zurück| Geschrieben von Eminchen, 10. SSW am 07.10.2021, 22:01 Uhr |
Missed abortion
Hallo, bei mir wurde heute eine MA in der 9+4 ssw festgestellt. Laut FA hat es sich seit der 7.ssw nicht mehr weiter entwickelt. Er schlug mir eine Ausschabung vor, aber betonte dass dies trotzdem meine Entscheidung ist. Mein letzter Termin war vor 2 Wochen dh. es hat sich nix getan, keine Blutung etc. Ich bin momentan überfragt, ob ich in die Klinik soll oder abwarten soll... vll kann mir ja jemand Tipps geben
Lg
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Re: Missed abortion
Antwort von BabyBoy20 am 07.10.2021, 22:06 Uhr
Mit was würdest du dich denn wohler fühlen? Ein Termin und es ist vorbei und du kannst vorwärts sehen? Oder brauchst du noch Zeit, willst langsam Abschied nehmen?
Es gibt kein richtig und kein falsch. Hör in dich rein, überleg was sich besser anfühlt. Es ist keine Entscheidung, die du heute treffen musst. Lass diese traurigen Neuigkeiten erst einmal sacken. Und dann hör auf dein Gefühl
Re: Missed abortion
Antwort von Barbaray am 07.10.2021, 22:32 Uhr
Hallo Eminchen,
was du gerade erfahren musst, tut mir sehr leid! Leider kenne ich diese Erfahrung aus dem Februar und fühle mit dir!
Ich kann dir nur raten, dich mit deinem Arzt und deiner Hebamme (zur Not gleich morgen eine kontaktieren, die betreuen auch MAs un du hast ein Recht auf diese Betreuung, die wird auch übernommen) im Vorfeld abzusprechen.
Mein Arzt hat mich, als die Blutung losging, telefonisch beraten und die Hebamme genaueste Anweisungen gegeben, wann ich mich in ärztliche Aufsicht begeben muss.
Nach vier Tagen Blutung war ich dann eine Nacht im KH zur Stabilisierung des Kreislaufes, aber ich hatte zur besseren Einnistung auch wochenlang Aspirin nehmen sollen, was zu einem höheren Blutverlust führte.
Emotional hat es mir sehr geholfen, alles zu Hause durchstehen zu können. Ich habe im Wohnzimmer auf dem Sofa gelegen, mein Mann auf einer Matratze daneben kampiert, weil ich echt fertig war und Angst hatte, dass ich nachts abklappe.
Im Nachhinein war es allerdings die beste Entscheidung für mich, denn so richtig ausheulen kann ich mich nur daheim und so konnte ich physisch wie psychisch gleichermaßen verarbeiten, was da mit mir geschieht.
Der Vorteil eines natürlichen Abgangs (sofern keine Reste in dir verbleiben) ist, dass dein Körper unversehrt bleibt und du bessere Chancen auf eine rasche (besonders die ersten drei Zyklen danach) und erfolgreiche neue Schwangerschaft - wenn du das denn möchtest - hast.
Ich würde den natürlichen Abgang allerdings immer nur in wirklich enger Absprache mit Arzt und Hebamme abwarten, mich genauestens an deren Vorgaben halten und vor allem auf eine gründliche Nachsorge achten (HCG Abfall etc.).
Ansonsten ist das Risiko, dass man seinen Zustand falsch einschätzt und gesundheitliche Risiken eingeht, in meinen Augen einfach zu hoch.
Ebenso, das habe ich allerdings noch nicht erlebt, kann eine Ausschabung der Weg der Wahl sein. Diese ist kontrollierbarer, planbarer und schneller „erledigt“ als die Variante ohne Eingriff von außen, hat also auch klare Vorteile - und sicherlich auch welche, die ich hier aus Unwissenheit gar nicht nennen kann.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft in dieser schweren Situation, gute Betreuung und vor allem, dass du den für dich richtigen Weg wählst, mit dieser Erfahrung umzugehen!
Die Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen, denn nur was für dich richtig und gut ist, zählt!
Pass gut auf dich auf!
Re: Missed abortion
Antwort von Tamara W. am 08.10.2021, 7:37 Uhr
Ersteinmal fühl dich gedrückt.
Ich hatte das auch so , bei mir hat es 3wochen gedauert bis mein Körper sich umgestellt hat und ich die abbrublutung dann hatte. Mein FA hat mir auch die Wahl selber überlassen aber er hat auch gemeint das es für den Körper besser ist wenn er das selber macht und man wird auch schneller wieder schwanger und das hat bei mir auch gestimmt. Ich wurde dann 3 Monate später wieder schwanger.
Im Endeffekt ist es deine Entscheidung was dir eher zusagt. Aber ich würde noch 1woche warten und dann evtl noch einmal zum FA gehen oder eine Hebamme fragen was man nehmen kann um eine abbrublutung zu beschleunigen.
