Tot unglücklich im Teufelskreis

Hi Ellen,
deine Geschichte ist eine sehr traurige, jedoch altbekannte Geschichte, welche immer wieder (zumindest ähnlich) insbesondere sehr jungen Frauen widerfährt. Besonders tragisch wenn daraus ein Kind entsteht, gleichzeitig die Mama sich jedoch weiter von ihm untergraben/hinhalten/ausbeuten lässt...
Im Fokus liegt für mich aber an erster Stelle nicht das alles drumherum, sondern dein Kind... Es muss auch sehr schwer für ihn sein.!
Selbst wenn du immer für ihn da warst, du dich liebevoll gekümmert hast... so haben Kinder feine Antennen und wenn es dir die vielen Jahre immerwieder aufs Neue so schlecht ergangen ist und du so unheimlich enttäuscht & traurig warst wie sich dein Text liest (ich nehme aufgrund der Schreibweise und co. an das du dabei sehr verweint warst...) ist das sicherlich nicht unbemerkt und spurlos an deinem Sohn vorbeigegangen wie du vielleicht meinst.
Es ist unheimlich wichtig für euch Beide (dich und dein Sohn) dass du lernst dich selber wieder zu erkennen, dich wertzuschätzen und dich selbst zu finden. Es ist für dein zartes Alter eine unheimlich lange Zeit in der du dich hingegeben hast und ja! aufgegeben hast. —> Denn du hörst mehr auf die Stimmen einer Illusion als auf die Hilferufe deiner Befindlichkeiten.
Deine eigene Schmerzgrenze ist sehr weit verschoben und du musst diese unbedingt wieder näher an dich ran schieben, aufrüsten und stärken. Du wirst diese immense Kraftanstrengung wohl eher nicht alleine aufbringen können, du müsstest zulassen das dir jemand dabei hilft. Mich, so wäre ich ein Mann, würde weniger abschrecken das du einen Sohn hast, sondern vielmehr der ganze andere Ballast der deine Geschichte aufweist. Also bitte gib der Existenz deines Sohnes nicht die Schuld dafür, dass es keinen neuen Partner an deiner Seite gibt.
...Mir tut dein Sohn unheimlich leid, so kann er doch an Allem überhaupt nichts dafür. Weder das er auf der Welt ist, noch dafür, dass du "alleine" bist. Du bist auch nicht alleine, ihr habt euch! und irgendwie macht es mich traurig, dass dir das fürs Erste nicht ausreicht....!
Um dich zu festigen solltest du ein Telephonat führen, mehr ist es vorerst nicht. Rufe bei einer Selbsthilfegruppe an, lass dich beraten und vereinbare einen Termin. Die Kosten übernehmen i.d.R. die Krankenkassen. Du wirst sehen, dass es dir gut tun wird das aufzuarbeiten, du wirst in deiner Persönlichkeit gestärkt werden und dich nach und nach FREIER fühlen. Du wirst Ordnung in deinem Kopf und in deine Gefühlswelt bringen können und es wieder lernen auf dich selbst zu hören. Du wirst dein Leben verändert (besser) wahrnehmen können, du wirst den Druck (welchen du vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen kannst...) von deinem Kind und von dir abbauen können und du wirst aus den vielen Wunden -Narben- machen, welche dich dann endlich abgehärtet und somit stärker gemacht haben werden.
Selbst wenn du ihn noch triffst und ihn nicht "abstrampeln", dich noch nicht entfesseln kannst, so setze dich bitte ans Telephon und mache den ersten nötigen Schritt dazu.
Wie ich finde, der einzige Ratschlag welchen ich dir geben kann.
Alles alles Liebe für dich und deinen Sohn
EB