Kigakids

KIGAKIDS - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Ami80 am 07.02.2012, 13:16 Uhr

Krippeneingewöhnung (Posth Leser besonders gefragt)

Ich stehe im Konflikt mit mir selber und bräuchte ein paar Anregungen.
Ich bin bekennender Posth-Fan und da liegt nun mein Problem.
Meine Kleine ist jetzt 21 Monate alt und seit Anfang des Jahres gehen wir zusammen in die Krippe. Letzten Freitag war der erste Trennungsversuch bei dem ich die Einrichtung verlies. Es gab es Tränen ich habe sie aber trotzdem da gelassen. Sie hat sich gleich beruhigt und gespielt als ich nach 20 min wieder kam war alles ok.
Das gleiche gestern und heute, wobei es heute beim verlassen etwas schlimmer war. Als ich ins Zimmer zurück kam hat sie mich gar nicht bemerkt, ich konnte sie also einige Minuten beobachten.
Für mich sah alles gut aus. Ich habe schon das Gefühl dass es ihr dort gefällt. Sie singt daheim die Lieder nach und sagt immer wieder mal den Namen der Erzieherin. Sie ist auch gar nicht schüchtern sondern bei allem immer gleich dabei.
Trotzdem bleibt ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Mir ist einfach nicht wohl wenn sie morgens so weint.

Auf der anderen Seite würde ich wirklich gerne wieder zum Arbeiten gehen. Ich habe ein tolles Angebot bekommen mit dem ich schon gar nicht mehr gerechnet habe.
Ausserdem gehen uns hier langsam die "frei verfügbaren" Spielkameraden aus weil ja alle in der Krippe sind.

Ich habe zwei Möglichkeiten:
1. Ich ignoriere ein bisschen die Gefühle meines Kindes und hoffe das es bald besser wird, oder
2. Ich breche die Sache einfach ab und versuche es wenn sie etwas älter ist.

Wieviel Stress kann man einem kleinen Kind zumuten?

Natürlich kann mir keiner die Entscheidung abnehmen aber ein bisschen Input von aussen kann nicht schaden.
LG

 
11 Antworten:

Re: Krippeneingewöhnung (Posth Leser besonders gefragt)

Antwort von pflaumenbaum am 07.02.2012, 13:31 Uhr

Hallo,
wir haben die Eingewöhnung ebenfalls nach Posth-Vorstellungen gemacht, allerdings nicht ganz so, wie er das beschreibt. Mein Sohn ist mit 17 Monaten eingewöhnt worden und er hat auch ein paar Male geweint. Ich bin immer noch im Raum geblieben und gegangen, wenn er ins Spiel gefunden habe. Dann habe ich vor der Tür gewartet, er hat dann eigentlich nie geweint, sondern nur nochmal nach mit gefragt. Für mich ein absolut wichtiger Punkt waren die Erzieherinnen. Die eine war sehr einfühlend und ist zu einer echten Bezugsperson geworden, das finde ich ein wichtiges Kriterium.
Mein Sohn ist dann mit 2 1/4 in den Kindergarten, hier verlief die Eingewöhnung unproblematisch, aber auch hier mussten wir oft morgens noch eine Viertelstunde dabei bleiben, bis er uns gehen ließ. Aber auch hier eine sehr einfühlsame Erzieherin.
Im April wird er vier und geht sehr gerne in den Kiga, hat Freunde etc., bin sehr sehr froh, dass die Ablösung eingermaßen sanft war.
An deiner Stelle würde ich die Arbeit annehmen aber verhandeln (oder mit deinem Mann absprechen), dass du morgens flexibel anfangen kannst und die Stundenzahl nicht zu hoch ansetzen (oder mit deinem Mann teilen). was auch noch bei uns war, ist, dass er in der Anfangszeit nachts sehr schlecht geschlafen hat und hier war es glaube ich wichtig, darauf einfühlsam einzugehen.
Alles Gute!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@pflaumenbaum

Antwort von Ami80 am 07.02.2012, 13:38 Uhr

Danke für deine Antwort. Ich hab eh noch Zeit mit der Arbeit, Vertrag würde eh erst ab Mai laufen und mein Chef ist super.
Ich kann mir nicht vorstellen dass das mit dem Weinen lange geht, aber ist das dann Anpassung oder Reife? Irgendwann gewöhnt sie sich daran aber hat sie dann die Bindung gelitten?
Zuhause merke ich keinen Unterschied. Tag wie Nachts. Alles wie gehabt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @pflaumenbaum

