zurück| Geschrieben von Dania 23 am 21.02.2024, 14:26 Uhr |
40 ssw und völlig verzweifelt
Hallo ihr Lieben,
Ich schreibe hier zum ersten Mal, da es mir sehr schlecht geht und ich das gerade gar nicht einschätzen kann.
Ich stehe einen Tag vor meinem ET und hatte eine schöne Schwangerschaft, alles unkompliziert und ich habe mich sehr gefreut. Mit meinem Mann läuft auch alles gut, er hat mich in der Zeit auf Händen getragen.
Doch seit 2 Wochen geht es mir auf einmal psychisch extrem schlecht. Es hat angefangen mit "neben sich stehen" und starken Entfremdungsgefühlen, als hätte ich Watte im Kopf oder Alkohol getrunken. Dazu kommt mittlerweile eine völlige Gefühlslosigkeit- ich freue mich einfach nicht mehr auf mein Baby, alles wirkt so unreal, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir wirklich ein Kind bekommen. Ich hasse mich so für diese Gefühle.
Auch, dass ich bald gebähren werde kommt mir absolut absurd vor.
Ich bin einfach nur noch verzweifelt, am weinen und gefühlsmäßig taub.
Was ist nur los mit mir? Ich schäme mich so.
Liebe Grüße
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Re: 40 ssw und völlig verzweifelt
Antwort von natalie_92, 28. SSW am 21.02.2024, 14:46 Uhr
Du musst dich für nichts schämen! Du stehst jetzt kurz vor größter Veränderung in deinem Leben und es ist normal sich unsicher zu fühlen.
Meine Schwägerin hat nach der Geburt 4 Monate gebraucht um den Sohn zu akzeptieren. Sie hat ihn gestillt und sich um ihn gekümmert, aber die Gefühle kamen einfach später. Und es ist auch normal! Sie ist eine super Mutter und liebt ihren Sohn abgöttisch.
Also wenn du weinen willst - weine. Lass die Emotionen einfach raus.
Ich habe kapiert dass ich ein Kind endlich bekomme wo ich seit 14 Stunden in Wehen lag 
das ganze hat bei mir 23 Stunden gedauert und nach der Geburt konnte ich noch tagelang nicht glauben dass mein Sohn endlich bei uns ist 
ich habe nicht geglaubt dass die Geburt endlich vorbei ist
Re: 40 ssw und völlig verzweifelt
Antwort von Ninikuss, 33. SSW am 21.02.2024, 15:02 Uhr
Also: schämen musst du dich für gar nichts! Und auch nicht rechtfertigen.
Es könnte halt einfach eine Angst-Reaktion sein.
Du denkst, du musst dich total freuen und darfst nicht zweifeln oder generell keine negativen Gefühle haben. Aber das ist Quatsch.
Bei mir war das sogar so, dass ich nach der Geburt erst gar kein Liebes-Gefühl für meine Tochter empfinden konnte, weil mein Sorge-Gefühl alles überschattet hat.
Versuch dich mal frei zu machen von den Erwartungen an dich selbst, also, dass du alles positiv sehen musst.
Als Strategie würde ich dir raten, in Deiner Geburtsklinik zu fragen, ob es eine Psychologin oder Sozialarbeiterin gibt.
Mir hat damals schon ein einziges Gespräch mit der Psychologin, die für Schwangerschaft und Wochenbett zuständig war, geholfen. Und einfach schon geholfen, zu wissen, dass ich sie nach der Geburt nochmal ansprechen kann, wenn ich das psychisch brauche.
Ich wünsche dir alles gute!
Du wirst eine tolle Mama!
Re: 40 ssw und völlig verzweifelt
Antwort von KatharinaY am 21.02.2024, 18:21 Uhr
Hey du, fühl dich erst mal gedrückt. Dir steht eine große Veränderung bevor, es ist völlig normal, da auch negative Gefühle zu empfinden. Oft wird suggeriert, dass man als werdende Mama nur Glücksgefühle empfinden soll und wird, und man ist gar nicht darauf vorbereitet, unsicher oder ängstlich zu sein. Uns wurde damals im Geburtsvorbereitungskurs erzählt, wie man nach der Geburt gleich von diesen Glückshormonen überschwemmt wird und unbändige Liebe für sein Kind empfindet. Als ich dann meinen Sohn auf der Brust hatte, war ich vor allem erschöpft, aber bis diese Muttergefühle eingesetzt haben, hat es noch ein paar Tage gedauert. Ich erinnere mich auch daran, dass ich die ersten Tage zuhause viel geheult habe, weil ich so überwältigt von der neuen Situation war und bei dem Gedanken, dass mein altes Leben irgendwie vorbei war, auch wenn wir uns so sehr auf das Baby gefreut hatten.
Ich denke auch, dass du versuchen solltest, dir Hilfe im KH zu suchen oder auch bei deiner Hebamme. Aber fühl dich nicht schlecht, ich denke dass das total normale Gefühle sind, über die man auch reden sollte. Wünsche dir alles Gute und eine schöne Geburt!
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