Montessori Kindergarten

Huhu,

bei uns war es ähnlich. Ein Kiga hatte ein perfektes Konzept, der andere war dafür viel kreativer und fantasievoller.

Also, das Allerwichtigste bei der Auswahl ist immer das Personal. Kein noch so tolles Konzept bringt etwas, wenn die Erzieherinnen eher faul, mürrisch, streng, laut oder ideenlos und unengagiert sind (habe ich beim ersten Kind erlebt, wir haben dann den Kiga gewechselt).

Wenn in euren beiden Kigas die Erzieherinnen nett wirken und die Atmosphäre gut ist (ganz wichtig, hier aufs Bauchgefühl hören!), dann kannst du über das Konzept nachdenken. Zum Konzept gehört aber auch, wie die Eingewöhnung abläuft. Entwicklungsforscher betonen, dass die oft immer noch üblichen Hauruck-Abschiede schädlich sind für Kinder. Und dass nur die sog. „Sanfte Eingewöhnung“ (Elternteil bleibt anfangs mit da, bis das Kind es gehen lassen kann ohne Tränen und bis es eine Bezugsperson unter den Erzieherinnen gefunden hat) dem Kind gerecht wird.

Eine weitere wichtige Frage ist die Sauberkeitserziehung. In guten Kigas wird gewickelt, so lange das nötig ist, ohne dass das Kind oder die Eltern hier zur Eile angehalten werden.

Die Montessori-Pädagogik finde ich sehr gut, aber eher für Schulkinder geeignet, weil sie tatsächlich relativ straight und eng ist und wenig Raum für andere Ansätze lässt. Sie ist außerdem ja sehr zielorientiert, es geht also darum, unbedingt etwas lernen und herausfinden zu sollen. Wir haben uns damals lieber für den „bunten, kreativen“ Kiga entschieden.

Hier durften die Kinder selbst entscheiden, wie sie die Kuschel-, die Lego-, die Prinzessinnen-Ecke usw. gestalten wollten. Sie durften basteln, ohne dass das Ergebnis geschönt wurde von den Erwachsenen. Sie bekamen ständig neue Angebote: Gemüsebeet anlegen, Brotbacken, Verkleiden, Künstler wurden eingeladen und malten mit den Kindern, Firmen schenkten Riesen-Kartons (groß wie kleine Autos), in denen die Kinder Häuschen bauen konnten. Die Erzieherinnen waren lieb, engagiert, voller Ideen. Die sanfte Eingewöhnung durfte so lange dauern, wie sie dauerte, bis das Kind innerlich angekommen war. Wir waren extrem glücklich dort.

LG