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Geschrieben von anja1166 am 21.10.2013, 0:41 Uhr

Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Nachdem ich jetzt die eben verlinkten Studienergebnisse zum Lesen-/Schreibenlernen gelesen habe, "schwillt mir grad ein bissel der Hals".
Angeblich gibt es keine Effekte des freien Schreibens, okay, das mag ich zwar kaum glauben, aber darum geht es mir her nicht.
(http://www.leseforum.ch/myUploadData/files/2012_2_Bruegelmann.pdf)

Aufgestoßen ist mir der Satz: "Ob man es gut oder schlecht findet: Die Bedeutung der Rechtschreibung hat im gesellschaftlichen Alltag generell und für die beruflichen Laufbahnen im Besonderen ... abgenommen. Diese Veränderungen, aber auch die gewachsenen Anforderungen in anderen Bereichen .... hat bei gleich bleibendem Zeitbudget dazu geführt, dass in der Schule weniger Zeit für Übungen der Rechtschreibung (aber auch des 1x1) zur Verfügung steht."

ICH persönlich (das kann ja jeder anders sehen) finde eigentlich schon, dass die Kinder nach der GS passabel die Rechtschreibung und die Grundrechenarten beherrschen sollten.
[Das unsägliche GS-Englisch zumindest an der GS meiner Töchter könnte man sich m.E. getrost sparen ... sie können danach Liedchen singen und auswendig gelernte Dialoge aufsagen, haben aber weder Ahnung von der grammatikalischen Grundstruktur noch von der Schreibweise der engl. Vokabeln.]

Wie seht ihr das?

 
20 Antworten:

Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Annichen20 am 21.10.2013, 7:18 Uhr

Sehe ich genauso.
Englisch ab 1. Klasse - das was die lernen hat man im 5. in 2 Tagen gelernt.
Lieber die Grundinhalte Rechtschreibung und Grundkenntnisse in Mathe sicher vermitteln. Dazu wären die 2 Stunden in der Woche, die für Englisch drauf gehen bestimmt schon hilfreich.

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von KKM am 21.10.2013, 7:36 Uhr

aber es geht ja noch weiter:

ich habe das Gefühl, viele Schüler sind so gestresst wie noch nie und haben unter dem Strich so wenig Nützliches fürs Leben gelernt wie noch nie :-(

Wir haben immer mal wieder Praktikanten (meist 15 - 16 Jahre alt).
Der Letzte erzählte noch stolz, Deutschland habe 2 Bundesländer (Ost und West) und im Zimmer der Behördenleitung hinge ein Foto von dem Vater der Leitung, der sehr schick angezogen sei (es ist ein Foto vom aktuellen Bundespräsidenten)

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Jule9B am 21.10.2013, 9:40 Uhr

Also die Kinder können schon gut Rechtschreiben und auch haben sie die Grundkenntnisse in Mathematik nach der Grundschule drauf (Grundrechenarten). In Englisch sehe ich es kritischer, aber ich gehe davon aus, dass - wenn man die Zusammenarbeit der Grundschulen und weiterführenden Schulen verbessert, auch Englisch besser wird. Bisher gibt es ja kaum ausgebildete Englischlehrer für Grundschulen und der Unterricht ist in dem Fach nicht sonderlich effektiv und fällt auch immer als erstes aus und so.
In der weiterführenden Schule erwarten wir dann aber schon gewisse Kenntnisse, wir fangen definitiv nicht von Null an, nachdem die Kinder schon 3,5 Jahre Englisch hatten. Im Moment geht das etwas zu ungunsten der Kinder, das muss sich aber ändern. Nach 3,5 Jahren Englisch kann es nicht sein, dass Kinder die Fragen "What's your name?" oder "What's your favourite colour?" oder so nicht verstehen und beantworten können.
Das erlebe ich aber leider gerade.

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Das Thema Bundesländer wurde hier in der vierten Klasse ausgiebig behandelt

Antwort von Sodapop am 21.10.2013, 9:53 Uhr

Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Kinder nicht in der Lage sind, schulisch Erarbeitetes in ihr Leben zu integrieren. Da scheint es eine unsichtbare Mauer zu geben, welche Schulwissen von der realen Welt trennt.


