zurück| von Nala_2022, 16. SSW am 29.01.2022, 13:04 Uhr |
Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Hallo zusammen,
mein Partner und ich erwarten zum ersten Mal unser gemeinsames Kind im Juli - wir beide freuen uns auch sehr!
Nun ist mein Freund ein eher ängstlicher Mensch (ich normalerweise auch, aber irgendwie vertraue ich seit Beginn der Schwangerschaft gerade einfach auf meinen Körper und meine Intuition). Er will lieber in die Klinik, ich hätte am liebsten ein Geburtshaus. Er hätte gerne alle Screenings gemacht, ich war dagegen, weil das Kind so oder so zur Welt kommen soll. Er hätte am liebsten, dass ich keine Bahn fahre, wegen Corona-Ansteckungsgefahr etc.
Er will, dass wir unbedingt eine Hebamme haben (ihr kennt die Situation mit Hebammen ja - die sind bei mir schon 10 Monate im Voraus ausgebucht...). Ich konnte jetzt nur eine erreichen, die sich unserer annehmen würde. Mit ihr haben wir am 09.02. ein Kennenlerngespräch. Neben mir betreut sie dann aber noch 9 weitere Frauen. Falls sie mich jedoch von ihrer Art eher stresst als beruhigt, möchte ich das ganze dann ohne Hebamme machen. Das wird mein Freund aber mit seinen Ängsten und Sorgen aber kaum "durchgehen" lassen.
Bin echt verzweifelt, weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe, ihn beruhigen zu müssen. Da fällt es mir auch schwerer in meiner eigenen Balance zu bleiben. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine...
Habt ihr also Tipps für Väter, die sich (zumindest in meinen Augen) extrem Sorgen machen?
Danke schonmal im Voraus!
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Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von IsiMom, 17. SSW am 29.01.2022, 13:35 Uhr
Hey 
Also ich würde gucken, dass ihr euch in der Mitte findet.
Zb die Screenings hätte ich einfach gemacht, damit er beruhigt ist. Die Untersuchung zu machen heißt ja nicht, dass man sofort antreibt, wenn etwas ist. Manche möchten es einfach nur gerne wissen und vorbereitet sein. Und schon bist du ihm entgegen gekommen und eine andere Sache entscheidest dann du.
Also irgendwie so würde ich es versuchen.
Mein Mann ist auch gegen Geburtshäuser. Er wollte auch immer in eine Klinik.
Am Ende waren wir bei beiden Kindern in einer Frauenklinik. Sieht eher nach einer Pension aus. Keine Kranken mit Urinbeutel am Bein auf den Fluren. Ich wollte auch immer eine eher persönliche Atmosphäre.
Vielleicht habt ihr sowas bei euch in der Nähe. Dann hast du nicht dieses Krankenhaus Feeling und er fühlt sich besser, weil zur Not doch ein Arzt da ist.
Naja und die Hebamme. Ganz ehrlich, wenn es ihm so wichtig ist, würde ich mich mit einem Getränk dazu setzen und dann soll er mit ihr reden 
Vielleicht merkt er auch beim Erstgespräch, dass er es doch nicht so braucht.
Ich hoffe, ihr beide findet einen Weg, womit ihr euch wohl und sicher fühlt.
LG Isi
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Btby am 29.01.2022, 14:22 Uhr
Das ist wirklich schwierig. Ich weiß nicht was ich getan hätte wenn mein Freund gegen das Geburtshaus gewesen wäre...
Ich hab Glück das unser Geburtshaus zufälligerweise auf einem Krankenhausgelände mit Neo Level 1 ist. Gibt es sowas vielleicht auch bei euch?
Ansonsten gibt es bezüglich der Sicherheit zu Geburten im Geburtshaus eine Statistik. Ich kann nachher mal schauen wo ich das finde. Vielleicht hilft ihm das.
Am Ende finde ich dein Gefühl muss eher stimmen als seins. Schließlich musst du die Suppe auch auslöffeln...
Übrigens nimmt unser Geburtshaus keine Frauen ohne Nachsorgehebamme. Schließlich ist das ambulant und jemand vom Fach muss nach euch schauen
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Präriemaus, 15. SSW am 29.01.2022, 15:08 Uhr
Ich schließe mich hier an, manchmal ist ein Mittelweg ganz gut.
