Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von rabarbera am 03.02.2010, 14:39 Uhr

Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

...s. unten.

Ich bin noch nicht lange hier im Forum unterwegs - gab's solche Diskussionen schon öfter???

Bevor ich ein Kind bekommen habe und mich zum 1. Mal mit dem Thema "Kinderschlaf" auseinandergesetzt habe, war ich eigentlich der festen Überzeugung, dass "Schreien lassen" eine Erziehungsmethode aus dem vorigen (wenn nicht sogar vorvorigen) Jahrhundert ist, die heute so gut wie niemand mehr praktiziert! Aber so kann man sich offenbar täuschen...
Jedenfalls bin ich wirklich überrascht und v.a. entsetzt, wie viele solche Erziehungsmethoden immernoch anwenden und auch noch dazu stehen und absolut resistent gegen vernünftege Gegenargumente sind!

Wie kann das sein? Dass man das eigene Wohlbefinden so viel höher bewertet wie das Wohlbefinden und sogar die (psychische) Gesundheit des eigenen Kindes? Und sich dann auch noch in die eigene Tasche lügt, indem man sich (entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse) einredet, es würde nicht schaden??

Ist mir sowas von unverständlich, ich kann mich garnicht mehr beruhigen!

Sorry, aber das musste ich noch loswerden.

LG

 
16 Antworten:

Re: Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

Antwort von rabarbera am 03.02.2010, 15:07 Uhr

Ach ja, und was ich auch überhaupt nicht kapiere, ist dieses ständige: ihr seid ja alle "Familienbetterinnen" - oder so...
Was hat denn das eine bitte mit dem anderen zu tun??? Darum ging es doch überhaupt nicht!
Man kann sein Kind sehr wohl an ein eigenes Bett gewöhnen, wenn's denn sein muss, ohne zu ferbern!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

Antwort von Sfanie am 03.02.2010, 15:08 Uhr

Ich denke schon, dass es hin und wieder mal überkocht. Wenn nicht im Sandmännchenforum, dann beim Kleinkindforum o.ä. Da war vor einigen Tagen auch eine hitzige Debatte.

Ich denke, diese Mütter wissen ganz genau, dass sie gegen die Natur handeln. Sie reden es halt gut. Kommt man dann mit anderen Lösungen, dann heißt es gleich: Wir attakieren sie, sind nicht fair, verurteilen sie, weil sie nicht für das Familienbett sind usw. usf.

Warum, reagieren sie so? Ganz einfach, sie wissen, dass sie im Unrecht sind.

Ich hab ja selbst beim ersten Kind geferbert. Er war damals 8 Monate alt. Ich muß heute noch weinen, wenn ich an die 2 Nächte denk. Obwohl es "nur" beim einschlafen max. 4 Minuten waren mit Unterbrechung. Es war aber definitiv nicht ok. In dem hochgeschaukelten Posting hab ich es erzählt, die Nebenwirkungen. Die ja die anderen geferberten Kind (angeblich) nicht haben.

Sein kleiner Bruder schläft mittlerweile auch durch, wenn er nicht gerade zahnt. Wie die letzten paar Tage. Wenn die 4 Eckzähne da sind, normalisiert sich das ganze wieder und er schläft wieder besser. Ohne schreien zu lassen.

Meine Freundin hat sich heute das Buch "Schlafen statt schreien" besorgt. Sie kopiert es mir sogar, lesen werde ich es auf jeden Fall. Vielleicht finde ich auch den einen oder anderen guten Tipp.

Das andere Buch, ist schon längst da, wo es hingehört: Nämlich im Müll!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

Antwort von Dannyb81 am 03.02.2010, 15:14 Uhr

Hallo,

ich lese viel hier im Forum mit habe auch schon ab und an meinen Sef dazu gegeben.
Ich finde es einfach nicht in Ordnung das Ihr Mütter die "nicht so ticken" wie Ihr persönlich angreift.
Jannismamma hat gute Erfahrungen gemacht und auch die Zwillingsmutter die geschrieben hat das es manchmal einfach nicht anders geht.
Ihr vertretet halt die Meinung das es gut ist Kinder bis zum abwinken zu stillen und rum zu tragen, andere vertreten halt eine andere Meinung.
Ich persönlich bin weder abgestumpft noch sonst in irgend einer Art und Weise seelisch gestört, was man mir hier vor wirft.
Also lasst den anderen Müttern Ihre Meinung und hört auf Sie pers. anzugreifen und runter zu putzen !!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja, das gibt es hier öfter!