Grüße
Sodapop

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Eisfee am 21.10.2013, 9:56 Uhr

Das Beherrschen der Rechtschreibung und das Vorhandensein einer leserlichen verbundenen Handschrift (nicht Druckschrift) sowie die Grundrechenarten halte ich auch für sehr wichtig, um nicht zu sagen unabdingbar.

Der von Dir zitierte Satz wäre mir auch sauer aufgestoßen. Es scheint aber tatsächlich immer mehr Menschen zu geben, die sich denken, daß es reicht, wenn man "die Message 'rüberkriegt" - ganz egal, in welcher Form.

>>ICH persönlich (das kann ja jeder anders sehen) finde eigentlich schon, dass die Kinder nach der GS passabel die Rechtschreibung und die Grundrechenarten beherrschen sollten.< <

Da bin ich uneingeschränkt Deiner Meinung.

Zu Englisch kann ich wenig sagen, meine Kinder wachsen zweisprachig auf und die finden den Englischunterricht an der Grundschule lustig, weil die Lehrerin wohl auch nur so einen Schnellkurs absolviert hat und ihre Aussprache ... tja, sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Was die Kinder zumindest in NRW am Ende der vierten Klasse können sollten, steht hier:
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_gs/LP_GS_2008.pdf

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Sodapop am 21.10.2013, 9:58 Uhr

In Bayern gibt es ja 'nur' 2 Jahre Englisch in der Grundschule, zudem wird in Englisch kein Test geschrieben oder gar benotet.
Von daher sehen wenige Eltern - und das schreibe ich jetzt bewußt - Sinn darin, ihr Kinder Englisch lernen zu lassen, sondern versteifen sich auf die drei für den Übertritt relevante Fächer ( Deutsch, HSU, Mathematik).

Das hat hier wirklich zur Folge, dass manche Kinder in der 5. Klasse Englischunterricht Gymnasium ( und in anderen Schulformen wird es kaum anders sein ) da stehen und nur Bahnhof verstehen. "What´s your name?" - Hä, was will der???

Daher bin ich auch der Ansicht: Wenn Englisch, dann ordentlich. Ansonsten täte es wirklich reichen in Musik ein englisches Liedchen nach Lautschrift zu trällern.

Und wo wir gerade dabei sind: 3 Stunden Religionsunterricht muss nun auch wirklich nicht sein.

Grüße
Sodapop

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Re: @Jule9B

Antwort von montpelle am 21.10.2013, 10:00 Uhr

"Bisher gibt es ja kaum ausgebildete Englischlehrer für Grundschulen"

Das stimmt nicht.



"In der weiterführenden Schule erwarten wir dann aber schon gewisse Kenntnisse"

Die weiterführenden Schulen sollten aufhören, die Grundschule als "Zulieferer" zu sehen.

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Re: @Jule9B

Antwort von Jule9B am 21.10.2013, 10:45 Uhr

Also ich spreche da aus der Erfahrung, die ich gemacht habe in den letzten Jahren: Englischlehrer sind an den Grundschule in unserer Umgebung meistens keine Menschen mit entsprechender Ausbildung (Studium, Auslandsaufenthalt usw.), sondern irgendwelche Lehrer, die einigermaßen Englisch können (oder meinen es zu können) und dann eine dreitägige Fortbildung machen oder so und dann auf die Kinder losgelassen werden.
Ich habe Englischunterricht an mehreren Grundschulen erlebt und fand es zum Teil gruselig. Wobei ich den Kollegen keinen Vorwurf machen möchte, denn so ist es ja offenbar politisch gewollt: Wir führen Englisch in der Grundschule ein, fangen aber parallel erst an, Lehrer für das Lehramt für Englisch an Grundschulen auszubilden. Was logischerweise dazu führt, dass es eine lange Übergangszeit von mehreren Jahren gibt, wo unsere Kinder von unzureichend ausgebildeten Lehrern ausgebildet werden.

(Mal ab vom Thema, so sit es doch auch mit der Inklusion: Politisch gewollt, aber keine Rahmenbedingungen geschaffen. Die Inklusionskinder treffen also in den Regelschulen auf Lehrer, die für diese Aufgabe Null ausgebildet sind. Das führt zu Frust auf allen Seiten und ganz sicher nicht dazu, dass diese Kinder an der Regelschule gut gefördert werden.)

