Gestose (Schwangerschaftsvergiftung)

Gestose

© Adobe Stock, Luis Louro

Eine Erkrankung mit vielen Namen: Gestose, Präklampsie oder auch Schwangerschaftsvergiftung. Gestose ist ein Überbegriff für Krankheiten in der Schwangerschaft, deren Ursachen weitgehend unklar sind. Wörtlich bedeutet der Begriff Gestose "gestörte Schwangerschaft". 

Der Begriff wird heute von Medizinern kaum noch verwendet und gilt in Fachkreisen als veraltet. Unterschieden werden - je nachdem wann im Schwangerschaftsverlauf die Beschwerden auftreten - Frühgestosen und Spätgestosen.

Frühgestosen: Unangenehm aber meist harmlos

Zu den Frühgestosen zählen in den ersten Schwangerschaftswochen z. B. übermäßiger Speichelfluss. Auch häufiges Erbrechen, das ca. bis zur 14. Schwangerschaftswoche auftreten kann, fällt unter den Überbegriff Frühgestose.Viele schwangere Frauen kennen die Übelkeit am Morgen. Hält das Erbrechen jedoch über den ganzen Tag an und normales Essen und Trinken ist nicht mehr möglich, dann sprechen Mediziner von einer "Hyperemesisgravidarum". Nur eine von 200 schwangeren Frauen leidet in der Schwangerschaft unter dieser Form der Frühgestose.

Spätgestose: Die "Schwangerschaftsvergiftung"

Im Volksmund immer noch unter dem Begriff "Schwangerschaftsvergiftung" bekannt, sprachen Fachleute lange Zeit von "Gestose",wenn Schwangere unter Bluthochdruck litten. Mediziner bezeichnen das Krankheitsbildheute als Präklampsie. Gemeint ist damit eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen: Die Kombination aus Bluthochdruck und erhöhten Eiweißwerten im Urin. Diese Form der Schwangerschaftskomplikation tritt meist im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Bleibt diese Form der Gestose unerkannt und unbehandelt, kann sie für Mutter und Kind lebensbedrohlich werden.

Kennzeichen einer Spätgestose sind:

-Bluthochdruck (über 140/90 mmHg)

-Eiweißausscheidungen im Urin

-Wassereinlagerungenan Händen, Füßen, Gesicht (Ödeme)

-Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Etwa zwei Prozent aller Schwangeren sind von einer Spätgestose oder auch Präklampsie betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass Gestosen für über 30 % aller Frühgeburten verantwortlich sind.

Weil nicht klar ist, welche Ursachen zu den unterschiedlichen Formen der Gestose führen, konzentriert sich die Behandlung in der Regel auf die Linderung der Symptome. Im Fall der Präklampsie besteht die Therapie darin, den Blutdruck der Mutter durch Blut verdünnende Medikamente zu senken, ihren Kreislauf zu stabilisieren und die Versorgung und die Entwicklung des Kindes genau zu überwachen. Dazu sind engmaschige Untersuchungstermine durch den behandelnden Frauenarzt oder die behandelnde Frauenärztin nötig in manchen Fällen auch die stationäre Behandlung und Überwachung in einer Klinik.

Zuletzt überarbeitet: Mai 2019

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