Einfluß auf die Entwicklung bei Geschwistern behinderter Kinder

In der letzten Woche war der Sohn einer Freundin für einige Tage bei uns. Er ist einer von 4 Kindern der Familie, 2 der Kinder sind schwerstbehindert, mein Gast und ein Bruder sind gesund.
Mir fiel auf, dass der 13 jährige Junge doch sehr viel anders mit meinen Kindern umgeht, als andere Kinder in seinem Alter. Er sah einfach, wo es brannte, nahm zum Beispiel meine Kinder ungefragt an die Hand, wenn wir über die Straße gehen, und achtete sehr auf meinen Sohn, (5), als die beiden zusammen Fahrrad fuhren.
Ich hatte keinerlei Sorge, dass meinen Kindern etwas zustoßen könnte, als er mit ihnen unterwegs war.
Mein Neffe, 14, dagegen, das absolute Gegenteil und viele andere Jugendliche auch (was ich auch als "normal" empfinde).
Sein Bruder ist zwar deutlich lebhafter und chaotischer, aber auch ihm würde ich alle meine Kinder blind anvertrauen.
Mir ging so durch den Kopf, ob es wohl damit zusammen hängt, dass mein Gast von Geburt an mit seinen behinderten Geschwistern konfrontiert wurde und einfach sozusagen schon immer eine gewisse Verantwortung übernehmen musste (nicht durch die Eltern gefordert, sondern einfach im Zusammenleben und dem täglichen Abwenden von Gefahren usw.).
Er selber sagte zu mir, ich muss ja auch immer ein Auge auf meine Geschwister haben, es geht ja einfach nicht anders.
In der Nachbarschaft gibt es auch die Konstellation 10 jähiger gesunder Junge und 7 jähriger Bruder mit Down-Syndrom in sehr schwerer Ausprägung. Auch der 10 jährige erscheint mir "vernünftiger" als gleichaltrige.
Es interessiert mich einfach, ob das nun Einzelfälle sind, oder wie erlebt ihr so das Heranwachsen der gesunden Kinder im Zusammenleben mit kranken / behinderten Geschwistern.
Natürlich dürfen die genannten Beispiele Kinder sein, sie werden von den Eltern nicht in diese Rolle gedrängt, aber ich denke einfach, das die Kinder davon sehr geprägt werden.
Schreibt ihr mir mal, was eure Ideen zu dem Thema sind, es interessiert mich einfach.