Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Grade am 16.12.2009, 0:22 Uhr

Kranke Kind behalten oder weggeben??

Hallo,

ich habe heute mal eine Frage an euch. Eine Bekannte von mir hat ein Kind mit einer Trisomie 21 bekommen. Sie wußte es vor der Geburt nicht. Nun will sie bzw. ihr Mann das Kind nicht haben. Es soll zu Pflegeeltern bzw. zur Adoption frei gegeben werden.

Sie würde das Kind schon gern heim nehmen, aber ihr Mann sagt, dass er dann weg ist. Sie weiß nicht was sie tun soll und ich kann ihr auch keinen Rat geben. Nimmt sie das Kind mit heim (es liegt noch im Krankenhaus, da es auch zu früh geboren wurde) oder soll sie es weggeben?

Sie wäre dann mit zwei Kindern alleinerziehend. Nimmt sie ihn nicht mit heim bleibt der Mann, aber sie wird wohl unglücklich sein, da sie ihr Kind vermissen wird. Ich kann ihr keinen Tipp geben. Sie hat schon alles versucht. Sie kommt nicht an ihren Mann ran. Sobald sie anfängt von dem Kleinen zu sprechen fängt er an zu zittern und macht komplett dicht.

Sie tut mir so leid, denn egal wie sich sich entscheidet sie wird auf jeden Fall unglücklich werden. Hat einer von euch ähnliches erlebt? Ich würde ihr so gerne helfen, aber mehr als zuhören kann ich nicht. Es ist eine Scheiß-Situation!

LG Grade.

 
26 Antworten:

Blut ist dicker als Wasser

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.12.2009, 5:33 Uhr

Wenn mein Partner in einer solchen Situation erwarten würde, dass ich mich GEGEN meinen Willen gegen mein Kind entscheide, dann würde ich als erstes große Zweifel hegen, dass er der richtige Partner ist!

Es geht um IHR KIND! Sie hat es im Bauch getragen, die Tritte gespürt, es zur Welt gebracht, den ersten Schrei gehört... da ist eine Bindung, und zwar ein intensiveres Band als es das zu einem Partner je sein kann.

Ihr Kind bleibt ein Leben lang ihr Kind, ob der Partner das lebenslang sein wird, ist fraglich. Nötigt er sie, das Kind wegzugeben, sehe ich ehrlich gesagt auf kurz oder lang für die Beziehung eh keine Chance.

Andererseits muss man dem frischgebackenen Vater auch etwas Verständnis entgegen bringen. Schließlich hatte er nicht die Gelegenheit, eine intensive Bindung zum Kind aufzubauen, wie eine Mutter das in der Schwangerschaft tut.
Vielleicht braucht er Zeit, um zu Realisieren und zu Begreifen und zu Akzeptieren. Vielleicht auch Informationen zur Krankheit, zur Prognose...
Gespräche mit den Ärzten, in der Familie. Für den Vater ist sicherlich eine Welt zusammengebrochen.
Und jetzt gilt es die Scherben aufzusammeln.

Ein schönes Buch zum Thema: "Außergewöhnlich: Väterglück" von Conny Wenk (http://www.amazon.de/Au%C3%9Fergew%C3%B6hnlich-V%C3%A4tergl%C3%BCck-Kinder-Down-Syndrom-V%C3%A4ter/dp/3940636002/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1260937494&sr=8-1)
In dem Buch erzählen ca. 15 Väter von Kindern mit Trisomie 21 ihre ganz persönliche Geschichte in liebevollen Worten und wunderschönen Bildern, die einen das Glück fast mitspüren lassen, dass einem auch mit dieser Diagnose ereilen kann.


Keiner kann sagen, was sie tun SOLL! Das muss sie allein für sich entscheiden und ich würde mich da sehr schwer tun, konkrete Handlungsratschläge zu geben. Denkanstöße dagegen schon!

Ich würde ihr einzig und allein raten, auf ihr Herz zu hören....

LG
S *mehrere Familien mit Trisomie 21 - Kindern kennt*

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Re: Blut ist dicker als Wasser

Antwort von aby am 16.12.2009, 7:19 Uhr

-Meine Meinung-

Wenn ich eine RICHTIGE MUTTER bin, dann behalte ich mein Kind egal was es hat. Da würde ich noch nicht mal ins grübeln kommen. Und ein Mann, der mich vor so eine Wahl stellt, würde ich abschießen!!


