Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von natusch26 am 08.09.2011, 14:22 Uhr

Argumente und Texte gegen JKKSL

Hallo Zusammen,

eine Bekannte von mir hat leider vor ein paar Tagen begonnen ihr Baby schreien zu lassen. Mir kommen schon die Tränen wenn ich abends daran denke was das arme Kind jetzt durchmachen muss.

Ich würde meiner Bekannten gerne Texte mit Argumenten gegen das "Ferbern" schicken. Nicht so abstrakte Texte wie auf Ferbern.de, sondern kurz und bündig. Und am besten auch einen emotionalen Text aus der Sicht eines Babys geschrieben. Habe den Text hier irgendwo mal im Forum gesehen, finde ihn aber leider nicht mehr.

Danke für Eure Hilfe!

Ich bin in meinem Bekanntenkreis fast die Einzige die ihr Baby nicht schreien lässt. Und wenn man was dagagen sagt, wird man dumm angeschaut. Alle reden sich das ganze schön und empfehlen das Buch auch brav weiter, denn dann muss man ja auch selbst kein schlechtes Gewissen haben, wenn das alle machen...

MIR WIRD SCHLECHT!

 
23 Antworten:

Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von Ingi74 am 08.09.2011, 15:09 Uhr

Frag Biggi aus der Stilleratung!

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von Ingi74 am 08.09.2011, 15:11 Uhr

PS: Mir wird auch schlecht :(

Als Buch, falls das die Leute nicht geistig überfordert (sorry, das war jetzt ziemlich emotional) finde ich immer "Ich will bei euch schlafen" von Sibylle Lüpold sehr gut. Eine eher knappe Zusammenfassung mit Expertenstimmen und Erfahrungsberichten.

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Bitte!

Antwort von MaSchie26 am 08.09.2011, 15:30 Uhr

~ Aus der Sicht eines Babys ~

Ich war noch garnicht richtig müde, da hast mich auf einmal hochgenommen und meintest zu mir ich müsse jetzt schlafen lernen. Dann hast du mich in mein Bett gelegt, die Spieluhr angemacht und mir noch einmal über die Wange gestreichelt. Dann bist du rausgegangen. Vorher hast du noch ein Schlummerlicht in die Steckdose gesteckt, ich solle ja keine Angst im Dunkeln haben. Hast du vergessen das ich überall Angst bekomme wo du längere Zeit nicht bist, Mama? Ich kenne doch nur dich. Das erste was meine Ohren auf dieser Welt hörten waren dein Herz und deine Stimme. Eine Weile liege ich so und beschäftige mich mit mir selbst. Ich weiß ja das du sonst auch immer kommst wenn ich weine. Bald wird es mir aber zu Dunkel und Still, ich fange an mich zu fürchten. Ich vermisse deine Nähe, also wimmer ich ein wenig – du wirst sicher gleich kommen. Ich horche in das Dunkel hinein, doch ich höre keine Schritte. Vielleicht hast du mich einfach nicht gehört? Also Jammer ich lauter. Ich wundere mich, und bekomme noch viel mehr Angst, eigentlich müsstest du doch längst da sein? Ich höre dich und Papa nebenan. Wieso kann keiner kommen? Ich fange an zu Schreien und die Zeit kommt mir so ewig lang vor. Mein Hals tut weh, meine Augen brennen und ich krieg kaum noch Luft. Und Niemand kommt. Hab ich dich verärgert? Brauchst du mich nicht mehr, hast du mich nicht mehr gern? Hörst Du mich nicht? Ich Schreie immer angestrengter, Niemand kommt. Ich strampel mit meinen Ärmchen und Beinchen und muss bald ruckartig Luft holen damit ich weinen kann. Ihr nennt das Schluchzen. Niemand kommt. Ich starre in die Dunkelheit, ich fange an heute Nacht etwas zu begreifen : Der Pool meiner Geborgenheit und meiner Sicherheit den ich für unanfechtbar hielt, ist angreifbar und wackelig. Ich habe dir gesagt das ich dich brauche, du hast nicht reagiert. Vielleicht hilfst du mir jetzt in Alltagssituationen in denen ich Angst hab auch nicht mehr? Ich glaube es fast. Ich schreie noch einmal, vielleicht hast du mich wirklich nicht gehört, Niemand kommt. Anstatt deine warme Brust und deine beruhigende Nähe zu spüren, sehe ich nur die kalte Bettdecke, und rieche Laken anstatt warme Haut. Ich schlafe schlecht ein und habe Alpträume vom Verlassensein. Wenn ich aufwache bist du noch immer nicht zurück, du hast nur ab und an mal reingeschaut. Das erste Mal als die Tür aufging freute ich mich riesig – endlich hast du mich gehört! ! ! Doch du sagtest nur etwas von “keine Angst mein Schatz” und bist wieder hinaus gegangen. Ich habe hinter dir her geschriehen, und mich dann so unfähig gefühlt dir offensichtlich nicht sagen zu können das ich alleine bin, als du nicht zurück gekommen bist.

