November 2014 Mamis

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Geschrieben von Glaseule am 26.04.2015, 23:13 Uhr

Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Inzwischen haben wir ja alle so 5-6 Monate Zeit gehabt, die Geburtserlebnisse zu verarbeiten. Wie geht es Euch inzwischen damit? Habt Ihr Euch überhaupt nochmal damit beschäftigt? Erschien es Euch nötig? Wie empfandet/empfindet Ihr die Entbindung damals und heute?

Ich hatte ja eine ziemlich plötzliche Sectio, nachdem ich mit einem "unguten" Gefühl ("Ich glaub, dem Baby geht es nicht mehr gut, ich kann nicht schlafen, wenn wir nicht nachschauen lassen") mitten in der Nacht ins KH gefahren war und man dort im CTG ziemlich langsame Herztöne festgestellt hatte. Ich war völlig überrumpelt davon, KS war sowieso meine absolute Horrorvorstellung von Geburt gewesen, ich hatte panische Angst, während der OP hatte ich die ganze Zeit das Gefühl zu ersticken, und insgesamt fand ich es noch viel schrecklicher als ich es mir vorher vorgestellt hatte und war außerdem sehr traurig, dass es so gelaufen ist, hab bei jeder Erinnerung daran geheult usw.

Ich hab mich viel mit dem KS auseinandergesetzt, gelesen und geredet, und inzwischen komme ich viel besser damit klar. Dass das Stillen am Ende geklappt hat, hilft wahrscheinlich auch, aber auch, dass ich verstanden habe, dass ich ohne die Sectio vielleicht jetzt wirklich ohne mein kleines Mädchen hier säße. Und ich hab mit meinem Mann gezielt nach Momenten gesucht, die doch irgendwie schön oder zumindest nicht ganz so schrecklich waren (z. B. der erste Schrei), hab ihn auch ausgefragt, wie er die Entbindung erlebt hat und was er über die Phasen weiß, wo ich nur ganz verschwommene Erinnerungsbruchstücke habe.

Sehr hilfreich fand ich es auch, mir vom KH den Bericht geben zu lassen inkl. des handschriftlichen Protokolls der Hebamme von der Aufnahme bis zur Entbindung, so dass ich besser nachvollziehen konnte, was da eigentlich passiert ist, auch die zeitlichen Abläufe. Das war erst vor wenigen Tagen, und ich fand es unheimlich erleichternd. Danach konnte ich auch komischerweise meiner Tochter zum ersten Mal ohne Tränen das Lied vorsingen, das ich ihr in der Schwangerschaft immer vorgesungen habe. Es fühlt sich an, als sei ein Knoten geplatzt. Zum ersten Mal kann ich mir auch vorstellen, dass ich bei einer weiteren Entbindung wieder in dieses KH gehen würde, ohne bei der Geburt von den furchtbaren Erinnerungen überrollt zu werden.

 
15 Antworten:

Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von tamtamgo am 27.04.2015, 7:04 Uhr

So arrogant das nun von mir klingen mag!

Ich glaub nur die allerwenigsten haben diese wundervolle Geburt von der man hört, liest oder sonstiges....

Wir können alle froh sein gesunde Kinder bekommen zu haben und auch das wir gesund sind! Unsere babys sind noch klein und ich denke ganz viele haben noch zu knabbern an dem was sie erlebt haben. Das ist ein Prozess der auch von der Natur so gewollt ist.

Ich schrieb dir ja schon öfter. Ich hatte keine Geburt, ich habe gebären lassen ;) es war eine op bei der ich Mama wurde. Das macht mich nicht traurig oder ähnliches. Es ist so wie es ist.

Voraussichtlich war sie nun mein letztes Kind, das macht es einfacher zu ertragen. Sie war mein schönster ks!

Die anderen waren für mich körperlich und seelisch eine Herausforderung. Aber da half die zeit und der Verstand.

