nachts getragen, umsorgt. Ich würde ihm die Elternzeit gönnen, doch dafür muss/müsste ich eben einen sicheren Job haben (in Vollzeit) und keinen befristeten Vertrag in Teilzeit der bald endet. Schön fände ich auch, wenn wir beide eine Weile in Teilzeit arbeiten würden und uns die Betreuung so aufteilen würden. Aber seitens des Arbeitgebers meines Mannes ist dieses ausdrücklich unerwünscht und an dieser Stelle mal wieder zu unsicher.
Ich denke, die Gründe sind also durchaus verschieden, warum Frauen vorwiegend die Betreuung bzw die Elternzeit nehmen, auch wenn mir, wie angedeutet, auch die andere Seite bekannt ist, wo die Väter leider wenig Interesse an der Betreuung/Erziehung! der Kinder zeigen.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Kräuterzauber am 12.05.2013, 22:29 Uhr

Und da sind wir wieder dabei, dass 'Frau' keine freie Wahl hat und Mutter zu sein, weder von der Gesellschaft noch von (teilweise) anderen Müttern anerkannt wird. DAS ist traurig!

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Re: Da hast du vollkommen recht und so kann ich das problemlos unterschreiben

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 22:42 Uhr

Aber Leewja, ich denke frau muss sich nicht den "schlechte-mutter-stempel" aufdrücken lassen. Warum auch, wenn man von seinem eigenen Modell überzeugt ist und die eigene Familie damit zufrieden ist. Es wird immer verschiedene Meinungen geben und vor allem Menschen, die einen in diversen Bereichen auch ungefragt kritisieren, egal wie man vorgeht. Aber ach glücklicherweise Gleichgesinnte.
Und weil wir egentlich mit der Bindungstheorie und dem Forum von Dr Posth angefangen haben, beschreibt er doch lediglich, dass man bei einer frühen Betreuung sensibel vorgehen sollte. Ich finde nicht, dass er die "Frau" per se kritisiert, die ihren Beruf gerne nachgehen möchte, sondern die rücksichtslose Vorgehensweise bei der Betreuung ganz junger Kinder - und damit liegt er, meiner Meinung nach, richtig.

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Re: Da hast du vollkommen recht und so kann ich das problemlos unterschreiben

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 22:42 Uhr

Aber Leewja, ich denke frau muss sich nicht den "schlechte-mutter-stempel" aufdrücken lassen. Warum auch, wenn man von seinem eigenen Modell überzeugt ist und die eigene Familie damit zufrieden ist. Es wird immer verschiedene Meinungen geben und vor allem Menschen, die einen in diversen Bereichen auch ungefragt kritisieren, egal wie man vorgeht. Aber ach glücklicherweise Gleichgesinnte.
Und weil wir egentlich mit der Bindungstheorie und dem Forum von Dr Posth angefangen haben, beschreibt er doch lediglich, dass man bei einer frühen Betreuung sensibel vorgehen sollte. Ich finde nicht, dass er die "Frau" per se kritisiert, die ihren Beruf gerne nachgehen möchte, sondern die rücksichtslose Vorgehensweise bei der Betreuung ganz junger Kinder - und damit liegt er, meiner Meinung nach, richtig.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von EwaK am 12.05.2013, 22:44 Uhr

Hilfe, wieso erscheinen meine Beiträge doppelt?????

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ich finde es aber schon krass, den müttern, die ihr kind

Antwort von Leewja am 12.05.2013, 23:00 Uhr

in eine krippe geben, eine rücksichtslose vorgehensweise vorzuwerfen....

ich finde, man müsste beim betreuungsschlüssel, bei der qualifikation un ausbildung und bei der bezahlung der krippenpädagog(inn)en viel verbessern, um eine gute, liebevolle und tragende betreuung zu ermöglichen.

aufbewahranstalten sind furchtbar.

aber es geht auch anders.

und er kritisiert nicht die frau an sich, nein, das ist wohl wahr, aber er "droht" ein bisschen mit fehlenden langzeiterfahrungen etc., die das ganze aber eben in einen irgendwie bedrohlichen, schlecht-fürs-kind-kontext rücken.

das gefällt mir nicht.


Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gute bindung wichtig ist, ich bin aber geradezu entsetzt, wie viele junge frauen hier wegen eines weinens oder nicht weinens, alleine einschlafen könnens oder nicht, auf jemand anderes arm wollens oder eben gerade nicht verzweifelt an der sicherheit und stabilität ihrer bindung zu ihrem kind zweifeln.

das ist nicht hilfreich! das ist nicht unterstützend! Babies sind sehr bereitwillig, sich zu binden und wenn man ein wenig herz und verstand mischt und ein baby als gleichwertigen menschen achtet, wird es einem fast nicht gelingen können, dass das baby sich NICHT an einen bindet, davon bin ich fest überzeugt.

und dass auch mehrer bezugspersonen "erlaubt" und möglich sind, sieht man ja schon daran, dass üblicherweise eben ein vater auch eine rolle spielt, dass über jahrtausende und alle kulturen hinweg omas und tanten eine rolle spielen und dass nicht alle volksstämme und völker, deren kinder NICHT ausschließlich von den müttern betreut werden, psychisch angeschlagene, auffällige, seelisch ungesunde menschen ´hervorbringen.

Im klassischen Familienbild und ja, es ist das klassische bild, das die Mutter zuhause ist (gern oder ungern, ganz egal) und der vater nicht, der ist 8-10 Stunden außer haus, gut, er trägt das kind auch mal, aber würde man wirklich sagen "das kind kann gar nicht so eine enge bindung zum vater haben, wie zu mir, denn er ist ja im verhältnis nur die Hälfte der zeit da (und davon wiederum ist ein großteil schlafenszeit)"?---haben eure männer nur eine halb so gute bindung? wissen sie das? gefällt ihnen das? oder kann man mir intensiver, ausgiebiger beschäftigung in kürzerer zeit ebenso viel erreichen? und was bedeutet das dann?

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Re: keine ahnung, ich hab ja auch einiges an suche und planung auf mich genommen

Antwort von mausejule2010 am 12.05.2013, 23:40 Uhr

Ich muss hier mal den Absatz von Tine1 kopieren, denn genauso denke ich auch

-Ich denke nicht, dass es schädlich für ein Kind ist, wenn die Mutter als Ärztin aus Berufung sich dafür entscheidet, wieder arbeiten zu gehen mit den entsprechenden (auch finanziellen) Möglichkeiten, sich eine sehr gute alternative Betreuung zu suchen, die für das Kind dann quasi zur Familie gehört, liebevoll und mit gutem Betreuungsschlüssel, oder gar eine Nanny nur fürs eigene Kind. Nur geht das leider an der Lebensrealität der meisten Menschen vorbei-

Leider ist es in meinem Freundeskreis nicht nur ein Einzelfall, dass Mütter arbeiten wollen oder müssen und täglich ein schlechtes Gewissen haben weil sie mit der Betreuung ihrer Kinder so unglücklich sind und ganz ehrlich, auch wenn es nicht sein muss, eine schlechte Betreuung KANN schlecht für das Kind sein!

Hier war keine Notlösung greifbar. Keine Freundin hätte für einen unbestimmten Zeitpunkt meine Tochter täglich genommen, meine Familie und meine Schwiegereltern wohnen 500 km von uns entfernt, eine Nanny würde mehr kosten als ich verdienen würde, für ein Au Pair fehlt uns der Platz... aber egal, wir haben für uns als Familie die richtige Lösung gefunden. Wenn auch über Umwege weil ich ja damals nach dem Erziehungsjahr keinen Betreuungsplatz gefunden habe. Ja, ich gehe ein hohes Risiko ein aber für uns passt es. Achso, mein Mann hätte definitiv auch Erziehungszeit genommen nur hätten wir mit nur meinem Gehalt nicht überleben können.

Soweit ich Dr. Posth verstehe sieht er den Vater nicht nur als Randbezugsperson sondern als genauso wichtigen Teil wie die Mutter, nur halt eben etwas später in der Entwicklung des Kindes.

Ich finde dieses Schwarz/Weiß-Denken furchtbar und wir Eltern machen uns damit gegenseitig das Leben schwer.

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Fühle mich nicht angegriffen :-)

Antwort von mausejule2010 am 13.05.2013, 0:15 Uhr

Extrem gefährlich und risikofreudig?
Mmm.... leider hast du damit schon etwas recht. Mir wäre es wirklich lieber, ich hätte einen festen Job in den ich zurückkehren könnte.
Eigentlich dachte ich auch immer, erst der Job und wenn der fest ist, dann Kinder. Irgendwann war aber unser Kinderwunsch so groß und kein unbefristeter Job in Aussicht. Ich habe eine gute Ausbildung und über 10 Jahre Berufserfahrung! Als wir Anfang 30 waren, wollten wir aber nicht mehr warten...