Antwort von Bubbles am 03.02.2010, 16:17 Uhr

Aber es gibt auch durchaus konstruktivere Diskussionen, also wilkommen im Forum!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Meine Meinung dazu ist - @Dannyb81

Antwort von rabarbera am 03.02.2010, 17:04 Uhr

Wenn sich jemand in einem öffentlichen Forum dazu bekennen würde, seine Kinder zu schlagen, und sagen würde: "Das ist normal und schadet überhaupt nicht" - der würde doch auch "runtergeputzt" werden. Normal, denke ich... jedenfalls würden sich die wenigsten darüber wundern, oder aufregen...

Und genauso ist es mit dem Schreien lassen. Das ist ebenso Kindesmisshandlung, in meinen Augen. Da kann ich nicht neutral & freundlich bleiben, so leid es mir tut!

Und sag jetzt BITTE nicht, dass du Schläge auch normal findest! - Was ich dir hiermit natürlich NICHT unterstelle!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

Antwort von efuma am 03.02.2010, 17:15 Uhr

Siehe weiter unten "Nachtrag schreien lassen" meine persönlichen Erfahrungen dazu, präsentiert eine Lösung zu dem Problem und okay. Ich sage ja nicht, dass ich es okay finde, aber es geht einfach nicht anders..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bin echt schockiert über die Diskussion zu "JKKSL"...

Antwort von Stillmami_1974 am 03.02.2010, 17:23 Uhr

Du hast es auf den Punkt gebracht.

Das ist es ja gerade, was ich nicht verstehe.

Es ist ja nicht "nur" so, daß viele Mütter entgegen ihrem Instinkt und Bauchgefühl handeln, wenn sie ihre Kinder schreien lassen.

Es ist ja auch so, wie Du schön geschrieben hast, daß man sich mit so einem Verhalten in die eigene Tasche lügt. Daß man sich entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse einredet, es würde nicht schaden.

Es geht doch um das Wohl des Kindes!!!!

Dann könnte man während der Schwangerschaft ja auch sagen:
"Na ja...ein Glas Wein wird schon nicht schaden" oder
"Ein paar Zigaretten werden schon nicht schaden"
Usw.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@efuma

Antwort von rabarbera am 03.02.2010, 17:33 Uhr

Was du beschreibst, sind Extremsituationen, wenn man wirklich keine Kraft mehr hat, das Kind hochzunehmen usw.... um die ging es, denke ich, garnicht so sehr.
Es gab hier genug Leute, die sagten "schreien lassen ist normal" "schadet nicht" "kann nicht verstehen, warum es nicht jeder so macht" etc. Von wirklich keine Kraft mehr haben war da nicht die Rede. Ein Kind, das nachts alle 2 Stunden aufwacht, ohne weitere besonders belastende Faktoren, ist jedenfalls, denke ich, etwas, womit jede normale Mutter umgehen kann, ohne zusammenzubrechen.
Manche machen es sich aber trotzdem lieber einfach...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @efuma

Antwort von efuma am 03.02.2010, 19:59 Uhr

Da magst du recht haben, aber wenn tagsüber der Akku schon leer ist, dann ist nachts alle 2 Stunden auch zuviel. Kluge Leute empfehlen, sich Hilfe zu holen, ich habe es bei mir versucht und stieß auf Granit, ja machen sie eine Kur, aber ohne Kinder, aber wohin mit den Kinder??? Darauf wußte keiner eine Antwort. Meine Freundin sollte ihre Kinder damals getrennt in Pflegefamilien geben, tolle Hilfe...
Ansonsten stimme ich dir zu, aber was mir so durch den Kopf geht, früher war das normal und nicht alle, die in einer vorigen Generation groß geworden sind, haben irgendwelche Schäden oder sind schlechte Menschen, im Gegenteil, wenn ich mir einige (natürlich nicht alle) Jugendlichen heute so angucke, denen fehlt eine "gute" Kinderstube (muss natürlich nicht unbedingt mit schreien lassen oder nicht zu tun haben).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es geht auch um das Wohl der Mutter