Als "Zulieferer" - naja, ich finde das nicht nett ausgedrückt, aber wir haben ja schließlich Curricula, wo festgelegt ist, was Kinder am Ende der Klasse 4 können sollen und wenn man (bei uns) nach 3,5 Jahren Englisch in der weiterführenden Schule ankommt und davon nichts kann, und wir dann nicht nur die normalen Unterschiede ausgleichen müssen, sondern die Inhalte der Grundschule in wenigen Wochen komplett aufarbeiten müssen, führt das vor allem wieder zu Stress für viele Schüler. Ich habe in meiner 5. Klasse Kinder aus 9 oder 10 verschiedenen Grundschulen und manche sind superfit, aber die meisten verstehen nur Bahnhof und können einem allenfalls ein paar einzelne Vokabeln entgegenschleudern, wie die Farben. Aber keinen kompletten Satz formulieren gschweige denn verstehen ...

Es wird also differenziert ohne Ende, gefördert und gefordert. Das ist für mich okay, ich mache das gerne und das macht meinen Job ja so spannend, nur haben wir ja auch wieder unsere Vorgaben, bis wohin wir am Ende der Klasse 5 z.B. gekommen sein müssen. Und für diese Vorgaben legt man die aus der Grundschule zugrunde, d.h. es sind nicht 10 Wochen Zeit vorgesehen für eine Rekapitulation des kompletten Grundschulstoffes. Da wir uns die aber trotzdem für einige Schüler nehmen (müssen), haben die am Ende des Schuljahres dann entweder etlichen Stoff nicht geschafft (und da kommen die esten Zeiten dran, wie Present Progressive und Past Tense) oder haben da echt Stress.

Ich habe schon überlegt Ferienkurse anzubieten oder sowas ... ;)

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Eisfee am 21.10.2013, 11:21 Uhr

Drei Stunden Religionsunterricht?!
Meine gehen auf eine katholische Grundschule und selbst da haben sie nur eine Stunde in der Woche... erst in der dritten Klasse haben sie dann zwei Stunden, ich vermute mal, weil es dann auf die Firmung zugeht.

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der Übergang

Antwort von Miolilo am 21.10.2013, 13:26 Uhr

"dann eine dreitägige Fortbildung machen oder so "

Aber auch das stimmt doch einfach nicht.
Ja, es gibt Fortbildungen, die zu einer erlangen der Unterrichtserlaubnis führt. Diese Fortbildung zieht sich über eine lange Zeit mit sehr vielen Stunden.

"aber wir haben ja schließlich Curricula, wo festgelegt ist, was Kinder am Ende der Klasse 4 können sollen"
Ja, natürlich haben wir das und das ist auch das, was im Unterricht der Grundschule angestrebt wird.
Viele Kinder erreichen auch diesen Lernstandard, aber eben nicht alle. Daran hat aber nicht unbedingt der Unterricht/die Lehrerin Schuld.
Erreicht bei euch an der Schule jeder eingeschulte 5.Klässler das Lernziel Schulabschluss?

"nur haben wir ja auch wieder unsere Vorgaben, bis wohin wir am Ende der Klasse 5 z.B. gekommen sein müssen."
Und in der Grundschule haben wir ähnliche Verhältnisse: Es gibt z.b. ein Ziel, welches Ende der 1. Klasse erreicht sein sollte. Und dann kommen Kinder aus dem Kindergarten (wenn sie denn dort waren...) und können keine Schere ordentlich halten, keinen Stift richtig führen,...etc.

Übrigens, weil irgendwo die Rechtschreibung angesprochen wurde: Das Erlernen der Rechtschreibung ist nicht mit Ende der 4. Klasse abgeschlossen.

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Pelopeia am 21.10.2013, 15:39 Uhr

Doch es gibt Effekte des freien Schreibens – aber positive.
Falls du aktuellere Studien zur Effektivität von lehrgangs- oder lernwegsorientierem Unterricht kennst, kannst du sie ja gerne posten.

Brügelmann ist Vertreter des Spracherfahrungsansatzes, nicht von Lesen durch Schreiben.

