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Geschrieben von TristansMum am 05.03.2009, 22:50 Uhr

Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab?

Hallo,

da ich im KiGa-Forum leider noch keine Antwort bekommen habe, versuche ich es hier jetzt auch nochmal...

Mein Sohn Tristan (mittlerweile 4 Jahre alt) hat eine deutliche Sprachentwicklungsverzögerung und auch starke Schwierigkeiten im fein-motorischen Bereich.
Jetzt soll geschaut werden, ob er in seiner bisherigen Kita einen integrativen Platz bekommen kann. Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrungen damit, wie das abläuft, bzw. was dafür alles benötigt wird? Wer entscheidet mit? Kinderärztin? Amtsärztin? SPZ? Logopädin?
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr weiterhelfen könnt. Vielen lieben Dank!

Schöne Grüße TristansMum

 
6 Antworten:

Re: Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab? ACHTUNG LANG!!

Antwort von aby am 06.03.2009, 3:54 Uhr

Ich kann dir nur schreiben wie das bei uns war:

Mein Sohn war schon immer Verhaltensauffällig, bekam aber von Ärzten nie Gehör, erst als er mit knapp 2 Jahren beim 3. HNO waren. Erst durch diesen Arzt ist jetzt alles so gekommen.

Mit 26 Monaten bekam er die Polypen entfernt und die Pauckenröhrchen gesetzt(hat sehr schlecht gehört), sollte sich sein Verhalten und die Sprachentwicklung nicht ändern sollte ich erst mal in die Pädaudiologie.
Er wurde zwar etwas ruhiger, aber nicht viel. Sprache ging nicht wirklich vorwärts. Ich bekam die Überweisung in die Pädaudiologie.
Jetzt nahm alles seinen Lauf(mit 3 Jahren):
Pädaudiologie sagte, am Gehör läge es nicht, mit den Röhrchen hört er perfekt. Gehör super! Ich solle mit dem Kleinen zur Frühförderung, zur Logo und ins SPZ.
Die Frühförderung machte mir den Vorschlag, da ich meinen Sohn mit 2,5 Jahren in den KiGa tat, eine I-Hilfe zu beantragen, klärte mich auf und gab mir die Telefonnummer an die ich mich wenden sollte oder ich solle meinen Sohn in den KiGa für geistig Behinderte tun.
Aber ich will mein Kind ja fördern!
Ein Gespräch mit der stellv. KiGa Leitung folgte. Erst dann wurde mir bewusst, dass ich mich mit der Dame schonmal drüber unterhalten hatte.
Ich stellte den Antrag im Juni beim Landratsamt/ Amt für Soziales und Versorgung.
Dann bekam ich einen Termin vom Gesundheitsamt (nach ein paar Wochen)
Zu dem Termin nahm ich mit:
Arztbriefe von Pädaudiologie und SPZ
U-Heft mit Impfpass
Dann mußte ich noch alle Ärzte angeben, bei dem der Kleine untersucht wurde bzw. in Behandlung war.
Die Ärztin vom Gesundheitsamt (leider auch eine der Ärzte die mir kein Gehör schenkte, war vorher unsere KiÄ) schickte uns dann noch zum Augenarzt. Was unser Glück war!!
In unserer Familie hat keiner ein Augenleiden!!
Unser Sohn war bzw. ist noch auf einem Auge fast blind(Sehvermögen bei der Erstuntersuchung bei ca. 20%) und er ist weitsichtig.
Dann kam ein Termin mit der KiGa-Leitung, der zuständigen Sachbearbeiterin und mir.
Es wurden Gespräche mit uns geführt, warum wir glauben, dass er es braucht etcpp und dann schaute sie sich noch an wie er sich verhielt, aber in 10 min. kann man kein Kind kennenlernen. Hat sie aber auch gleich gesagt.
Nach ein paar Wochen und Anrufen kam der nächste Gesprächstermin.
Es ging dann um die Stundenzahl.
Da der KiGa bereits ein I-Kind hatte, dass mit deutlich mehr Defizite hatte als unserer, mit 10 Wochenstunden haben wir vorerst nur 5 Wochenstunden bekommen.
Die Genehmigung für die 5 Wochenstunden bekam ich im Sept.
Leider hatte der KiGa dann noch eine Zeit gebraucht bis sie einen I-Hilfe gefunden hatte.
Diese wollte Anfang Nov. anfangen, da hatte sich aber das Amt wieder gesperrt, weil sie keinen ganzen Monat da wäre. Sie bezahlen ab Dez.
(Als wenn so schlimm gewesen wäre, wenn die I-Hilfe am Anfang 3x die Woche gekommen wäre um die Fehlenden 7,5 Stunden "nachzuholen")
Also, die I-Hilfe kommt 2x die Woche für 2,5 Stunden (Do+Fr).
Ist eine super Nette und mein Sohn mag sie.
Wir haben uns auch unterhalten, dass wir beim nächsten Antrag (auf Verlängerung) schauen, dass die Stundenzahl erhöht wird.

