September 2022 Mamis

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von Lisa-T, 29. SSW  am 06.07.2022, 12:16 Uhr

Ganz ohne Beschönigungen - wie sind eure Geburtserfahrungen?

Ich bin auch sehr wehleidig und ich erzähle dir gerne, wie es bei mir war.

Ich hatte auch mega Respekt vor den Schmerzen, aber ich dachte mir dann, dass so viele Frauen vor mir Kinder auf die Welt gesetzt haben, dann schaffe ich das auch! Und dieser Gedanke machte mir Mut. Und was mir auch half ist die Situation dann so nehmen wie sie ist, man kann daran dann eh nichts ändern.

Ich hatte ca 1 Woche vor ET immer mal wieder Wehen in der Nacht. Also so richtige Wehen, keine Senk- oder Übungswehen. Den Unterschied dazu merkst du sofort, wenn es so weit ist. Es ist wirklich so dass sich der Schmerz aufgebaut hat, kurz gehalten und dann wieder verschwand. Aber ich hatte immer nur so 1-2 Wehen.
Dann am Abend vor ET war ich auf dem WC und am Papier war dann der Schleimpfropf zu sehen. Das war wirklich nicht wenig, war erstmal schockiert, dass das so viel ist was da Platz hat hätte ich nicht gedacht, aber der Muttermund ist ja auch 4-5 cm lang. Ich war mir zu 100% sicher, dass es der Pfropf war, es war durchsichtig mit minimaler Blutspur und so geleeartig von der Konsistenz.

Also gut dachte ich, es kann bald losgehen. Um Mitternacht fingen dann die Wehen an so im Abstand von 8 min. Ich ging ins Wohnzimmer, damit mein Mann noch etwas schlafen konnte und man ja sowieso meist viel zu früh ins KH fährt. Die Schmerzen waren nicht angenehm, aber aushaltbar. Wichtif ist dich nicht zu sehr zu verkrampfen, also versuche den Mund nicht zusammen zu beißen, sondern wenn die Wehen kommt ausatmen und versuchen den Mund dabei zu entspannen. Laut Hebamme ist es so, je verkrampfter du bist desto länger dauert es.

Um 3 Uhr früh ging ich in die Küche um etwas zu trinken. Auf einmal spürte ich etwas über meine Beine laufen und dachte, dass die Blase geplatzt ist. Ich schaute nach, aber es war Blut. Ok, jetzt wisste ich dass es Zeit war ins KH zu fahren. Von uns aus 5 min mit dem Auto. Also habe ich mich untenrum kurz frisch gemacht, Einlage in die Unterhose, Mann geweckt und losgefahren. Ich hatte in dem Moment aber keine Angst oder Panik, obwohl Blut ja schon beunruhigend ist. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich blutverdünnt bin umd es somit eher mal mehr bluten kann. Hätte ich keine Blutverdünnung gehabt, wäre vielleicht auch nichts gewesen.

lm KH angekommen wurde sofort nachgeschaut wie es dem Baby geht umd wohrr die Blutung kommt. Wurde aber vorerst keine Ursache gefunden. Sie sagten, dass wenn die Blutung nicht aufhört bzw. weniger wird bis in der Früh, dann müssten sie einen Kaiserschnitt machen. Na toll dachte ich, aber wenn es sein muss, dann ist es eben so (Situation so annehmen wie sie ist). Gott sei Dank hat es sich beruhigt.

Ich durfte kein Schmerzmittel haben, da sie dann nicht gewusst hätten, ob das Baby von den Schmerzmitteln ruhiger werden würde oder von der Blutung. Aber ich muss sagen, dass ich auch nicht das verlangen dazu gehabt habe. Der Körper produziert ja selbst Hormone zur Schmerzstillung und irgendwie hat es ganz ihne geklappt. Ich versuchte einfach meinen Körper zu vertrauen, dass er das schon packt. Ein paar Mal musste ich mich aufgrund der Schmerzen übergeben, aber das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers auf starke Schmerzen und geht vielen Frauen so. Um 9 Uhr ca wurde die Fruchtblase aufgestochen, damit der Druck nach unten stärker wird und die Geburt schneller voran geht. Da war der Muttermund bei ca 7cm. Danach ging es relativ zackig dahin mit den Wehen und ich bekam Lachgas zum einatmen. Davon wird man leicht benebelt und soll helfen, den Schmerz nicht mehr all zu toll wahrzunehmen. Das verfliegt aber sehr schnell wieder. Also bei jeder Wehenpause habe ich 3-4 Atemzüge davon genommen,dann kam die Wehe und als die Wehe vorbei war, war auch dieses "high sein" vorbei. Dann kamen auch schon die Presswehen. Die ersten musste ich veratmen, wie so ein hechelnder Hund weil der Muttermund noch nicht ganz offen war. Das war das schlimmste an der ganzen Geburt! Als es dann soweit war, dass ich mitdrücken durfte, war es eine Erleichtung und die Schmerzen fast verflogen. Nach ein paar Presswehen, war meine Tochter dann da um 11:33 Uhr.

So im Nachhinein, wenn ich an die Geburt denke, war es gar nicht so schlimm, obwohl ich mich auch zu den wehleidigem Personen zähle. Das schlimmste war wirklich die Presswehen zu unterdrücken. Und das war vom Gefühl her keine lange Zeit. Generell von der ersten Wehe bis zur Geburt dauerte es 11,5 Stunden, aber das kam mir gar nicht so lange vor. Die Blutung kam übrigens von einer vorzeitigen Plazentalösung. Da es aber sowieso schon losging nicht dramsatisch, es war nur minimal (Gott sei Dank). Sonst wäre es eh ein Kaiserschnitt geworden

In der jetztigen Schwangerschaft hatte ich in der 15. ssw Nierenkoliken mit starken Schmerzen und aufgrunddessen auch sehr oft erbrochen. Glaube mir, in dem Moment wären mir Wehen lieber gewesen. Nur so als Vergleich von der Schmerzintensität. Ist aber natürlich nur mein persönliches Empfinden.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig die Angst nehmen. Wichtig ist der entspannte Mund, bei Schmerzen ausatmen und nicht den Atem anhalten. Und die Position einehmen, die für dich bequem ist. Dann wird das schon. Alle Gute!

 
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