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Aussage von Dr. Ferber

Antwort von MaSchie26 am 08.09.2011, 15:32 Uhr

""Aber hier in Ihrem Buch heißt es doch..." Ich (Anmerkung: John Seabrook) las ihm zwei Sätze vor, die ich meiner Frau während einer unserer Auseinandersetzungen um 2 Uhr morgens vorgelesen hatte: "Obwohl es vernünftig sein kann, Ihr Kind für ein oder zwei Nächte mit zu sich ins Bett zu nehmen, falls es krank oder wegen irgendetwas verängstigt ist, ist es jedoch meistens keine gute Idee." Und: "Allein schlafen zu lernen ist wichtig für das Kind, damit es lernt, ohne Ängste von Ihnen getrennt zu sein und sich selbst als ein unabhängiges Individuum zu betrachten."
"Ich wünschte, ich hätte diese Sätze nicht geschrieben", entgegnete Ferber. "Sie stammen aus der herkömmlichen Literatur. Es sind Pauschalaussagen, die einfach nicht stimmen. Es gibt viele Beispiele, in denen das Familienbett funktioniert. Meine heutige Einstellung ist, dass Kinder mit ihren Eltern zusammen oder allein schlafen können. Was wirklich zählt, ist, dass die Eltern sich darüber klar werden, was sie wollen.""

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Re: Aussage von Dr. Ferber

Antwort von MaSchie26 am 08.09.2011, 15:33 Uhr

Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen

Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling

Schlafen, Alleinsein, Finsternis

Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.).

Schlafen Loslassen

Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach?

Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen

Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen.

Die Entwicklung des Babys und das
Schlafproblem

Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen?

Das Schlafparadoxon

Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern.

Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen.




Individueller Schlafbedarf

Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27).

Behinderung der Selbstregulation

Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit.

In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können.

Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen

Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen.
Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten.

Jedes Kind kann schlafen lernen

Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit.

Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan.

Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.

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Re: Aussage von Dr. Ferber

Antwort von Ingi74 am 08.09.2011, 15:45 Uhr

Großartig! So fix geht das mit den Infos!
:)

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Re: Aussage von Dr. Ferber

Antwort von MaSchie26 am 08.09.2011, 15:47 Uhr

Ich hoffe, sie helfen auch wirklich!

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von ailana am 08.09.2011, 17:30 Uhr

Tja, leider wird einem dieses leidige Thema wohl das ganze Kleinkindalter lang unterkommen :-( Ich weiß echt nicht, wie oft ich dieses Buch schon empfohlen bekam.

Gerade vor ein paar Tagen kam im WDR (glaub ich) eine interessante Reportage zum Thema "sichere Bindung bei Babys und Kleinkindern". Dort wurde auch auf die Ferbermethode eingegangen und wie sehr das doch zu einer UNsicheren Bindung zwischen Mutter/Eltern und Kind beiträgt!!!

Und wen wundert das? Lasse ich -als Mutter, als sichere Basis, als rettender Anker- mein Kind alleine zurück, mit seinen OFFENSICHTLICHEN Qualen/Schmerzen/Ängsten, die es erleidet, wenn es alleine im Bett schreien muss!!! Das Kind lernt folglich nicht (nur) zu schlafen, sondern auch, dass es sich auf seine Eltern nicht verlassen kann und sie es im Stich lassen. Man tut seinem Kind damit nicht im Enferntesten etwas Gutes, so wie das in dem Buch immer so toll geschrieben wird, man tut -meist aus purem Egoismus- einfach nur etwas für sich selbst!!!

Wo bleibt in dem Moment der Verstand all jeder, die dieses grausame Programm auch noch eisenhart durchziehen?!?!

Klar, das Kind "lernt" es, alleine ein- und möglicherweise auch vorwiegend durchzuschlafen. ABER um welchen Preis bitte? Muss man sein Kind im Stich lassen, es quälen und zu etwas zwingen, was es nicht kann oder will?

Es ist nicht unsere Aufgabe, einem kleinen, schutzlosen Baby das Schlafen beizubringen, das erlernen die Kleinen von ganz alleine. Alles zu ihrer Zeit! Es ist unsre Aufgabe, den Kindern auch dann noch Liebe und Verständnis entgegen zu bringen, wenn es anstrengend wird!!!

