Verhalten der besten Freundin

Hey,
ich kann dir nur mal schreiben, wie es mir so ging, als meine Schwester schwanger geworden ist. Mein Mann und ich hatten es zu der Zeit schon weit über 1 Jahr versucht und wir hatten gerade die Nachricht bekommen, dass es nur mit einer künstlichen Befruchtung klappen könnte. Meine Schwester hatte gerade 2 Monate ihre Pille abgesetzt und war dann schwanger. Ohne langes Probieren und Probleme. Sie hat es mir erst Wochen später gesagt als den Rest der Familie. Keiner wollte es mir sagen, weil alle wussten, wie schlecht es um unseren Kinderwunsch steht. Sie hat auch geweint (aus Scham, dass es so schnell geklappt hat und sie laut ihrer Aussage nicht so einen großen Wunsch nach einem Kind verspürt wie ich), ich hab geweint (aus Wut, Verzweiflung, Neid und andererseits Freude für meine Schwester). Für mich war es auch sehr schwierig. Die ganze Situation hat mich sehr überfordert und jedes Mal, wenn ich sie gesehen hab, konnte ich mich nicht unbeschwert mit ihr unterhalten. Das braucht einfach seine Zeit. Die ganze Schwangerschaft über und auch als der Kleine dann da war, hatte ich immer wieder Phasen, wo ich einfach nicht wusste, ob ich weinen oder mich freuen soll. Bei mir verging es dann in den ersten 2 Wochen als mein Neffe dann da war. Ich liebe ihn abgöttisch. Aber ich kann deine Freundin auch irgendwie verstehen. Wäre sie nicht meine Schwester gewesen, hätte ich mich auch wesentlich mehr zurück gezogen und den Kontakt irgendwie vermieden.

Ich hoffe, dass es sich bald einrenkt und ihr wieder unbeschwerten Kontakt haben könnt. Alles Gute auch für die Geburt.