Re: Missed abortion
Antwort von Carlie92, 19. SSW am 08.10.2021, 8:23 Uhr
Liebe Eminchen,
tut mir leid, dass du eine solche Erfahrung machen musst 
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mich damals zu einer Ausschabung entschlossen habe und das nicht bereue. Das ist ein absoluter Routineeingriff und mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Folgeschäden. Ich wollte es damals so schnell wie möglich „loswerden“ und nach vorne schauen!
Danach war mein erster Zyklus 6 Wochen lang und dann komplett normal und im dritten Zyklus war ich wieder schwanger und jetzt in der 19. SSW.
Es ist deine Entscheidung und du solltest dir dafür ruhig Zeit lassen 
Re: Missed abortion
Antwort von Ribll am 08.10.2021, 8:24 Uhr
Erstmal viel Kraft für die nächste Zeit 
Ich musste die Erfahrung leider auch machen.
Bei mir wurde eine Ausschabung vorgenommen . Ich muss zwar sagen dass ich damals gar nicht wusste dass es auch andere Optionen gibt aber im Nachhinein bin ich doch ganz froh drüber gewesen.
Ich muss schon sagen, dass der Tag der OP für mich emotional einer der schlimmsten Tage in meinem Leben war. Größtenteils aber durch corona da man alles alleine durchstehen musste.
Im Nachhinein tat mir dieser Cut sehr gut. Ich konnte anfangen zu verarbeiten und nach vorne sehen. Das half mir persönlich sehr.
Und ich muss das Krankenhaus auch loben. Obwohl wir nie einen Herzschlag sehen durften, durften wir einen Monat später das Krümelchen zu Grabe tragen. Das war sehr schön gestaltet und hat mir beim verarbeiten nochmal sehr geholfen.
Aber es gibt hier einfach kein richtig und kein falsch. Jeder kommt mir was anderem besser klar. Und egal wie: es ist ok. Egal was vielleicht andere sagen
Liebe Grüße und alles Gute
Re: Missed abortion
Antwort von Sonnenstrahl30, 26. SSW am 08.10.2021, 8:57 Uhr
Hallo, es tut mir wirklich leid für dich. Fühle dich gedrückt. Ich hatte 2020 auch ein MA bei 9+3 . Ich habe gewartet bis es von alleine losging, habe aber Hilfe durch die Hebammen in Anspruch genommen. Dir steht auch eine Hebamme bei MA zu die Kosten werden von der KK übernommen. Mir wurde damals Hirtentäscheltee empfohlen, schmeckt nicht, hilft aber. Weiter sind Massagen und Akkupunktur durch Hebamme möglich. Wenn du es für dich Psychisch machbar ist, würde ich erst das alles versuchen. Mein FA sagt damals man kann locker 8 Wochen unter Kontrolle warten. Bei mir hat es mit dem Tee nach knapp 2 Wochen von alleine geklappt und ich hatte genügend Zeit mich zu verabschieden und war krank geschrieben.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. 
Re: Missed abortion
Antwort von Ninafast41 am 08.10.2021, 10:40 Uhr
Ich bin gerade mittendrin!
Bei mir wurde der fehlende Herzschlag in der 10.SSW festgestellt, eine Woche zuvor war er noch da! Mein Arzt hat mir zu einem natürlichen Abgang geraten, mir aber die Wahl gelassen. Er hat mir aber auch gesagt, dass es eine psychische Belastung sein kann, auf die Blutung zu warten! Im Krankenhaus, ich musste zur Bestätigung hin, riet mir die Ärztin zu einer Ausschabung, sagte aber auch, dass der natürliche Vorgang nicht mehr Risiken birgt als die Operation.
Ich habe mich für den natürlichen Weg entschieden! Natürlich heißt für mich übrigens auch, dass ich KEINE Tabletten genommen habe, um die Blutung auszulösen. Ich habe wirklich darauf gewartet, dass mein Körper diese Situation erkennt.
Nach drei Wochen bekam ich ganz leichte Schmierblutungen, ab und zu hatte ich mal einen braunen "Faden" auf dem Toilettenpapier. Nach ein paar Tagen dann einen Tag eine leichte Blutung, abends leichte Unterleibsschmerzen, das war am 06.10.. Auffällig an den Schmerzen war, dass sie nach kurzer Zeit aufhörten und die Zeitabstände immer kürzer wurden. (Ich habe schon drei Kinder und hätte es ohne die zeitlichen Abstände nicht als Wehen erkannt). Als ich ins Bett ging lagen nur noch drei Minuten dazwischen. Zwei Stunden später wachte ich auf und hatte den Drang, ins Bad zu gehen. Dann ging es auch los... Es kam viel Gewebe und Blut. Ich hatte eine Schüssel markiert, damit ich einen Überblick über den Blutverlust habe. Bis ca fünf Uhr habe ich ca einen halben Liter verloren, die ganze Zeit über ging es mir aber nicht schlecht! Dann habe ich eine Stunde geschlafen, ich dachte, das schlimmste sei überstanden. Gegen halb neun kam noch die Plazenta (so vermute ich es dem Aussehen nach), auch das war nicht schmerzhaft, aber da merkte ich, dass ich helfen muss, also habe ich "geschoben". Danach war es vorbei! Jetzt hat sich die Blutmenge reguliert, es ist wie bei der Periode.
