Übergewicht in der Schwangerschaft

Übergewicht in der Schwangerschaft

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Schadet Übergewicht in der Schwangerschaft dem Baby? Neueste Erkenntnisse zeigen, dass das Risiko für Kinder steigt, später selbst an Übergewicht zu leiden, wenn die Mutter während der Schwangerschaft übergewichtig war. 

Wer hingegen mit Normalgewicht in die Schwangerschaft geht, kann das Adipositas-Risiko seines Kindes verringern. Auch Stillen hilft, eine übermäßige Gewichtszunahme des Kindes zu vermeiden.

Außerdem haben Studien ergeben, dass übergewichtige Schwangere häufiger an Komplikationen während der Schwangerschaft leiden. Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie, eine Form der Schwangerschaftsgestose, tritt bei übergewichtigen Schwangeren häufiger auf. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch einen zu hohen Blutdruck und eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß über den Urin. Meist leiden die Frauen auch unter vermehrter Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe. Durch Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie kann sich auch das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

Leidet die Mutter während der Schwangerschaft unter einem Schwangerschaftsdiabetes, kann es sein, dass das Baby sehr groß wird, jedoch besonders die Lungen, Nieren und Leber des Babys bei der Geburt unreif sind. 

Wann spricht man von Übergewicht?

Fast jede zweite Frau in Deutschland hat einen Body Mass Index, kurz BMI, der über 25 liegt und gilt damit als übergewichtig. Als durchschnittlich groß gewachsene Frau kann man sich als Faustformel merken: Das eigene Gewicht liegt noch in einem guten Bereich, wenn es ungefähr den Zentimeterangaben der eigenen Körpergröße entspricht. Eine Frau, die z. B. 1,70 Meter groß ist und 70 Kilo wiegt, hat einen BMI von 24 und gilt als normalgewichtig.

Wie viel Kilogramm nimmt man in der Schwangerschaft zu?

Wie viel jede Frau in der Schwangerschaft zunimmt, ist individuell sehr unterschiedlich. Oft spielt auch das Ausgangsgewicht eine Rolle. Bei normalgewichtigen Frauen zeigt die Waage gegen Ende der Schwangerschaft durchschnittlich 12 Kilo mehr an. Sehr schlanke Frauen können etwas mehr zunehmen, wer hingegen mit Übergewicht in die Schwangerschaft geht, sollte möglichst nicht mehr als 10 Kilo zunehmen. Bei einer Zwillingsschwangerschaft können es bis zur Geburt der Kinder auch 20 Kilogramm Gewichtszunahme oder sogar noch mehr sein.

Ab dem zweiten Trimester, also ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, nimmt eine Frau pro Woche ungefähr 1,5 Kilogramm an Gewicht zu. Der Großteil der Zunahme entsteht durch das Gewicht des Kindes, des Mutterkuchens und der vergrößerten Gebärmutter. Auch das Fruchtwasser und Wassereinlagerungen im Gewebe machen sich auf der Waage bemerkbar. Nur ein Viertel des zusätzlichen Gewichts, also ungefähr drei von insgesamt 12 Kilogramm der durchschnittlichen Gewichtszunahme, sind Fettgebewebe und Energiereserve für die Stillzeit.

Was kann man gegen Übergewicht in der Schwangerschaft tun?

Frauen mit Kinderwunsch, die unter starkem Übergewicht leiden, also einen BMI haben der größer als 30 ist, sollten am besten vor der Schwangerschaft versuchen, Gewicht zu verlieren. Das schont das Herz und Gelenke, verringert das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes und wirkt sich häufig auch positiv auf die Fruchtbarkeit aus.

Für Frauen, die bereits mit Übergewicht in die Schwangerschaft gehen, ist es besonders wichtig, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Heute weiß jede Frau: Schwanger zu sein, heißt nicht essen für zwei. Für eine Diät ist jetzt aber auch nicht die richtige Zeit. Eine Schwangerschaft kann jedoch ein guter Anlass sein, seine Essgewohnheit zu überdenken und sich bewusster und gesünder zu ernähren. Frische Produkte, selbstgekochte Mahlzeiten, viel Vollkorenprodukte und wenig Süßes -  eine gesunde und vollwertige Ernährung ist die beste Basis für Mutter und Kind.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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