Ich finde den Satz den Du zitiert hast ganz klassisch für Probleme, die durch eine immer frühere Einschulung selber produziert werden. Wenn Schüler die VORerfahrungn, die nötig sind um lesen und schreiben zu lernen, in der Schule sammeln müssen, hat man natürlich zu wenig Zeit.
Aber ja, die Lernzeit für Lesen/Schreiben und Mathematik müsste höher sein! Aber dass die effektive Lernzeit zu niedrig ist, kann man weder Schülern, noch Lehrern (sofern das Classroom Management stimmt), doch dem Lernweg anlasten. Das ist ein strukturelles Problem.

Brügelmann sagt aber auch: „Wichtig ist aber, dass die orthografische Perspektive schon im Laufe der ersten Klasse in den Blick genommen und die Kinder bei der Auseinandersetzung mit Rechtschreibmustern unterstützt werden […].“
Egal, ist ihm die Rechtschreibung also nicht, aber Hilfestellungen wie die Rechtschreibungsprüfung von Word nutzt doch quasi jeder von uns.

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Re: der Übergang

Antwort von Jule9B am 21.10.2013, 18:10 Uhr

Es gibt nur eine Handvoll Kinder pro Jahrgang, die keinen Abschluss erreichen, in vielen Jahrgängen gibt es auch keine Kinder, die ohne Schulabschluss die Schule verlassen.
Aber mir ist es eben gerade in Englisch aufgefallen - da ist es nicht die Ausnahme, dass Kinder die angestrebten Ziele nicht beherrschen, da kann es fast kein Kind. Also ich würde mal sagen von 60 Kindern, die ich unterrichte, können es zwei. Alle anderen können keine Sätze verstehen oder sprechen, nur Einzelwörter. Und sie verstehen keine Lesetexte, weil sie vorher nie gelesen haben, sondern nur nachgesprochen haben, was die Lehrerin vorsprach(?). Arbeitsanweisungen wie "Match the pictures and the words" verstehen sie auch nicht, auch nicht "Read the text" oder "Write 5 sentences about your school day."
Das ist eben jetzt die Erfahrung, die ich gerade mache. Zig Eltern sind vorher zu mir gekommen mit der Sorge, es sei monatelang Englisch ausgefallen, weil Lehrer XY krank gewesen sei oder so. In der Grundschule meines Kindes das gleiche, seit Wochen fällt Englisch aus. Ich denke, da müssen die Grundschulen hier in der Umgebung noch umdenken (irgendwie scheint da die Meinung zu herrschen, es sei mehr freiwillig oder so???), aber dazu kommt es sicher, wenn wir uns da mal zusammensetzen und Vereinbarungen und Absprachen treffen. Was ja EIGENTLICH wegen der vorgegebenen Curricula gar nicht nötig wäre, aber es klappt eben nicht so. Ich mache da keinem Vorwürfe und meine es auch nicht böse, aber so einen Anfangsjahrgang habe ich schlicht noch nicht erlebt. Wie ich schon geschrieben habe, dass Kinder auf unterschiedlichen Leistungsniveaus sind oder so - keine Frage, dazu sind die ersten Wochen da und auch danach wird stark differenziert unterrichtet, aber gewisse Erwartungen hat man doch schon nach dreieinhalb Jahren Englisch (bei uns starten sie im zweiten Halbjahr Klasse 1). Unsere Lehrwerke setzen ja auch nicht mehr bei Null an in der 5. Klasse.

Im übrigen unterrichte ich ja auch Deutsch und es stimmt, die Rechtschreibung ist in der 5. und 6. Klasse immer noch regelmäßig Thema, genauso wie Sicherung der Schreibschrift, die immer noch nicht alle Schüler beherrschen. Aber da sind es eben vereinzelte, die mit gewissen Sachen noch Probleme haben, z.B. habe ich zwei Schüler, die jeweils einen bestimmten Buchstaben nicht in Schreibschrift schreiben können, bei anderen fallen mir hier und da Dinge in der Rechtschreibung auf, z.B. hat jemand Probleme mit der Konsonantenverdopplung, manche haben Probleme mit den Satzzeichen, zwei ausländische Schüler haben Probleme mit der Satzstellung usw. Die bekommen alle unterschiedliche Arbeitsblätter und Übungen.

