Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von Casche am 03.07.2015, 12:41 Uhr

Breiverweigerung und Obst

Hallo!

Mein Kleiner ist 7 Monate alt.
Vor 3 Monaten habe ich angefangen, Mittags die Beikost einzuführen. Ganz klassich, erst nur Gemüse, dann mit Kartoffeln, und seit 4 Wochen mit Fleisch.
Er bekommt übrigens 4 Mahlzeiten a 180ml / 180g am Tag (schläft bis 7.30 Uhr und geht um 20 Uhr ins Bett).

Angefangen habe ich mit 30g Brei (+150ml 1er Milch). Vor 1 Woche sind wir bei 130g Brei, 20g Obst und 30ml Milch gelandet.
Während er Brei bekommt, gibts zwischendurch immer mal Geschrei und er wehrt sich gegen den nächsten Löffel.
Ich gebe ihm dann immer ein paar kleine Stückchen Brot, den Schnulli oder seine Flasche. Dann passt die Laune wieder einigermaßen und er isst weitere Breilöffel, bis das "Spielchen" von vorne losgeht...
Manchmal helfen aber weder Brot noch Schnulli, und wenn die Milch leer ist schreit er wie am Spieß, er biegt sich durch und macht sich steif wie ein Brett....
Die Hebamme in meiner Frauenarztpraxis meinte, ich soll es aussitzen.... Soll ihn schreien lassen, so lange bis er sich beruhigt. Das kostet Nerven, aber er muss auch lernen den Brei zu essen und nicht jedes Mal seinen Willen zu bekommen (in Form von Schnulli / Brot / Flasche) nur weil er das jetzt möchte.
Das mache ich nun seit 1 Woche... Eine Bekannte von mir meinte, sie macht es auch so... Wenn ihr Kleiner seinen Brei nicht will, gibts nichts anderes. Er isst ihn schon wenn er Hunger hat...
ABER: Ist DAS wirklich die richtige Lösung? Soll mein Kleiner nicht Spaß am Essen haben und soll es ihm nicht schmecken? Also er isst seinen Brei dann schon irgendwann - aber das Ganze dauert dann manchmal bis zu 25 Minuten...!
Bin mittlerweile soweit dass ich die Breimenge wieder strikt drossele und ihm wieder mehr Milch gebe (hatte mir gedacht 1/2 Gläschen und dann noch 90ml Milch).

Obst schmeckt ihm (aus dem Gläschen); meine Schwiegermam meinte gestern, dann soll er halt zuerst das Obst essen und dann den Gemüsebrei. Hab ich heut Mittag also gemacht (40g Birne), da war das Geschrei dann auch wieder groß nachdem das Obst leer war... Er hat geschrien wie am Spieß. Hab ihn dann auf seine Decke gelegt, da hat er noch ganz kurz weitergeplärrt, während ich eine Flasche zubereitet habe (wollte ihn nicht weiter "quälen" und ich weiß ja dass er seine Flasche/Milch mag, war heute also echt am aufgeben...).
Tja, dachte mir dann ich probiere es noch 1x mit dem Brei - und er hat den Gemüsebrei auf einmal komplett aufgegessen, ohne Gemotze und er brauchte keine Flasche mehr!

Und jetzt weiß ich nicht was ich tun soll... Schreien lassen wie am Spieß mag ich nicht mehr, der arme Kerl :-(
Es ist echt oft ein Kampf, bis die Mittagsmahlzeit verputzt ist. Ganz selten geht es ohne Geschrei...
Auch wenn ihm Obst schmeckt kann ich ihm doch Mittags nicht nur ein Gläschen Obst geben? :-/

Hat jemand gleiche Erfahrungen oder Tips, wie ich weitermachen soll? Grade zieht mich das ganz schön runter... :-(
Sorry dass das Ganze so lang geworden ist!

Danke!!!!