Biete ihr deine Hilfe an. Vielleicht wird es dann für sie einfacher

Alles Gute an deine Freundin

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Re: Kind weggeben?? - könnte ich nicht!

Antwort von AnLuDiLeJa am 16.12.2009, 8:11 Uhr

Grüß dich,

ich denke, du wirst deiner Bekannte nicht raten können - nur eben immer wieder zuhören und ggf. über Hilfsangebote informieren.
Die Geburt eines Kindes stellt für die Paarbeziehung der Eltern immer eine Herausforderung dar. Liegen Freude und Leid bei einer Geburt nah beieinander, ist die Herausforderung besonders groß, vorallem wenn die Probleme nicht zeitlich begrenzt sein werden.

Würde ich vor der Wahl stehen: Kind oder Partner? Würde ich mich immer für mein(e) Kind(er) entscheiden!!!

Anne, die ihr Kind mit Trisomie 21 ganz selbstverständlich mit nach Hause genommen hat

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Re: Kind weggeben?? - könnte ich nicht!

Antwort von Athanasia am 16.12.2009, 8:14 Uhr

Wenn mein Mann mich vor so eine Wahl stellen würde, hätte er Pech gehabt!! Ich würde mich definitiv immer für mein eigen Fleisch und Blut, MEIN Kind entscheiden!

Aber was deine Freundin macht, ist ihre Entscheidung, die muss sie allein treffen! Ich würde ihr in beiden Lagen meine Hilfe anbieten!

Alles gute an deine Freundin und ihr Kind!

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Re: Kind weggeben?? - könnte ich nicht!

Antwort von dingdong am 16.12.2009, 8:29 Uhr

Hallo!

Ist die Entscheidung ihres Mannes denn wirklich so, daß er geht? Er steht natürlich erst mal unter Schock, das sie es doch nicht wussten. Eine Frau wird sich immer (so denke ich zumindest) für ihr Kind entscheiden.

Eigendlich kann eine Freundin Gott danken, das dieses Kinde "nur" Trisomie 21 hat. Es gibt doch viel schlimmere Dinge. Gerade Kinder mit Trisomie 21, auch Sonnenscheinkinder genannt, sind sehr fröhliche und ausgeglichene Kinder. Sie lachen sehr viel, haben ein hübsches, ansteckendes Lachen. Sie können so viel Liebe geben. Und die wenigsten (8%) sind schwer geistig behindert. In den meisten Fällen gibt es ein einigermaßen geregelts Leben.

Ich hoffe, deine Freundin entscheidet sich richtig, Was nun wirklich richtig ist, muß sie selbst entscheiden. Ich denke aber, ihr Mann baucht nocjh Zeit. SIe soll sie ihm auch geben.

Viele liebe Grüße und laß dich fest drücken

Heike

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Mauschel am 16.12.2009, 9:27 Uhr

bei meinem ersten sohn war der verdacht auf T21 da er eine große Fehlbildung hatte. Mir wurde in der 32.!!!!!!!!!!! woche eine Abtreibung angeboten.
mein Mann war auch sehr skeptisch aber für mich stand damals fest das ICH mein Kind behalte und im schlimmsten Fall mein mann gehen kann.
Ich würde mich IMMER für meine Kinder entscheiden.

Mein Sohn kam ohne Gendefekt zur Welt allerdings wußten wir nicht ob er es überhaupt überlebt und wenn ja wie. Uns hat es mehr zusammengeschweißt da wir eine sehr schwere zeit überstehen mußten.

LG Janine

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Norweger81 am 16.12.2009, 10:01 Uhr

