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Geschrieben von Hexhex am 05.12.2016, 9:18 Uhr

Normal!

Hallo,

meine Tochter war in diesem Alter ganz genauso. Sie wollte nirgendwo ohne mich mitmachen, in der Spielgruppe blieb sie immer bei mir. Sie ging nicht aufs Klettergerüst, wenn da schon ein anderes Kind war - nicht einmal mit mir zusammen! Sie fuhr auf der Kirmes nicht ohne mich auf dem Karussell, ich musste stehend mitfahren.

Ich fand es damals wichtig, sie zwar sanft zu ermutigen, sich auch mal etwas zu trauen. Sie aber nicht zu drängen. Sonst lautet die Botschaft ans Kind nämlich: "Ich möchte dich gern anders haben als du bist. Du würdest mir besser gefallen, wenn du dich ändern würdest. Ich hätte dich dann noch mehr lieb." Und diese Botschaft ist schlimm und verunsichernd für ein Kind. Ich hab' meiner Tochter daher vermittelt: "Ich finde dich wunderbar - genau so, wie du bist!"

Das habe ich später auch gegenüber den Erzieherinnen im Kiga so gehandhabt, das ist sehr wichtig. Wenn sie zu meiner Tochter sagten: "Du bist aber schüchtern, du musst doch keine Angst haben!", dann habe ich in ihrem Beisein gesagt: "Sie hat keine Angst, und sie ist auch nicht schüchtern. Sie möchte aber zuerst einmal zuschauen. Später wird sie vielleicht mitmachen." Es ist wichtig, seinem Kind keinen Stempel aufs Haupt zu knallen, und das auch Anderen nicht zu erlauben. Denn ein Kind entwickelt sich ununterbrochen - und vorgefasste Äußerungen wie "Sie ist immer so ängstlich!" hemmen es dabei, weil glaubt, was es hört.

Jedenfalls hat sich das Ganze total bewährt. Meine Tochter wurde trotz aller Scheu weder im Kiga noch in der Schule je gehänselt oder untergebuttert. Sie ist inzwischen 17 Jahre alt und inzwischen absolut selbstbewusst, vom ganzen Auftreten her. Niemand würde glauben, dass dies nicht immer so war. Wer hätte das damals gedacht, als sie so eine scheue, ängstliche Maus war...?!

Deshalb, wirklich: Wie ein Kind mit zweieinhalb Jahren ist, hat überhaupt keine Bedeutung für die weitere Entwicklung. Man darf sein Kind nicht so statisch sehen, die Persönlichkeit ist mit zwei oder drei Jahren nicht abschließend entwickelt, sie verändert sich viel stärker als wir Eltern oft glauben. Vermittle Deiner Tochter, dass sie exakt richtig ist, so wie sie ist. Sie muss nicht wie andere Kinder sein, oder mutiger sein, damit sie goldrichtig ist. Das ist sie schon jetzt!

Wenn Du ihr das mitgeben kannst, schafft sie auf dieser sicheren Basis den Rest ganz von selbst! Halte ihre Hand, solange sie diesen Halt braucht, denn das hört auf natürliche Weise irgendwann von selbst auf. Du musst das nicht forcieren, es kommt einfach so! Hab' Vertrauen in ihre Entwicklung!

LG

 
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