Aber eins zur Hebamme: Auch wenn sie derzeit 9 Frauen betreut, betrifft dich dies eigentlich nicht. Ich gehe bei dir von der Nachsorge aus. Die Frauen werden gerade alle im unterschiedlichen Stadium der Schwangerschaft sein, so dass sie nicht 9 Frauen im Wochenbett betreuent. Normalerweise sind die Hebammen da ganz gut organisiert, hab es zumindest noch nicht anders mitbekommen. Und es ist sehr entspannt, wenn sie nach der Geburt zu dir nach Hause kommt, das Baby wiegt und dir vielleicht ein paar wenige Fragen (zb zur Nabelpflege, Stillen/Flasche etc) beantworten kann. Dann musst du nicht extra zum Kinderarzt. Meine Hebamme hat auch bei mir nach meinen Nähten von der Geburtsverletzung geschaut, sie hätte auch Nähte ziehen können. So bliebe auch mir der Arztbesuch erspart, falls es da Probleme gegeben hätte. Vielleicht ist es ja eine ganz nette :-)
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von nita83, 16. SSW am 29.01.2022, 18:11 Uhr
Thema Hebamme ja die haben mehrere frauen pro Entbindungsmonat und in dem einen kommt hier und da noch eine zu wenn sie früher entbinden tut. Meine Hebamme fährt am Tag 5-10 Haus Besuche und das hier im Platten Land sprich selten 2 im gleichen Ort. Eine Hebamme kann gerade im Bezug auf Väter und auch Übergriffige Mütter und Schwiegermutter hilfreich sein. Also auch wenn du sie vielleicht nicht unbedingt brauchst dann lass sie für den Papa kommen.
Meine fährt auch viel am Wochenende zu Terminen und auch abends.
Ich muss sagen gerade jetzt mit dieser Situation Plazenta liegt blöd nicht mehr sicher sein können das die Wehen am Muttermund nix machen (Kaiserschnitte waren mitunter deswegen) ist sie echt hilfreich. Wir sprechen viel darüber was mich so bewegt eben auch das im Fall der Fälle die richtige Klinik ne Std.weg ist. Und ich mit der vor Ort eher negative Erfahrungen gemacht habe und die mir vielleicht aber wegen fehlender Kinderstation der kleinen nicht helfen könnten Sorgen.
Ich schieb da keine Panik doch mach mir eben Gedanken zumal wenn ich ausfalle hier nix läuft. Klar die Futter Versorgung läuft dann über die Schwiegermutter doch der Rest wird gestapelt. Und ich hab mit Arthur auch ein Kind der jetzt schon sich Sorgen macht wenn ich zur Geburt in die Klinik gehe. Der super super Mama fixiert ist seit der Chemotherapie. Mal davon abgesehen das der Vater null plan von den Therapien und Terminen hätte.
Ich habe mich heute zum Beispiel königliche amüsiert als er sich heute morgen um Kinder kümmern musste .Er sagt oft ich meckern zu viel.usw. Na das war bei ihm nicht anders und beim Versuch mittag zu machen (Kartoffeln schälen,ne Dose öffnen und erwärmen und ein Möhren Salat machen also schon die super easy Alternative) wars sehr lustig zumal er versucht hat die Kinder mit zu beteiligen. Oder auch als er mit dem großen den Flur wischen wollte.ein Chaos ich habe mich dann mit eingeklinkt sonst wäre das nix geworden.
Also nein ich möchte nicht vorher über längere Zeit ausfallen das ist auf der anderen Seite natürlich stress und da hilft mir die Hebamme sehr. Gut nun ist sie nach der stillen Geburt vor knapp 2 Jahren auch weit mehr als nur meine Hebamme sondern auch meine Freundin. Doch ihr Fachwissen hilft mir da ungemein.
Und ich muss gestehen so bisschen bammel hab ich auch davor wenn in Sachen Pflege um ein Mädchen geht.
Beim jungen muss man da nicht so aufpassen beim wickeln ausser das die im hohen Bogen die Wand hinter dir anpiseln können .Aber dafür habe ich ja die Hebamme auch zum Thema tragen stoffwindeln ist es diesmal echt hilfreich.
Auch muss ich sagen dass sie mir nach der stillen Geburt körperlich wie seelisch eine super Unterstützung und Hilfe war .einfach auch beim aushalten bis die Milch weniger wurde usw. Also gar nicht fürs Kind sondern einfach nur für mich. Gerade weil einiges nicht gleich so lief ich in meiner Vorstellung.
Von daher Selbst wenn nicht für dich lass sie für den Papa kommen dann kann er all seine Ängste und Sorgen da abladen und bekommt fundiertes fachliches Wissen und kann dann das vielleicht besser annehmen als wenn du mit deinem Mütter Instinkt sagt das ist normal. Das glauben die meist eh nicht sofort.
LG nita
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Cuci am 29.01.2022, 18:15 Uhr
Also zum Thema Klinik oder Geburtshaus kann ich nur sagen, coronamäßig sind wir ja im Moment noch nicht übern Berg. Wie es im Sommer aussieht, keine Ahnung. Fakt ist aber, dass zumindestens im Moment die Regeln doch eher streng sind, was die werdenden Väter betrifft. Das bedeutet unter Umständen, dass du viele Stunden alleine in den Wehen liegen wirst, bevor er dazu stoßen darf. Da noch zu verlangen, wo du entbinden sollst, den Zahn würde ich ihm ziehen. Nachher bist du in der Klinik, in die du gar nicht wolltest und er darf gar nicht zu dir. Vor allem wenn dich der Gedanke an die Klinik stresst, ist es eher hinderlich. Ich zb brauche auch die "Sicherheit", aber da ist ja jeder anders. Aber man darf nicht vergessen, auch wenn es inner heißt, man bekommt das Kind ja zusammen, Entschuldigung, aber auf die Welt bringen musst du es!
