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Geschrieben von Erdbeere81 am 21.01.2016, 9:32 Uhr

Für mehr Abstand sorgen

Bei mir lief es mit der Schwiegerfamilie ähnlich.

Ich hätte mir auch einerseits gewünscht, dass sie mehr Zeit mit unseren Kindern verbringen und anderseits habe ich mich ständig geärgert, weil sie sich auch nicht an Absprachen gehalten haben.

Wir haben es nach und nach runter gefahren, so viel es geht selber organisiert über Freunde oder meine Familie.
Zum Babysitten gar nicht, nur wenn sie mal selber gefragt haben nach den Kindern. (das irgendwie nicht vorkam als sie klein waren, weil noch einige andere Enkelkinder da sind, die näher wohnen)

Uns hat der Abstand gut getan.
Bei den Schwester meines Mannes haben sie viel geholfen. Gartenarbeit, Essen für die Feiern, Fensterputzen usw.
Aber sie haben auch frei mit ihrer Meinung herum posaunt und kritisiert, einfach weil sie durch die viele Zeit im Hause der Schwägerinnen auch viel vom Leben mitbekommen haben.

Und dann begannen meine Schwägerinnen sich zu beklagen, wie nervig diese Einmischungen sind und was sich die Eltern meinen heraus zu nehmen.

Irgendwie hat jede Medaille hat 2 Seiten.

Ich habe versucht auf die Lippen zu beißen und Ärger zu schlucken. Einfach anzunehmen, dass sie nicht meine besten Freunde sein müssen.
Wir MÜSSEN kein inniges Verhältnis haben. Das wollte ich unbedingt, weil ich seine Eltern mag und wollte dass sie mich auch toll finden.
Die Erwartungshaltung habe ich versucht abzuschütteln.

Zudem fiel mir auf, dass es meinen Schwiegereltern sehr schwer fiel meinen Mann loszulassen. Er zog als erster aus um mit mir zusammen zu leben, war aber das dritte Kind. Er arbeitet mit meinem Vater zusammen und die beiden verstehen sich gut. Er spricht viel über meinen Vater, was er von ihm gelernt hat usw.

An sich ja gut, aber für die Schwiegis war es alles nicht so einfach. Sie hatten das Gefühl, dass wir sie spüren ließen, dass sie alles falsch gemacht haben.
Gerade Schwiegerpapa war verletzt, weil er das Gefühl hatte meinem Mann handwerklich zu wenig beigebracht zu haben. Völler Blödsinn, war überhaupt nicht so gemeint, wenn mein Mann von den Autoreparaturen mit meinem Dad erzählte.

Mein Mann telefoniert ungern, kann aber sehr gut zu hören, gerade seiner Mama.
Und diese Gespräche wie früher ergaben sich einfach nicht mehr, weil eben immer ich da war.


Wir sind bald 14 Jahre verheiratet und es ist ein ruhiges entspanntes Verhältnis geworden.
Sie sagen ab und an, dass sie uns am wenigsten sehen, dass sie es gern häufiger hätten. Wir nicken dann verständnisvoll und sagen, dass wir eben viel um die Ohren haben.

Sie geben sich wirklich Mühe. Unsere Kinder fragen nicht groß nach den Großeltern, aber Schwiegerpapa ist kürzlich als Eigeninitiative 3x mit unserer Tochter zur Eishalle gefahren.
Daran wird sie sich noch als Erwachsene gern erinnern, mehr als Betreuungsabende wenn wir einen Babysitter gebraucht haben.

Schwiegermama lädt mind. alle 14 Tage mal zum Abendessen ein trotz ihrer schweren Krankheiten. Das rechne ich ihr hoch an.
Ich spüre einfach, dass sie sich um ums bemüht. Nicht immer alles so wie ich es mir vorstelle, aber ich bin es sicherlich auch nicht.

Sie sagte mir mal bei einem anderen Thema, dass sie und Schwiegerpapa sich freuen zu sehen, dass mein Mann und ich eine glückliche Beziehung führen. Das hätten sie sich immer für ihre Kinder gewünscht.
Sie würden täglich für uns und unsere Kinder beten.

Das hat mir sehr geholfen. Die Grundlage ist somit ja gegeben. Wohlwollen uns gegenüber, Liebe zu den Enkeln.

Vielleicht zeigen sie es nicht immer auf eine Art wie ich Liebe zeigen würde, vielleicht misslingt auch manchmal was.
Aber das geht mir auch so. Ich vergesse oft die Tupperschüsseln zurück zu geben, obwohl ich weiß dass Schwiegermama wenige hat und wert darauf legt, dass sie schnell wieder zurück kommen.

Da bin ich ihr auch dankbar, dass sie nicht immer wieder darauf herum reitet.

Es lohnt sich ihnen auch gnädiger, verzeihender gegenüber zustehen. :-) Allein schon für die Kinder. :-)

Und mit Abstand der Jahre erscheinen manche Dinge total belanglos und es tut mir nur leid, dass ich soviel Energie in der Aufregung darüber verschwendet habe.
Sie haben meiner 3monaten alten Tochter, auch trotz Verbot meinerseits, Brot gegeben und Fotos davon gemacht, darüber gelacht usw. während ich nicht im Raum war.
Ich war sehr verletzt, sie hatten überhaupt nicht verstanden, warum es mir wichtig war.
2004 hieß es noch, dass man so spät wie möglich Beikost geben sollte.
Heute ist der selber Kinderarzt der Meinung spätestens im 4 Monat zu beginnen.
Also alle Aufregung für die Katz. :-)

 
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