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Geschrieben von Banu28 am 21.12.2017, 10:42 Uhr

Vielleicht zu hohe Erwartungen...

Hallo,

mit sechs Jahren ist ein Kind noch nicht in der Vorpubertät, keine Sorge. Dass Kinder phasenweise viel schwindeln, ist normal. Das tun alle Kinder in gewissem Maße. Dass Dein Sohn sich manchmal schwer kontrollieren kann und seinen Frust z. B. durch Beschimpfungen äußert, ist bei Kindern ebenfalls nicht so selten. Selbstkontrolle und Frustrationstoleranz brauchen Jahre, um einigermaßen zu funktionieren. Das ist z.T. auch eine Temperamentfrage. Klar gibt es Kinder, die "braver" sind. Aber das ist nicht so, weil sie sich schon besser kontrollieren könnten, sondern weil sie vom Typ her sanfter und ruhiger sind.

Ich glaube, Ihr habt vielleicht unrealistische Erwartungen an Euren Sohn. Er soll schon einsichtig sein, sich an Vereinbarungen halten, seine schlechten Gefühle im Griff haben, und vor allem: immer gehorchen. Aber so sind Kinder nicht, schon gar nicht Jungs, die tendenziell motorisch unruhiger und leichter zu frustrieren sind als Mädchen. Erwartet nicht zuviel von einem erst sechsjährigen kleinen Jungen! Er ist ja kein devoter Hund, der brav aufs Wort hören muss. Sondern er ist ein kleiner Mensch, der auch versucht, sich zu behaupten und seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Ich kenne kein einziges Kind, das aufs Wort gehorcht.

Aber: Natürlich müsst Ihr Euch nicht alles gefallen und Euch auch nicht beschimpfen lassen. Setzt Eurem Sohn klare Grenzen. Aber nicht laut, empört oder schimpfend, sondern ruhig, ernst und klar: "Nein! Wir sagen keine bösen Dinge in unserer Familie!" oder: "Wir reden freundlich mit dir, und du redest freundlich mit uns!" Hockt Euch dabei unbedingt auf Augenhöhe zu ihm herunter und legt ihm die Hand fest auf die Schulter. So ist das Ganze wesentlich eindringlicher, und er nimmt wahr, dass es hier um etwas Ernstes geht, und nicht um etwas Beiläufiges. Wenn Du etwas von ihm willst, musst Du es leierkastenartig wiederholen. Sage auch nicht zu oft "Bitte", wenn es gar nicht um eine Bitte geht, sondern um etwas, das er auf jeden Fall tun muss. Zu viele "Bittes" signalisieren Unsicherheit. Wirke klar, entschlossen, souverän.

So etwas wirkt nicht von heute auf morgen, schnelle Lösungen gibt's da nicht. Aber es wirkt! Letztlich lernen Kinder durchs Vorbild mehr als durch alle "Konsequenzen" oder Ermahnungen: Wenn Ihr als Eltern miteinander und auch gegenüber Eurem Sohn gelassen, geduldig und respektvoll seid, dann wird er dies irgendwann übernehmen. Es prägt ihn, ob er will oder nicht. Achtet also auch auf Euren Umgang miteinander: Kinder gucken es sich leider sehr schnell ab, wenn z. B. der Papa mit der Mama oft abfällig, ironisch, überkritisch oder unfreundlich spricht. Wenn Ihr miteinander liebevoll seid, müsst Ihr keine Sorge haben - Euer Sohn wird sich gut entwickeln. Wie gesagt, Grenzen zu setzen ist trotzdem erlaubt, gell.

LG

 
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