Also ich kann dir oder deiner Freundin auch nur raten, das Kind zu behalten! Sie kann wirklich froh sein, dass es "nur" Trisomie 21 ist! Diese Erkrankung ist bekannt und man weiß doch im Prinzip sogar, worauf man sich in Zukunft einstellen kann!
Auch wenn ihr Partner jetzt droht, sie zu verlassen, vielleicht denkt er in einem halben Jahr ganz anders!
Sie soll nur aufpassen, dass ihr Mann wenn es nach Hause geht keinen Strich durch die Rechnung macht. Waren selbst Zeuge im Krankenhaus, wie ein Vater(der sich aus den selben Gründen getrennt hatte) ein Tag vor der Entlassung verhindern wollte, dass seine Frau ihren behinderten Sohn mit nach Hause nehmen wollte! So wie ich mitbekommen habe (war laut genug auf dem Flur zu hören) wurde das Jugendamt eingeschaltet und die Mutter bekam Recht!
Dir kann ich nur raten unterstütze deine Freundin wo es geht. Wie du geschrieben hast, hat sie schon ein Kind! Vielleicht kannst du ihr ja anbieten mal auf das Größere aufzupassen, weil ich weiß wie anstrengend es ist, wenn man lange Patient auf der Kinder/Neugeborenenintensivstation ist!
LG Ines mit Lea (EME-Syndrom)

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von ccat am 16.12.2009, 10:27 Uhr

Weggeben? Auf gar keinen Fall! Dieser Gedanke wäre mir vermutlich gar nicht gekommen! Es ist doch ihr Kind, ihr Fleisch und Blut. Wenn der Mann das Kind nicht haben möchte und sich so äußert, dass er dann geht. Dann stimmt doch etwas nicht! Gerade in so einer Situation hält man doch zusammen!!! Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn deine Freundin ihr Kind möchte, dann muss sie das auch machen. Es gehört doch zu ihr. Sie würde doch Unterstützung bekommen. Ich finde so etwas sehr traurig zu lesen! Das arme Kind! Schrecklich vorzustellen, wenn es von Pflegeltern erfahren müsste, dass die Eltern einen nicht gewollt haben!

LG und ich würde mich freuen noch einmal von dir zu hören, wie eure Geschichte nun ausgeht!

Frohe Weihnachten!
C.

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von philips am 16.12.2009, 10:39 Uhr

Nur der gedanke läßt meine Nackenhaare sich aufstellen . Ich würde def. mein Kind behalten . Was ist der nächste Erpressungsversuch des Mannes ?
Er oder WAS ???

lg Dani

gib deiner Freundin Rückendeckung und hilf Ihr wo es geht .

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Häsle am 16.12.2009, 10:50 Uhr

Ich persönlich würde mich ohne zu zögern für das Kind entscheiden.

Allerdings denke ich, dass der Mann verm. nur eine riesen Angst vor der Zukunft hat. Es ist doch schon bei gesunden Babies oft so, dass Väter erst nach einiger Zeit richtige Gefühle entwickeln. Ich denke, er kann sich noch überhaupt nicht vorstellen, wieviel Glück ihm auch ein behindertes Kind schenken kann. Und Trisomie21-Kinder sind je nach Ausprägung der Krankheit ja auch garnicht so sehr eingeschränkt. Er sollte so schnell wie möglich über die Krankheit/Behinderung aufgeklärt werden, ich hoffe er traut sich.

Wenn er aber auch sonst ein Tyrann sein sollte, dann sollte seine Frau ihm keine Träne nachweinen.

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von mamafürvier am 16.12.2009, 11:06 Uhr

Öhm... wenn ich wählen müßte zwischen Mann und Kind würde ich nicht lange überlegen aber wenn sie für einen Mann das Kind opfern will kann man dem Zwerg nur wünschen, daß es in eine Familie kommt, in der es wichtiger ist.

Ich bin auch alleinerziehend, keiner sagt, daß es leicht ist. Schon garnicht mit einem kranken Kind aber ich würde alles tun um mein Kidn bei mir zu haben.

Männer kommen und gehen... die Liebe zu den Kinder ist für mich die einzige unendliche Liebe... da kommt nix drüber.

lG mf4

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von crisgon am 16.12.2009, 13:43 Uhr

Du als Freundin kannst nur Deine Freundin zuhören und unterstützen, egal wofür sie sich entscheidet.
Ich selber würde nicht zögern, und mein Kind nach Hause mitnehmen, egal was es hat. Ich vermute, der Mann steht völlig unter Schock, vielleicht beruhigt er sich nach einer Zeit. Ansonsten ist er es nicht wert, ihm hinterher zu weinen.
Deiner Freundin kann man nur alles Gute wünschen!
LG

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Re: Blut ist dicker als Wasser

Antwort von Melanie78 am 16.12.2009, 14:25 Uhr

So ein Arsch, sorry aber man sollte meinen bei so einer Situation hält man als Paar zusammen, da ja noch einiges auf sie zu kommen wird und das Kind wohl auch nicht alt werden wird.
Find es unmöglich sie so vor die Wahl zu stellen.
Ich würd mich gegen ihn entscheiden!!

