Schwanger mit 35 plus

Schwanger mit 35 plus

Fotogalerie

Redaktion

 

von Leena  am 30.05.2011, 13:09 Uhr

Ja und?

Du hast, weiter oben in einem anderen Beitrag, formuliert, dass Du im Grunde Deinem Kind "die genetischen Voraussetzungen" mitliefern möchtest, "die es verdient" und Du es "als im Interesse des Kindes" erachtest, es "lieber bereits im Mutterleib (bei Indikation) töten zu lassen", als zu wissen, dass Dein Kind "nicht die Möglichkeiten eines gesunden Kindes haben wird".

Deines Erachtens sind "für das genetische Make-up" die Eltern "verantwortlich" und bei Dir "beginnt die Wahrung dieser Verantwortung eben pränatal".

Im Grunde entscheidest Du hier für einen Menschen, den Du noch gar nicht kennen kannst. Die Frage, was "traumatischer" für diesen Menschen sein würde, kann nicht vorab beantwortet werden. Von daher bleibt für mich nur die logische Konsequenz, den Fokus darauf zu legen, was andere Menschen, die selbst von Klinefelter betroffen sind, dazu sagen, sozusagen "stellvertretend" für ein Ungeborenes mit diesem Syndrom. Und wenn die Mehrheit dieser Menschen sind eben als "nicht behindert" empfindet, als im alltäglichen Leben weder geistig noch körperlich eingeschränkt, nur dass sie eben nicht zeugungsfähig sind - dann kann ich die Entscheidung, einem lebensfähigen Kind in der 34. SSW dieses Leben zu "ersparen", schlicht nicht nachvollziehen.

Zumal es Grunde doch wirklich nur darum geht, dass Menschen mit Klinefelter-Syndrom nicht zeugungsfähig sind. Aber nicht alle Menschen sind zeugungsfähig, und nicht alle, die zeugungsunfähig sind, sind deswegen auch "behindert". Zeugungsfähigkeit als Kriterium für "behindert" oder "nicht behindert" zu machen, bzw. der Ausschluss an der Teilnahme am Reproduktionsvorgang als Ausschluss-Kriterium quasi für ein Leben erachtest, das Du für Dein Kind als "lebenswert" ansiehst, finde ich mehr als erschreckend.

Du sagst, Du möchtest nicht, dass Andersdenkende Deine "Möglichkeiten beschneiden, nur weil es in ihrem Weltbild als unethisch angesehen wird".

Aber wo verläuft da die Grenze, was ist noch legitim, was nicht mehr?

Andere wollen vielleicht ihrem Kind eine "perfekte Grundausstattung", und wollen ihrem Kind bei einer entsprechenden genetischen Disposition ein Leben als Diabetiker "ersparen", oder ein Leben als Frau etc. pp. Trotzdem ist es hierzulande verboten, ein Kind z.B. deshalb abzutreiben, weil es das "falsche Geschlecht" hat - auch hier beschneiden "Andersdenkende" die Möglichkeiten der Eltern. Für Dich auch nicht akzeptabel?

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.