Geschrieben von kuchenmaus am 16.07.2016, 18:31 Uhr |
muskelhypotonie im rumpfbereich
hallo!
vielleicht hat jemand erfahrungen mit muskelhypotonie im rumpfbereich?
unser fast 8 monate alter sohn ist hypoton im rumpfbereich. er hat angeblich schlechte bauchmuskeln und halsmuskeln. wir machen auch schon länger kg. es fällt ihm schwer in den stütz zu kommen, er schwimmt fast immer.
sitzen klappt gar nicht, weil er die hände nicht stützt.
seine zunge ist oft etwas draussen.
er nimmt die füsse fast zum mund, bzw. in die hand, spielzeug in den hände, dreht sich aber sonst macht er nichts.
was könnten wir noch tun, bzw. wer hat erfahrungen mit muskelhypotonie?
ich bin ziemlich verzweifelt, weil ich angst habe...
viele grüsse und danke!
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Winterkind09 am 16.07.2016, 23:17 Uhr
Da mich momentan das gleiche Problem beschäftigt: durchhalten? Hast du noch andere Anhaltspunkte, dass irgendetwas nicht stimmt? Füsse zum Mund ist doch schon ein super Training und Zeichen dafür, dass das Kind gute Kontrolle über seine Muskeln bekommt. Zunge raus ist auch nicht besonders aussagekräftig. Hast du den Eindruck dein Kind ist von der geistigen Entwicklung her auch zurück?
Wie wäre es für euch mit Schwimmen? Bei uns ist warmes Wasser immer bewegungsfördernd.
Eltern machen sich gerne verrückt, deswegen habe ich für mich beschlossen erstmal mit Physiotherapie etc. weiter zu machen, ohne groß zu hinterfragen was eigentlich los ist. Solange man noch Fortschritte in der Entwicklung sieht, selbst wenn sie kleiner als normal sind ist doch alles o.k. Für mich macht es im Moment keinen Unterschied, wo der Grund für die Probleme des Kindes liegt, wir müssen erstmal schauen wie sich alles entwickelt und an das Kind glauben.
Lg Winterkind
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Dor am 17.07.2016, 9:04 Uhr
Die Ursache ist oft unbekannt.
Das einzige was du tun kannst ist Krankengymnastik.
Falls er auch in der Sprachentwicklung verzögert wäre wegen Hypotonie im Mundbereich, oder deswegen eben gar nicht sprechen würde, dann müsste man rasch zur Zeichensprache übergehen und später dann mit Sprachcomputern arbeiten usw...
Je nach Entwicklung gibt es verschiedene Szenarien, wie z.B. gehen mit dem Rollator usw...
Gruss
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von kuchenmaus am 17.07.2016, 11:32 Uhr
hallo winterkind,
wie entwickelt sich dein kind? wie alt ist dein kind? was sagt der Kinderarzt? unser Kinderarzt beruhigt uns immer....die geistige Entwicklung kann ich schwer einschätzen. er greift, wenn man ihm was hinhält oder schaut auch neugierig. er nimmt nicht immer blickkontakt auf. plappert viel und lacht auch.
ich weiss es einfach nicht....
lg
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von kuchenmaus am 17.07.2016, 11:33 Uhr
ohje....das klingt schon sehr dramatisch.
hast du Erfahrungen mit solchen kindern?
lg
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Winterkind09 am 17.07.2016, 16:30 Uhr
Mein kleiner ist acht Monate alt. Wir haben eine Entwicklungsdiagnostik im Spz gemacht, da noch einige andere kleinere Baustellen da sind. Dummerweise mischt sich bei uns Frühgeburtlichkeit, Kind war nach Geburt sehr krank, dann Blockaden über die Wirbelsäule die ihn ausgebreitet haben... Spz war nett, allerdings keine Aussage zur Entwicklungsverzögerung des kleinen, demnächst haben wir aber wieder Termin zur Kontrolle. Unser Kinderarzt schwächt immer ab, allerdings sehe ich tagtäglich, das mein Kind nicht nur hypoton ist, sondern auch noch Probleme mit einer Körperhälfte hat und komische Bewegungsmuster hat. Das gute ist, geistig ist er recht fit und sehr aufgeschlossen und kommunikativ. Deswegen habe ich allgemein ein gutes Gefühl, weil für ihn noch alle positiven Entwicklungsmöglichkeiten offen sind. Lg
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Winterkind09 am 18.07.2016, 6:34 Uhr
Abwarten, angemessen Fördern und nicht schwarz malen. Damit machst du dich bloß verrückt und das Kind merkt es auch irgendwann. Wenn jetzt eine Hypotonie da ist, heißt das noch gar nichts für die weitere Entwicklung des Kindes. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass dein Kind in ein paar Wochen plötzlich vor dir im
Bettchen steht. Deswegen halten sich ja die meisten Ärzte bedeckt, um keine unnötigen Ängste zu schüren.
Lg
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Dor am 18.07.2016, 10:02 Uhr
Ja, aber die Erfahrung bringt nichts, weil sich jedes Kind anders entwickelt.
Das was du machen kannst ist Krankengymnastik und viel viel Geduld aufbringen, immer wieder stimulieren sich zu bewegen. Viele trisomie 21 Kinder sind auch Muskelhypoton, vielleicht findest du dazu was auf rehakids.de.
