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Geschrieben von Aphrodate am 15.02.2011, 0:00 Uhr

@Henni, susafi und miolilo

@Henni

Nein, ich verstehe das nach wie vor nicht, wo der Vorteil dieser Regelung liegen soll. Für mich sind damit die Noten des ersten Halbjahres überbewertet, für ein Zeugnis voll verantwortlich (1. Halbjahr) und für ein Zeugnis zur Hälfte (2. Halbjahr); die Leistungen des 2. Halbjahres fließen nur einmal zur Hälfte in eine Zeugnisnote ein (2. Halbjahr).

In BW gibt es kein Halbjahreszeugnis mehr, habe ich verstanden. Meine obige Argumentation trifft dann nicht zu, weil jede Einzelnote nur einmal auf ein Zeugnis kommt, das Jahresendzeugnis, habe ich auch verstanden. Hatte ich auch bei meiner vorigen Stellungnahme schon verstanden.

Ist bei uns aber anders. Ich wohne nicht in BW. Bei uns stand auf dem Zeugnis "Zeugnis" und "1. Halbjahr". Es ist ein Zeugnis. Egal, ob du das nun gut findest oder nicht. Es ist natürlich auch gestempelt und es ist natürlich auch vom Schulleiter / von der Schulleiterin unterschrieben. Bei uns ist es ein Zeugnis, und ich finde das gut so. Das mag mit deinem Empfinden und dem aller anderen hier nicht übereinstimmen, dennoch finde ich es gut so, wie es bei uns ist.

Und wenn man davon ausgeht, dass es zum Halbjahr ein Zeugnis gibt, ist damit auch meine obige Argumentation sehr wohl zutreffend. Dann stellt es eine ungleiche Gewichtung von erbrachten Leistungen dar, die ich als nicht gut empfinde.

Wenn es, wie in BW, kein Halbjahrszeugnis ist, sondern eine Information zum derzeitigen Stand, stimmt das natürlich formal nicht, das ist klar. Wird das dann auch von Eltern und Kindern so gesehen, dass das gar kein Zeugnis ist? Dann wäre ja eigentlich die ganze Nachfrage, ob denn nun das ganze Jahr oder nur das zweite Halbjahr zählt, für BW überflüssig, denn das wäre dann ja offensichtlich. Da, wo die Frage, was zählt aber im Raum steht, scheinen die Eltern doch zumindest noch das Gefühl zu haben, zum Halbjahr ein Zeugnis in den Händen zu halten.

Klar ist meine Argumentation der Ungleichgewichtung bei tatsächlich auch entsprechender Wertung der Halbjahresinformation unzutreffend. Aber den Vorteil der Regeländerung sehe ich nicht. Klar verstehe ich die Argumentation, was bezweckt wird. Aber das Problem mit angeblich weniger Bemühen im ersten Halbjahr sehe ich hier, wo es anders ist, nicht.
Zwei Zeugnisse im Jahr finde ich nicht zu viel. Und ich kenne das nicht, dass Kinder sich im ersten Halbjahr nicht bemühen, wenn die Leistung nicht für das Jahresabschlusszeugnis, sondern für das Halbjahreszeugnis zählt. Einmal sehe ich es so, dass Kinder einfach gerne lernen, was ihr alle so lächerlich findet. Zum anderen aber zählt hier die Leistung des ersten Halbjahres doch auch, für ein gleichwertiges Zeugnis. Damit gibt es keinen Grund, sich nicht zu bemühen. Daher sehe ich keinen Grund Änderung, die in BW vorgenommen wurde.

Und nur am Rande: bei uns richtet sich auch die Empfehlung nicht nach Zehntelnoten. In der Tat richtet sie sich auch nicht nach dem Halbjahreszeugnis, sondern vielmehr (ich meine, dass es offiziell so ist, lasse mich da gegebenenfalls auch korrigieren, weiß aber, dass es de facto hier üblich ist, es so zu halten) nach dem Gesamteindruck, den der Lehrer vom Kind hat. Der Gesamteindruck von dem Kind über den Zeitraum der Grundschulzeit, die Entwicklung, insbesondere in der letzten Zeit, führen zu einer Prognose, welche Schulform für das Kind die geeignetste ist. Auch das finde ich im übrigen gut. Diese möglicherweise weitreichende Entscheidung von einem Notenzehntel abhängig zu machen, würde _mir_ (und ja, ihr dürft alle anderer Meinung sein) nicht sehr behagen. Das Halbjahreszeugnis ist trotzdem wichtig, denn es wird zur Anmeldung auf der weiterführenden Schule mitgebracht und entscheidet sicher mehr darüber, ob man an der Wunschschule genommen wird, als irgendwelche Zehntel im zweiten Halbjahr.