Diese leidige Diskussion gibt es wirklich nur in unserem Kulturkreis. In fast sämtlichen Kulturen, Großfamilien und Volksstämmen dieser Welt ist es das normalste auf Erden, sein Kind zu tragen, nachts bei sich zu haben und es mit viel Körperkontakt großzuziehen!

Sogar der ursprüngliche "Erfinder" dieser Methode hat sich aufs Schärfste von diesem Buch und dem, was die Autoren daraus gemacht haben, distanziert. Mehr Argument geht eigentlich nicht.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

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Da war doch auch dieser Beitrag von Leewja...

Antwort von Mauki2007 am 08.09.2011, 17:33 Uhr

..den fand ich ganz besonders traurig:

http://www.rund-ums-baby.de/sandmaennchen/beitrag.htm?id=37536&suche 2=unser+ Sohn&seite=1#start

Kurzer Auszug:
"Aber als ich reinkam, lag der andere Junge mit tränennassem gesicht zusammengerollt in seinem bett und murmelte ganz leise immerzu "Mama, papa, kommt doch bitte, bitte kommt doch..."---mein Sohn lag still auf seiner Matratze und als ich ihn nochmal einmuckelte, sagte er "Mama, der J. weint die ganze Zeit..."."



LG M

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von rabarbera am 08.09.2011, 17:44 Uhr

Aus Jean Liedloff: "Auf der Suche nach dem verborgenen Glück"

" Es erwacht in bewusstlsoser Angst vor der Stille, der Regungslosigkeit. Es schreit. Es flammt von Kopf bis Fuß vor Bedürfnis, vor Sehnsucht, vor unerträglicher Ungeduld. Es schnappt nach Luft und schreit, bin sein Kopf von dem Geräusch ausgefüllt ist und pulsiert. Es schreit, bis ihm die Brust weh tut, bis seine Kehle wund ist. Es kann den Schmerz nicht länger ertragen; sein Schluchzen wird schwächer und hört auf. Es lauscht. Es öffnet und schließt seine Fäuste. Es rollt den Kopf von einer Seite zur anderen. Nichts hilft. Es ist unerträglich. Wieder fängt es zu schreien an, aber seiner überanstrengten Kehle wird das zu viel; es hört bald wieder auf. Es versteift seinen von Sehnsucht gefolterten Körper und erfährt eine Andeutung von Erleichterung. Es wedelt mit den Händen und stößt mit den Füßen. Es hört auf, fähig zu leiden, aber unfähig zu denken, unfähig zu hoffen. Es lauscht. Dann schläft es wieder ein."

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Sorry, Tippfehler im Beitrag oben!

Antwort von rabarbera am 08.09.2011, 17:48 Uhr

Sorry, hab mich oben vertippt! Das Buch von Jean Liedloff heißt natürlich
"Auf der Suche nach dem VERLORENEN Glück"!
LG

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von natusch26 am 08.09.2011, 20:39 Uhr

WOW, vielen, vielen Dank an Euch alle. Das ging ja super schnell.

Ich habe übrigens noch selbst was gutes gefunden beim Suchen. Eine Broschüre mit Expertenmeinungen:

http://www.ferbern.de/fileadmin/documents/pdf/broschuere_b abyschlaf.pdf

Ich werde die Sachen mal an sie schicken, auch wenn ich leider glaube, dass es nichts bringen wird, denn die Leute reden sich alles schön, was zu Ihrem "Besten" ist...

Ich hatte auch schon überlegt einen Brief an den Kinderschutzbund zu schicken, ob die nicht mal eine Initiative starten wollen gegen das "Schreien lassen", aber das wird wahrscheinlich eh nichts bringen. Dabei setzen die sich doch gegen die Misshandlung von Kindern ein und für mich ist das ferbern nichts anderes als eine psychische Ohrfeige für das Baby!!!!!

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von natusch26 am 08.09.2011, 20:40 Uhr

WOW, vielen, vielen Dank an Euch alle. Das ging ja super schnell.

Ich habe übrigens noch selbst was gutes gefunden beim Suchen. Eine Broschüre mit Expertenmeinungen:

http://www.ferbern.de/fileadmin/documents/pdf/broschuere_b abyschlaf.pdf

Ich werde die Sachen mal an sie schicken, auch wenn ich leider glaube, dass es nichts bringen wird, denn die Leute reden sich alles schön, was zu Ihrem "Besten" ist...

