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Geschrieben von Püppi1711 am 11.01.2012, 19:48 Uhr

Schuldgefühle

Hallo!

Habe schon einige Male hier geschrieben, weil ich viele Probleme in meiner Beziehung habe. Mein Mann hat sich mir und unserem gemeinsamen Sohn gegenüber zum Teil sehr schlimm verhalten (die Karussell-Geschichte im Erziehungsforum z. B.), Beleidigungen, ständige Kritik, Wutausbrüche. Er hat unseren Sohn niedergemacht und kritisiert wo es nur ging, ihn als Memme und Weichei bezeichnet, ausgeschimpft wenn er sich wehgetan hat, ihm beim Raufen gesagt, er würde kämpfen wie eine Schwuchtel, alles mögliche, was ein Vater eigentlich nicht tun sollte, und auch Dinge, die ein Ehemann nicht tun sollte (körperlich grob werden, lächerlich machen, böse Kritik an meinem Aussehen, meinen sexuellen Fähigkeiten, etc.). Das Zusammenleben mit ihm war ein Minenfeld, er war ständig ärgerlich auf uns und gab mir an allem die Schuld. Dazwischen gab es Phasen wo er sich sehr gut um seinen Sohn kümmerte, aber es durfte halt nichts passieren, vielleicht habe ich mich auch viel zu sehr daran gewöhnt wie es hier ablief. Er zog hier militärischen Drill ab, wenn es um die gemeinsamen Mahlzeiten ging (die deshalb sehr angespannt verliefen) und bestand jeden Morgen darauf, dass unser Sohn ordentlich Guten Morgen sagt. Was ich in einem gewissen Rahmen auch okay finde, doch er ging mit seinem Druck einfach zu weit.

Was ich mir vorwerfen muss ist wohl, dass ich mich zurückgezogen habe und auf gemeinsame Unternehmungen mit meinem Mann ohne Kind irgendwann keine Lust mehr hatte - ich fühlte mich in seiner Gegenwart nicht mehr wohl. Vielleicht hätte es was geändert wenn wir mehr unternommen hätten, aber ich weiß es nicht. Seit unser Sohn 1 Jahr alt ist, ging ich vorwiegend wieder arbeiten wenn mein Mann frei hatte (was er auch erwartete), deshalb waren die Gelegenheiten gering. Gemütliche Fernsehabende gemeinsam waren auch nicht oft drin - er ging oft zum Fußball, oder meckerte an meiner Filmwahl herum. Ich konnte mich bei ihm nicht mehr entspannen und gut fühlen. Er hatte ständig Probleme auf der Arbeit, egal in welche Abteilung er wechselte, und meine Ratschläge oder Zuhören waren meist falsch.

Nach einem heftigen Streit mit sehr bösen Worten (leider habe ich mich seiner Art inzwischen angenähert, obwohl ich zu Beginn schockiert über seine Wortwahl, seine Lautstärke und seinen fehlenden Respekt war und mir nie vorstellen konnte, dass so ein Umgangston in einer Beziehung möglich ist) haben wir uns nun zur Trennung entschlossen. Es geht mir gut damit, wir versuchen alles zu klären, trotzdem habe ich fürchterliche Schuldgefühle. Obwohl ich weiß, dass er durch seine aufbrausende Art und die Ausbrüche unserem Sohn gegenüber das Verhältnis selber erschwert hat, fühle ich mich irgendwie mitschuldig daran. Er meint, ich hätte mich viel zu viel um das Kind gekümmert - ja, ich habe mich bemüht, immer für ihn da zu sein und das aufzufangen, was bei seinem Vater schief lief, aber ich habe ihm auch nicht alles durchgehen lassen, war konsequenter als mein Mann, der nach Lust und Laune erlaubte und verbot, aber ich bin eben ein ausgeglichener Mensch, der selten laut wird. Zudem arbeite ich auch fünf Tage pro Woche und der Kleine geht bis zum Nachmittag in den Kindergarten - so viel Zeit verbringen wir also auch nicht miteinander. Unser Sohn war von Beginn an stark auf mich fixiert, das Verhalten seines Vaters machte das nicht besser, es wurde immer schlimmer.

Nachdem wir uns heute zur Trennung entschlossen hatten (noch wohnen wir ja zusammen) wollten wir uns zum Essen hinsetzen - der Kleine sagte jedoch, er wolle Papa nicht beim Essen sehen, er würde ihn stören (er starrt ihn oft missbilligend an, wenn er nicht ordentlich isst). Mein Mann brach regelrecht zusammen und ich fühlte mich hilflos und eben schuldig.

Ich weiß nicht was ich hätte anders machen können damit die zwei miteinander klar kommen. Fast fünf Jahre habe ich versucht zu vermitteln zwischen ihnen, es hat einfach nichts gebracht. Der Kleine lief seinem Vater dann hinterher, entschuldigte sich und sagte, er habe es nicht böse gemeint, aber mein Mann fühlt sich jetzt natürlich abgelehnt, es erschwert die Situation zusätzlich.

Vermutlich bleibt es nicht aus, dass man am Ende einer Beziehung solche Gefühle hat (irgendwie hat sich unser Verhalten immer gegenseitig verstärkt), denn es ist ja nie nur einer schuld. Aber ich weiß einfach nicht, was ich falsch gemacht habe - vielleicht ist es doch so, dass ich diese Situation verursacht habe, so wie mein Mann sagt? Naja, das musste ich einfach loswerden. Ich habe einfach auch Angst vor allem, was nun vor mir liegt.

 
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