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Re: Blut ist dicker als Wasser

Antwort von Melanie78 am 16.12.2009, 14:28 Uhr

Natürlich haben sie eine lange Lebenserwartung, hab es grad mit T18 verwechselt.

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von OmaRomy am 16.12.2009, 15:39 Uhr

In der jetzigen Situation würde ich beim Jugendamt um einen Pflegestelle für den Kleinen bitten und zwar aus folgenden Gründen:
Es ist für Deine Freundin und für das Kind das Beste denn in welch einem Klima soll der Kleine denn zuhause aufwachsen wenn der Vater ihn ablehnt, dies würde die ganze Familie "vergiften". Wenn der Kleine in einer Pflegefamilie ist dann kann die ganze Familie erst einmal zur Ruhe kommen, der Vater kann sich an den Gedanken gewöhnen dass er ein behindertes Kind hat und dieses Kind aber genauso liebenswert ist wie ein jedes andere Kind und wer weiß....in ein paar Wochen kann Deine Freundin das Kind vielleicht in die Familie zurückholen. Deine Freundin kann den Kleinen dort so oft wie möglich besuchen und irgendwann den Vater bitten mitzukommen um den Kleinen kennenzulernen (und liebenzulernen). Es würde auch viel helfen wenn Deine Freundin andere mit DS-Kindern lebenden Eltern kennenlernen könnte (mal im Internet schauen da gibt es bestimmt auch einen Verein betroffener Eltern in Eurer Heimatstadt). Durch diese Eltern könnte auch der Vater lernen dass es kein Weltuntergang ist ein DS-Kind zu haben und Deine Freundin kann sich auch erkundigen welche Hilfen sie in Anspruch nehmen kann usw.
Ich wünsche Deiner Freundin alles Gute und dem Kleinen, dass sein Papa in ein paar Wochen ganz anders über ihn denkt.
Liebe Grüsse
Oma Romy

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Abbey am 16.12.2009, 19:07 Uhr

Also ohne die bissherigen Antworten gelesen zu haben:
Ich habe meine Tochter Mitte August zur Welt gebracht, 4 Tage später erfuhren wir dass sie Trisomie 21 hat. Meine Tochter ist also nun 4 Monate alt und absolut altersentsprechend entwickelt. Mir selbst wäre es nie und nimmer in den Sinn gekommen meine Tochter je herzugeben... ist ja schließlich MEINE Tochter!
Ich liebe meinen Mann sehr... doch grundsätzlich würde ich mich gegen ihn und immer! für meine Kinder entscheiden... dass weiß er auch.
Wir lieben unsere Tochter abgöttisch... genau so wie unseren 3 Jährigen Sohn.
Es ist traurig was es für verkümmerte Seelen in dieser Gesellschaft gibt, die sich wohl selbst für Perfekt halten, demnach wohl auch nur scheinbar "Perfektes" akteptieren.
Haben die beiden schon ein Kind? Was würden sie denn tun falls es irgendwann mal vor ein Auto laufen würde? Dann evtl. Querschnittsgelähmt ist? Nicht mehr lieben? Hergeben?
Grausam!!!

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Oma Romy

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.12.2009, 19:13 Uhr

Verständnis für den sicherlich überforderten Vater in allen Ehren, aber dennoch würde ich SEINE Belange nicht ÜBER die Belange des (von der Mutter ja zu Hause sehr wohl erwünschten) Kindes stellen!

Warum???!!!!

Natürlich würde ich dem Vater Zeit zugestehen, sich mit der Situation zu arrangieren, sich zu informieren usw. usf. Alles kein Thema!
Aber nicht auf Kosten des Kindes!

Das Kind (in dieser speziellen Situation) in eine Pflegefamilie zu geben ist meiner Meinung nach gar keine Alternative! Und ehrlich, welche Mutter, die ihr Kind zu Hause haben möchte, kann sich das vorstellen, geschweige denn diese Situation emotional aushalten?
Oder denkst du allen ernstes, dass es für ein Kind unerheblich und ohne Bedeutung ist, ob es in den ersten Wochen von der eigenen Mutter oder einer Pflege(und Fremd-)person versorgt und betreut wird???

