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Geschrieben von Humulus_Lupulus am 01.04.2011, 21:52 Uhr

Elterninteresse für Bildung / Häufung der Systemfehler

Da ich ja immer fleissig mitlese, selten jedoch meine Meinung zum Besten gebe, jetzt wieder einmal ein Beitrag von mir.

Was Du unter Elterninteresse verstehst sollte ja generell so sein. Dass es da gesellschaftliche Fehlentwicklungen gibt, trägt sicher auch nicht zur Besserung des Bildungsdramas bei.
Was Du allerdings nicht unter Bildungsinteresse verstehst, existiert de facto dennoch, was man auch hier sehr schön verfolgen kann. Und eben genau dieses Gegackere, das Einleiten einer fixen täglichen, und auch einer schon vorgefertigten Planung für die nächsten 15 Jahre eines Kindes, ist genau so eine Fehlentwicklung! Ich bin ehrlich, als Mann lese ich den Kram hier eigentlich nur um mich abends nach der Arbeit zu belustigen, und um den Kopf schütteln zu können.

Schuld an der Ganzen Geschichte sind alle Beteiligten, Eltern, Politik, Wirtschaft und auch der Lehrkörper. Ein Ausweg? Für mich nicht in Sicht.
Großflächig kann das Thema nur politisch gelöst werden, und deswegen wirds nichts werden mit der Bildung.

Um jetzt mal ein wenig weiter auszuholen; die für mich zentralen Probleme heissen:
- Was werde ich in 20 - 30 Jahren für Energie zahlen?
- Was werde ich in 20 - 30 Jahren essen und was wird es kosten?
Und um die beiden Probleme zu lösen, braucht es jetzt eine ordentliche Bildung, denn nur dadurch gibt es in der Breite und auch in der Spitze Leute die Ideen entwickeln und umsetzen um die beiden Fragen zu lösen.
Gesundheitsreform, Rente, Plagiate ... alles nur Gewäsch das prinzipiell unwichtig ist, was die generelle Sicherung von Wohlstand und Fortbestand angeht. Nur so am Rande, jeder kann sich schlau machen zu welchem Zeitpunkt die jetzige Regierung wieviel Prozent aus dieser und jener Energiequelle gewinnen will, und um wieviel der Strassenverkehr auf Elektro und "Agrarsprit" umgestellt werden soll. Es kann sich auch jeder die durchschnittlichen Erträge von landwirtschaftlichen Erzeugnissen besorgen.
Und solche Konzepte kommen von der Regierung, der eine Physikerin vorsteht, und die das am wenigsten radikal betreiben wollen. Da ist es vollkommen unerheblich ob ein Atomkraftwerk noch 10 oder 20 Jahre läuft ...
Oh, ich drifte ab ...
Als jemand der Fachkräfte sucht und einstellen darf, kann ich Dir sagen: Hier zulande krachts gewaltig im Gebälk! Wer einen Facharbeiter oder Handwerker sucht, oder dazu Lehrlinge, der bekommt dabei graue Haare. Die kursierenden Zahlen, der nicht vorhandenen Ausbildungsreife kann ich nur bestätigen, und jetzt kommts, ganz egal ob Abitur oder Quali.
Um den Knoten zu durchschlagen bräuchte es aus meiner Sicht:
- bundesweite Vereinheitlichung von Standards in Kernfächern (Mathe, Deutsch, Naturwissenschaften, Englisch)
- Lernziele die im Endeffekt sich an den Anforderungen der Wirtschaft orientieren. Dazu gehört für mich eine Korrektur des Notensystems, das inflationär ist. Ungenügend, ausreichend und gut sollten als Bewertung reichen, wobei ausreichend, auch ausreichend sein soll, und nicht "er kann die Hälfte!"
- Verbesserung der Lehrergehälter bei gleichzeitiger Aberkennung des Beamtenstatus auf Lebenszeit, gepaart mit strengerer Dienstaufsicht und verbindlichen Kontrollen. Ganz einfach, wer Scheisse baut fliegt raus! Es kann ja nicht sein, dass die, die 12 Jahre zur Schule gingen und nicht wissen was sie machen sollen bei der Wahl zwischen einem Suaheli-Studium und Lehramt, letzteres aufgrund der besseren Versorgungssicherheit wählen.
- Grundschule auf 6 Jahre, Gymnasium weitere 7 Jahre, Haupt-/Realschule, oder wie man es nennen will, 4 Jahre mit der Wahl zwischen technisch/handwerklicher Richtung, einer sozialen oder einer betriebswirtschaftlichen Richtung. Dabei massive Ausweitung der Naturwissenschaften in der Grundschule. Die Sachsen machens vor, und das sage ich als Bayer.
- Finanzielle Einschnitte bei Eltern mit Versorgungsbezügen die offensichtlich Gleichgültigkeit walten lassen, ebenso auch Strafen für Eltern ohne Versorgungsbezüge. Die Vielzahl unnötiger Juristen wäre so auch etwas kleiner.

Weitere Punkte gäbs noch genügend, doch ich mache mir keine Illusionen, denn wenn ich hier lese, dass 80% eines Jahrgangs aufs Gymnasium wechseln, dann wird mir Himmelangst. Denn was wir sicher nicht brauchen, sind Banker, Juristen und BWL'er. Vor allem das Potential über den zweiten Bildungsweg muss breiter werden, denn was da alles an den praxiserfahrenen Ingenieuren, Technikern und Meistern verlorengehen wird ist genauso schlimm wie die über den ersten Bildungsweg.

Aber, es wird ja bis in 20 - 30 Jahren ja noch ungefähr 70mal gewählt ...

 
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