 
7 Antworten:

Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von lanti am 03.07.2015, 13:49 Uhr

Hallo,

Menschenkinder sind Säuglinge - ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch (Muttermilch oder Pre Milch). Alles außer Milch ist nur Beikost, die zum ergänzen und kennenlernen dient - dazu sind schon kleine Mengen völlig ausreichend.

Und das muss auch keine stetige Entwicklung oder jeden Tag gleich sein! Du isst doch auch nicht jeden Tag grammgenau das Gleiche und das was Dir jemand vorschreibt, sondern das und soviel Du Appetit und Lust hast oder?

Der Kleine kann also jederzeit soviel Milch zum satt trinken bekommen wie er mag. Damit plus kleine Mengen Beikost ist er gut versorgt - das wird irgendwann ganz von selbst mehr. Essen soll wie gesagt Spaß machen (das ist die beste Voraussetzung für ein gesundes Eßverhalten) und ist kein Erziehungsfeld!

Milch verweigern, schreien lassen, konsequent sein sind hier wie ich persönlich finde völlig fehl am Platz. Lass Dich da nicht verunsichern (einfach nicht so viele Leute fragen und Dir nicht rein reden lassen) und höre auf Dein Mama-Bauchgefühl!

Du musst das auch nicht abwiegen. Bereite die Menge gesunder nährstoffreicher Nahrung zu, von der Du denkst, dass er sie essen möchte und wenn er genug hat und noch Milch möchte, kann er die ganz nach SEINEM individuellen Bedarf (es geht hier nicht um Willen, Konsequenz o.ä.) bekommen - er ist doch noch ein Baby und auch kein Erwachsener würde gerne gezwungen essen...

Obst aus dem Gläschen ist ebenso wie gekochtes Obstmus eine eigentlich überflüssige Leckerei (würde ich gar nicht mehr geben) - denn natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe gehen durchs kochen verloren und was bleibt ist vor allem viel Fruchtzucker und natürlich süßer Geschmack. Besser geeignet ist daher frisches rohe Obst wie Apfel, Banane, Birne, Aprikose, Melone, Nektarine etc. - gerieben, püriert oder zum selbst essen - davon kann er essen soviel er mag und das wird mit 7 Mon. meist auch schon gut vertragen.

LG & eine entspannte Beikostzeit

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von Lewanna am 03.07.2015, 13:49 Uhr

Auf keinen Fall zum Essen zwingen.
Dein Baby darf so viel/wenig essen wie es mag.
Essen soll Spaß machen und kein zwang sein. Wenn er 30g Brei gerne isst ok. Er darf gerne noch soviel Milch trinken wie er mag.
Wenn er gerne Brot isst darf er das natürlich auch.
Hast du es mal mit Fingerdoof (gegarte Gemüsesticks zum selbst essen) probiert?

Obst wurde ich als Getreide-Obst-Brei (GOB) anbieten. Am besten mit rohen geriebenen oder püriertem Obst da durch das kochen viele Vitamine verloren gehen.

Ganz wichtig nimm den Druck raus. Im Stillforum werden Babys 9 Monate oder länger voll gestillt. Also darf dein Baby auch ruhig so viele Flaschen trinken wie er mag.
Es heißt schließlich BEIKost und nicht anstattkost.
LG

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von Casche am 03.07.2015, 15:57 Uhr

Danke für die schnellen Antworten!!!

Ja, anscheinend hab ich mir da selbst zu viel Druck gemacht bzw. auch machen lassen... nicht gut :-(
Ich werde das mit der Breimenge mittags sofort ändern!
Danke für die vielen wertvollen Tips, auch was das Obst und Fingerfood betrifft! Fingerfood hatte ich bislang noch nicht probiert... Aber ich habe eben eine Gurke gekauft und er darf es testen.