Vlg

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Wunschkind89 am 27.04.2015, 8:52 Uhr

Also ich hatte ja eine Sturzgeburt (Baby kam nach ca. 1 Std. Wehen) mit Glückshaube (Fruchtblase wurde im Geburtskanal aufgestochen). Dadurch, dass also die Fruchtblase sich mit durch den MuMu gepresst hat, waren das höllische Schmerzen, aber insgesamt doch schöner als die 14 Std. von meinem Großen und bin auch nicht gerissen (ein Wunder bei dem Riesen Baby)

Ich hatte/habe nicht das Gefühl mich mit der Geburt weiter auseinander setzen zu müssen, kann das in deinem Fall aber wirklich gut verstehen.
Auch damit, dass ich nicht stillen darf, habe ich mich ja nach dem 1. Kind schon viel auseinandergesetzt (da war das echt hart für mich) und somit konnte ich das dieses Mal sehr viel besser verkraften.

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 27.04.2015, 10:22 Uhr

Ich bin auch froh, dass wir beide alles gesund überstanden haben, das habe ich ja schon öfter geschrieben.

Was mir gestern abend noch eingefallen ist, man sagt ja immer, das man die Schmerzen "vergisst", das konnte ich mir nie so richtig vorstellen. Aber die Schmerzen nach dem KS habe ich tatsächlich weitgehend "vergessen". Ich kann mich zwar noch daran erinnern, dass ich große Schwierigkeiten hatte, mich zu bewegen und die Schmerzen zu dem Zeitpunkt sehr heftig fand, aber eben nur daran - nicht so sehr an die Schmerzen selbst. Die seelischen Schmerzen sind die größere Herausforderung.

Ich wollte auch nicht jammern, sondern mich interessiert es wirklich, wie sich das Erleben nach einer gewissen Verarbeitungszeit verändert und ggf. wodurch, gerade weil ich galube, dass viele an dem Erlebten zu knabbern haben oder hatten. Finde ich im Nachhinein übrigens komisch, dass es im Geburtsvorbereitungskurs immer nur um das Aushalten und Veratmen der Wehenschmerzen ging und gar nicht darum, was für eine psychische Herausforderung so eine Entbindung ist (oder sein kann).

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von tamtamgo am 27.04.2015, 11:26 Uhr

Hab nur in der ersten Schwangerschaft nen Vorbereitungskurs besucht. Der war so furchtbar :( hab es danach gelassen.... Wie viele stunden im Vorbereitungskurs gingen um das Thema ks? Und was danach zu beachten ist? Wie man da atmet beim aufstehen? Wie man überhaupt danach aus dem Bett kommt und sein Kind versorgt? Fand ich alles doof.

Ne du hast auch kein bisschen gejammert! Liest man von die nicht! Bist eh ne kleine kampf Eule :)))

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Marlene 84 am 27.04.2015, 11:27 Uhr

Also ich hatte ja so eine schöne Geburt, wie Tamtango es nannte. Naja. Was heißt schön? Sie war natürlich, trotz Einleitung, alles lief gut, sie war mit 10std von der ersten Wehe bis zur Geburt und davon 2 std WehenPause auch recht schnell. Aber die presswehen taten weh. Verdammt weh. So, dass ich in der Hälfte am liebsten gesagt hätte: ich hab keine List mehr, lasst ihn einfach drin...
und nein, ich habe das nicht vergessen. Dran zu denken ist gutes Beckenbodentraining- mir ziehts nämlich immer noch alles zusammen, wenn ich dran denke...

Auch weiß ich noch alles ganz genau und sehe es klar vor mir, als sei es erst ein paar Stunden her. Aber wie gesagt, da es wirklich eine angenehme Geburt war, gibt es da wohl auch nicht so viel zu verarbeiten.

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Lewanna am 27.04.2015, 14:17 Uhr

Also bei meinem ersten Kind hatte ich ja einen (nicht geplanten) KS.
Mein Sohn wurde mir nach der Geburt kurz gezeigt, ich fande es schrecklich nicht sofort bei ihm sein zu können.
Habe daher sehr auf eine spontane Geburt gehofft und diese dann auch bekommen.
War aber auch nicht so toll. Dammschnitt und trotzdem gerissen, tagelang einen Katheter, anschließend Hämorrhoiden, Sex ging erst nach 4 Monaten wieder. Da ging es mir nach meinem KS hinterher besser.
Da mich alle hinterher gefragt haben was nun besser war habe ich ernsthaft darüber nachgedacht. Konnte ich nämlich am Anfang gar nicht sagen.
Aber im Nachhinein bin ich doch froh, dass ich spontan Entbunden habe.
Der Papa hat die Nabelschnur durchgeschnitten und danach durfte ich direkt mit meiner Tochter kuscheln.
LG

