Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer

Re: Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer

Antwort von Sternenschnuppe am 12.02.2014, 19:27 Uhr

Ganz ehrlich ? Bei körperlichen Behinderungen finde ich das super dass diese Kinder eine Chance bekommen.
Bei psychischen / geistigen Sachen auch, sofern die anderen Kinder nicht beeinträchtigt werden.

Mein Sohn geht seit August zur Schule, und wurde bis Dezember regelmäßig von so einem Kind geschlagen. Trotz Schulbegleitung ( wechselnd, weil keine lange durchhielt ) hat er nahezu die halbe Klasse verprügelt.
Unsere Klassenlehrerin schlief schon nicht mehr, der Rektor war hilflos, der Schulrat wusste nicht wohin mit dem Kind. Unsägliche 4,5 Monate vergingen bis alle Schritte durch waren und der Junge nun beurlaubt ist seit Dezember.
Die Kinder versteckten sich auf dem Pausenhof, meiner gaukelte Bauchweh vor um nicht in die Schule zu müssen, jede Woche rief die Lehrerin an weil wieder was war.

Inklusion ja, gerne, aber nicht wenn andere darunter leiden !

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Re: Verflixt und zugenäht - Forum Partnerschaften

Antwort von Franke am 12.02.2014, 22:03 Uhr

Das wollte ich doch etwas weiter oben platzieren.



Wo ist mein Betreuer, wenn ich ihn mal brauche?

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Re: Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer

Antwort von Pelopeia am 12.02.2014, 22:07 Uhr

Das Problem sind doch die Rahmenbedingungen. Nicht die Kinder.
Ausstattung (räumlich und personell) wie an einer Förderschule und es kann quasi jedes Kind „inkludiert“ werden. 10-15 Schüler, individuelle Lernziele, individuelle Methoden, Teamteaching, Nebenräume, Trainingsraum, Snozeleraum, ggf. Tiere, keine 45-min-stunden, konzeptionelle Verankerung, und und und.

Wenn - wie jetzt häufig - einzelne Schüler mit Förderbedarf in eine Regelklasse dazukommen, sind Probleme vorprogrammiert.
Ich sehe auch die Praxis mit den Schulbegleitern eher kritisch: Da gibt es eine 1:1-Betreuung im Klassenunterricht, eine Art Wachhund oder Hilfslehrer zuständig für nur einen Schüler mit Förderbedarf. Da ist die Gefahr der Ausgrenzung innerhalb einer Regelklasse immens groß – grade weil die meisten Schulbegleiter ungelernt sind und nicht genug Austausch-/Reflexionsmöglichkeiten haben.

Dass Inklusion richtig und wichtig und ein Menschenrecht ist, ist unbestritten. Problematisch ist nur, dass es für eine gelingende Inklusion unbedingt nötig wäre das komplette Schulsystem zu überarbeiten.

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Re: Neustart im 10 - 13!

Antwort von Franke am 12.02.2014, 22:13 Uhr

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Re: Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer

Antwort von Butterflocke am 13.02.2014, 18:09 Uhr

Ansich finde ich es gut, doch! Schlecht ist nämlich nicht das Vorhaben ansich bzw. der Gedanke, der dahintersteckt, sondern nur die völliog planlose Umsetzung (die gar keine ist).
Schlecht/mangelhaft sind die Möglichkeiten an Regelschulen. Und diese zu verbessern, käme auch den "nicht besonderen" Kindern zugute.
Ebenso das Zusammensein mit Kindern, von denen man glaubt, die hätten eine Beeinträchtigung (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Es ist alles eine Frage der Definition bzw. der Sichtweise.....

Großes Thema, das man nicht an einzelnen Gesichtspunkten festmachen sollte.

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WIe die Schulbegleiter von den Kinder genannt werden

Antwort von Fuchsina am 15.02.2014, 22:27 Uhr

Mein Mann arbeitet im Grundschulbereich (nicht als Lehrer). Er hatte etliche Gespräche mit Lehrer und Schulleiter über die Inklusion. Dort erfuhr er auch, dass die Schulbegleiter von den Schüler als "Idiotenflüsterer" genannt werden.

