Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von DFAT2008 am 08.11.2008, 20:04 Uhr

Wie lernt man loszulassen?

Hi, mich beschäftigt schon lange der Gedanke wie ich meinem Kind in seinem Sinne gerecht werde.

Mein Sohn ist 6, sprach- und entwicklungsverzögert. Mittlerweile hat er durch eine I-Kraft im Kindi fast alles aufgeholt, sprachlich auch, nur stottern tut er noch, er hat noch Probleme in der Großgruppe, ansonsten hat er sich toll entwickelt.

Es ist wegen seiner späteren Entwicklung immer noch in vielen Bereichen ein besonderes Kind.Die letzten Jahre waren nicht leicht, die Hoch und Tiefs wechselten sich ständig ab. im Moment haben wir kaum mehr Tiefs nur noch unsere ständige Angst um Ihn. er ist immer noch...

-ehrer ängstlich. wie stürmisch
-eher sensibel wie rabiat
-eher still wie laut

Wir machen seit 1,5 Jahren einen Schwimmkurs, alle Schwimmen jetzt sind kurz vor Seepferdchen, nur er will nicht, mann kann ihn nicht loslassen obwohl er es technisch könnte, springen nur an zwei Händen und tauchen gar nicht, ich frage mich weitermachen. Wird er es jeh lernen?

Freunde hat er viele aber keinen richtigen Freund. Er findet nicht den Draht zu einem Kind das sein FREUND werden könnte. Lieber spielt er mit Mädchen. Ist auf der Strasse. Im Umkreis, wir wohnen in einem kleinen Dorf, gibt es halt schon seit Kindergartenbeginn richtige Freundschaften, zu dem Zeitpunkt war mein Sohn aber noch gar nicht in er Lage Freudschaften zu schließen. Jetzt ist es umso schwerer in bestehende "Jungenbanden" integriert zu werden.

Haben wir Besuch, klappt es oft nicht. Die Jungs wollen spielen, mein Sohn kommandiert nur rum (seine neue Phase) und wenn ihm alles stinkt setzt er sich hin und puzzelt oder macht Vorschulbücher, und ich darf die Besucherkinder beschäftigen.

Ich tu mir so schwer in so zu akzeptieren wie er ist. Ich bin kommunikativ, immer unterwegs, hab viele Freundinnen usw.

Ich wünsche mir so sehr das er endlich auch zu den "JUNGS" gehört, alle seine Vorschulkameraden wohnen um die Ecke, aber er mag nicht. Lieber läd er kein Kind ein, sonst ist er wieder so doof zu denen, seine eigenen Worte.

Ich möchte ihn schwimmen sehen, wie alle.

Wie schafft man das, das Kind so anzunehmen! Ohne Für und Wider! Ohne sich ständig nen Kopf zu machen? Ohne ständig zu vergleichen? Ohne diese Angst, gehts ihm gut, ist er glücklich, fehlt ihm was usw.?

Die letzten 6 Jahre gehörten nur Ihm und seiner Besonderheit. Therapien, Gespräche, Sitzkreise, Logo, ergo, KG....

Er ist wundervoll und einzigartig, aber manchmal ist es so schwer, obwohl er ja ganz viel aufgeholt hat und heute vieles selbstverständlich ist.

Gibt es noch so stille Kinder die wenig Freundschaften pflegen?

Ich mach mir um alles so nen Kopf und möchte das endlich abstellen. Heute auf dem Spielplatz erzählte mir ne Nachbarmama mit Wunderkind wiedereinmal das ihr toller Einzelkindsohn die ersten 2 Schwimmzüge ohne Hilfe machte, er ist aber 1 Kurs unter Meinem und das ihr toller Sohn ja so musikalisch ist und im Turnen so toll das er weiter gefördert werden soll. er hat soviele Freunde kann sich kaum entscheiden wen er noch einladen soll und und und ...

Ich halt dem manchmal echt nicht stand und könnte nur heulen...

Dani

 
4 Antworten:

Re: Wie lernt man loszulassen?

Antwort von Fredda am 08.11.2008, 23:36 Uhr

Hallo!

