@ Morla und All

Tja, einiges habe ich mir anders vorgestellt. Wir haben uns bewußt für unsere Kinder entschieden, bewußt eine Familie geplant und alle Konsequenzen bedacht. In der Theorie hörte sich das auch alles ganz toll an. Die Praxis sah dann so aus, dass eben die Kinder und der Haushalt von Anfang an MEIN Job waren. Alles kein Thema, ich liebe es, Mutter zu sein und ich habe auch absolut nichts gegen den Haushalt. Wir hatten damals bewußt entschieden, dass ich erst einmal zu Hause bleibe, mich um die Kinder kümmere etc. Auch damit war ich einverstanden ... bis zu einem gewissen Punkt eben. Und dieser wurde schleichend immer weiter versetzt. Dann kam die große Wende, ich wollte wieder arbeiten gehen und er fand die Idee wunderbar. Klar, kommt ja mehr Geld in die Kasse. Wir redeten miteinander, wie wir uns das alles dann vorstellen, wer welche Aufgaben übernimmt. Auch da war wieder die Theorie einfacher als die Praxis. Hatte hier auch mal meinen Frust abgelassen ... Nunja, Ende vom Lied, er wollte mir dann nach einem klärenden Gespräch mehr helfen. Tja ... 4 Wochen ging das und dann war wieder alles beim Alten. Also mach ich meinen Haushalt wieder allein und kümmer mich halt allein um die Kinder. Ich verlange wirklich nicht viel, keinesfalls. Leute aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis schütteln übrigens den Kopf, weil sie genau wissen, was ich hier meine. Einige von ihnen hätten schon längst aufgegeben und würden sich das nicht bieten lassen. Doch ich bin nun mal Mutter und kann nicht einfach so tun, als gäbe es meine Beiden nicht. Das ist wohl auch mein eigentliches Problem. Mich zieht es gar nicht so sehr auf Parties etc. Klar, an manchen Tagen möchte ich schon mal "raus", aber nicht so häufig, wie es andere wohl meinen.
Wie gesagt, er hat alle Freiheiten der Welt, aber ich setze einfach auch voraus, dass er mir gegenüber auch Respekt hat und genau da hakt es im Moment sehr. Er lebt quasi momentan das Leben seiner Freunde mit, die weitestgehend Singles sind. Und ich kann dann halt zusehen, wo wir bleiben.

Mir ging es in erster Linie um GEMEINSAME Zeit, das war eigentlich Hauptthema. Irgendwie sind wir hier aber völlig davon abgekommen. Zeit allein hab ich ja genug, wenn er nicht zu Hause ist und ich hier abends allein sitz. Da ich gern lese und mit meinem PI Fotos bearbeite und Collagen gestalte, hab ich also auch keinerlei Langeweile. Aber es ging mir eben um Zeit als PAAR. Die haben wir nicht, wenn er günstige Gelegenheiten einfach in den Wind schießt.

Doch ich werde jetzt einfach keine großen Erwartungen mehr stellen, vielleicht geht es mir damit besser. Keine Ahnung ...

Denn wenn ICH jetzt auch noch auf Parties oder allein ins Kino etc. gehe, entzweien wir uns noch viel mehr. Und DAS will ich nicht. Ich liebe ihn und will ihn nicht verlieren. Doch ich mach mich nicht mehr zum Deppen, in dem ich um gemeinsame Zeit bitte. Entweder er kommt jetzt von allein drauf, was ich meine oder wir haben eben Pech gehabt. Sorry, aber wenn ich hier manche Antworten lese, dann weiß ich leider echt nicht, was ich davon halten soll. Ich sehe jedenfalls definitiv nicht mehr ein, dass andauernd ICH mich verändern soll. Nun soll ER mir auch mal beweisen, dass ich für ihn nicht nur die Mutter seiner Kinder und die Haushälterin bin, sondern immer noch FRAU. Genau DAS Gefühl gibt er mir momentan nämlich absolut nicht.

Achja und erwachsen werden mussten wir Beide ganz ganz schnell, als wir unsere Zwillingsmädchen (unsere ersten Kinder) beerdigt haben. Wie gesagt, wir haben die schlimmste Zeit unseres Lebens gemeistert ... wir hatten mal eine tiefe innere Beziehung, von der momentan nicht viel übrig ist. Und DAS macht mir einfach Angst!

Traurige Grüße,
LM