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Geschrieben von lucalara am 22.10.2009, 14:13 Uhr

Autisten und Körperbehindertenschule??

Hallo,

hätte mal eine Frage, was die Erfahrungen von Autisten an KB-Schulen angeht. Bei uns gibt es für unseren Sohn leider keine passende Schule. Regelschule oder Montesorri will ihn nicht aufnehmen aufgrund vom schlechtem Sozialverhalten, da bleibt nur die Förderschule übrig, aber er hat einen überdurchschnittlichen IQ und beherrscht jetzt schon den Stoff der ersten Klasse. Einschulung aber erst 2010. Ist ja dann auch nicht ideal.

Nun haben wir uns eine etwas weiter entfernte KB-Schule angeschaut und sind begeistert. Sehr individuelle fachkundige Förderung, normaler Grundschulstoffe bishin zum Förderschulstoff, je nachdem wie es jemand braucht. Alle Therapiemöglichkeiten vor Ort und die Schule ist wohl sehr Autisten erfahren? Aber 40km von uns entfernt. Kleinbus holt die Kinder ab und bringt sie wieder. Trotzdem habe ich Bedenken, wegen der langen Fahrt. Mein Sohn fährt aber gern Auto.

Was für Schulen besuchen Eure Autisten? Hat jemand ein Kind auf einer KB-Schule?

lg laraluca

 
15 Antworten:

Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von feeli78 am 22.10.2009, 14:30 Uhr

hallo,
da es leider keine geeigneten schulen für autistische kinder hier in der nähe gibt sind bei uns auch sehr viele autistische kinder in der KB schule (wie auch unser sohn mit frühkindlichem autismus!)
es ist nicht das optimum, aber das optimaler gehts hier in der umgebung nicht!

unser sohn geht aber sehr sehr gerne in die schule, ihm gefällts und er lernt sehr gut. er ist allerdings nicht so begabt wie dein kind, er ist zwischen schwerer lernbehinderung bishin zur geistigen behinderung vom stand.

aber er kommt super gut mit in der KB schule, ist dort einer der guten in der klasse!

... dann hab ich noch eine freundin mit zwei asperger kindern, auch deren kinder gehen in eine KB schule und sie sind auch sehr zufrieden damit!
LG

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von muddelkuddel am 22.10.2009, 17:15 Uhr

ich hab keine erfahrung, aber eine frage (rein interessehalber)
wie kann ein autist an ne kb-schule kommen? wird dann im ao-sf eine körperliche behinderung "erfunden" oder reicht die empfehlung im ao-sf: wir haben hier nen grenzfall und keine autistenschule, deshalb kb?

ist nicht böse gemeint, aber mit problemen im sozialverhalten sollte ein kind doch auf ne E-Schule (also emotionale und soziale Entwicklung) oder nicht?

ich mein, das ist auch nicht optimal, aber dafür ist diese schulform doch gedacht, oder nicht? was ist denn mit SP (Förderschwerpunkt sprache)?

ganz neugierig fragt
muddelkuddel

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von KKM am 22.10.2009, 19:20 Uhr

In unserer ganz normalen Regelgrundschule ist ein Junge mit frühkindlichem Autismus!!!!

Er hat eine Schulbegleiterin (Sozialpädagogin), die ihn individuell den ganzen Vormittag gemeinsam mit der Klassenlehrerin betreut.

Der Junge hat wohl eine Dyskalkulie und wird in Mathe nach dem Stoff der 1. bzw. 2. Klasse unterrichtet, ist ansonsten aber in der 4. Klasse und kommt ganz gut zurecht!!!

