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von Susi0103  am 26.10.2011, 13:57 Uhr

Meine KS-Erfahrungen - der erste war der Horror, aber der 2. war richtig

Ich hätte nach dem ersten KS (Dez. 06) ein "Traumata-Forum" gebraucht und ich benutze jetzt einfach mal Euch zum "Abladen"...

Ich ging mit Wehen bei ET+7 morgens ins KH und dann ewig warten, dann in den Kreissaal und keine Menschenseele kümmerte sich um uns. Ich hab 3 oder 4 Hebammen "kennengelernt", aber es war Sonntag, der Tag vor Heiligabend und alle 8 Kreissäale besetzt... ich hab max. 6 Mal in den 15 Std im Kreissaal eine Hebamme gesehen, nie mehr als 2-3 Min.

Die Herztöne fielen dann irgendwann bei jeder Wehe sehr ab und ich bekam Panik, schickte meinen Mann mehrmals raus jemanden holen, aber nur einmal kam eine und guckte nur aufs CTG und grunzte: "Wir sehen das CTG draußen, kein Grund mich ständig zu rufen."
Ich hatte solche Angst und kein Mensch sagte mir, was los ist.

Dann kam ne Hebammenschülerin und öffnete meine Fruchtblase und ich fragte noch, ob die Farbe ok ist und sie sagte nur: „Ich weiß nicht, denke schon. Aber das Tuch ist grün.“ Und zeigte mir die typische grüne KH-Unterlage... als hätte sie da sehen können, welche Farbe das FW hat!

Kurz vor Mitternacht kam dann plötzlich ne ganze Meute Menschen rein, untersuchten mich kurz und dann wurde in aller schnelle die Aufklärung über den KS gemacht, dann PDA aufgespritzt und ab in den OP.

Ging ganz schnell, dann war mein Bauch leer, aber wir hörten nix und unsere Tochter wurde uns nicht gezeigt.
Ich hörte den Arzt nur sagen: „Das FW ist dicklich-grün.“
Ich fragte mehrfach nach meiner Tochter und immer kam nur die Antwort: "Wir kümmern uns hier erstmal um Sie, der Kinderarzt wird schon noch kommen..." Meine Panik war dadurch natürlich wie weggewischt *ironieoff*

Aber Tatsache, nach 10 Minuten wurde mein Mann geholt und kam nach ein paar Minuten zurück und berichtete mir, dass sie beatmet werden müsste und auf die ITS kommt und wir sie dann sehen können, ehe ich auf Station komme.

Ich kam mit Mann in den "Aufwach"raum und blieb dort für über 2 Std.
Dann wurde ich abgeholt und ich konnte nicht erwarten meine Tochter endlich zu sehen und zu erfahren, wie es ihr geht.
Doch nix, die "Fahrerin" meines Bettes sagte nur: "Wir sind unterbesetzt, wir können hier nicht jeden zu seinem Kind schieben."
Ich war am Ende.
Als ich vom Flur aus ein Baby weinen gehört hab, hab ich geheult und die blöde Kuh fragt mich nur, ob ich Schmerzen hätte...!!! Ich hab noch nie gesehen, dass mein Mann jemandem fast den Hals umgedreht hätte, aber die Frau war nahe dran.

Mein Mann ging dann auf die ITS und kam mit einem Foto unserer Maus und mehr Infos 1 Std später zurück.
Sie war intubiert, EEG wurde gemacht, weil sie ein Hirnödem hatte, um zu gucken, ob man sie "kühlen" sollte, um die Schäden zu verringern... Sie hatte eine Mekoniumaspiration (grünes FW geatmet und die Lunge verklebt) und die Lunge musste „gespült“ werden – ich hatte damals natürlich noch keine Ahnung von alldem.

Niemand der richtig Ahnung hatte, hat mit mir geredet, bis ich am nächsten Mittag selbst im Rollstuhl zur ITS gefahren wurde von meinem Mann.
Dort erfuhr ich mehr Einzelheiten vom Oberarzt (der EINZIGE, an den ich mich gerne erinnere! Er war nett und einfühlsam und hat mir alles erklärt und geduldig meine Fragen beantwortet!) und konnte sie endlich sehen und sogar anfassen. Durch das Hirnödem musste sie 3 Tage kopfmittig im Inkubator liegen, ich durfte sie nicht auf den Arm nehmen, außerdem war sie ja noch am EEG und dem „Spülschlauch“ für die Lunge angeschlossen, hatte ne Magensonde und allerlei anderer Kabel und Schläuche... (ihre Schwerhörigkeit ist wohl der einzige zurückgebliebene Schaden, aber davon erfuhren wir erst nach 3 Jahren).

