Vernachlässigung der Aufsichtspflicht im Kiga

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.

Nun zu Euren Fragen:
Es ist ein städtischer Kindergarten. Von den Vorfällen wissen wir zum Teil durch eigene Beobachtungen oder durch die Berichte anderer Eltern, durch die beteiligten Kinder, die dies unabhängig voneinander berichten, sowie von einer ehemaligen Praktikantin, die natürlich noch einmal einen ganz anderen, tieferen Einblick hatte, als wir ihn haben. Manche Dinge fallen auch einfach auf, weil sie greifbare Konsequenzen haben, beispielsweise kleinere Verletzungen (vielleicht einfach "nur" ein Kratzer oder eine Schramme), die in bestimmten Situationen entstanden sind.

Gespräche gab es schon. Problematisch daran ist, dass die Erzieherin nicht grundsätzlich, sondern situativ diskutieren. Es wird also nicht anerkannt, dass es grundsätzlich problematisch ist, mehr als zwanzig Kinder auf vier Räume und ein unübersichtliches Außengelände zu verteilen und sich selbst zu überlassen, sondern nur gerechtfertigt, warum gerade in dieser Situation, in der etwas schief gelaufen ist, niemand etwas bemerkt oder eingegriffen hat. Entschuldigungen gibt es dabei natürlich viele.

Die erste ist, dass der Kindergarten viel Wert auf Freispiel legt und den Kindern die Möglichkeit geben will, Probleme selbst zu lösen und so unabhängig und "stark" zu werden. Dass die mangelnde Beaufsichtigung dabei nicht nur Gefahrensituationen entstehen lässt, sondern auch dazu führt, dass das Faustrecht regiert und kleinere, jüngere, schwächere, schüchterne Kinder extrem benachteiligt und in ihrer Entwicklung eher gehemmt werden, wollen sie nicht erkennen. Stattdessen wird die Ansicht vertreten, es wäre quasi eine harte Schule, durch die jedes Kind einmal durchgehen müsse, um für die Schule gewappnet zu sein.

Die zweite Erklärung liegt in der Überforderung aufgrund der Gruppenstärke, da könne man halt leider nicht mehr leisten. Gut, dann muss man meiner Meinung nach aber entweder für mehr Personal sorgen und sei es "nur" durch Praktikanten oder eine grundsätzliche Umstrukturierung einleiten (beispielsweise, in dem man das Außengelände und die Turnhalle nicht mehr frei zugänglich macht und die vielfältigen Unterhaltungen einschränkt). Das wäre aber natürlich unbequem, dazu ist also niemand bereit.

Liebe Grüße...