Viele Grüße
Christina

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von lanti am 03.07.2015, 20:31 Uhr

Hallo Christina,

häng nicht gedanklich dem nach, wie Du es bisher gemacht hast - wichtig ist nur, dass ihr es jetzt entspannt angehen wollt und Du Dich ganz von Deinem Kleinen leiten lässt - das macht es für beide Seiten viel stressfreier ;)

Wenn es mit dem Gemüse Kartoffel Brei incl. Öl (falls Du selbst kochst immer doppelt soviel Gemüse wie Kartoffeln und 1 EL Öl pro 200 g) und einer eisenreichen Zutat wie Hirse oder Hafer (1 EL pro 200 g), weißem Mandelmus (1 Teel. pro 200 g) oder Fleisch (30 g) gut klappt und er gerne Obst isst, kannnst Du als zweite Beikostmahlzeit einen GOB anbieten:

100 g frisches rohes Obst reiben oder mit etwas Flüssigkeit pürieren
bis zur gewünschten Konsistenz einige EL Getreidebrei zB Hafer zugeben
1 Teel. Öl unterrühren - fertig

Wieviel er vom Gemüse- bzw. Obstbrei isst, ist ganz egal und das kann auch phasenweise stark schwanken (bei Krankheit, Zahnungsbeschwerden, Entwicklungsschüben, Müdigkeit oder einfach nur so). Das ist aber kein Problem - denn er kann jederzeit soviel Milch zum satt trinken bekommen wie er mag.

Auch Fingerfood ist möglich - zB geschälte Salatgurke, Hirsekringel, ohne Salz gegartes Gemüse oder Kartoffelsticks, weiches Obst wie Banane, Nektarine oder Melone zum lutschen etc - einfach ausprobieren (nur nichts mit Erstickungsgefahr wie rohen Apfel, rohe Karotte oder ganz Trauben).

Ein schönes Wochenende & alles Gute :)

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 03.07.2015, 20:32 Uhr

Bin etwas entsetzt von der Hebamme! Für ein 2 jähriges Kind würde das passen, aber nicht für ein Baby. Manchmal bekommt man echt schlechte Tipps und bereut hinterher das mitgemacht zu haben. ist mir auch schon passiert. Beim ersten Kind noch mehr.
Ein 7 Monate altes Baby ist auf Grund seiner Gehirnentwicklung gar nicht fähig den Zusammenhang zu kapieren. Es weint nicht, um Dich zu ärgern oder seinen trotzigen Willen durchzusetzen, sondern um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Es schreien lassen und ihm etwas aufdrängen, frustriert es und es wird zunehmend mehr schreien. Ab etwa 9 Monaten fängt ein Baby überhaupt an ansatzweise!!! erste Zusammenhänge zu erkennen. Grundbedürfnisse bleiben aber trotzdem noch eine Weile im Vordergrund. Wenn es nicht Brei essen will, ist es noch nicht bereit. Anscheinend isst es ja Brot gerne. Da würde ich weitermachen. Ansonsten einfach Milch weitergeben. Dann kommt das Essen schon irgendwann richtig.

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von Casche am 04.07.2015, 14:14 Uhr

Hallo Lanti,

hat mich gestern Abend noch ganz schön beschäftigt das Thema, ja... naja, aber wird schon!
Danke für die vielen Rezepttips! Koche bevorzugt selbst, schön dass ich nun auch gleich ein Rezept für den GOB habe!
Gurke hab ich ihm gerade gegeben - fand er nicht so toll, hat sie 3x abgeleckt und dann weggelegt. Werde es nochmal anbieten, vielleicht mag er sie ja morgen - oder ein anderes Fingerfood, werde es testen


Vielen Dank nochmal!
Viele sonnig Grüße und auch ein schönes Wochenende noch!

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Re: Breiverweigerung und Obst

Antwort von Casche am 04.07.2015, 14:23 Uhr

Ja, habe mich natürlich auch am Anfang etwas gewundert und sie auch entsprechend verdutzt angesehen... Wenn man es im Nachhinein betrachtet denkt man sich echt, wie konnte ich nur.... :-/
Gut dass ich mich hierher gewandt habe!!!

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