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Geschrieben von Astrid am 28.11.2011, 14:59 Uhr

Kinder sind angeblich eines der größten Risiken für die Beziehung...

Hallo,

schlaue Forscher behaupten ja, dass die Ankunft eines Kindes eine Paar-Beziehung so sehr belastet und auf die Probe stellt, wie sonst fast nichts im Leben (außer vielleicht einem Seitensprung). Und ich glaube, das stimmt oft, denn diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis mein Mann und ich uns in unsere neuen Rollen gefunden hatten, und bis keiner mehr glaubte, der andere habe das große Los gezogen und habe es viel leichter als man selbst.
Ich selbst musste z. B. auf meine berufliche Festanstellung verzichten, ich wollte aber trotzdem nicht allein fürs Baby zuständig sein. Und ich wollte auch mal Freizeit - abends und am Wochenende. Zumal ich nach einem Jahr auch wieder halbtags berufstätig wurde. Mein Mann aber hatte z. B. keine Lust, nachts für unser Kind aufzustehen. Und auch er wollte sich nach Feierabend und am Wochenende natürlich gern erholen.

Wir haben es aber irgendwann geschafft, dass er einen Teil der Kinderpflege- und Erziehungsaufgaben (Baden, ins Bett bringen, nachts auch mal aufstehen usw.) übernahm und wir die Freizeit untereinander aufgeteilt haben, während der jeweils Andere das Kind hütete. Wie gesagt, das dauerte richtig lang. Beim zweiten Kind war das Ganze dann aber schönerweise überhaupt kein Thema mehr, es hatte sich einfach alles schon eingespielt und wir kannten jeweils die Bedürfnisse des Anderen.

Ich muss aber sagen, dass wir eigentlich immer sachlich stritten, es ging also tatsächlich immer nur um den jeweiligen Inhalt (wer steht auf, wer übernimmt jetzt das Baby? usw.). Es ging fast nie um die Beziehung an sich, und wir waren auch weiterhin zärtlich zueinander, auch wenn die Lust auf Sex zeitweise wegen des Babystresses und des Schlafmangels in den Hintergrund getreten war bei mir.

Von daher: Zündstoff durchs erste Kind ist normal. Man sollte sich aber trotzdem noch gut und wohl in der Beziehung fühlen. Es könnte sein, dass Ihr deshalb so oft streitet, weil Ihr Euch beide überfordert fühlt durch die neue Situation. Und weil keiner es schafft zu fragen, wie es dem Anderen eigentlich geht. Oder zu verstehen, dass jeder sich offenbar momentan zu kurz gekommen fühlt. Wenn Ihr gar nicht darüber reden könnt, stimmt etwas mit Eurer Gesprächskultur nicht - vielleicht blockt einer von Euch ab (was aber nicht funktioniert auf Dauer). Oder es geht sogar noch einen Tick tiefer. Dann hilft vielleicht eine Beratung von außen dabei, auch unterschwellige Konflikte sichtbar zu machen und Euch Beide wieder zusammenzuführen. An Trennung würde ich also momentan überhaupt nicht denken, das wäre zu früh - wohl aber an eine Paarberatung.

LG

 
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