Das finde ich nicht fair

Ich habe nicht den Eindruck, als ob sie da eine masochistische Befriedigung raus zieht. Ich tippe eher auf panische Angst vor Veränderung - deswegen hält sie an etwas fest, was eigentlich längst kaputt ist. Die Realität tut zu weh, also flüchtet sie in eine Traumwelt, in der der Mann (auch) ein Opfer ist.

Es ist einfach verdammt schwer: Man kennt einen Menschen, lange, man mag ihn, man liebt ihn - und dann knallt es und aus einem liebenswerten Menschen wird ein Arschloch. So eine Veränderung zu sehen - sich evtl. die Fragen zu stellen, ob er früher auch schon so war - das ist nicht leicht. Diese Anteile des Schwein-Seins - waren die früher schon da? Wo? Warum hat man die nicht gesehen? Oder kann ein lieber Mensch über Nacht zum Schwein mutieren? Wie geht das? Was ist da passiert?

Manchmal ist es leichter, das Schwein-Sein dieses Menschen auszublenden, statt sich ihm zu stellen - sonst müßte man zu viel von sich selber in Frage stellen.