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Re: der Übergang

Antwort von Miolilo am 21.10.2013, 18:33 Uhr

"Ich denke, da müssen die Grundschulen hier in der Umgebung noch umdenken "


Hmmm.
Du weißt doch wie das läuft.
Es fällt ein Kollege aus, und es wird nicht unbedingt eine passende (den Fächern nach) Vertretung geschickt. Wenn überhaupt jemand kommt.
Dann muss die Schulleitung jonglieren und hin- und herschieben.
Mathe und Deutsch ausfallen zu lassen geht gar nicht.
Tja, und dann muss halt Kunst, Musik oder auch Englisch "dran glauben"
Das ist Mist - keine Frage.
ABER - wie du schon irgendwo mal schriebst - da fehlen die Rahmenbedingungen....

"aber dazu kommt es sicher, wenn wir uns da mal zusammensetzen und Vereinbarungen und Absprachen treffen."

DAS wäre dringend nötig.
Ich kenne zwar auch die Bedingungen in NRW etwas, aber ganz besonders weiß ich es von Bayern.
Da gehen einige Englischlehrer davon aus, dass die Schüler eine bestimmte Vokabelmenge in Wort UND Schrift beherrschen.
DAS ist aber gar nicht das Lernziel 4. Klasse.
Auf eine Fortbildung haben wir mal festgestellt, dass ein Verlag, der Grundschullehrwerke Englisch herausgibt ganz anders endet, wie er mit einem anderen Lehrwerk in der 5. Klasse beginnt.
Da müsste doch mal jemand sagen "Moment, 4. Klasse Lernstand Englisch ist x und in der 5. müssen wir mit y weitermachen."
Aber das scheint auch keine Kommunikation untereinander zu sein.

"genauso wie Sicherung der Schreibschrift"

Ist es nicht mittlerweile so, dass es in der Grundschule in NRW gar keine Vorgabe mehr für eine bestimmte verbundene Schrift gibt?

"Ich mache da keinem Vorwürfe und meine es auch nicht böse, aber so einen Anfangsjahrgang habe ich schlicht noch nicht erlebt."

So habe ich das auch nicht verstanden.
Ich habe nur manchmal das Gefühlt, dass es mehr ernsthafte Kommunikation geben sollte zwischen den Schularten. Manchmal scheinen da einige falsche Vorstellungen zu bestehen oder einfach auch Unerfahrenheit. Ich habe auch schon in Klasse bis 9 unterrichtet und weiß, dass das z.T. eine ganz andere Welt sein kann. Ganz andere Dinge, die da mit reinspielen.
Da muss man zwar nicht - wie bei den Erstklässler - 5x die Schuhe zubinden, das Pausenbrot in Schulranzen suchen oder x-mal erkären, dass das Deutschblatt in die rote Mappe gehört, aber es ist trotzdem anstrengend...
Wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, würde ich dir eine Hospitation anbieten

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Badefrosch am 21.10.2013, 19:15 Uhr

Meiner Meinung nach wird zuviel Firlefanz angeboten. Es fehlt an den Grundlagen.

Ich bekomme regelmäßig Bewerbungen von 15 bis 16 jährigen, die eine grauenvolle Rechtschreibung haben. Die schaffen es in einen Satz mit 10 Wörten, 30 Fehler zu machen.

Und Religion, Musik, Kunst, Werken, Handarbeiten, das sind Sachen, die ich nachmittag in Arbeitsgemeinschaften anbieten würde, alles ganz ohne Benotung.

Vormittags würde ich generell, Lesen, Rechtschreibung, Mathe anbieten und üben üben üben, denn Übung macht bekanntlich den Meister.

Ich bin ne Matheniete, aber wenn ich Aufgaben die ich nicht verstanden habe zum 100en Male gemacht habe, hat es bei mir igendwann auch mal Klick gemacht.

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Carmar am 21.10.2013, 19:32 Uhr

Zitat:
"Was die Kinder zumindest in NRW am Ende der vierten Klasse können sollten, steht hier:
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_gs/LP_GS_2008.pdf"

Meine Tochter ist in der dritten Klasse. Wenn ich so lese, was sie am Ende der Schuleingangsphase können sollte, kann ich nur mit den Ohren schlackern. Davon wurde fast nichts im Unterricht gemacht. Naja, die Lehrer verlassen sich halt auf die Eltern. Die werden es schon richten. Denn können kann mein Kind das alles. Aber sicher nicht durch den Schulunterricht.

