Wie oft Kleinkind bei Großeltern, die im Haus wohnen?

Ach lass dich mal drücken! Das kenne ich zu gut dieses Gefühl. Meine Mutter wohnt auch mit im Haus und meine Kleine (knapp 2) liebt die heiß und innig. Ich habe auch oft das Gefühl, die Oma macht das besser, meine Tochter fühlt sich bei ihr wohler, ich bin eine schlechte Mutter etc. Aber andersherum wird ein Schuh draus, nicht ich bin eine schlechte Mutter sondern meine Mutter ist eine verdammt gute Oma. Und das ist nicht selbstverständlich und ein riesen Glück. Für uns alle. Dazu kommt, dass sie nicht nur eine tolle Oma ist sondern auch eine gute Mutter, meine Mama. Dieses Mutterbild, diese Rolle gebe ich an meine Tochter weiter. Da kommt man nicht aus seiner Haut. Ich habe einfach Glück gehabt, hätte ich eine schwierige Mutter gehabt würde ich sehr ähnliche Schwierogkeiten weitergeben, aber ich habe viel ehrliche und uneigennützige Liebe bekommen und ich denke, diesen Erziehungsstil führe ich automatisch fort. Es gibt den Spruch, es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind großzuziehen. Ein ganzes Dorf hilft heute nicht mehr. Nicht mal mehr die Großfamilie. Umso schöner und wichtiger wenn Kinder heute trotzdem viele enge Bezugspersonen haben. Von allen lernen sie, jeder bringt ganz eigene Ideen mit ein. Ich habe auch oft gezweifelt weil die Oma das so toll macht und ich mich so unzulänglich fühlte daneben und auch meine Kleine will manchmal lieber von Oma als von Mama getröstet werden. Klar schmerzt das. Aber es ist gut zu wissen, dass sie von allen Seiten geliebt wird. Für sie ist das ein Geschenk für ihr ganzes Leben. Und das ist unterm Strich mehr wert als mein eigenes angekratztes ego. Ich verdränge den Gedanken, ich sei nicht gut genug oder die Oma besser als ich. Die Oma ist eben nicht der Alltag, auch bei 1-3 Stunden pro Tag nicht. Und das ist immer etwas anderes als die doofe, zuverlässige, zu jeder Tages- und Nachtzeit liebende Alltagsmama, an der man sich (zum Glück) reiben kann.

Hannah