Was medizinisch nachher notwendig ist, entscheidet sich eh erst vorher.
Hab hier (also nicht bei uns im Bus aber im Hauptforum) auch manchmal von Vätern gelesen, die ihren Frauen die Tomatensahnesauce wegen Listerien verbieten. Da fass ich mir echt an' Kopf. Dann sollen sie doch bitte auch mit auf alles andere verzichten statt nur mehr oder weniger kluge Sprüche von sich zu geben.
Dass eine Hebamme mehrere Frauen betreut, ist ganz normal. Die muss ja auch ihr Geld damit verdienen. Aber wenn es eine "gute" Hebamme ist, drängt sie sich auch nicht auf. Bei meiner zweiten Hebamme war es so, dass ich sie im Vorfeld nach Bedarf kontaktiert habe. Akkupunktur hat sie dann noch gemacht vorher. Aber alles nach meinen Wünschen. Zur Nachsorge kam sie dann halt regelmäßig, auch wegen meiner KS Narbe. Man hätte sie danach auch noch nach Bedarf bitten können, aber das brauchten wir dann nicht. Und war für sie auch ok so.
Aber klar ist, die Beziehung zu einer Hebamme muss auch stimmen. Wenn man nicht auf einer Wellenlänge ist, stresst es mitunter nur noch mehr. Schau sie dir an. Und wenn du sie nachher nicht brauchst, nimmst du halt nur die Nachsorge mit und gut is.
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von majalino, 19. SSW am 29.01.2022, 19:25 Uhr
Hallo aus dem Juni (ET so spät, dass es ggf. doch ein Juli-Mädchen wird) -
zum Thema Geburtshaus / Hausgeburt kann ich nur bestätigen, was schon angedeutet wurde:
Da das eine rein von Hebammen betreute Geburt ist, geht es nur, wenn die Hebamme auch einen Teil der Vorsorge und ggf. auch Nachsorge übernimmt. Wenn du dich erst jetzt dafür entscheidest, landest du vermutlich auf einer Warteliste ...
Geburtshäuser bieten idR auch Infoabende an, wo man sich mal genau erzählen lassen kann wie es abläuft und wo auch ängstliche Väter ihre Fragen loswerden können :-)
Meine Hebamme (Hausgeburt geplant) ist jetzt nicht der super herzliche Gute-Freundin-Typ (aber das wär mir ggf auch zu viel) sondern sehr ruhig, neutral und zurückhaltend. In Verbindung mit ihrer großen Erfahrung gibt mir und meinem Mann das aber ein ganz gutes Gefühl für eine selbstbestimmte Geburt.
Sie erzählte, dass ca. 10% aller (Geburts-)hausgeburten doch in der Klinik enden - NICHT als akuter Notfall, sondern weil die Hebammen in bestimmten Situationen vorsorglich in die Klinik übergeben (zB sehr lange Geburt mit abfallenden Herztönen, oder Kind geboren, aber Plazenta löst sich nicht).
Vielleicht ein Mittelweg für euch:
Gibt es in erreichbarer Nähe einen hebammengeleiteten Kreißsaal?
Oder zumindest die Möglichkeit einer ambulanten Geburt?
Ich drücke dir die Daumen, dass die Hebamme gut für dich passt und auch deinen Partner ein bisschen "einnordet".
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Nala_2022 am 01.02.2022, 18:33 Uhr
Liebe Isi,
danke für deine emphatische Antwort und die Tipps. Mit dem "einfach dagegensetzen" musste ich echt Lächeln und dachte: Ja, das ist eine gute Idee!
Konnten uns auch jetzt etwas ruhiger unterhalten und bin jetzt etwas beruhigter.
LG
Nala
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Nala_2022 am 01.02.2022, 18:34 Uhr
Wir haben jetzt eine gute Lösung gefunden mit Klinik aber Hebammenkreißsaal - da fühle ich mich deutlicher wohler mit. Zumal alle Geburtshäuser auch 50km entfernt sind :S
Danke für deine Tipps!
Re: Vater macht sich ungemein Sorgen - habt ihr Tipps?
Antwort von Nala_2022 am 01.02.2022, 18:35 Uhr
Ich frag sie einfach mal, wie viele Frauen es tatsächlich sind. Wahrscheinlich ist es auch so, dass es besser ist wenn sie (auch wenn es dann ggf. nicht zu oft ist) vorbei kommt als wenn man sich aufmachen muss & irgendwo hinfahren muss.
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