Ich hoffe, ich hab nix vergessen.
Wenn ich was unklar geschrieben habe oder du sonst noch fragen hast dann frag ruhig.

Aber mir fällt gerade auf das ich meinen Sohn total vergessen habe:
Also, er wird im April 4 Jahre und hat eine Schwere Sprachentwicklungsverzögerung und ist auch psychomotorisch Entwicklungsverzögert. Er ist auf dem Stand eines ca. 2-2,5 Jährigem

VLG

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Re: Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab?

Antwort von sisiro am 06.03.2009, 7:28 Uhr

Hallo TristansMum,

bei uns lief das so,d ass mein Sohn schon im Förderprogramm war und damals 1Wochenstunde heilpädagogische Förderung bekam. Wir haben ihn in Abständen immer wieder im SPZ vorgestellt und die haben einen I-Platz im Kiga angeregt. Er war sprachentwicklugnsverzögert und feinmotorisch zurück. Sein IQ war aber ganz normal.

Wenn das SPZ so eine Empfehlung ausspricht, kann der Amtsarzt sich kaum darüber hinwegsetzen. Deshalb ist das der beste Weg. Stelle Deinen Sohn dort vor mit der Prämisse, dass es Dir um einen I-Platz im Kiga geht.

Diese Plätze kosten viel Geld (wir sprechen hier im Tausenderbereich) und werden gerne abgelehnt. Die Kosten werden vom Sozialamt (Soziale Hilfen) übernommen.

Dieser Platz kann nur von großem Vorteil für Euch sein. Dein Sohn bekommt jeden TAg Förderung. Außerdem ist er bei Wahrnehmungsgeschichten (Snoozleraum, Matschraum usw.) immer dabei als I-Kind. Er bekommt viel Anregung und die Erzieher müssen immer ein besonderes Augenmerk auf diese Kinder haben. Außerdem gibt es immer wieder Elterngespräche über die Entwicklung Deines Sohnes und die weiteren Ziele.

Also: Melde Euch im SPZ an und bespreche mit der Ärztin Dein Ziel. Sie wird dann bei der Untersuchung sehen, ob es für Deinen Sohn notwendig ist und dann ggf. eine Empfehlung aussprechen. Das wird den Antrag und die Bewilligung unheimlich erleichtern.

Alles Liebe und viel Erfolg.

Sisiro

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Re: Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab?

Antwort von Isabel am 06.03.2009, 12:28 Uhr

Hab dir im Kiga forum geantwortet
Lg Isabel

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Re: Vom Regel- zum I-Platz - Länger!

Antwort von TristansMum am 06.03.2009, 15:02 Uhr

Hallo,

erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten! Ich hatte mir schon gedacht, dass das wohl ein beschwerlicher Weg werden wird, aber dann muss ich wohl auch damit rechnen, dass das sehr sehr lang dauern wird.
Erstmal muss ich mich auch noch etwas mit der Kinderärztin auseinander setzen oder überlegen, ob ich wechseln soll. Unsere Logopädin hatte angeregt, dass ich Tristan beim SPZ untersuchen lassen soll. Ich hatte mir daraufhin das Anmeldeformular zuschicken lassen, damit wir einen Termin bekommen. Da muss ja ein Teil auch von der Kinderärztin ausgefüllt werden. Die meinte aufeinmal, sie wolle erst Rücksprache halten mit der Logopädin und Tristans Leiterin seiner Kita und das, obwohl sie Ende Dezember bei der U8 (sie musste zweimal durchgeführt werden, da Tristan beim ersten Termin total beblockt hat) gesagt hatte, ich solle überlegen, ob ich ihn da untersuchen lassen will. Leider kann sie sich jetzt nicht mehr daran erinnern.
Jetzt habe ich am nächsten Donnerstag einen Termin bei ihr. Stellt sie sich quer, werde ich wohl zu einem anderen Arzt gehen. Ich habe bei ihr das Gefühl, dass sie Schwierigkeiten damit hat, wenn Eltern selbst aktiv werden.
Was sagt Ihr zu so einer Kinderärztin? Ich bin echt enttäuscht!