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von lucalara am 22.10.2009, 19:54 Uhr

Hallo,

Autismus ist eine umfassende Wahrnehnungsverarbeitungsstörung. Viele Autisten haben Störungen im motorischen Bereich oder eine Hypotonie. Es ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung und im rechtlichen Sinne eine Behinderung.
In Körperbehinderten Schulen werden auch Kinder mit Anfallsleiden oder organischen Erkrankungen aufgenohmen. Der Aufnahmeleitsatz ist sehr erweitert, da es nicht so viele "direkt" Körperbehinderte Kinder gibt.
Aber ein Kind mit Herzfehler oder Stoffwechselstörung oder eben Wahrnehmnungsstörung, oder motorischen Defiziten ist auch eine Art Behinderung im Körper. Das ist von Schule zu Schule unterschiedlich. In der KB-Schule, die wir uns angeschaut haben, haben sie eine bestimmte Anzahl von Plätzen für Körperbehinderte und eine bestimmte Anzahl von Plätzen für Kinder mit anderen Behinderungen.
An einigen KB-Schulen werden nur körperbehinderte Kinder aufgenohmen mit oder ohne geistige Behinderung. Das ist total unterschiedlich.

Wir haben weder sowas wie eine E-Schule und die nächste Sprachheilschule ist fast 100km entfernt. Hier gibt es nichtmal eine ADHS-Klasse. Die Förderschule besteht nur aus Förderbedarf für lernbehinderte Kinder, der Stoff geht nur langsam voran es gibt keine Klasse für Kinder mit sozialen Störungen. Es gibt nur normale Grundschule und Förderschule, die Lebenshilfeschule für geistig Behinderte und die KB Schule. Bayern ist da leider total hinterher. Für alles ist ja Geld da, nur nicht für die Schulbildung.
In der KB-Schule wimmelt es nur so von Autisten, da haben sie eben eine Nische gefunden. Zumindest bei Asperger oder HFA. Autisten mit geistiger Behinderung kommen auf die GB Schule.

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Re:

Antwort von IgelMama am 22.10.2009, 19:58 Uhr

Mein Auti war erst 2 Jahre in einer Sprachheilschule, das klappte aber gar nicht, trotz normalem IQ. Er hat nun zur KB-Schule gewechselt (was hier wirklich schwer ist, da die nur Autis nehmen mit normaler Intelligenz und motorischen Problemen, ohne motorische Probleme landen die hier auf sämtlichen anderen Förderschulen, Lernförderschule, E-Schule- praktisch bildbare Schule etc.), da seine beiden Gehirnhälften nicht zusammen arbeiten und sich das auf die Motorik und das Gleichgewicht auswirkt.

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von lucalara am 22.10.2009, 20:02 Uhr

Hallo,

ja das mit der Schulbegegleitung war bei uns auch ein Thema. Wurde aber sofort abgelehnt. Erst wenn er als zu gut in der Förderschule befunden gibt, dann kann ich nochmal einen Antrag stellen. Auch die Schule muß da mitspielen, was oft der Problem ist, da das die Lehrer oft nicht gerne haben.
Unsere Schule war leider nicht begeistert und die Zusammenarbeit von Schulbegleitung und Lehrer ist sehr wichtig.
Im Gutachten der psychiatrischen Klinik wurde angeraten für unseren Sohn eine kleine Klassenstärke, da ihn viele Kinder überfordern, was leider bei uns auch nicht gegeben ist an Grundschulen. ( 23-28 Kinder)
Er ist seit diesem Jahr auch in der Intergrativgruppe im Kiga und kommt viel besser zurecht, weil die Gruppe deutlich kleiner ist wie letztes Jahr.
Deswegen ist die KB-Schule wohl die einzigeste Alternative.

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Re:

Antwort von KKM am 22.10.2009, 20:25 Uhr

Der Junge ist SOFORT in der 1. Klasse in die Regelgrundschule mit seiner Schulbegleiterin eingeschult worden - er war NIE in einer Förderschule!!!!

Die Eltern haben viel Druck gemacht - soweit ich das weiß - zumal der Junge auch noch aus der benachbarten Stadt kommt - er also auch nicht im Schulbezirk wohnt.

Unsere Grundschule steht so etwas jedoch sehr, sehr offen gegenüber.

Die Mutter fährt den Jungen jeden Tag zur Schule und holt ihn selber wieder ab....