Ich hatte auch schon überlegt einen Brief an den Kinderschutzbund zu schicken, ob die nicht mal eine Initiative starten wollen gegen das "Schreien lassen", aber das wird wahrscheinlich eh nichts bringen. Dabei setzen die sich doch gegen die Misshandlung von Kindern ein und für mich ist das ferbern nichts anderes als eine psychische Ohrfeige für das Baby!!!!!

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von MaSchie26 am 08.09.2011, 20:48 Uhr

Ja, mach das doch!!!
es gab wohl mal ein Statement zur Durchschlafkur von. A..Wahlgreen vom Kinderschutzbund. In dieser Mail ahben sie sich deutlich dagegen ausgesprochen....

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von aspira am 09.09.2011, 0:23 Uhr

Hallo!

Hier ist noch etwas Wissenschaftliches dazu:

b]Früher Stress bremst das Gehirnwachstum
Die ersten zwei Jahre unseres Lebens entscheiden, wie sich der für soziale Interaktionen verantwortliche Gehirnteil entwickelt[/b]

Bedrohte Bindung: Bekommtem Baby nicht ausreichend Zuwendung und kognitive Anregungen, erschwert das eine reife Sozialentwicklung

Literatur
Sue Gerhardt: Why love matters - how affections shape a baby's brain, Verlag Brunner-Routledge, 2004

Kinder brauchen Liebe. Das ist hinlänglich bekannt. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass Liebe nicht nur die emotionale Reifung prägt, sondern auch die Gehirnstruktur beeinflusst. Als Wissenschaftler rumänische Waisenkinder studierten, fanden sie ein „schwarzes Loch", wo normalerweise der or-bitorrontale Kortex sein sollte. Das ist Jener Teil des Gehirns, der verantwortlich ist für die Entwicklung von Empathie und die Verarbeitung von Emotionen, für die Erfahrung von Schönheit und Genuss sowie die Fähigkeit, klug mit anderen umzugehen.
Wie kann Liebe (oder ihr Fehlen) die Gehirnstruktur beeinflussen? Aktuelle neurowissen-schaftliche und biochemische Studien haben unter Einsatz von Gehirnscans bewiesen, dass das Nervensystem nicht nur auf emotionale Stimuli reagiert, sondern sich dabei auch ausformt. Das Babygehirn ist noch ziemlich unstrukturiert und benötigt Stimulation zur Entwicklung - und zwar nicht nur kognitive Anregungen in Form von Spielen, Farben oder Musik, sondern auch liebevolle Begegnungen. Freundliches Lächeln, Augenkontakt und das Gefühl, umsorgt zu sein, erzeugen Wohlbehagen und setzen gleichzeitig im präfrontalen
Kortex Hormone frei - in jenem Gehirnbereich also, der sich in den ersten Jahren formt und für eine reife Sozialentwicklung entscheidend ist. Je mehr positive soziale Interaktionen stattfinden, umso besser vernetzt ist der präfrontale Kortex.
Damit wird die - bisweilen angezweifelte - Bindungstheorie von John Bowiby durch biologische Forschung gestützt. Bowibys Theorie besagt, dass die Entwicklung eines Kindes durch frühkindliche Bindungserfahrungen positiv oder negativ beeinflusst wird.
Eine Studie an der Universität von Wisconsin (USA) konnte zeigen, dass die Art und Weise, wie Menschen auf Stress reagieren, bereits im Kindesalter festgelegt wird: Babys, die mit gestressten oder depressiven Müttern zusammenlebten, waren später überdurchschnittlich anfällig, auf schwierige Situationen mit massiver Ausschüttung von Stresshormonen

zu reagieren. Interessanterweise hatten Kinder, die ihre Mütter erst in der späteren Kindheit depressiv erlebten, nicht die gleiche überstarke Reaktion. Frühe - üble - Erinnerungen prägen also nicht nur das Verhalten, sondern beeinflussen nach den neuesten Erkenntnissen auch physiologische Reaktionsmuster im Gehirn, die festlegen, wie wir mit Gefühlen (und anderen Menschen) umgehen.
Die scheinbar simple Frage, ob ein hilflos schreiendes Baby hochgenommen werden sollte oder nicht, ist angesichts dieser Erkenntnisse nicht mehr eine Frage des Erziehungsstils. Unbestrittene Tatsache ist, dass Babys ihren eigenen Stress nicht abbauen können - sie können sich nicht bewusst ablenken, wenn sie erregt sind. In dieser Situation produziert der Hypothalamus Si-gnalstoffe, die zurAusschüttung des Stresshormons Kortisol führen. In späteren Jahren reagiert das Hirn dann auf Stresssituationen entweder mit hormoneller Überproduktion (Ängste und Depressionen sind die Folge) oder mit ünterversorgung (emotionale Kälte und Aggression).
Die Schlussfolgerung aus den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann nur lauten, dass ein Baby in den ersten Lebensjahren eine Person braucht, die ihm vertraut ist, die spürt, wie es dem Kind geht, die es anlächelt und zärtlich zu ihm ist. Die Psychotherapeutin Sue Gerhardt zweifelt, ob Fremdbetreuung diese Erziehungsqualität bieten kann. »Fremdbetreuten Kleinkindern fehlt möglicherweise die Erfahrung, von besonderer Bedeutung für einen anderen Menschen zu sein. Und sie lernen, dass sie auf Aufmerksamkeit zu warten haben."
Aber auch Eltern brauchen in den ersten Jahren mehr Unterstützung, etwa psychotherapeutische Hilfe, wenn es Schwierigkeiten mit dem Kind gibt, oder gemeinschaftliche Einrichtungen, um Isolation zu überwinden.
Walter Braun