Alles Gute,
Doris
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Rhomboideus am 18.07.2016, 21:56 Uhr
Hallo kuchenmaus,
Unser großer Sohn (jetzt 6) ist auch von Anfang an hypoton im Rumpfbereich gewesen - die Ärzte nennen das bei ihm sogar als Grund warum er sich im Bauch nicht gedreht hat. Er kam per KS aus BEL. Er hatte einen riesigen Nabelbruch, weil die Bauchmuskeln einfach zu schwach waren, um den Druck beim Schreien abzupuffern. Er hat sich sehr spät gedreht, ist selten gekrabbelt, sondern hat sich im Häschensprung vorwärts bewegt und ist er mit 22 Monaten frei gelaufen. Und er hatte lange Zeit immer einen offenen Mund, was auf eine schlaffe Mundmotorik hindeutet.
Lange Rede...Im September kommt er in die Schule, er fährt Fahrrad, ist motorisch noch etwas verzögert, was ihn aber nicht einschränkt und eigentlich kaum anders entwickelt als Gleichaltrige.
Ich kann deine Angst gut verstehen, ging mir genauso - warum kann mein Kind dies oder jenes nicht, wie kann ich ihm helfen,etc. Wir haben lange KG und Ergotherapie gemacht, jetzt macht er Psychomotorik. Von der geistigen Entwicklung ist er ganz normal - allerdings hat er ADHS, was alles immer ein bisschen anders und besonders macht.
LG
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von Glaseule am 19.07.2016, 0:56 Uhr
Unsere Tochter, 19 Monate, ist auch hypoton, Ursache unklar. Der Kinderarzt hat immer beruhigt und abgewinkt; nach 10 Monaten habe ich ihm endlich ein KG-Rezept aus dem Kreuz geleiert, um es mal abklären zu lassen. Die Physiotherapeutin meinte, sie hätte schon viel früher KG kriegen müssen. Zu dem Zeitpunkt konnte sie sich drehen, mit den Armen aufstützen, aber nicht in den Vierfüßlerstand, nicht sitzen, und sie hatte null Stehbereitschaft, d. h. sie hat immer die Füße weggezogen, wenn sie den Untergrund zu berühren "drohten".
Inzwischen hat die Physiotherapeutin uns zur Ergotherapie weitervermittelt, wo sich der Tonus immer dann deutlich bessert, wenn Mini wirklich starke propriozeptive Reize bekommt - z. B. schnelles Rutschen auf der Rollrutsche. Aber so richtig toll hilft es nicht, finde ich. Die Ergotherapeutin meinte aber auch gleich, die KG hätte viel früher beginnen sollen. Also bloß nicht vom Kinderarzt abwimmeln lassen!!! Lieber mal abklären.
Letzte Woche waren wir in einer Praxis für manuelle Medizin, wo der Arzt keine zwei Minuten gebraucht hat, um eine massive Blockade im Iliosakralgelenkt festzustellen und etwa eine halbe Minute, um sie wieder einzurenken. Er meinte, das hätte auch jeder Kinderarzt und jede Physiotherapeutin merken müssen. Haben sie aber nicht. Ebensowenig der Osteopath, bei dem wir waren.
Nach dem Einrenken ist nun zwar nicht alles normal, aber der Grundtonus kommt mir deutlich besser vor als vorher. Und dass die Wahrnehmung (bei ihr v. a. in Beinen und Füßen) nicht so toll entwickelt ist, wundert mich jetzt auch nicht mehr; ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Schmerzen sein können, die vieles andere überdecken.
Ich kann Dir per PN gern schreiben, wo wir waren, wenn Du möchtest - vielleicht ist es ja für Euch in erreichbarer Nähe. Für uns war es relativ weit, so dass wir in der Nähe bei einem Verwandten übernachtet haben. Und selbst zahlen muss man leider auch. Aber für Mini hat es sich gelohnt, denke ich, schon allein, weil sie (hoffentlich) endlich keine Schmerzen mehr hat.
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von schneckchen19 am 27.07.2016, 15:53 Uhr
Hallo,
bei uns war es genauso. Es hieß sogar, er wird evtl niemals laufen lernen. Wir waren schlussendlich bei Dr. Biedermann in Köln und das hat zumindest so viel geholfen, dass er mit 12 Monaten in den 4 Füßler Stand ging.
Mit 2 Jahren lernte er laufen.
Wir haben angefangen mit KG als er 8 Monate war. Therapie lief dann. Abwechselnd.. KG, Ergo, Logo, Frühförderung, Spieltherapie..
Richtigen Mundschluss hat er erst mit knapp 6 Jahren bekommen. Im Spiel oder wenn er aufgeregt ist, passiert es nochmal, dass er etwas speichelt.
Er ist auch motorisch nicht so fit, wie andere in seinem Alter, aber ehrlich? Muss er auch nicht.
Jetzt ist er 6,5 Jahre alt und wird nächsten Monat eingeschult.
Es war ein langer, schwerer Weg, aber es hat sich gelohnt ihn zu gehen!
Ich wünsche euch alles Gute
Sylvia
Re: muskelhypotonie im rumpfbereich
Antwort von kuchenmaus am 28.07.2016, 21:23 Uhr
Vielen Dank für die vielen Zuschriften.
Also, ich finde unser Kinder in den Beschreibungen auf jeden Fall wieder.
Die Beine entwickeln sich aktuell ganz gut, nur den Stütz bekommt es nicht hin. Unser Kind schwimmt leider immer:-(
Gibt es Kinder, die auch ohne Stütz sich weiterentwickeln haben? Geht das überhaupt. Es fehlt ihm einfach die Abstützreaktion, d,h. er zieht immer die Hände weg und anscheindend hängt das mit den Muskeln zusammen laut KG. So richtig schlau werde ich aber nicht...
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