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von Leolu am 23.10.2009, 0:07 Uhr

Bei uns war es ähnlich wie bei Euch...
Hier mal ein Link, das schrieb ich hier letztes jahr dazu:

http://www.rund-ums-baby.de/kindern_helfen/beitrag.htm?id=53135

LG
Nina

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von MamaMalZwei am 23.10.2009, 9:52 Uhr

Hallo, habe zwar keinen Autisten, aber unter den Auties gibt es ja wirklich solche und solche - "Intelligenzbestien" und Kinder mit einer geistigen Behinderung.
Dem kann eigentlich eine KB-Schule nicht gerecht werden. Gerade Kinder, die sehr intelligent sind, werden an der KB-Schule unterfordert. Das habe ich jedenfalls immer wieder gesehen.
Freunde von uns haben ein Kind das in Richtung Asperger geht - es war auf der KB-Schule. Das Mädchen kriegte immer Extra-Aufgaben, war aber trotzdem unterfordert. Irgendwann stieg es morgens nur noch unter Protest, weinend und um sich schlagend - in den Bulli. Es lud niemand zu sich nach Hause ein, fragte, ob es geistig behindert wäre.
Der größte "Knaller" kam in der zweiten Klasse. Weil die Schule darauf besteht, sich eine homogene Lerngruppe zu erhalten, musste auch sie das zweite Schuljahr noch einmal machen. Da war dann die Motivation ganz weg.
Jetzt geht sie in eine ganz normale Grundschule und blüht richtig auf. Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern kann. Aber viele Auties wären, glaube ich, besser damit bedient, einen Schulbegleiter zu bekommen. Dann können sie aus schwierigen Situationen herausgehen und sind gegen Angriffe (mobbing) geschützt. LG

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von enomis98 am 23.10.2009, 10:20 Uhr

Hallo
Uns besteht das ja auch noch vor. Unser sohn ist jetzt erst mal an einer ganz normalen GS angemeldet .
Wo wir aber schon bei der Anmeldung schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir wurden gleich konfrontiert das er in die Förderschule muß mit diesen defizit. HALLO wir haben noch nicht mal 100% die Diagnose . E-Schulen gibt es hier aber auch da würd ich mein sohn nicht hingeben weil er ja zu ruhig ist und die Kinder die da sind haben Probleme zu Hause ( schlagen und verhauen andere Kinder) Sprachschule wäre gut aber da hat er ja jetzt auch sehr gut aufgeholt so das auch schwer werden kann. also wir hoffen auch auf die Hilfe der ärztin und Autismus Ambulance am 12.11 haben wir das auswerte gespräche. Das mit der Fahrtkosten würd bei uns übers Jugendamt geregelt muß aber immer wieder hart erkämpft werden. Ich kenn ein Mädchen was fast blind ist und geht aufs Gymi und würd auch abgeholt und da sind es nur paar meter .LG

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@muddelkuddel

Antwort von Katharina70 am 23.10.2009, 18:11 Uhr

wir hatten für unseren Sohn auch nicht die passende Schule am Ort oder in der Nähe wir haben schwere auditive Wahrnehmungsstörung mit entwicklungsverzögerung bei unserem Sohn der auf der Regelschule in Klasse 2 immer noch nicht lesen und schreiben konnte.

Er hat bestimmt vieles aber keine Sozialen oder emotionalen Probleme aber genau diese Schule haben wir im Ort und da die das AOSF gemacht haben und ihn ganz speziel fördern können ohne das er wie an der Srachheilschule wo er das 2 Jahr ein 2 mal hätte wiederholen müssen wenn er dort hingegangen wäre hat er nun eine Klasse mit nur 8 Kindern und wird ganz speziell unterrichtet und das ging so das diese Schule im AOSF mitgeteilt hat das und wie sie ihn fördern und das wir Eltern damit einverstanden sind.
Dann kam er dort vor den gr. Ferien für 8 Wochen zur Probe hin und hat sie dann da so gut entwickelt und hat lesen und schreiben gelernt so das er nun dort noch für 1 Jahr bleiben kann und dann soll er zurück in die Regelschule.
Es gibt wohl nicht für jedes Problem die vom Namen passende Schule da muss man dann wohl oft auf beiden Seiten Kompromisse eingehen

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Re: Autisten und Körperbehindertenschule??