Ich bin erschüttert, wie man (in dieser speziellen Situation, in der die Mutter das Kind möchte, der Vater das Kind ablehnt) auf diese Idee kommen kann!

Würdest DU das tun??

Außerdem würde ich befürchten, dass die Abgabe in eine Bereitschaftspflege der erste Schritt dazu ist, das Kind dauerhaft abzugeben..........

Die Threaderöffnerin schrieb, dass das Kind noch eine Zeit im Krankenhaus verbringen muss. DIESE Zeit muss der Vater, sollten beide Eltern nutzen, um das Kind kennenzulernen, sich zu informieren usw.

Sehr verwunderte Grüße
S

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Bitte seid vorsichtig mit Eurer Verurteilung...

Antwort von OmaRomy am 16.12.2009, 19:23 Uhr

wir wissen doch alle nicht wie der Mann sich bisher verhalten hat!
Wenn er ein guter Mann und Vater war dann handelt er im Moment im Schock. Nicht jeder reagiert gleich und sofort mit der Aussage "ich würde mich gegen meinen Mann und für mein Kind entscheiden" ist zwar die erste Reaktion von JEDER Mutter hier im Forum aber stellt Euch doch einmal vor dass die Eheleute vorher eine gute Ehe hatten u. der Mann nun panickt nach dem Motto " was nicht sein darf kann nicht sein" und "aus den Augen aus dem Sinn". Es geht hier auch noch um ein weiteres Kind welches schon da ist und seinen Papa auch braucht. Das Kleine ist ja noch im Krankenhaus und wird ja auch noch eine Weile da bleiben müssen so wie ich das erste Posting interpretiert habe, also bleiben den Eltern ja noch etwas Zeit alles "sinken" zu lassen. Ihr scheint auch zu vergessen dass es durchaus auch Mütter gibt die ihre behinderten Kinder "im Krankenhaus zurücklassen". Sicher, wir ..zumindest die meisten hier..würden dies nicht tun aber können oder dürfen wir Menschen einfach verurteilen weil sie anders handeln als wir?! Das heißt nicht dass ich solche Menschen verstehe aber ich akzeptiere dies und die armen Kleinen sind dann eben besser bei liebevollen Pflege-oder Adoptiveltern aufgehoben als bei Eltern welche sie nur gezwungener Maßen behalten haben.
Ich bin halt schon älter (gehe auf die 60 zu!) da hat man viel erlebt und gesehen und ist ein bisschen toleranter geworden und sieht auch ein bisschen was "dahinter" ist.
Ich würde NIEMALS einer Mutter raten was sie in einer solchen Situation tun soll oder nicht denn nicht ICH sondern die Mutter muß damit leben. Was ist wenn sie sich von ihrem Mann trennt und absolut nicht als alleinerziehende Mutter von einem gesunden Kind und einem behinderten Kind zurecht kommt?! Dann geht es BEIDEN Kindern schlecht. Die andere Sache ist ob die Mutter ...sofern sie das Kleine in Pflege gibt... mit dem Mann, sofern dieser es auf Dauer ablehnt, dann überhaupt noch zusammenleben kann und will. Die Zeit wird es zeigen und wenn das Kleine z.B für ein paar Wochen nach dem Krankenhaus in einer Pflegefamilie lebt können sich ALLE klarwerden wie die Zukunft aussehen soll. Also nicht gleich mit "scharfer Munition schießen", es scheint hier um eine Familie zu gehen die ja anscheinend bisher glücklich zusammengelebt hat oder hat der Mann vorher die Frau und das Kind geschlagen, sie betrogen, ist Alkoholiker, und auch schon immer ein Ekel?! Darüber wissen wir alle ja überhaupt nichts.
Liebe Grüsse
Oma Romy

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Oma Romy

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.12.2009, 19:30 Uhr

DEM stimme ich zu! :-)

Väter haben es in einer solchen Situation sicher ungleich schwerer, als die Mutter, die ihr Kind 9 Monate im Bauch trug. Vorverurteilen ist das nicht angebracht, anstelle dessen sollte man dem Vater auch Verständnis entgegenbringen und versuchen ihm "auf die Sprünge zu helfen".

