Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Joyannee, 11. SSW am 31.07.2010, 21:02 Uhr

Ungerechtigkeit

Hallo,

mir erschliesst sich deine Rechnung nicht ganz. Eine Frau, deren Nettoeinkommen bisher bei 2000 Euro lag, hätte, wenn sie 1.300 Euro bekommt ein Minus von 700 Euro. Dafür ist sie zu Hause und kümmert sich ums Kind, geht aber 1 Jahr nach der Geburt wieder ihrer Arbeit nach.

Eine Frau, die 4.000 Euro verdient hat und dann eben nur noch 1.800 Euro bekommt, hat ein Minus von 2.200 Euro. Dafür bleibt sie 1 Jahr zu Hause und geht danach wieder arbeiten.

Ein Hartz-IV-Empfänger hingegen würde für 1 Jahr 300 Euro mehr bekommen (zusätzlich zum staatlichen Unterhalt für das Kind) - dafür wäre er zu Hause. Nach einem Jahr müsste er aber nicht arbeiten gehen, denn Hartz-IV greift ja trotzdem weiter - nur das Elterngeld eben nicht. Er wird innerhalb der ersten 3 Jahre auch nicht vermittelt, da dies ja als Erziehungszeit gilt, soweit ich weiss. Trotzdem erhält er weiterhin Geld vom Staat und Unterhalt vom Staat für das Kind (nicht mit Kindesunterhalt zu vergleichen).

Ich weiss nicht, ob sich da die Frage nach Gerechtigkeit stellt.

Denn welcher Elternteil fühlt sich wohl dabei, sein einjähriges Kind in die Kita oder zur Tagesmutter zu geben, um danach seinem Job wieder nachgehen zu müssen. Welche Mutter findet es toll, von der Tagesmutter zu erfahren, dass das Kind laufen gelernt hat oder dass es die ersten Worte von sich gibt?

Mir selbst fiel es bei meiner Tochter damals sehr schwer, sie im Alter von 12 Wochen in die Arme meiner Tagesmutter zu legen, weil ich zu stolz war, um vom Amt Geld zu erhalten. Und da das damalige Erziehungsgeld (waren 300 Euro für jeden) schlichtweg nicht für unseren Unterhalt als Alleinerziehende reichte, musste ich eben dafür Sorgen, dass Geld in die Kasse kommt. (Die Hartz-IV-beziehenden Mütter in der Krabbelgruppe, die ich mir einmal im Monat gönnte, hab ich echt beneidet. Vor allem im Sommer ... geb ich offen zu. Da sind sie morgens mit ihrem Nachwuchs zum See oder in den Park oder haben sich auf Spielplätzen zum Plaudern verabredet, während ich um 19 Uhr von meiner Arbeitsstelle nach Hause gefahren bin.)

Ich gönne es jeder Mama, ihr Kind so zu betreuen, wie sie es möchte - egal ob Hartz-IV oder Angestellte oder Selbständige.
Durch das Elterngeld gab es dann die Möglichkeit auch für jene, die sonst sofort nach dem Mutterschutz wieder in ihrer Arbeit aufschlagen mussten, zumindest ein Jahr zu Hause zu bleiben.
Ansich gäbe es da nur eine Möglichkeit: Für die Erziehungszeit bekommen alle dasselbe Geld, dass es auch Selbständigen und/oder Alleinerziehenden ermöglicht, zu überleben - es gibt kein "der hat weniger" und "der hat mehr". Zumindest für ein Jahr wäre so eine Angleichung aller Mütter/Väter möglich.

Und nein, ich finde nicht, dass es ein Grund sein sollte, um abzutreiben. Ich will auch niemandem unterstellen, dass er Kinder nur wegen des Geldes bekommt, denn jeder der Kids hat, weiss, dass sie anfangs zwar noch verhältnismässig günstig sind, aber im Alter eben doch teurer werden.
Es würde sich also jeder nur selbst belügen, der wegen 12*300 Euro ein Kind in die Welt setzt.

LG
Joy

Ps. Bei meinem nächsten Kind darf ich, dank meines Lebensgefährtens sogar ganze 2 Jahre zu Hause bleiben. Ich werde mir also das Elterngeld aufsplitten lassen und ich geb zu - ich freue mich darauf, die ganzen Entwicklungsschritte selbst erleben zu dürfen.

 
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