Erstmal: Wenn er doch mit den Mädchen schön spielt und gut klarkommt? Er muss doch nicht in einer Jungengang sein ;-) Der beste Freund meiner Tochter hat auch "nur" sie (sie ist alleine auch fast eine Gang ;-))), während sie auch noch etliche Freundinnen hat.

So Schwimmer wie du hab ich auch zwei... Wart mal. Geht mal eher privat schwimmen als so im Vergleichsdruck, es kommt. Langsam, aber kommt.

Alles in allem: Das KIND sehen, nicht die Leistung, hm? Du hast ihn ja lieb. Ihr macht das.

Lg,

Fredda

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Re: Wie lernt man loszulassen?

Antwort von Dor am 09.11.2008, 13:20 Uhr

Liebe Dani

Ja hier. ich habe eine Tochter (6), die gerne alleine ist, sie ist sehr lärmempfindlich und mag keine Kinderhorden, ich übrigens auch nicht. Für sie reicht der Sozialkontakt in der Schule, sie versteht sich mit allen, hat aber keine Freundin, braucht sie nämlich gar nicht, sie ist so zufrieden mit sich selbst wie sie ist und ich auch. Sie hat ind er Schule als einzige gesagt, dass sie keine Freundin hat, als der Unterschied zwischen Freund und Bekannter erklärt wurde, sie traute sich zu sagen, dass sie nur Bekannte hat ! Ist das nicht toll ?

Mein Sohn ist übrigens das Gegenteil, so wie Du Deinen gerne hättest, aber ich finde, dass er keinen eigenen Willen hat und ständig in der Horde mitläuft. Er ist unselbständig und von der Meinugn anderer abhängig, meineTochter nicht !

Ich kann Dir nur sagen, ich habe mir darüber noch NIE irgendwelche Gedanken gemacht ! Und so wie sich Dein Sohn anhört in Deinem Posting ist er völligst normal !! Ich war wirklich erstaunt, dass Du Dir um ihn Sorgen machst! Sensibel und still, er wird einmal ein wundervoller Vater ! Die Welt heute ist ohnehin zu laut zu egozentrisch und zu rücksichtslos, er fällt da aus der Reihe, aber wenn er selbst zufrieden ist, warum was ändern, es müssen doch nicht immer alle wie in der Schafherde mitrennen.

Meine Tochter hat auch erst diesen Sommer tauchen und reinspringen gelernt ins Wasser vor einem Jahr hat sie noch riesen Theater gemacht, wenn nur ein Wasserspritzer im Gesicht war. Und Kurse sind ihr ein Greuel, ich habe sie 2x gefragt, sie will keinen machen, braucht sie auch nicht, denn ich kann ja schwimmen und habe es ihr beigebracht. Und Schifahren kann ich auch, habe ich ihr beigebracht. das reicht doch ! ich finde diese Kursmanie soundso völlig daneben, wozu dieser Druck auf die Kinder mit Abzeichen usw ?? ES GIBT KINDER., DIE NICHT GERNE IM KOLLEKTIV SIND, und das ist OK so.

Ich bin übrigens auch wie Du, kommunikativ, engagiert in der Gemeinde, aktiv, sportlich, Gruppensport, ect.. aber trotzdem habe ich noch nie Schwierigkeiten gehabt meine Tochter zu akzeptieren, sie ist nämlich wie mein Mann, ein Einzelgänger. Und sie hatte dadurch schon viele Vorteile ! Sie ist nie beleidigt wegen irgendwelchen "Du bis nicht mehr meine Freundin" Gezicke, sie ist unglaublich unabhängig und sie weiss was sie will, toll.

So ich kann Dir sagen wie Du ihn annehmen lernst: 1. Er ist jetzt gesund, die Therapien sind Vergangenheit.
2. Du hast einen gesunden Jungen mit einem Charakter, der sich im Kollektiv nicht wohl fühlt.
3. Diese Menschen haben viele Vorteile, sie sind von der Meinung anderer unabhängig und wissen was sie wollen.
4. Jeder ist anders, wir Mütter sind nicht dazu da unsere Kidner zu bewerten, sondern sie zu lieben. Sie werden ständig bewertet, (schule ect.. und zu hause ist der sichere Hafen, in dem sie sein können wie sie sind.


