Geschrieben von C.Kaiser am 19.01.2014, 16:27 Uhr |
Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Unsere Tochter (3,5 Jahre) freundlich, manchmal stur, lebhaft, ist seit 3 Mon im Kiga, die Eingewöhnung dauerte 1 Woche an. Zunächst gab es keine Tränen, ein paar Tage später weinte sie bitterlich bei der Verabschiedung. Sie klammert sich seitdem an meinen Haaren oder dem Mantel fest und die Erzieherin weist immer wieder auf noch schnelleren Abschied hin. Also "wegrennen" lehne ich einfach ab, möchte wenigstens einen Satz zum Abschied sagen dürfen. Die Erzieherinnen sagen jedesmal ich könne in 10Min anrufen bis dahin hätte sie sich beruhigt.
Wenn der Papa sie mal bringt klappt es meist besser mit der Ablösung doch er ist beruflich oft weg, teilweise Tage/wochenlang.
Seit dem Kiga ist sie auf einmal nicht mehr trocken und sie klammert Abends nach der Gute Nacht Geschichte wie verrückt.
Im Eingewöhnungsgespräch hat man uns dann überrascht. Unsere Tochter würde sich nicht integrieren, würde keine Rollenspiele machen, sei motorisch ohne Körperspannung, würde zu unverständlich sprechen, bräuchte dringend Einlagen, sie könnte nicht kauen (da einmal die Wurst nicht gegessen wurde), würde in einer anderen Welt leben und nur isoliert für sich spielen, etc....Man gab mir einen Flyer vom Behinderten e.V.
Man hat unsere Ärzte in Frage gestellt da alle U-Untersuchungen unauffällig waren. Habe mir zweite Meinungen eingeholt wonach sie gesund und altersentsprechend entwickelt ist. Aber auch hier pocht die Erzieherin auf ihre 30 Jahre Berufserfahrung und den Vergleich zu anderen Kindern.
Zuhause (mit den beiden älteren Geschwistern) kenne ich meine Tochter gar nicht so. Sie klettert gern, macht Purzelbäume, singt und tanzt gerne. Ihre Sätze sind manchmal vom Satzbau nicht perfekt und sie hat ein 20% verdrehtes Hüftgelenk was sich laut Orthopäden von alleine gibt, und die Sauberkeit..man hat sie im Kiga täglich alle 30Min aufs Klo gesetzt, ausgerechnet in ihrer momentanen "Ich kann das alleine" Phase. Inzwischen ziehe ich ihr für den Kiga eine Windel an um ihr die Scham und den Druck zu ersparen.
Ein Termin beim SPZ steht noch aus (auf Zuruf des Kigas) wobei die Erzieher gerne ihre "eigene" SPZ Dame im Kiga hinzuziehen wollen.
Der Kiga wendet das offene Konzept an, indem meine Tochter leider untergeht. Gespräch mit der Leitung war erfolglos (sie legt für Ihre Erzieher und deren Ansichten die Hand ins Feuer).
Das Vertrauen in die Erzieherinnen ist mir abhanden gekommen.
Einen anderen Kiga Platz mit teiloff. Konzept bekomme ich erst ab September.
Aufgrund der großen Differenzen mit den Erzieherinnen bin ich unsicher ob ich meiner Tochter zuliebe nun eine erneute Eingewöhnungsphase anstreben soll oder ob ich sie 6 Mon Zuhause lassen soll bis zum Kiga Wechsel!?
Die ältere Schwester (5J.) ist in der Nachbargruppe im selben Kiga und kommt im Sommer in die Schule.
Das Thema belastet mich und damit unser Familienleben sehr, ich finde keinen Schlaf mehr vor Kopfzerbrechen.
Re: Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Antwort von Bubbles am 19.01.2014, 16:46 Uhr
Nach Deiner Schilderung habe ich den Eindruck, es passt nicht. Die Eingewöhnung scheint irgendwie misslungen und ich gebe zu, ich bin ohnehin kein Freund vom offenen Konzept.
Kann Deine Tochter in die Gruppe der Schwester wechseln, um ein bisschen Unterstützung zu haben?
Wird sie im September auf jeden Fall den Kindergarten wechseln? Dann würde ich wirklich überlegen (wenn es für euch machbar ist), sie bis dahin zu Hause zu lassen.
Ich glaube nicht, dass du in nächster Zeit noch Vertrauen zu den Erzieherinnen entwickeln wirst, und sowas überträgt sich auch aufs Kind, ob man will oder nicht.
Re: Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Antwort von C.Kaiser am 19.01.2014, 17:07 Uhr
An den Gruppenwechsel hatte ich auch schon gedacht, da sie aber sehr an ihrer Schwester und deren bester Freundin klammert und die Großen sich "genervt" fühlen macht das keinen Sinn. Vorgestern erst hat sich ihre Schwester extra bei der Freundin zum Spielen verabredet weil ihre kleine Schwester ihr so auf den Geist geht.
Der Wechsel steht für mich fest, nach den ganzen Vorfällen. Der Kiga hat vor Kurzem erst auf das ganz offene Konzept umgestellt und das gefällt mir so gar nicht. Es sind mE viel zu wenige Erzieherinnen anwesend und es war vorher schon unstrukturiert genug. Eigentlich wollte ich nach der Eingewöhnungszeit wieder Teilzeit arbeiten, könnte es mir allerdings erlauben es noch ein Jahr oder länger aufzuschieben.