Und um die Antwort komplett zu machen: das Halbjahrszeugnis in der Abschlussklasse wird bei uns eben nicht ausnahmsweise zu Bewerbungszwecken erstellt, sondern ist halt ein "regelmäßiges" Halbjahreszeugnis.

Inwiefern widerspricht der Umstand, dass es bei euch in BW nur ausnahmsweise als Halbjahreszeugnis ausgestellt wird, meinem Hinweis, dass es ein Halbjahreszeugnis ist und trotzdem wichtiger als die allermeisten (oder sogar alle) Jahresabschlusszeugnisse???? Trifft das jetzt nicht zu, weil es ausnahmsweise erstellt wird??

Nein, tut mir leid, ich habe alles nochmals durchdacht und bleibe immer noch bei meiner Meinung.


@susafi
Wenn sich deine Tochter im zweiten Halbjahr immer extrem verbessert, ist das dann reiner Zufall, weil ihr die Themen in den zweiten Halbjahren immer so gelegen haben? Oder hat die Abschaffung des Halbjahreszeugnisses zumindest bei deiner Tochter nicht den gewünschten Effekt gehabt und sie bemüht sich unerhörter Weise einfach trotzdem im zweiten Halbjahr, wenn das Zeugnis näher rückt, mehr als im ersten?

Tja, in der Tat spielen die Kinder, die ich kenne, auch gerne. Und sie treffen auch gerne Freunde. Ich wusste nicht, dass das neuerdings ausschließt, dass Kinder gerne lernen. Ich hatte bisher immer gedacht, dass der Mensch an sich in von Natur aus wissbegierig ist. Ich erlebe Kinder so. Die fragen doch nicht umsonst dauernd "was ist das?", "wie geht das?" und vor allem "warum?". Ich kenne in der Tat nur Kinder, die von Haus aus die Welt erobern und möglichst viel wissen wollen. Das manche dies im Laufe der Jahre (auch durch deprimierende Erlebnisse in der Schule) verlieren, ist sehr schade, ändert aber nichts daran, dass Kinder Neugier und ein großes Maß an Lernfähigkeit erst einmal mitbringen. Ich wüsste nicht, welches Kind in meinem Umfeld sich nicht wahnsinnig darauf gefreut hat, Schulkind zu werden und rechnen, schreiben und lesen zu lernen (OK, die, die schon lesen konnten, haben sich nicht mehr auf das lesen lernen gefreut, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine).

Mag auch sein, dass sich die meisten mit 14 bis 16 Jahren gern mit ihren ersten Liebschaften beschäftigen und mittlerweile das Freunde treffen auch so wichtig geworden ist (oder nur die schlechten Erlebnisse mit Schule mittlerweile zu viele?), dass die meisten in dem Alter nicht mehr gern zur Schule gehen. Aber sind wir hier nicht im Grundschulforum? Ich habe jedenfalls von Grundschulkindern gesprochen. Klar gibt es Schul-Unlust auch schon mal bei Viertklässlern und vielleicht auch schon mal bei Drittklässlern, aber ich glaube nicht, dass da schon 95% nichts mehr lernen wollen. Wenn das bei euch so ist, tut es mir leid für euch und vor allem für die Kinder. In meinem Umfeld ist das tatsächlich nicht so.


@miolilo

Welche Vorschrift wäre denn da für NW relevant? Ich habe im Schulgesetz nur eine Formulierung gefunden, die ich in Samsines Sinne interpretieren würde, aber für nicht ganz eindeutig halte. Wüsste das nach dem ganzen hier jetzt wirklich gerne genau, wo das geregelt sein soll, dass das ganze Jahr zählt. Denn in der Praxis kenne ich es nur mit getrennten Halbjahren (und da kommen einige Schulen zusammen, von denen ich das weiß).

 
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