Antwort von pflaumenbaum am 07.02.2012, 13:56 Uhr

Na ja, wenn du noch Zeit hast, dann würde ich halt noch ein bißchen dabei bleiben und mich mehr und mehr aus dem Gruppengeschehen rausziehen.
Erstmal ist es ja noch keine Anpassung, da sie ja weint. Anpassung ist es glaube ich erst, wenn sie nicht mehr weint und sich dann, wenn du sie abholst, ablehnend verhält oder heult.
Aber wie sieht es denn aus mit der Bezugserzieherin?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @pflaumenbaum

Antwort von Ami80 am 07.02.2012, 14:19 Uhr

Ja das würde ich auch gerne machen, das wird jetzt aber nicht gerne gesehen. Das würde für die Erzieherin einen Rückschritt bedeuten wenn ich jetzt wieder mit dabei bin.
Am Anfang hat es nicht gut geklappt aber jetzt wird die Erzieherin besser akzeptiert. Sie hat zu ihrer Ersatzbezugserzieherin einen besseren Draht die ist aber zur Zeit nicht da.
Ich warte jetzt mal die Woche ab und dann sehe ich ja ob es besser wird oder nicht. Irgend ein gemeinsamer Weg wird sich schon finden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @pflaumenbaum

Antwort von pflaumenbaum am 07.02.2012, 14:25 Uhr

Na ja, das ist genau das, was ich am alleranstrengendsten fand, die Blicke der Erzieherinnen und die Aussagen der anderen Eltern (insbesondere dieses "du musst dein Kind loslassen" oder auch sehr schön "deine Ängste übertragen sich auf das Kind").
Ich bin im Nachhinein sehr sehr froh, dass wir (mein Mann war auch beteiligt) uns da gegenüber den Erzieherinnen durchgesetzt haben. Mein Sohn ist jetzt wirklich ein freies, selbstständiges Kind ohne jegliche Trennungsängste. Und die beobachte ich hier noch bei vielen 4jährigen (gehen nicht allein zu Freunden und auf Kindergeburtstage etc.)...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @pflaumenbaum

Antwort von Ami80 am 07.02.2012, 14:35 Uhr

Danke du sprichst mir aus der Seele. Und genau deswegen will ich es jetzt richtig machen. Ich hab echt keine Lust dass mein Kind jetzt Trennungsängste entwickelt und ich dann später hausgemachte Probleme habe.
Ich sollte denen mal Dr. Posth´s Buch geben aber dann kann ich glaub gleich einpacken ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Krippeneingewöhnung (Posth Leser besonders gefragt)

Antwort von dee1972 am 07.02.2012, 14:43 Uhr

Das sie sich so schnell beruhigen lässt, halte ich für ein sehr gutes Zeichen. Ausserdem seid ihr doch noch mitten in der Eingewöhnung.

Ich habe ehrlich gesagt aufgehört bei Dr. Posth zu lesen... sicherlich ist er sehr kompetent, aber wenn es nach seiner Meinung geht, dann müsste ich zu Hause bleiben und mich non-stop um mein Kind kümmern (dies habe ich übrigens im 1. Jahr auch rund um die Uhr getan und ich fand es toll). Aber finanziell ist es nicht drin, also gibt es bei uns auch keine Diskussion über die Krippe.

Gib deiner Tochter noch ein bisschen Zeit, sie wird gut in der Krippe "ankommen". Anscheinend nimmt sie doch auch schon aktiv am Krippenaltag teil. Die kleinen Mäuse profitieren so sehr von den anderen Kindern, bekommen so viel Input.

Im Übrigen ist jedes Kind anders. Manche weinen morgens, andere beim abholen, andere gar nicht. Meine jammert am Wochenende wenn wir an der Krippe vorbeigehen und sie nicht zu ihrer Gabi reindarf ;)

Das schlechte Gefühl hab ich auch manchmal, weil einer Mutter ja gern mal ein schlechtes Gewissen eingeredet wird. Oder weil sie mir oft tagsüber fehlt (arbeite Schicht). Aber so ist das Leben.