Und das fasst für mich auch ein wenig das Problem der (grenzenlosen) Inklusion auf.

Gewisse Inklusion ist sicher richtig. Bei körperlicher Beeinträchtigung ist keineFrage, dass an sich sonst normales Kind auch eine normale Schule besuchen dürfen soll. Da gibt es Einschränkungen.

Bei geistiger Beeintächtigung finde ich aber die Sache schon etwas schwieriger. Zum einen wird dem Kind an sich immer die eigene Einschränkung vor Augen geführt: das Kind sieht täglich was andere können was er nie können werden wird. Ist das gut für das Kind weil es anspornt oder nicht so gut weil es demotiviert?

Zum anderen beherbergt die Inklusion ein enormes Ausgrenzpotential. Gerade jüngere Schulkinder sind - weil sie einfach diese Kompetenzen noch nicht haben - gegenüber andere die anders sind häufig brutal. Da ist ein Inklusionsschüler da ein "gefundenes Fressen" für solches Verhalten. Klar kann und soll der Lehrer das Kind schützen, aber kann er das auf Dauer? Schadet es dem Kind nicht, potentielles Mobbing ausgesetzt zu werden? Oder ist es eher falsch deswegen das Kind aus der Situation zu nehmen anstatt die anderen, mobbenden Kinder umzuerziehen - wenn das denn so einfach geht?

Auch kostet das natürlich enorm, für jedes Kind ein eigener Schulbegleiter. Könnte man dieses Geld nicht sinvoller für diese - inkludierten - Kinder aufwenden?

Lauter Fragen die ich nicht wirklich beantworten kann da ich nicht vom Fach bin, mir aber beim Thema Inklusion immer wieder aufkommen.

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man man man.........................

Antwort von Butterflocke am 16.02.2014, 14:04 Uhr

Ich habe selten so viel sonderbare Ansicht und völlig verquere Argumentation in einem einzigen Beitrag gelsen.

Dem Kind wird seine "Einschränkung" also vor Augen geführt?
Weißt Du überhaupt, wie viele Kinder (und WARUM!!!!) heutzutage "aussortiert" werden?
Und WER definiert deren "Einschränkung"? Und WARUM wird vermeintliche Einschränkung als solche festgestellt/definiert?
Kennst Du Kinder, die in Förderschulen gehen? Kennst Du die Gründe hierfür? Kennst Du die Kinder? Die Förderschulen? Die Auswirkungen?

Werden Kinder, die (zum großen Teil unberechtigter und unnötigerweise) auf Förderschulen landen, weniger merken, was man ihnen "vor Augen führen" will???
Oder geht es eher darum, dass "unsere" "besseren" (gesunden, normalen) Kinder nicht von ihnen "belastet/belästigt" werden?

Wenn man endlich umdenken und lernen würde, dass jeder Mensch besonders/anders ist und aufhören würde, alle und alles gleichmachen zu wollen, wären die Welt und auch der schulische Alltag für die heute als "normal" geltenden (dem Durschschnitt entsprechenden, GLEICHARTIGEN=besseren=gesunden=wertvolleren=sich in jede noch so enge Schublade pressenden) Kinder ebenfalls um einiges besser und gesünder als jetzt.

Und wenn man vom Geld sprechen will, dann wäre es am allerbesten in das Regelschulsystem investiert. In die Ausbildung der Lehrer. In die Umstrukturierung des ganzen, kranken und krank machenden Systems!

Vorübergehend aber wohl eher in die Behandlung der psychischen Schäden, die Kinder reihenweise davontragen.

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Re: WIe die Schulbegleiter von den Kinder genannt werden

Antwort von Pamo am 16.02.2014, 15:10 Uhr

Was das Ausgrenzungspotenzial betrifft, so hat das bisherige System dem aber perfekt in die Hände gespielt: Behinderte waren fast unsichtbar, wurden in der Morgendämmerung quasi in neutralen Bussen weggebracht...