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 27.04.2015, 14:29 Uhr

Um solche Sachen ging es bei uns im GVK wirklich gar nicht. In einer halben Stunde wurde mal der Ablauf beim KS erläutert, ansonsten war das gar nicht Thema. Wenn man bedenkt, dass ja anscheinend 30% aller Entbindungen KS sind, ist das echt mager!

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 27.04.2015, 14:34 Uhr

"ich hab keine Lust mehr, lasst ihn einfach drin..." Süß

Von einer "angenehmen" Geburt trotz Einleitung hab ich auch noch nicht so oft gehört. Echt schön, dass es das doch gibt und Du es erleben konntest. Auch wenn die Schmerzen für Dich immer noch präsent sind...

Das Beckenbodentraining meinst Du für hinterher, oder? Da bin ich ja wirklich froh, dass ich da kein Problem mit habe, das ist sicher ein Vorteil beim KS, ich glaub, da ist das Risiko für Beckenbodenprobleme echt geringer.

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 27.04.2015, 14:42 Uhr

Ui, eine Stunde nur, das wusste ich nicht mehr. Hast Du es dabei noch ins KH geschafft, oder ist Henric zuhause oder unterwegs geboren?

Warum darfst Du eigentlich nicht stillen (falls Du das erzählen magst)? Ich kann mir jetzt, nachdem es bei mir so lange auf der Kippe stand, sehr gut vorstellen, dass das für Dich schwierig war, mir hat es auch sehr viel ausgemacht, als ich dachte, es ginge nicht. Hätte ich vorher gar nicht gedacht, da dachte ich, ich schaue halt, ob es geht, und wenn nicht, gibt's Fläschchen und gut. Aber ich dachte ja vorher auch nicht, dass mich ein KS so lange beschäftigen würde, hab einiges gelernt in den letzten Monaten.

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 27.04.2015, 14:49 Uhr

Oh ja, angenehm ist anders! Schön, dass Du trotzdem im Nachhinein sagen kannst, dass Du froh über die spontane Entbindung bist

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Wunschkind89 am 27.04.2015, 20:24 Uhr

Also zu der Frage, er ist im KH geboren. Aber wir hatten wirklich Glück (im Unglück^^), weil ich schon 9 Tage drüber war und somit ab Tag 7+ und mit bereits 8cm geöffnetem MuMu stationär im KH aufgenommen wurde. Der Termin für die Einleitung war bereits für den nächsten morgen um 6 Uhr angesetzt worden, um 2 Uhr nachts schossen mir die Wehen ein.
Ich konnte also gleich in dem Moment wo die Wehen richtig eingeschossen kamen, die Hebamme ran klingeln, die schob mich rüber in den Kreissaal und rief meinen Mann an, der schaffte es in 30 Minuten da zu sein und erlebte mich wie ich gerade noch unter permanentem Schreien das Kind raus presste *gg*

Ich wollte meinen Großen wirklich gerne stillen, mir wurde aber leider noch vor der Geburt schon davon abgeraten :( Mir gings wirklich schlecht damit, diesmal hatte ich einfach schon deutlich mehr Chance mich gar nicht erst darauf einzustellen, ob es überhaupt in Frage käme.
So ganz detailliert wäre das ehrlich gesagt zu viel hier zu erzählen. In Kurzform, ich bin seit meinem 9. Lebensjahr an Leukämie erkrankt.
(Es war ohnehin schon ein schwerer Schritt sich da für ein Kind zu entscheiden, zumal ich genau wegen dieser Krankheit den Großteil meiner Kindheit ohne Mutter verbringen musste, also jetzt bitte keine Vorwürfe in der Richtung. danke)
Es ist jetzt nicht grundsätzlich so, dass eine Krebserkrankung dagegen spricht zu stillen, ebensowenig wie eine Behandlung des Krebs. Das ist wirklich von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich habe aber das Pech, dass einige Teile meiner Erkrankung einfach dagegen sprechen.