RATEN würde ich auch nichts konkretes, außer vielleicht eine Herzensentscheidung zu treffen. Solche Entscheidungen an solchen Kreuzwegen sollte und muss jeder für sich allein treffen.

LG
S

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Es geht nicht darum was ich tun würde...

Antwort von OmaRomy am 16.12.2009, 19:34 Uhr

sondern darum dass man Ratschläge erteilt ohne die ganze Situation zu kennen. Ich bin immer dafür erst einmal zuhause für "Ordnung" zu sorgen, die Fronten zu klären und dann erst zu entscheiden.
Wie stellst Du Dir denn dies alles vor: "Dem Mann sagen dass er abhauen soll?" Es geht darum erst einmal dem Mann klarzumachen dass ein DS-Kind durchaus ein schönes Leben haben kann, vieles lernen kann und man Hilfe bekommt in Form von Förderung, Therapien usw.
Eine Mutter akzeptiert fast immer nach der Geburt ein behindertes Kind aber Ihr vergesst dass wir als Frauen die Kinder schon über 9 Monate unter unserem Herzen getragen haben und das Kind bereits vor Geburt ein Teil von uns ist während viele Männer die ganze Sache...Schwangerschaft, Geburt usw. mehr als Außenstehende wahrnehmen und die Liebe zum Baby dann eben oft erst mit der Geburt beginnt und dann im Laufe der Wochen immer stärker wird.
Es kann sein, dass der Mann ein A...... ist aber wir wissen dies doch nicht! Das weiß nur die Mutter / Frau selbst und wie ich schon sagte, ich würde NIE einer Mutter zu irgendwas raten. Mein Vorschlag war nur an die Posterin gerichtet als Überlegung wie man die ersten paar "Schreck-Wochen" überbrücken kann bis man wieder Bodenhaftung hat und realistisch denken kann.
Und ja, wenn mein Mann mich vor die Wahl gestellt hätte das Kind oder er...dann hätte ich mich für das Kind entschieden...aber das bin ich nicht diese Mutter von der ich absolut nichts weiß! Bei mir wäre ich mir aber auch sicher gewesen dass ich das/die Kinder allein großziehen kann, da ich beruflich und finanziell dazu in der Lage gewesen wäre.
Also bitte keine Vorverurteilung!

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@suchepotentenmannfürsleben...

Antwort von OmaRomy am 16.12.2009, 19:40 Uhr

jetzt haben wir uns verstanden :-))
Liebe Grüsse
Oma Romy

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Re: Es geht nicht darum was ich tun würde...

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.12.2009, 20:24 Uhr

Wo bitte verurteile ich jemanden???

Lies mal bitte weiter unten. Was Ratschläge angeht und Verständnis für den Vater habe ich ja auch deutlich dargelegt, dass ich dir zustimme.

"Wie stellst Du Dir denn dies alles vor: "Dem Mann sagen dass er abhauen soll?" Es geht darum erst einmal dem Mann klarzumachen dass ein DS-Kind durchaus ein schönes Leben haben kann, vieles lernen kann und man Hilfe bekommt in Form von Förderung, Therapien usw."

--> Nein, natürlich würde ich ihn nicht ad hoc und kurzentschlossen in den Wind schießen, sondern das Gespräch suchen, ihm Zeit geben, ihn informieren usw. Das steht doch gar nicht in Frage!

Ich stimme dir in allem zu - außer dem Vorschlag mit der Pflegefamilie, den ich schockierend finde (wie gesagt, in DIESER speziellen Situation!)
Ich bezweifle, dass in einer Schocksituation hilft, den Grund für begrenzte Zeit aus dem Weg zu räumen! Wie soll man sich dann damit auseinandersetzen???!!!

Da hilft nur: Mut. Sich trauen und sich zumindest der Auseinandersetzung mit Situation stellen. Und da ist auch mit allem Verständnis auch der Vater in seiner Pflicht, sich mit seinem Kind auseinanderzusetzen!
Es gibt kein verbrieftes Recht auf ein gesundes Kind und mit der Entscheidung für eine Schwangerschaft entsteht auch eine gewisse Verpflichtung. Damit meine ich nicht, dass für den Vater die (moralische) Pflicht besteht, dass Kind haben zu wollen, aber schon DIE, sich mit der Krankheit der Kindes auseinanderzusetzen!