Antwort von Claudy am 24.10.2009, 19:29 Uhr

Ich habe ein Hörbehinderung,trage beidseitig Hörgeräte und bin nämlich Schwerhörig.
Ich bin von Kindergarten,Grundschule bis meiner Entlassung Hauptschule mit dem Schulbus gefahren. Ich wohne in Wuppertal,die Kindergarten/Schule war in Düsseldorf und das war mir zu weit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Jetzt bin ich auch schon größer,jetzt weißt ich das ganze auch wie das geht,aber trotzdem ist es schon etwas weit.

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@kkm

Antwort von Mondreise am 25.10.2009, 2:53 Uhr

Hi, ich habe ein gesundes Kind und bedanke mich für dein Posting.

Ich freue mich, daß es auch manchmal den politischen Willen gibt, die Kinder mit irgendwelchen Extras auf ganz normale Schulen zu schicken.

Selbst wenn es ein Autist ist, was ja nun schwierig ist, aber offensichtlich geht es doch.

Ciao Biggi

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Re: @Mondreise

Antwort von lucalara am 25.10.2009, 9:50 Uhr

Hallo,

schön, dass du ein gesundes Kind hast........das Glück hatten wir leider nicht, denn wir haben zwei behinderte Kinder, aber trotzdem sind wir auch glücklich!

Wie du bei kkm gelesen hast, ist das Kind mit einem Schulbegleiter in einer Grundschule intergriert.
Diesen Vorschlag haben wir sofort in Angriff genohmen und es wurde abgelehnt seitens Schule und Amt, die das finanziert.
Nicht in jedem Landkreis steht die tolle Schulpolitik diesem Vorschlag offen entgegen. Die Begründung deren: " aus Kostengründen!!!!!!!!!!!!!!!!!!" ( kein Witz...wortwörtlich)

Also haben wir keine Wahl.......und Autimus ist kein Extra oder sonst was, sondern eine schwere tiefgreifende Entwicklungsstörung oder auch Mehrfachbehinderung.

Mich ärgert deine Aussage, wenn jemand der weder von dem Krankheitsbild oder vom Leben mit einem behindertem Kind keine Ahnung hat, solche Aussagen trifft. Und mit dem politischem Willen hat das nix zu tun. Ich hätte den Willen, nur die Schule und das Amt wollen Geld sparen.

Alles Gute

laraluca

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Re: @laraluca

Antwort von MamaMalZwei am 27.10.2009, 17:13 Uhr

Hallo, sie kann nichts dafür, dass sie ein gesundes Kind hat, hätte ich beinahe gesagt.
Eltern mit gesunden Kindern können sich oft nicht vorstellen, wie es ist, für ein behindertes Kind zu sorgen.
Eltern mit behinderten Kindern müssen viele Dinge erkämpfen, die für Eltern gesunder Kinder selbstverständlich sind.
Aber zurück zu Dir: Ist der sonderpädagogische Förderbedarf bereits festgestellt? Was hat die KB-Schule gesagt?
Das ist oft ein Problem, sie nehmen ungern Autisten und schalten stattdessen die E-Schule ein. Dort aber, mit den vielen verhaltensauffälligen Kindern, sind Auties auch nicht richtig.
Im Zweifelsfall würde ich mich durch einen Rechtsanwalt beraten lassen. Schulrecht ist übrigens Verwaltungsrecht.
Einfach nur zu sagen "ein Schulbegleiter ist zu teuer", da macht es sich eure Regelschule verdammt einfach. Mit der Diagnose Autismus muss sich, soweit ich weiß, keine Regelschule darauf einlassen, Euren Sohn zu nehmen. Es gibt, soweit ich weiß, bei den Rehakids Experten für Autismus. Außerdem kann es nicht schaden, sich bei "Focus-Schule" nochmal über die rechtliche Seite zu informieren. LG

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