LG Linda

P.S. Wir hatten uns übrigens gestern auch eine heilpädagogische Einrichtung angeschaut, aber die kommt für Tristan nicht in Frage, da da nach den Sommerferien nur noch Kinder mit schwereren geistigen Behinderungen sein werden und dafür ist Tristan zu fit und braucht ja auch die Anregung von anderen Kindern.

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Re: Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab?

Antwort von alexi2 am 06.03.2009, 15:04 Uhr

Hallo,

wir haben auch erst im Kindergarten gemerkt, das Jan-Niklas eine Entwicklungsverzögerung hat. Wir waren in einem neurologischen Zentrum und haben das abgescheckt. Die empfahlen einen Heilpädagogischen Kindergarten. Ich habe mich erst gestreubt, aber dann ihn dort hingebracht. Ich würde es jeder Zeit wieder tun. Ich war sogar etwas enttäuscht, das mein 2. Sohn (weil er kerngesund ist) dort nicht hin konnte.

Die fördern da viel viel mehr und geben sich viel mehr mühe. Die haben da morgens die ganzen Therapien und nicht Nachmittags wenn man eigentlich mit den Nachbarn spielen möchte oder ins Schwimmbad will. Echt super klasse. Vor allem haben die meistens in einer Gruppe nur 12 Kinder mit zwei Erzieherinnen. Bei Jan-Niklas in der Gruppe waren auch zwei Sprachverzögerte Kinder. Einer von den beiden hat sogar jetzt eine Empfehlung für die normale Realschule bekommen.

Ich finde das die in einem Regelkindergarten nicht mehr die Zeit haben die besonderen Kinder zu fördern. Was bringt das wirklich, wenn die in einer Woche nur 2 Stunden oder vielleicht 4 Stunden eine Zusatzkraft haben. Und dann muß man Nachmittags noch zur Ergo und Logo. Da fragen sich dann die 4 oder 5 jährigen schnell wieso muß ich da hin und mein Kumpel geht mittags Fußballspielen oder zum Spielplatz. Das fällt halt beim Heilpädagogischen Kindergarten weg, da da alle Kinder in einem Boot sitzen.

Jan-Niklas war nämlich schnell im Regelkindergarten überfordert. Denn wenn die gebastelt haben, hat er ja gemerkt, das er das nicht ganz so gut kann wie die anderen Kinder.


Liebe Grüße

Alexandra

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Re: Vom Regel- zum I-Platz - Wie läuft das ab?

Antwort von TanjaYP am 06.03.2009, 17:43 Uhr

Für ein SPZ braucht ihr eine Überweisung vom Kinderarzt.
Stellt sich Eure quer müßt ihr wechseln.
Bis man einen Termin bekommt kann dann dauern, wir haben fast 1 Jahr gewartet.
Mein Sohn geht seit letztem Jahr August in einen heilpädagogischen Kindergarten wegen Entwicklungsverzögerung usw. und ist in seiner Gruppe kognitiv mit Abstand der Särkste.
Aber es schadet nicht, im Gegenteil.
Einen I Platz im Regelkindergarten ist nicht nur bürokratisch schwer zu bekommen, es ist auch schwer eine Kraft dafür zu bekommen weil die Kräfte sehr wenig Geld dafür bekommen.
Bei uns wäre der Antrag übrigens vom Kindergarten gestellt worden, nicht von mir.
Seit ihr in einem Frühförderzentrum??
Dass würde ich auf jeden Fall parallel zum SPZ machen.
Die wissen auch wie das mit der Einzelintegration funktioniert.
Davon ab bringt auch Frühförderung eine ganze Menge.
LG Tanja

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