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PSYCHOLOGIE HEUTE NOVEMBER 2004

Viel Erfolg bei Deiner Überzeugungsarbeit. Vielleich fällt mir noch etwas ein.
Viele Grüße
Andrea

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von natusch26 am 09.09.2011, 8:16 Uhr

Danke, Aspira.

Ich werde Euch schreiben wie sie reagiert hat. Wahrscheinlichredet sie dann nicht mehrit mir, weil ich mich in ihre "Erziehung" eingemischt habe.

Dabei kann und soll man ein 9 Monate altes Baby gar niivht erziehen. Man kann es nur konditionieren...aber das versteht sie wohl nicht.

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von Ingi74 am 09.09.2011, 10:13 Uhr

Cool, wenn du das machst und Unterstützung brauchst, melde dich!!!!!

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von Ingi74 am 09.09.2011, 10:14 Uhr

Die Antwort eben sollte unter deinen vorletzten Beitrag...

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Re: oh nein

Antwort von mr.bing am 09.09.2011, 13:57 Uhr

mir kommen echt die Tränen wenn ich sowas lese...
nein nein nein
mein Kind schläfft selig auf meinem Arm ein

Josy

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Re: oh nein

Antwort von MaSchie26 am 09.09.2011, 14:00 Uhr

Meines auch....

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Re: oh nein

Antwort von ailana am 09.09.2011, 20:05 Uhr

Meines schläft sogar tatsächlich im eigenen Bettchen ein! Das ist allerdings ein Beistellbett direkt neben meinem und ich begleite sie immer in den Schlaf. Das klappt reibungslos und sie schläft sehr schnell und völlig ohne Weinen oder Protest ein

Von daher sehe ich auch echt keinen Grund, warum ich ihr etwas anderes aufzwingen sollte Nur damit ich vor anderen rumposaunen kann, dass mein Kind alleine schläft???

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Re: oh nein

Antwort von mr.bing am 09.09.2011, 20:19 Uhr

Mir wird immer ganz übel, wenn ich lese, das es wirklich mamis gibt, die dieser Form des einschlafens nachgehen.
Aber so hat jeder seinen eigenen Weg...

Schade das viele Mamis und Papis die Sprache ihrer Babbys nicht verstehen können, aber das kann mann auch Frau lernen.

Josy
die ihre Kinder immer zu schlafen begleitet hat so lange sie es brauchten

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Re: Argumente und Texte gegen JKKSL

Antwort von Sfanie am 16.09.2011, 21:38 Uhr

Ich hab hier noch einen Text:

Er stammt aus einem Buch von Liedloff: (Vielleicht wurde es schon erwähnt, hab nicht alles gelesen, das sollte einem aber schon zu denken geben)

Zitat:"Er wacht auf in dem sinnlosen Schrecken der Stille, der Bewegungslosigkeit. Er schreit. Sein kleiner Körper brennt von Kopf bis Fuß vor Bedürfnis, Verlangen, unaufschiebbarer Ungeduld. Er schnappt nach Luft und schreit, bis sein Kopf nur noch ein einziges Pochen ist. Er schreit, bis seine Brust schmerzt, bis sein Hals wund ist. Er kann den Schmerz nicht mehr ertragen und sein Schluchzen lässt nach und klingt ab. Er lauscht. Er öffnet und schließt seine Fäustchen. Er rollt seinen Kopf hin und her. Nichts hilft. Es ist unerträglich. Er beginnt wieder zu weinen, doch es ist zu viel für seinen überanstrengten Hals; bald hört er auf. Er rudert mit den Ärmchen, und tritt mit seinen Beinchen. Er hört auf, leidend, unfähig zu denken. Er lauscht. Dann schläft er wieder ein."

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