Und die jüngeren Schüler lernen gerade durch konsequentere Inklusion den normalen Umgang mit ihren behinderten Mitschülern. Als Beispiel führe ich die USA wo Inklusion schon lange praktiziert wird. Dort haben die Kinder zumindest in Parallelklassen körperbehinderte Kameraden und dadurch gerade die Möglichkeit eine gute Kompetenz zu lernen und es funktioniert nach m.E. sehr gut.

Abgesehen davon teile ich alle deine anderen Argumente.

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Re: man man man.........................

Antwort von Fuchsina am 17.02.2014, 1:26 Uhr

DAS ist DEINE Meinung. MEINE dazu ist eine andere. Deshalb hast Du mich bitte nicht zu beleidigen, denn auch einem solchen Niveau bin ich zu DIskussionen nicht bereit.

Ich kenne keine "inkludierten" Kinder aber Lehrer, sowohl aus dem Regel-als auch aus dem sonderpädagogischen Bereich, Allesamt davon sind gegen die Inklusion weil sie es FÜR die Kinder als nicht sinnvoll erachten.

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Re: man man man.........................

Antwort von Butterflocke am 17.02.2014, 16:56 Uhr

Ich habe Dich nicht beleidigt, sondern lediglich kundgetan, was ich von Deinen Argumenten halte. Wenn Du das nicht verkraften kann, ist das Dein Problem!

Die Lehrer, die ICH kenne, sind allesamt FÜR Inklusion - nur eben nicht unter diesen Bedingungen, die es jetzt sind. Nämlich keine anderen als zuvor, ohne Inklusion.........
Davon abgesehen halte ich die Ausbildung von Lehrern in vielen Bereichen für mangelhaft. Die Kinder müssen es ausbaden....

Ich kenne ein Kind, das "kluge *pädagogische* Köpfe" auf die Förderschule geben wollten. Angeblich sei es nicht anders möglich, da dieses Kind "in der Regelschule NIE zurecht kommen würde".
Dieses Kind ist, da die Eltern zum Glück auf ihr Gefühl vertrauten, heute in einer Regelschule.
Es ist hochbegabt und hat die besten Noten der Klasse. Auch das Sozialverhalten ist enorm gewachsen und inzwischen tadellos - auch dank der außergewöhnlich engagierten Lehrkraft und der ZUFÄLLIG geringen Klassenstärke.

So kann es auch gehen.
Inklusion ist immer gut, wenn sie richtig organisiert wird und das Problem an der Wurzel gepackt wird.
Nicht mit (stigmatisierendem) Flickzeug, wie z.B. (schlecht/gar nicht ausgebildeten) I-Helfern.

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Re: Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer

Antwort von shinead am 19.02.2014, 17:04 Uhr

Junior ist in einer Inklusionsklasse.

Das Mädchen, das dort statt in einer "Sonderschule" beschult wird, hat körperliche und geistige Einschränkungen.

Es läuft gut. Die Kinder nehmen Rücksicht auf sie, schließen sie aber in ihre Klassengemeinschaft mit ein. Gleiches gilt für ihre Helferin (die hier komischerweise niemand Idiotenflüsterer sondern schlichtweg Biggi nennt) und die zweite Klassenlehrerin die diese Klasse hat. Alle gehören Gleichberechtigt dazu. M.E. lernen alle Kinder von dieser Situation.

Was ich mich frage (was mir allerdings kein Kopfzerbrechen macht oder so) ist: was passiert in den höheren Klassen, wenn die Defizite des Mädchens (die sich leider bereits abzeichnen) größer werden. Ich bin gespannt, ob es dann verschiedene Klassenziele gibt. Also eines für Inklusionsschüler und eines für den restlichen Teil der Klasse. Wir werden es heraus finden.

Ob die Inklusion so wie sie jetzt eingeführt wurde tatsächlich erfolgreich für jeden betroffenen Schüler ist wage ich zu bezweifeln. Die Idee dahinter ist aber richtig.

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