Ich hab kein Problem (mehr) damit darüber zu sprechen, nur wie gesagt das jetzt näher auszuführen würde einfach den Rahmen sprengen. Ich hoffe, das reicht dir soweit als Antwort :)

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Glaseule am 28.04.2015, 10:37 Uhr

Ach, jetzt erinnere ich mich, Du hattest vor der Geburt auch schon tagelang Wehen, aber er wollte und wollte einfach noch nicht rauskommen, nicht?

Puh, das mit der Leukämie ist ja echt heftig! Ich finde es sehr mutig, dass Du Dich trotzdem für Kinder entschieden hast. Das bringt sicher einige zusätzliche Herausforderungen mit sich. Ich wünsche Dir und Deinen Kindern von Herzen alles, alles Gute!!!

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Re: Wie geht es Euch inzwischen mit Euren Geburten?

Antwort von Wunschkind89 am 28.04.2015, 12:03 Uhr

Dankeschön.
Ja ich hatte schon ewig Wehen, aber die wollten nie lang genug bleiben. Das war ganz schön nervig.

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Schlecht...

Antwort von Hannah79 am 29.04.2015, 20:39 Uhr

Sehr gutes Thema, danke...

Ich habe damit immer noch ziemlich Probleme. Die Geburt an sich war für die Kleine gesundheitlich sehr gut und für mich okay (nur Dammriss). Aber psychisch war es absolut grauenhaft, weil die Schmerzmittel nicht gewirkt haben und ich das Gefühl hatte ich sterbe vor Schmerzen. Diese Schmerzen habe ich auch noch nicht vergessen und ich kann mir kaum vorstellen wie ich ggf ein weiteres Kind auf die Welt bringen soll.

Noch schlimmer war aber, dass sie mir wenige Stunden später mein Kind weggenommen haben und ich frisch entbunden weder körperlich noch psychisch eine Pause hatte und das aber auch keinen interessierte. Ich habe das Gefühl mir fehlt noch immer diese erste Zeit des Wochenbetts und ich hadere so sehr damit, dass ich mir im echten Leben manchmal auch nur sehr schlecht anhören kann wie es bei anderen war oder so was im Buch lesen kann (im Sinne von "genießen sie diese so wichtige erste Zeit mit ihrem Baby"). Auch als ich letztens eine Freundin im Krankenhaus (wegen etwas ganz anderem) besuchte kam das wieder hoch.

Mir fehlt da einfach ein Stück und ich fühle mich um diese Glückszeit betrogen. Um diese Glückszeit zwischen neun Monaten mieser Schwangerschaft, neun Stunden grauenvoller Einleitungs-Geburt und den dann folgenden neun Wochen Dauergetrage und Genuckel (da hatte ich ein 24 Stunden Baby, vielleicht auch bei ihr eine Auswirkung der viel zu frühen und krassen Trennung). Ich hätte diese drei Tage Krankenhaus einfach wirklich sehr sehr dringend gebraucht um mich körperlich und seelisch zu erholen, aber stattdessen ging es direkt mit Vollgas weiter. Auch hätte ich die Zeit gebraucht um mich endlich zu trauen mich zu freuen nach den vorherigen Verlusten und stattdessen wurde mir wieder mal die Freude abgeschnitten durch die Sorge.

Ja, damit habe ich ehrlich gesagt immer noch große Probleme. Und ich fühle mich auch nicht besonders gut dabei, dass ich nun so stark darüber jammere und lamentiere, denn eigentlich habe ich ein gesundes und zufriedenes Mädchen und sollte einfach nur sehr froh darüber sein...

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Re: Schlecht...

Antwort von Glaseule am 01.05.2015, 15:35 Uhr

Naja, das zeigt einfach, dass ein gesundes, zufriedenes Kind zwar etwas Wunderbares ist und man wirklich sehr froh darüber sein kann, aber dass es eben nicht das einzig Wichtige ist und dass die Psyche sich auch nicht davon einlullen lässt, dass eine ganz wichtige Sache wirklich gut ist, sondern dass sie eben alles andere, was sie erlebt, auch verarbeiten können will.

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