Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Kalli36, 37. SSW am 22.03.2010, 12:52 Uhr

Gibt es auch jemanden der KH nicht schlimm findet?

Liebe Ingrid,

was mich grundsätzlich an KH stört, ist die Entmündigung!
Wenn man dort ist, darf man ja nichts gegen die Entscheidungen der Ärzte sagen, am besten auch keine Fragen stellen und muss alle Pillen schlucken, die einem auf dem Nachttisch gestellt werden, ohne zu wissen, was das überhaupt ist.
Ganz ungefragt bekommt man morgens um 6 erst ein Fieberthermometer ins Ohr gesteckt und dann kommt auch schon jemand zum Blutabnehmen, weil man das dort eben immer so macht nach einer Entbindung, egal, ob es der Frau gut oder schlecht geht, egal, ob sie vielleicht Angst vor Nadeln hat oder nicht.
Ob das eigene oder ein anderes Baby einen die ganze Nacht wach gehalten hat, und dass man vielleicht jetzt gerade, wo das Baby endlich schläft, auch mal etwas schlafen möchte, interessiert niemanden!
So sind jedenfalls meine Erfahrungen.
Sicher ist es ein Luxus, das Essen mal ans Bett zu bekommen. Beim ersten Kind war es genau das, was mich dort noch bis zur U2 hat durchhalten lassen. Jedoch hat sich meine Einstellung zum Thema Ernährung inzwischen geändert und mir ist gesundes Essen sehr wichtig, gerade in den Situationen, wo man im KH liegt: bei Krankheit, nach Entbindung, in der Stillzeit.
Aber das KH-Essen in dem KH, wo ich meine Kinder geboren habe, ist alles andere als gesund und inzwischen schmeckt mir dieses Fertigfutter, diese Weißmehlprodukte etc. auch überhaupt nicht mehr.
Ich weiß nicht, wie es in anderen KH ist. Ich bin in einem Berliner Stadtteil mit einem riesigen KH-Komplex aufgewachsen. Ich lag dort schon als Kind viel im KH, weil keiner wusste, was ich hatte. Heute weiß ich, dass diese Aufenthalte so ganz ohne Mutter (war damals noch so) und mit täglichem Trinkenmüssen von Milch (ich habe Milch gehasst und man hätte sich vielleicht einfach mal nach meinem Körpergefühl richten müssen), damit ich kräftiger werde, meine Krankheit damals gefördert haben.
Alle meine Verwandten wurden immer in diesem KH behandelt, wenn etwas war, einige sind dort auch gestorben. Meine Mutter ist dort Opfer eines ärztlichen Kunstfehlers geworden.
Und Ärzte sind nicht immer SOFORT da. Die sind völlig überfordert! So wurde die U1 meines 3. Sohnes, der um 17.30 Uhr geboren wurde, nachts um 1 Uhr durchgeführt, weil kein Arzt vorher Zeit hatte.
Mein 1. Sohn lief ein paar Stunden nach der Geburt plötzlich blau an. Durch die Geburt konnte ich nicht so gut laufen und klingelte,w as das Zeug hielt. Doch niemand kam. Dann wollte ich schließlich doch noch schnell alleine loslaufen, aber in dem Moment, wo ich das Baby hochnahm, hustete und spuckte es Fruchtwasser aus und dann war es wieder gut. Ich wusste nicht, dass das normal ist und wie ich mich in so einem Fall verhalten soll. Aber ich hatte panische Angst und ich denke, wenn jemand klingelt, tut er es nicht aus langeweile. Einfach zu wenig Personal.
Mein erster Sohn hat dort auch die Flasche bekommen, da er am 2. Tag direkt nach dem Stillen nicht zugenommen hatte und weil er außerdem die ganze Nacht durchbrüllte. Natürlich störte er damit die anderen und somit wollte man vermutlich nur Ruhe haben und hat mich diese sinnlose Stillprobe machen lassen. Heute weiß ich, dass es ganz normal ist, dass am Anfang nur ein wenig Kolostrum kommt und die Babys davon nicht wirklich sofort mehr wiegen können.
Und auch hier fühlte ich mich wieder sehr bevormundet. Ich hatte quasi gar keine andere Wahl, da die Schwester mich mit Vorwürfen belegte, als ich meine Bedenken wegen der Flaschennahrung äußerte.

Ich könnte noch mehr schreiben!
Ich habe mich bei den ersten beiden Entbindungen im Kreißsaal sehr sicher gefühlt, dass muss ich zugeben. Auch hat mein 82-jähriger Opa sein langes Leben dem KH zu verdanken, denn er hatte schon sämtliche Tumoren, die jedesmal komplett herausoperiert werden konnten und einen Schlaganfall, wovon er sich zwar nie so richtig erholt hat, aber er kommt wieder alleine zurecht.
Als Notfalleinrichtungen finde ich KH auch sehr bedeutsam. Frühgeburten zählen für mich dazu.
Aber genauso wie man heutzutage bei einer Lungenentzündung nicht ewig im KH bleiben muss - außer es ist lebensbedrohlich - muss man meiner Meinung nach auch nicht bei der Entbindung unbedingt ins KH bzw. dort hinterher bleiben.
Meinen 3. Sohn habe ich trotz aller Komplikationen ambulant entbunden und hatte anschließend eine ganz tolle Haushaltshilfe. Somit habe ich mich die ersten Tage zu Hause auch wie im Hotel gefühlt, wo ich mich um nichts kümmern musste. Und das Essen war vollwertig und lecker und individuell!

LG

 
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