Antwort von mutti6 am 03.02.2010, 20:23 Uhr

Als Mutter von 6 Kindern, unter anderem auch Drillinge und alleinerziehend, kann ich dazu nur sagen, es geht auch um das Wohl der Mutter. Was nützt eine völlig ausgelaugte Mutter, weil sie nachts nicht schlafen kann, wenn sie tagsüber nicht für die Kinder dasein kann. Das mag eine Extremsituation sein, wie schon oben beschrieben, aber es gibt auch Mütter mit nur einem Kind, das extrem viel weint, egal ob Tag oder Nacht, und da ist dann auch schnell die Belastungsgrenze erreicht, wenn man überleben will, dann muss man entgegen seines Bauchgefühls handeln, und wenn man sich damit selber retten kann, dann ist es wohl nicht entgegen des Bauchgefühls.
Anders ist ist, wenn man "normale" Babys hat (wie auch immer man das definieren mag), wenn das Baby nachts 1 oder 2 mal wach wird, dann ist das okay, es gibt aber auch Kinder, die machen die Nacht zum Tage, dann geht nichts mehr, ich weiß, wovon ich rede.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @efuma

Antwort von rabarbera am 03.02.2010, 20:29 Uhr

"früher war das normal und nicht alle, die in einer vorigen Generation groß geworden sind, haben irgendwelche Schäden oder sind schlechte Menschen"

Da kann ich dir nicht so ganz recht geben!
Denk mal an die Nazigeneration -als die aufwuchsen, war es gang und gäbe, seine Kinder schreien zu lassen, und ja nicht zu "verwöhnen"...
Es gab einen sehr beliebten Erziehungsratgeber (Hieß irgendwie "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" oder so ähnlich), der jungen Müttern u.a. dazu riet, ihr Baby ab Geburt (!!) nachts 8 Stunden lang nicht aus dem Bettchen zu nehmen, auch nicht zum Stillen/ Füttern, denn nachts brauchen Babys angeblich keine Nahrung, und Zuwendung natürlich sowieso nicht.
- Und herausgekommen sind tatsächlich erstaunlich viele gefühllose, "gestörte" Menschen - natürlich sind vielleicht nicht alle so geworden, andererseits haben sich bestimmt auch nicht alle Mütter damals an diese Erziehungsratschläge gehalten, weil es einfach dem Mutterinstinkt widerspricht.

Jedenfalls bestätigt mich das in meiner Annahme, dass Schreien lassen einen emotional abstumpfen lässt!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@mutti6 (lang)

Antwort von rabarbera am 03.02.2010, 21:00 Uhr

Ich denke, ich weiß schon auch ein bisschen, wovon ich rede!

Ich habe ein Kind, dass die ersten Wochen sehr, sehr viel geweint hat. Ich habe es nie allein gelassen, sondern immer versucht, ihn zu trösten u. für ihn da zu sein, auch wenn es manchmal nichts gebracht hat und er trotzdem geweint hat. Aber er war nicht allein, wenn er Angst oder Schmerzen hatte, das war für mich das Wichtigste!!!
Denn auch mir als erwachsener Mensch geht es besser, wenn ich krank bin/ Schmerzen habe/ es mir schlecht geht, wenn jemand bei mir ist - auch, wenn es an den Schmerzen, der Krankheit direkt nichts ändert. Von daher: sehr leicht nachzuvollziehen!

