Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Ninikuss, 21. SSW am 01.12.2023, 0:12 Uhr

Angst vor Kaiserschnitt

Also ich wollte auch vaginal entbinden und mein Kaiserschnitt war nicht geplant, sondern eine Sekundäre Sectio, nachdem die kindlichen Herztöne bei jeder Wehe dramatisch gesunken sind, was für das Kind gefährlich werden kann. Nach 13 Stunden haben die Hebammen und die Ärztin mir empfohlen, den KS zu machen, weil das Risiko eines Notkaiserschnitts mit Vollnarkose immer größer wurde. Ich hatte zwar die Wahl, es weiter zu probieren, aber dann habe ich mich für den Kaiserschnitt in Ruhe entschieden.

Ich kann Dir direkt sagen, ich hatte eine sehr schöne Erfahrung.
Zunächst einmal war es einfach so, dass ich wusste, mit diesem Eingriff rette ich vielleicht das Leben meines Kindes. Ich war und bin einfach so dankbar dafür, dass es diese Option gibt. Außerdem wollte ich einen Notkaiserschnitt wenn möglich vermeiden, weil man da ja die ersten Stunden seines Kindes verpasst und ich wollte unbedingt dabei sein.
Der Eingriff selbst war für mich schmerzfrei und überhaupt nicht schlimm. Der Anästhesist
hat wohl meine Aufregung gemerkt und im süssesten polnischen Akzent beruhigend auf mich eingeredet. Alles lief ganz professionell und routiniert ab, alle waren ruhig und hoch konzentriert und ich hatte das Gefühl, dass ich in guten Händen bin und dass alles gut gehen wird. Es wurde eine Spinale (oder PDA?) gelegt und dann wurde langsam durch Piksen von den Beinen hoch getestet, wo ich schon betäubt war. Man wird da ja nicht "aufgerissen", wie Du schreibst, sondern es wird, wie bei jeder OP auch, ein gezielter Schnitt gemacht. Davon habe ich nichts mitbekommen. Ich habe schon gemerkt, dass die da an mir "rumwerkeln". Aber von irgendeinem krassen Rütteln oder so kann nicht die Rede sein.

Ich hatte im Vorhinein im Falle eines KS darum gebeten, dass im entscheidenden Moment die Abdeckung/Plane zwischen meinem Kopf und der OP (also dem Bauch) weg genommen wird. Das nennt sich "Kaisergeburt". Offiziell war das aber in dem Krankenhaus gar nicht möglich und damals war auch wegen Corona besondere Vorsicht bei sowas und die Schwester meinte dann kurz vorher, das ginge leider nicht. Aber der Chirurg hat meinen Wunsch wohl irgendwie mitbekommen und das dann tatsächlich angeordnet. Ich konnte richtig sehen, wie meine Tochter rauskam (natürlich nicht die Wunde, denn der Bauch hat es ja verdeckt). Dieser Moment war so unglaublich schön. Ich weine jetzt, über 3 Jahre später, während ich das schreibe, noch vor Rührung!

Meine Tochter wurde mir direkt auf die Brust bzw. eher so aufs Schlüsselbein gelegt und vom Rest der OP hab ich wirklich gar nix mehr mitbekommen. Dann kam sie auf Papas Brust während bei mir noch die Wunde genäht wurde. 20 min später hatte ich schon wieder meine Tochter auf der Brust.

Klar, ich hatte dann noch ein paar Tage Schmerzen. Der erste Tag war der Schlimmste, weil ich quasi gezwungen wurde, aufzustehen um von der Trage auf mein Bett zu kommen und ich es vor Schmerzen kaum geschafft habe. Das machen die aber um einen direkt zu mobilisieren, was auch geklappt hat. Nach 2-3 Tagen ging es mir, was die OP angeht wieder deutlich besser (war nur völlig fertig vom Stillen und Schlaflosigkeit und überhaupt, aber das hat ja mit dem KS nichts zu tun). Ich hatte danach auch kaum Blutungen und die Narbe ist auch sehr gut verheilt. Auch hatte ich natürlich keine Risse und weniger Probleme mit Wasserlassen oder ähnliches als bei einer vaginalen Geburt.

Auch wenn ich natürlich gerne eine vaginale Geburt erlebt hätte, kann ich nur sagen, dass zumindest mein Kaiserschnitt ideal gelaufen ist und ich einfach nur froh bin, dass es so gekommen ist. Und ich bin auch ein wenig stolz auf mich, dass ich meine erste Entscheidung als Mutter so souverän im Sinne meines Kindes getroffen habe.

Soweit mein Erfahrungsbericht. Natürlich ist jede Frau anders. Ich wollte einfach so viel bewusst wahrnehmen wie möglich und wenn möglich eben von Anfang an dabei sein. Eine Vollnarkose wäre für mich schlimm gewesen. Und ich habe natürlich auch keinen Einblick in die Horrorversionen eines KS, die du da beschreibst. Aber ich persönlich würde immer versuchen, eine Vollnarkose zu vermeiden. Und wenn man schon weiß, dass ein KS wahrscheinlich nötig ist, würde ich lieber geplant und in Ruhe in die OP gehen, als einen Notkaiserschnitt zu riskieren.

Ich wünsche Dir für Deine Entscheidung alles Gute!

 
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