LG D.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @pflaumenbaum

Antwort von pflaumenbaum am 07.02.2012, 16:20 Uhr

Also da du Zeit hast kann ich nur raten, dich gegenüber den Erzieherinnen durchzusetzen und einfach noch dazubleiben.
Ich bin auch der Meinung, wenn man zur Arbeit muss und es keine andere Lösung gibt, dann muss das Kind halt dadurch. Aber du musst ja noch nicht....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Krippeneingewöhnung (Posth Leser besonders gefragt)

Antwort von Princess01 am 07.02.2012, 22:03 Uhr

Ich finde, man sollte nicht zu lange dabei sein. Ich bin 1 Woche mit hin, dann 1h weg und dies gesteigert. Ich muss jetzt wieder arbeiten und da kann ich nicht noch ewig warten, bis zu anfängt zu spielen. Sie weint frühs, aber hört auch schnell wieder auf(sie weint auch zu Hause wenn ich aus dem Raum gehe). Ich finde das ganz normal, denn ich bin die Mama und gehe einfach so.
Sie ist jetzt 1 geworden und geht seit 2 Wochen bis 14.30 in die Krippe. Sie fühlt sich sehr wohl, ißt sehr gut, schläft super...aööes Zeichen das es ihr dort sehr gut geht. Die Erzieherin ist toll und sie möchte auch immer gleich zu ihr.

Abbrechen halte ich nicht für sinnvoll denn die Kinder weinen genauso mit 2 oder 3 Jahren und dann können sie sich noch mehr wehren, das macht es dann seeeehr schwer(mein Sohn hat fast immer geweint, erst jetzt mit 5 geht er gern, hat aber auch den Kiga gewechselt).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Princess01

Antwort von EwaK am 08.02.2012, 12:54 Uhr

Hallo,

die Aussage: "Abbrechen halte ich nicht für sinnvoll denn die Kinder weinen genauso mit 2 oder 3 Jahren und dann können sie sich noch mehr wehren..." finde ich völlig falsch gedeutet. Warum sollte sich ein Kind gegen etwas, was ihm gefällt, wehren? Nein, ein kleines Kind braucht eine gewisse Reife, die es erst im Laufe der Zeit entwickelt. Es braucht eben Zeit, bis eine Beziehung zu der neuen Betreuungsperson aufgebaut wird. Wir haben die Eingewöhnung bereits mit 13 Monaten versucht, aber schnell unterbrochen, weil ich gemerkt habe, dass es sich nicht in die richtige Richtung entwickelt und mein Kind völlig überfordert mit der Situation ist. Zu viele andere Kinder, der Kontakt zu der Betreuungsperson nicht warmherzig genung. Jetzt mit etwas über 2 Jahren, ging es deutlich besser.
Dass ein Kind sich in der Kita "brav" also wie erwartet verhält hat doch nichts mit echter Reife zu tun sondern oft einfach mit der unbequemen Tatsache, dass es sich der Situation anpasst und in gewisser Hinsicht unterwirft.
Es ist ein Dilemma, auf der einen Seite arbeiten zu müssen/wollen und auf der anderen Seite eine wirklich gute Betreuung zu finden. Aber dabei können bestimmte Tatsachen nicht einfach gut geredet werden um sich ein reines Gewissen zu machen. Eher sollten die Verhältnisse in den Betreuungseinrichtungen überdacht werden und genau hier bedarf es auch lauter Stimmen. Nicht nur der schreienden Kinder sondern wohl auch der fordernden Eltern die Hand in Hand mit den (oft ebenso überforderten) Erzieziehern gehen. Auch wenn es zunächst vielleicht nur eine Wunschvorstellung ist, schweigen muss man deswegen auch nicht.

Gruß,

Ewa

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Krippeneingewöhnung (Posth Leser besonders gefragt)

Antwort von Nase am 08.02.2012, 14:52 Uhr

Also wenn sie sich so schnell beruhigen läßt und danach spielt und nicht irgendwo jammernd im Eck sitzt, ist doch erstmal alles ok. Das würde ich erstmal weiter probieren.
Wenn sie die ganze Zeit über weinen würde, oder sich dann nicht ins Spiel vertiefen könnte dann würde ich mir eher Gedanken machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.