Ohne Kontakt zum Kind, ohne praktischen Platz des Kindes im Leben der Eltern wird da keine Annäherung stattfinden. Denn mal ehrlich: die größte Bande, die zum Kind entstehen kann, ist die EMOTIONALE!

Nicht das Wissen um Wahrscheinlichkeiten von Komplikationen, Lebenserwartung etc. knüpft doch die bedeutende emotionale Verbundenheit zum Kind, sondern die kleinen Dinge, die Liebe entstehen lassen: Berührungen, das Kind anschauen, füttern..... Kuscheln... SO kann (Vater-) liebe und Annäherung entstehen!

Mit Distanz sicher nicht!

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Re: @Oma Romy

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.12.2009, 20:27 Uhr

Ja, hatten wir auch schon vorher! :-)
Nur die Pflegefamilie ist gar keine gute Variante!

LG
S

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Re: Blut ist dicker als Wasser

Antwort von annuk am 16.12.2009, 20:49 Uhr

Hallo!

Ich würde mich wohl im zweifelsfall auch für das Kind entscheiden. Auch bei uns stand ja einige Zeit nicht fest ob ein oder beide Kinder behindert sein würden. Aber ich habe sie geliebt und hätte mich nicht trennen können.
Allerdings kann ich auch die Angst vor einer Überforderung verstehen und dann ist das Kind vielleicht in einer lieben Pflegefamilie besser aufgehoben als bei einer unglücklichen eigenen....
Die Frage ist total schwer zu beantworten, da braucht sie unbedingt proffessionelle Hilfe! Es gibt ja für Familien mit behinderten Kinder auch Unterstützung, vielleicht ist das dem Mann gar nicht bewußt? Sie sollten Kontakt zum Jugendamt und vielleicht der Krankenkasse aufnehmen.
Lg udn alles alles Gute für die Familie
kathrin

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Muts am 17.12.2009, 21:13 Uhr

Sicher ist es zuerst ein riesen Schock. Klar kommen da solche Gedanken hoch, aber ich muss auch sagen: Wenn der Mann damit nicht zurecht kommt, dann ist er der falsche Partner.
Vielleicht sollten beide zu einer Beratungsstelle gehen. Dort gibt es gute Seelsorger, die beraten und bei einer Entscheidung helfen können. Und vielleicht auch dem Mann klar machen, dass es verständlich ist, dass er erst mal solche Gefühle hat, aber dass sein Kind ein liebenswerter Mensch ist und ein Geschöpf Gottes, das hier auf der Welt gewollt war.

LG Muts

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Re: Kranke Kind behalten oder weggeben??

Antwort von Jalal am 20.12.2009, 16:34 Uhr

Nach wissenschaftlichen Studien zur Folge ist die Behinderung seines Kindes der tiefste, schlimmste und dramatischste Einschnitt im Leben eines Menschen. Es gibt nichts, wovor Eltern unbewußt größere Angst haben, als eine Behinderung eines Kindes. Die Reaktion der Gesellschaft wird dabei als ausschlagebendsten Grund angegeben. Es gibt also keinen Grund, den Mann ein A...loch zu nennen. Er zittert wenn über das Thema redet? Das klingt für mich nicht nach einem eiskalten Blödmann, vielmehr nach einem Mann, dem soeben der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Als vor 4 Jahren mein Sohn in der 25.SSW geboren wurde, war lange nicht klar, ob er Behinderungen davontragen würde oder nicht. Ich hatte nur Panik, mein Leben war von Angst bestimmt. Ich hatte drei Jahre in der häuslichen Krankenpflege gearbeitet und habe die Arbeit immer gerne gemacht. Aber in diesem Moment ist die Welt über mir zusammengebrochen-es hat mir den Boden weggerissen!!!! Dazu noch die Reaktion der Umwelt--Rückzug wohin man schaute. Interessanterweise war es mein Mann, für den ganz klar war, daß das Kind zu uns gehört. Auch meine Schwestern haben mich sehr unterstützt. Er hat sich übrigens ganz normal entwickelt...! Die Dinge sind oft ganz anders als man denkt! Verurteilt nicht so schnell!!! Fakt ist, diese Menschen brauchen dringend proffissionelle Hilfe!!!

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