Da es Heiligabend war, ist mein Mann dann zu seinen Eltern und ab nachmittags musste ich dann selber bis zur ITS (3 Stockwerke tiefer und in nem anderen Flügel) LAUFEN, weil kein Mensch da war, der mich gefahren hätte. Ich hab ewig gebraucht, bin aber mehrmals täglich und 2-3 Mal nachts bei ihr gewesen.
3 Tage nach der Geburt hatte ich sie zum ersten Mal auf dem Arm und ab da durfte ich sie auch stillen. Leider klappte das nicht so gut, weil die blöde Nachtschwester ihr immer ne Flasche gab, kurz bevor ich kam, obwohl sie mir sagte, wann „Fütterung“ ist – natürlich alle 4 Std, ne, wir sind ja ein organisiertes KH! *kotz*

GsD fielen die Entzündungswerte mit jeder AB-Gabe und sie durfte nach 6 Tagen nach Hause – einen Tag nach mir. Am Entlassungstag bin ich direkt mit dem Bus in den nächsten Babyladen, um mir ne Milchpumpe zu kaufen, weil ich keine leihen konnte auf die Schnelle und ich nicht mitten in der Nacht zum Abpumpen ins KH fahren wollte.

In diesem KH würde ich nie wieder ein Kind bekommen wollen, hab im Nachhinein sehr viele schlechte Erfahrungsberichte von anderen Frauen gelesen und gehört, die meinen Erfahrungen (GsD zum Großteil mit weniger schwerwiegenden Folgen) entsprechen, ob nun WE, Feiertag oder Wochentag...


Der 2. KS war geplant.
Ich wollte immer eine natürliche Geburt, aber je länger die Ss dauerte, je mehr Angst bekam ich davor, dass etwas ähnliches wieder passieren könnte.
Ich redete lange mit der Oberärztin des (anderen!) KH und obwohl sie mir zu einer natürlichen Geburt riet, entschied ich mich dagegen.

Die Spinale war fies – der 1. Arzt schaffte es nicht, sie zu setzten, der OA kam und brauchte nochmal ne halbe Std, bis sie endlich saß. (Eine Vollnarkose wollten alle vermeiden, weil ich einen Herzklappenfehler hab.)

Unsere 2. Tochter kam dann bei ET-4 zur Welt – gesund und munter, sie schrie sofort und ich hab noch nie so etwas schönes gehört in meinem Leben.
Mein Mann ging mit ihr aus dem Ks, nachdem sie uns gezeigt wurde!!!
Sie bekam 3 Min. lang etwas Sauerstoff und dann wurde sie gewogen und angezogen und als ich draußen war, kam mein Mann mit ihr auf dem Arm und legte sie mir auf die Brust. Das war soo schön.
Ich kam dann für 1 Std in den Aufwachraum und dann auf Station, wo mein Mann mit ihr auf mich wartete.

Am nächsten Tag sah ich dann meinen Rücken im Spiegel und der war total blau und auf meinen Beckenknochen auch, von dem ziemlich brutalen Narkosearzt und den etwa 3 Dutzend (!!!) Stechversuchen für die Spinale... ich hatte mehr Lidocain im Rücken, als alles andere :-)
Aber das tat meiner Freude keinen Abbruch.

Für MICH und unsere 2. Tochter war der geplante KS das Richtige, obwohl ich früher nie, nie im Leben freiwillig einen KS gewollt hätte.

Puh, das war lang...

Lg, Susi

 
1 Antwort:

Re: Meine KS-Erfahrungen - der erste war der Horror, aber der 2. war richtig

Antwort von jasmine-18 am 26.10.2011, 14:34 Uhr

Wow!
Du und deine kleine, tolle Familie hatten wahrscheinlich eine ganze Armee an Schutzengeln im Einsatz.
Bist eine starke Frau.
Gott möge euch Segnen.

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