ICH FINDE DEINEN JUNGEN JEDENFALLS TOTAL NORMAL UND OK UND HÄTTE LUST IHN KENNENZULERNEN.

LG, Doris

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Re: Wie lernt man loszulassen?

Antwort von sweet am 09.11.2008, 18:18 Uhr

Hallo,
du könntest gerade von meinem Sohn erzählen.
Er war eine Frühgeb. der 28. SSW, immer hinten, erst mit 1,5 J. gesessen,
mit 28 Mon. gelaufen, mit 4 Jahren zu reden begonnen, sehr oft
ausgegrenzt worden.
Auf dem Spielplatz war ich es so oft leid, immer zu hören, warum er dies
u. jenes denn noch immer nicht könne.
Wichtig ist nur, was du denkst u. dass du ihn so liebst wie er ist.
Das ist oft leicht gesagt, denn ich knabbere auch immer noch an seiner
Diagnose, die ich erst mit 10 Jahren erfahren habe, mittlerweile ist er 14.
Er hat das Aspergersyndrom , - eine Form des Autismus.
Andere /bzw. gleichaltrige interessieren ihn überhaupt nicht, er ist
auch nur mit einem Mädchen befreundet, welches aber selbst eine
Behinderung hat.
Die sozialen Kontakte, die für "gesunde" Kinder wichtig sind, sind
es nunmal nicht für ihn.
Ist dein Kind glücklich mit seinem Leben?
Christian ist immer gut gelaunt u. ich denke, er ist in seiner WElt
glücklich. Am meisten weh tut mir, wenn ihn andere Kinder mobben u.
er sich nicht dagegen zur Wehr setzen kann.
Was mich noch immer schmerzt, dass er nie Berührungen wollte, weder
von mir noch sonstirgendjemanden. Er stellt alle Haare auf!
Er hat eine Körperwahrnehmungsstörung u. ich habe nun die Hoffnung
aufgegeben, dass er mal alleine eine Straße überqueren kann.
Er sieht alles einfach anders.
Das Schwimmen hat er ganz alleine bei seiner Oma gelernt,
wie auch alles andere - Skifahren nach 3 Skikursen dann doch beim
Papa. Er musste vieles im wahrsten Sinn des Wortes "begreifen".

Mach dir nicht so viele Sorgen - meiner wird auch nie mit Jungs etwas
machen, er spielt heute nur mit Jüngeren u.immer mit Mädchen.

Hab ihn lieb und denk immer, was er schon alles erreicht hat im Leben,
muss mich an die eigene Nase fassen, denn das Gelernte wird schnell
von mir abgehakt u. ich fördere ihn schon wieder weiter.

Alles Liebe, wenn du magst, kannst du mich auch gerne anmailen.
sweety4@gmx.at

lg
sweety

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Re: Wie lernt man loszulassen?

Antwort von Katze am 09.11.2008, 20:28 Uhr

Hallo Dani,

oh, das kommt mir alles bekannt vor. Unser Sohn 7 hat eine Entwicklungsverzögerung und war in allem spät dran. Wir haben sämtliche Therapien gemacht, KG, Logopädie, Ergotherapie... Jetzt machen wir nur noch Ergo und er hat sich wirklich toll entwickelt.

Aber... er ist total sensibel, wenig Frustrationstoleranz, schüchtern...

Bei Besucherkindern gibt es auch oft Stress, wenn ihm etwas nicht passt, meckert er los und spielt einfach etwas anderes. Da fehlt ihm dann einfach die Reife gegenüber Gleichaltrigen.

Schwimmen ist bei uns das gleiche, seit 2-3 Jahren gehen wir 1x pro Woche, anfangs Wassergewöhnung, jetzt Vorbereitung aufs Schwimmenlernen. Viele Gleichaltrige sind viel weiter und haben inzwischen Seepferdchen. Bei uns dauert es wohl noch etwas.

Unser Sohn ist ein toller Junge, aber oft wünsche ich mir, bei uns würde auch alles im "normalen" Rahmen verlaufen. Es ist schon schwierig, immer wieder Geduld aufzubringen.

Wenn Du magst, können wir uns gern weiterhin austauschen, dann schicke doch eine PN.

Gruß

katze

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