Das hört sich gerade nach einem Jammerposting an, soll es aber nicht. Wir sind in der glücklichen Lage und haben zur Zeit durch das Gehalt meines Mannes keine finanziellen Sorgen. Ausserdem darf ich soviel Zeit mit meiner Tochter verbringen... und das ist vielen Familien vergönnt weil Mutter/Vater arbeiten müssen obwohl sie lieber ihr Kind erst später betreuuen lassen würden.

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Re: Gleichbehandlung bei Geschwistern?

Antwort von Tine1 am 13.05.2013, 10:08 Uhr

Liebe Ottilie,
bei uns ist das zweite Kind zwar noch im Bauch, aber ich finde trotzdem auch ohne die konkrete Erfahrung bereits gemacht zu haben, dass man in jeder Situation eben (nur) genau das tun kann, was einem in genau diesem Moment mit den Vorerfahrungen die man bis zu diesem Zeitpunkt gesammelt hat als das Beste erscheint. Zu einem späteren Zeitpunkt mit anderen Erfahrungen mag uns vieles anders erscheinen.

Die Gleichbehandlung findet meiner Ansicht nach da statt, wo wir uns immer die gleiche (die größte!) Mühe geben, alles so gut wie möglich zu machen. Eine Ungleichbehandlung wäre es doch eher, beim zweiten Kind aus Prinzip alles so machen zu wollen wie beim ersten, obwohl es in der Situation/mit diesem Kind/mit deinen erweiterten Erfahrungen anders sinnvoller und besser wäre.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von Danyshope am 13.05.2013, 13:30 Uhr

Na, diese Theorie hat aber einen riesen "Knackpunkt". Es ist völlig normal das eben die Mütter nicht rein nur für das Kind da sind.

Bis vor ein paar Jahrhunderten was es so, das die Menschen in "Familien-Clans" lebten. Jeder mit seiner enstprechenden Aufgabe. Die Männer die Jagd, die Frauen sammeln, ernten, zubereiten, Haushalt usw. Und unterstützt durch die Alten bzw auch die älteren Geschwister in der Erziehung/Betreuung der Kinder. Auch da wurden die Kinder also schon recht früh - den sowas wie Mutterschutz gab es da nicht - quasie "Fremdbetreut". Heutzutage übernehmen es halt nur, mangels Großeltern und anderer Familienangehöriger halten eben "Familien-Fremde Personen.

Weitaus wichtiger dürfte eine gesunde, stabilie Bindung ALLER Personen, sei es Eltern, "Fremdbetreuer" und Kind sein als die Frage, wer jetzt wann aufpaßt.

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Re: Bindungstheorie

Antwort von wir6 am 13.05.2013, 15:39 Uhr

ich halte das für ausgemachten Humbug

es gibt soviel pädagogischen Durchfall im Netz

ich war 1 1/2 Jahre im Kindergarten.....sonst niemals fremdbetreut......kaum noch Kontakt zu meinen Eltern und das Podest auf dem sie einst standen ist ganz schön ins Wanken geraten.

mein Mann wurde mit 8 Wochen in die Krippe gegeben.
Wöchentlich mehrmals Kontakt und man hilft sich gegenseitig, ohne Vorhaltungen, ohne Schuldzuweisungen, einfach als Familie

Meine Kinder habe ich die ersten Beiden 2 Jahre bei mir behalten, den Dritten mit 8 Wochen an den Papi (weil ich arbeiten ging) und ab 1 Jahr in die Krippe, die ganz Kleine auch mit einem Jahr in die Krippe.

Habe den Eindruck von völlig psychisch gesunden Kindern mit einer guten Bindung zu mir und meinen Mann

Folgeschäden? werde ich wohl erst in 20 Jahren sehen, schaue dem aber sehr positiv entgegen.

Aber schenke Erziehungsratgebern generell keinen Glauben (jedes Kind kann schlafen lernen, febern, Montessori) alles ausgeklügelter Schwachsinn.
Ich erziehe und Liebe meine Kinder aus dem Bauch und Herz heraus, da brauche ich keinen der mit sagt, wie es richtig geht.
Was anderes ist, wenn man um Rat fragt und das dann für sinnig hält ;)

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