Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von lastunicorn am 24.07.2013, 10:28 Uhr

Das kann man doch nicht pauschal sagen.

Ich denke aber, dass sich Partner in Beziehungen, die beide gleichermaßen in der Erziehung der gemeinsamen Kinder fordert, möglicherweise besser ergänzen können. Es ist ja nicht nur eine These im Gender-Mainstreaming-Prozess, dass jeder Mensch auch durchaus geschlechtsspezifisch beeinflusste Neigungen und Talente hat. So geht halt Kindern, die im klassischen Rollenmodell seltener Zeit mit ihrem Vater verbringen, möglicherweise genau dessen Einfluß deutlich ab.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mir persönlich die viele Zeit, die ich besonders als Vorschulkind mit meinem Vater verbracht habe, sehr wertvolle Erfahrungen gebracht hat. Für mich war zudem eher die Oma, die bei uns im Hause lebte, die weibliche Bezugsperson... meine Mutter stand mir aus heutiger Sicht deutlich weniger nah als meine Oma. Vielleicht sträuben sich mir auch deshalb die Nackenhaare, wenn ich Plattitüden wie "ein Kind gehört zur Mutter" höre oder lese.

Glücklicherweise habe ich einen Mann gefunden, der sich mehr als gerne mit mir zusammen um unsere Kinder kümmert. Natürlich kann auch aus beruflichen Gründen nicht jeder rund um die Uhr für die Kinder da sein... so haben wir es eben hinbekommen, dass wir zeitlich versetzt arbeiten und somit nicht einmal in den Ferien ein "Betreuungsproblem" haben. In der Freizeit schauen wir, ob wir etwas zusammen unternehmen oder sogar - jeweils ein Erwachsener und ein Kind - aufgeteilt loslegen. Dabei gehen wir danach, wem die Aktivitäten jeweils mehr liegen. Ebenso ist es kein Problem, dass einer alleine etwas mit beiden Kindern unternimmt - ich paddel halt nicht so gerne mit dem Schlauchboot der Fluss hinunter und mein Gatte kennt sich nicht so gut mit Ponies aus. Probleme in der Abstimmung unseres Erziehungsstils hatten wir bisher nicht. Und durch unsere Aufgabenteilung haben wir beide auch noch Raum für uns als Paar. Klar, gibt es auch Reibungspunkte und Diskussionen, aber es ist Alles lösbar, weil wir beide uns in der Verantwortung sehen.

Kurz... die Stabilität der Beziehung hängt nicht von Kinderbetreuung ab, sondern das Kinderbetreuungsmodell resultiert aus dem Beziehungsmodell der Eltern. Ob eine gleichberechtigte Beziehung oder ein klassisches Modell mit dem "Pater Familias" stabil ist, hängt dann doch von ganz anderen Faktoren ab. Ob eines besser als das andere Modell funktioniert, werden wir hier wohl nicht heraus bekommen. Ich kann es nur für mich beantworten: mit mir wäre eine klassische Rollenverteilung kein Erfolgsmodell.

btw ich würde selbst im Trennungsfall die Kinder nicht von ihrem Vater fernhalten wollen. Das ist zumeist egoistisch und nicht unbedingt im Interesse der Kinder. Anders verhält es sich sicherlich, wenn der Vater sich sehr zu seinem Nachteil verändert und seiner Verantwortung für die Kinder nicht mehr gerecht wird oder werden will. Das weiß aber vorher niemand... Frauen, die schon einmal vorsorglich ihre Partner von den Kindern fernhalten, obwohl sie noch in der Beziehung sind, arbeiten zumindest unbewusst auf ein Ende dieser Beziehung hin. Da würde ich an Stelle des betroffenen Mannes schon einmal misstrauisch werden...

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.