Mitlerweile weint mein Kleiner (4 Monate) tagsüber kaum noch, ist ein ausgeglichenes, fröhliches Baby. Dafür wacht er nachts seit vielen Wochen mindestens alle 2 Stunden, oft auch stündlich, auf!
Und ich sage dir eins: natürlich ist es nicht gerade angenehm, so oft geweckt zu werden, aber meine Belastungsgrenze? Die ist wo anders!!
Mir käme nie in den Sinn, mein Kind schreien zu lassen! Und das nicht, weil ich so eine "Übermutti" bin - sondern einfach, weil ich der Überzeugung bin, dass die Bedürfnisse meines Kindes momentan wichtiger sind als meine!
Und warum? Weil ich eine gestandene, erwachsene Frau bin; mich wirft so schnell nichts um!
Aber ein kleines Baby, das seine Persönlichkeit erst noch entwickeln muss, dem kann so vieles zum Verhängnis werden - wenn es jetzt leidet, wirkt sich das u.U. auf sein ganzes weiteres Leben aus. Wenn ICH dagegen jetzt (unter Schlafmangel) leide, dann ist das in ein paar Monaten wieder vorbei und vergessen und tangiert mich nie mehr!
Ist alles eine Frage der Einstellung!

Mit mehreren Kindern, noch dazu 6, mag die Sache anders aussehen, da gebe ich dir vollkommen recht!! Aber... niemand wird heutzutage (in der Ära der Verhütung ;-) dazu gezwungen, 6 Kinder zu bekommen! Man merkt doch eigentlich schon beim 1., spätestens 2. Kind, wie belastbar man ist, und ob man es sich zumuten kann, weitere Kinder zu bekommen!? Und daran muss man sich orientieren, alles andere ist unverantwortlich!
Sei mir nicht böse... ich weiß, dass du Drillinge hast! Das kann man sich natürlich nicht aussuchen!

ABER meiner Meinung nach gibt es auch da immer Hilfsangebote. Die verhindern, dass man entweder selber draufgeht oder seine Kinder schlecht behandelt. Man muss nur auch (konsequent) bereit sein, sie anzunehmen!
Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen (auch wenn es hart klingt), dass es u.U. besser für ein Kind ist, vorübergehend in eine nette Pflegefamilie gegeben zu werden, bevor es unentwegt durch schreien lassen misshandelt wird!!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @mutti6

Antwort von montpelle am 03.02.2010, 21:09 Uhr

Warum müssen deine Kinder "ausbaden", dass du 6 Kinder hast und alleinerziehend bist ?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

An alle, die es lesen möchte....Sehr lang geworden, musste es aber einfach schreiben :-)

Antwort von aspira am 03.02.2010, 22:48 Uhr

Hallo!

Eigentlich wurde von Stillmami, rabarbera u. Sfanie schon alles gesagt und ist dem Ganzen kaum noch etwas hinzuzufügen. Dennoch tue ich es weiter unten.

Zuerst möchte auch ich - die hier vermutlich ebenfalls als Übermutti durchgeht, deren Kind eurer Meinung nach den Schlaf betreffend absolut pflegeleicht ist - einmal berichten, dass ich weiß, was schlaflose Nächte sind und aus Erfahrung sagen kann, dass ein Kind sooo leicht nicht verwöhnt wird oder uns manipuliert.