Ja das mit der Übertragung kann sein, ich glaube Kinder haben dafür ne Art 7. Sinn.
Re: Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Antwort von Johanna3 am 19.01.2014, 18:56 Uhr
Wenn es möglich ist, lass sie doch vor dem Wechsel ein halbes Jahr zu Hause (scheint ja möglich zu sein).
Eine Erzieherin, die seit 30 Jahren im Beruf ist, könnte z.B. durchaus veraltete Ansichten haben, die heute pädagogisch äußerst zweifelhaft sind!
Ein Kind alle 30 Minuten auf die Toilette zu setzen ist Drill!
Schade, dass viele Eltern sich nicht beim Träger beschweren, wenn sie kündigen. Vielleicht machst du das noch?
Re: Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Antwort von Oktaevlein am 19.01.2014, 19:41 Uhr
Kann mich nur anschließen: Lass sie noch zuhause. Allein das mit dem Auf-Toiliette-Setzen hätte mich schon so aufgeregt. Das geht gar nicht, sowas hat man tatsächlich vor 30 bis 40 Jahren gemacht ("Töpfchentraining").
Unternimm was Schönes vormittags, nur mit deiner Kleinen, und wenn es ein Spielplatzbesuch ist oder bastel, male mit ihr. Ich denke, diese Aufmerksamkeit nur für sie wird ihr guttun.
Irgendwas scheint ja grundsätzlich nicht geklappt zu haben, wenn dein Kind nach 1 Woche so plötzlich umschwenkt.
LG
Re: Eingewöhnung und Probleme im Kiga
Antwort von C.Kaiser am 19.01.2014, 22:07 Uhr
Vielen Dank für all die lieben und vor allem hilfreichen Antworten. Ich werde mich morgen um die Abmeldung kümmern.
Denke es wird so wirklich das Beste für sie sein.
Liebe Grüße
Christin
Re: Gute Erfahrungen gemacht mit Wechsel...
Antwort von Bonnie am 20.01.2014, 11:19 Uhr
Hallo,
das klingt alles sehr schlecht, finde ich. Euer Kindergarten ist pädagogisch leider (wie noch viele Einrichtungen) arg veraltet. Entwicklungsfachleute betonen seit Jahren, dass der Hauruck-Abschied für trennungsempfindliche Kinder schädlich ist. Ideal ist die sanfte Eingewöhnung, bei der ein Elternteil so lange mit dabei bleibt, bis das Kind es ohne Tränen gehen lassen kann. Das kann Tage bis mehrere Wochen dauern. Bei meinem Sohn war ich ca. vier Wochen morgens mit dabei, habe die Zeiten aber stetig verkürzt (war anfangs 10 Minuten weg, dann 30 usw.).
In Eurem Kiga wird ja nicht nur die alte Ruckzuck-Methode propagiert (die für die Erzieherinnen die bequemste ist), sondern es wird auch voreilig problematisiert. Einen guten Kiga macht es für mich auch aus, dass der Schwerpunkt der Erzieherinnen auf LÖSUNGEN, nicht auf Problemen liegt. Alles, was Du über Deine Tochter schreibst, klingt für mich jetzt nicht auffällig. Es gibt zurückhaltende Kinder, die eher eigenbrötlerisch wirken, oft sind sie einfach nur scheu oder schüchtern. Dir einen "Behindertenfilm" zu zeigen finde ich da schon fast krank - ganz ehrlich.
Ich würde die Einrichtung wechseln, es klingt nicht unbedingt so, als ob Ihr dort glücklich würdet. Man kann versuchen, unabhängig von der Kündigungsfrist aus dem Vertrag herauszukommen, viele Kigas sind hier kulant. Erkundige Dich bei der "Neuwahl" einer anderen Einrichtung, ob dort die sanfte Eingewöhnung praktiziert wird. Ich muss sagen, ein Wechsel lohnt trotz aller Mühe. Ich habe damals mit meinem ersten Kind auch einmal den Kiga gewechselt, weil wir sehr unzufrieden waren. Es war eine gute Entscheidung, meine Tochter fühlte sich im neuen Kiga sehr schnell heimisch, die Eingewöhnungszeit war kurz, die Kinder fangen hier also nicht nochmal bei null an. Meinen Sohn habe ich später dann gleich dort angemeldet, und er profitierte wie gesagt sehr von der sanften Methode.
LG
Re: Gute Erfahrungen gemacht mit Wechsel...
Antwort von Missy27 am 20.01.2014, 22:49 Uhr
Würde sie auch rausnehmen. Klingt schrecklich.
Mal kurz wie es bei uns war. Meine Tochter ist auch 3,5J und geht seit September in die Kita. Die Eingewöhnung dauerte 5 Wochen. Ich war jeden Tag die ganze Zeit (1-3h) dabei weil meine Tochter mir nicht mal von der Seite wich. Die ersten 1,5 Wochen sind wir meist so nach einer Stunde gegangen weil sie geweint und mich angefleht hat nach Hause zu gehen. Es wurde dann ganz langsam besser auch wenn sie mir weiterhin nicht von der Seite wich. Aber auf einmal, nachdem ihre Erzieherin zwei Tage zur Weiterbildung war, hing sie plötzlich an ihr und interessierte sich auch mehr für die anderen Kinder. Ein paar Tage blieb ich sicherheitshalber noch da aber dann konnte ich problemlos gehen und es gab nie Tränen nach der Eingewöhnung.
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