Heute war ich beim Arzt und es ist, laut Ultraschall, nur noch Schleimhaut in der Gebärmutter. Übernächste Woche muss ich nochmal zur Kontrolle, auch der Hcg-Wert wird dann bestimmt, denn der muss ja auf null gehen.
In der "Wartezeit" war ich jede Woche beim Arzt, er hat mir Blut abgenommen und ein Ultraschall gemacht. Es ist in der Häufigkeit nicht nötig, aber ICH musste sehen, dass sich etwas bewegt! Denn, obwohl ich ja gesehen hatte, dass mein Kind tot ist, schlich sich mir immer wieder der Gedanke ein, es könnte doch noch leben! So war es besser für mich, ich wäre sonst noch verrückt geworden!
Ich war auch bei einer Hebamme in Betreuung, das übernimmt auch die Krankenkasse!
Ich hoffe, mein Bericht hilft dir etwas, die für dich richtige Entscheidung zu treffen.
Ich würde es immer wieder so machen...
Re: Missed abortion
Antwort von Eminchen am 08.10.2021, 13:54 Uhr
Ich danke euch allen für eure Antworten, ich werde mir noch dieses WE Bedenkzeit geben und dann endgültig entscheiden. Es tut mir so leid, dass wir das erleben müssen/mussten. Nochmals herzlichen Dank für eure lieben Worte. Ich wünsche allen nur das Beste
Re: Missed abortion
Antwort von _Honey_ am 08.10.2021, 22:05 Uhr
Erstmal möchte ich sagen, dass es mir für dich unendlich leid tut und ich dir alle Kraft der Welt wünsche.
Ich war in einer ähnlichen Lage, habe jetzt aber seit 1 Woche die Blutung. Bei mir musste mit 2x Gabe von Tabletten eingeleitet werden, da es von selber leider nicht ging. Erste Wahl ist natürlich immer zu warten, dass es natürlich abgeht, das war auch meine erste Wahl. Leider ist bei mir aber der hcg werte im Blut weiter angestiegen, aber halt nur minimal. Dementsprechend war die Wahl zwischen Tablette oder Ausschabung.
Ich muss aber auch dazu sagen, (sowohl aus eigener Erfahrung und durch Patienten, ich arbeite als MFA in der gyn), dass es ab einer bestimmten Woche ziemlich schmerzhaft sein kann mit dem natürlichen Abgang und auch bei den Tabletten.
Bei der kleinen OP ist auch alles kontrollierter. Alles hat seine Vor und Nachteile. Das beste ist einfach in dich hinein zuhören und zu schauen was für dich das beste ist.
Ich drücke dir gabz fest die Daumen, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst und es soweit es geht, gut überstehst.
Liebe Grüße
Re: Missed abortion
Antwort von Ninafast41 am 08.10.2021, 23:13 Uhr
Ich war bei meiner Diagnose rechnerisch in der elften, korrigiert in der zehnten Woche. Nach dreieinhalb Wochen fand die kleine Geburt statt, ohne Medikamente! Obwohl ich ja recht weit war, hatte ich keine starken Schmerzen. Daher meine Frage an dich, da du ja beruflich häufiger mit solchen Situationen konfrontiert wirst:
Die Frauen, die so starke Schmerzen haben weil sie ja schon in der Schwangerschaft weiter waren, haben sie Medikamente bekommen oder darauf gewartet, dass ihr Körper die Situation allen meistern kann?
Ich würde mich freuen, wenn du mir antworten würdest.
Re: Missed abortion
Antwort von _Honey_ am 01.01.2022, 13:35 Uhr
Hey,
Ich hab deinen Beitrag eben erst gesehen und antworte trotzdem mal drauf.
Aus beruflicher Sicht kann ich sagen, dass es sowohl auf natürliche Weise als auch mit Tabletten so sein KANN. Es ist ziemlich durchwachsen, da gibt es kaum Unterschiede. Ich bin der Meinung, dass die Psyche eine sehr große Rolle spielt, da ganz viele Patienten einen riesigen kinderwunsch haben und die ganze Situation nicht wirklich greifbar ist. Was aber wirklich alles für eine rolle spielt, wieso einige starke Schmerzen haben und andere weniger, kann ich tatsächlich nicht beantworten.
Ich hoffe ich konnte trotzdem weiterhelfen. =)