Meine Tochter konnte in den ersten Monaten ausschließlich auf oder vor mir auf dem Stillkissen schlafen. Ablegen war unmöglich, da sie sofort weinte.
Ich kämpfte die ersten 6 Monate lang ums Vollstillen, weil ich es für richtig halte und unsere Tochter von der Flaschennahrung so starke Probleme bekam, dass sie mitunter nach dem Fläschchen in der Nacht 4 Std. lang wach war und weinte.
Unterstützung durch meinen Mann hatte ich aus beruflichen Gründen nicht, weshalb ich die Nächte alleine bewältigen musste. Die ersten 3 Monate verbrachte ich die Nächte halb sitzend, mit unserer Tochter auf oder vor mir auf dem Stillkissen schlafend, weil sie nunmal meine Körpernähe brauchte.
Und siehe da: Nele hat sich NICHT daran gewöhnt, sondern sich mit 4 Monaten problemlos neben mich legen lassen. Sie schlief dann - mit Unterbrechungen - recht gut, nachdem es nachts mit dem Stillen klappte. Je nach Wachstums- und Zahnungsphase hatte ich gute bis sehr schlechte Nächte bzw. Nächte, die man mit Baby nun einmal hat. Zweistündiges Erwachen IST keine Schlafstörung, sondern normales Babyverhalten.
Um das erste Lebensjahr herum, wachte sie nach ca. 3-stündigem Schlaf weinend auf und ließ sich durch nichts mehr beruhigen (stillen, tragen, singen, stillend tragen etc.) Sie war einfach hellwach und wollte spielen. Bevor ich sie schreien ließ, gab ich dem also nach und war somit ca. 5x innerhalb von 1,5 Wochen für 2-4 Std. in der Nacht wach - mitten aus der Tiefschlafphase gerissen Ja, ich machte sogar nächtliche Spaziergänge im Hof und die Strasse rauf und runter.
Aber auch hier kann ich wieder sagen, dass sie als Folge dessen NICHT fortan JEDE Nacht spielen und spazieren gehen wollte. Es war eine Phase - ausgelöst durch was auch immer (zahnen, evtl. Verstopfung, Wachstumsschub).
Ja, ich weiß, dass es viel schlimmere Nächte gibt und Mütter, die keinerlei Unterstüzung haben, deren Mann sie verlassen hat, deren Eltern weit weg wohnen, die unter Depressionen leiden oder ein Schreibaby haben.
Aber diese Mütter gehören glücklicherweise nicht zur breiten Masse.
Ich wollte lediglich aufzeigen, dass ein Baby nicht manipuliert und auch ich sehr gut weiß, was es bedeutet, über lange Zeit hinweg, keine Nacht durchschlafen zu können.

Was machen wir Erwachsenen denn...

... wenn wir nachts aufwachen und nicht mehr schlafen können? Richtig, wir lenken uns nach einiger Zeit ab durch Lesen, TV schauen, Essen etc...
Und das, obwohl WIR die Fähigkeit zur Selbstregulation besitzen. Die Kleinsten unserer Gesellschaft nicht!

... wenn wir traurig sind und einen geliebten Menschen um uns haben? Richtig, wir lassen uns trösten oder kuscheln uns an. Wir lassen uns in den Arm nehmen.

... wenn wirklich gute Freunde Sorgen haben und uns brauchen? Richtig, wir bieten an, dass sie JEDERZEIT anrufen können und wir für sie da sind.

... wenn jemand laut um Hilfe schreiend am Straßenrand stünde? Richtig, wir würden uns kümmern und fragen, was wir für ihn tun können.

Nur, weil Babies sich noch nicht verbal artikulieren können, wird ihnen oftmals die Hilfe ihrer geliebten Menschen versagt.
Weil von außen alle möglichen kontraintuitiven Ratschläge und Vorwürfe bezüglich unseres Handelns auf uns einströmen, lassen wir unsere Babies schreien und handeln wider unseren Instinkt.

Unsere Kleine ist übrigens ein fröhliches ausgeglichenes Kleinkind, welches mal gute und mal weniger gute Nächte hat. Sie weint u. schreit so gut wie nie und wenn, dann hat es einen für mich erkennbaren Grund, den ich dann zu beheben versuche. Sie hört auf mich und ist alles andere als verzogen.

Warum? WEIL Kinder in diesem Alter nunmal nicht VERwöhnt werden können und alles, wozu sie rein neurologisch fähig sind, reine Bedürfnisäußerung ist.

Ja, ich war und bin noch heute oft kaputt und seeehr müde. ABER ich bin der Meinung und habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Mütter die Kraft dafür bekommen, wenn sie bereit sind, sich auf ihr Kind einzulassen und das mit dem Wissen, dass diese Zeit so schnell vorübergeht. Wir sind zu viel mehr in der Lage, als wir uns zutrauen und erfahren dies oft in Extremsituaitonen von den wir im Nachhinein fragen, wie wir diese nur bewältigen konnten.

Bei Zwillings- oder gar Drillingsgeburten ist es natürlich schwierig, immer beide oder alle drei Babies SOFORT zu beruhigen. Nur wird die Mutter hier auch ihr Bestes geben und die Kleinen wohl kaum absichtlich Schreien lassen.