Und jetzt in der dritten Klasse schubst die Lehrerin die Kinder, die nicht freiwillig ins Wasser springen wollen, einfach ins Wasser.
Sie sollte sich mal diesen Text durchlesen:

2.4 Bewegen im Wasser – Schwimmen
Wasser ist ein Bewegungsraum, in dem Kinder Bewegungsaktivitäten durchführen und Bewegungserfahrungen sammeln, die ausschließlich in diesem Element möglich sind.
Bewegungserlebnisse und Körpererfahrungen haben Vorrang vor zu frühen sportartspezifischen Anforderungen.
Damit alle Kinder das Bewegen im Wasser als wohltuend empfinden, ist ein behutsamer Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten notwendig.
Ziel des Schwimmunterrichts ist es, eine elementare Schwimmtechnik in ihrer Grobform zu vermitteln, weil dadurch eine ökonomische Fortbewegung ermöglicht wird.
Darüber hinaus ist es notwendig, dass Kinder elementare Kenntnisse über die Risiken und Gefahren im Bewegungsraum Wasser, insbesondere auch beim Springen und Tauchen, erwerben und sie angemessen und verantwortungsbewusst anwenden.

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Re: @Jule9B

Antwort von montpelle am 21.10.2013, 19:53 Uhr

Ich habe das Gefühl, dass du den Lehrplan der Grundschule überhaupt nicht kennst. Dann ist es schwierig.

Und nicht die Grundschulen sollten umdenken, sondern die weiterführenden Schule sollten von ihrem hohen Ross herunterkommen.
Nochmal: Die Grundschule ist nicht Zulieferer für die weiterführende Schule, auch wenn diese es gerne hätte .... natürlich nur nach ihren Vorgaben.

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Re: @Jule9B

Antwort von Jule9B am 21.10.2013, 21:03 Uhr

Montpelle, doch den kenne ich genau. Aber leider nützt mir das nichts, denn die Kinder erreichen diese vorgesehenen Ziele leider nicht. Also bleibt mir nichts übrig als es mit den Kindern im Schnelldurchgang zu erarbeiten. Und wir als weiterführende Schule machen ja nicht das Curriculum, sondern richten uns ja auch nach den Vorgaben, insofern kann auch nicht von Zulieferer gesprochen werden...

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Eisfee am 22.10.2013, 10:03 Uhr

Ja, ich glaube auch, daß sich die Schule sehr auf die Eltern verläßt. In manchen Bereichen bin ich fast erleichtert, daß es so ist - es nervt mich ohnehin, daß die Kinder immer als Laborratten für irgendwelche verquasten experimentellen Konzepte herhalten müssen.
Aber in anderen Bereichen finde ich es ärgerlich.

Schubst die Lehrerin wirklich bei Euch die Kinder einfach so ins Wasser? Das finde ich unmöglich.

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Re: @Jule9B

Antwort von montpelle am 22.10.2013, 13:45 Uhr

Erreichen an der weiterführenden Schule immer alle Kinder die vorgesehenen Ziele?

Du sprichst von Zielen, die überhaupt nicht im Lehrplan stehen. Somit kennst du die Lehrpläne anscheinend nicht.

Die Grundschullehrer hätten auch gerne Kinder im 1. Schuljahr, die ausschneiden können und trotzdem arbeiten sie auch mit denen, die noch nie eine Schere in der Hand hatten.

Vielleicht wäre es auch an den weiterführenden Schule gut, wenn die Lehrer die Kinder und nicht nur ihr Curriculum sehen würden.
Traurig.

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Re: Was können die Kids nach der GS bzw. was sollen sie können?

Antwort von Carmar am 22.10.2013, 20:43 Uhr

Zwei Kinder haben es so zu ihren Müttern gesagt.
Als ich mit einer dieser beiden Mütter telefoniert habe (wegen etwas anderem, ich wusste davon nichts), hat sie es mir erzählt. Meine Tochter bestätigte es bei diesem Kind. Bei dem anderen Kind hat sie es nicht gesehen. Die Mutter traut sich nicht, es ihrem Mann zu erzählen. Der würde dann sofort bei der Schule anrufen. Aber da klar ist, dass die Lehrerin es abstreiten wird, wird es wohl im Sand verlaufen.

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