Zum Thema "Herumtragen" kann ich auch nur sagen, dass dies nunmal nach dem Stillen die Methode schlechthin ist, um Babies zu beruhigen. Sie spüren die sanften Schaukelbewegungen, wie sie es auch im Mutterleib getan haben. Wenn man mal auf den Begriff "Tragling" im Interet filtert und ein wenig recherchiert, so wird man erfahren, dass Menschenkinder physiologische Frühgeburten sind, die die Körpernähe der Mutter einfach brauchen und manchmal eben einfordern. Weshalb sollte man ihnen genau diese verwehren?

Ach ja, ich vergaß: weil die Mutter ja auch mal etwas für sich tun muss.

Aber so schnell, wie geferbert wird, kommt eine Mutter nicht an ihre Grenzen und ich hoffe wirklich nicht, dass ich mich irre und alle JKKSL-Eltern kurz davor standen, ihr Kind aufgrund des Schlafentzuges körperlich zu misshandeln. Wenn doch, wäre ich geschockt.
Die Natur oder Gott (je nach Weltanschauung) hat es sicherlich nicht so eingerichtet, dass 95% aller Babies nachts oft aufwachen und unsere Nähe brauchen, wenn wir Eltern diesen vorübergehenden Zustand nicht bewältigen könnten. (Vorausgesetzt, wir sind gesund.)

Ich weiß, es ist sehr lang geworden, aber ich weigere mich einfach, zu glauben, dass wir Eltern sooo abgestumpft oder sooo kraftlos sind, wie es hier den Anschein macht.

Jede Mutter möchte das Beste für ihr Kind, aber Ferbern IST nunmal nicht das Beste.

In diesem Sinne

nachdenkliche und liebe Grüße
Andrea

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

habe dir eine PN geschickt.... LG

Antwort von Jannismamma am 03.02.2010, 22:48 Uhr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@rabarbera

Antwort von mutti6 am 04.02.2010, 13:37 Uhr

Ich bin abgesrumpft, aber überleg dir gut, was du sagst, ich möchte mich in einem öffentlichen Froum nicht weiter zu den Umständen meiner beiden letzten Schwangerschaften äußern. Getrennt habe ich mich, nachdem mich mein Mann in der letzten Schwangerschaft im wahrsten Sinne des Wortes halbtot geschlagen hat und das Baby und ich wochenlang im Krankenhaus um unser Leben gekämpft haben, aber wir leben!! Und wenn man soetwas erlebt hat, gibt man ein Kind, was man eigentlich nicht haben wollte trotzdem nicht mehr ab.
Während meiner Krankenhauszeit waren die anderen 5 Kinder in einer Pflegefamilie und waren danach derartig traumatisiert, dass selbst die Dame vom Jugendamt gemeint hat, dass es ein Fehler war, so zu verfahren.
Nichts, aber nichts kann mich mehr von meinen Kindern trennen, wir können gerne mal die Rollen tauschen und du erlebst statt meiner die schlimmsten 3 Jahre meines Lebens, mal sehen, ob du dann auch noch so redest.
Auf nähere Umstände möchte ich hier nicht eingehen, sonst gibt es wieder Leute, die mir das Wort im Munde umdrehen und mich dann als Opfer usw. darstellen, ich bin froh, dass die Kinder und ich nach allem, was wir mitgemacht haben noch am Leben sind und ich endlich, endlich wieder zu mir selber gefunden habe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum rund ums Schlafen:

Familienbett... warum immer wieder Diskussionen?

Muss mir nun doch mal Luft machen. Warum ist denn das Familienbett immer wieder so ein großes Thema hier? Ich bin zwar ein großer Fan vom Familienbett, mir persönlich ist es allerdings völlig wurscht, wo die Kinder anderer Mamas u Papas schlafen. Jeder so, wie es für die ...

von Biene28 02.10.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Diskussion

Die letzten 10 Beiträge im Forum Schlafen, einschlafen, durchschlafen
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.