September 2022 Mamis

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Geschrieben von File55 am 06.07.2022, 8:51 Uhr

Ganz ohne Beschönigungen - wie sind eure Geburtserfahrungen?

Hallo,
Okay, ein ehrlicher geburtsbericht. Bei uns ist viel schief gelaufen und so, also überlegt euch ob ihrs lesen wollt… aber am Ende sind alle wohlauf :-)



Bei ET+8 wurde angefangen einzuleiten (natürlich mit meinem Einverständnis) da der junge Mann laut Ultraschall schon 4400g wog…
Wehencocktail: hat dazu geführt, dass die Fruchtblase am Abend gerissen ist, ansonsten nur sehr leichte Wehen.
Am nächsten morgen dann stationär ins Krankenhaus und mit Misopristol (oder so ähnlich… of-Label Medikament) angefangen. Nach der zweiten oder dritten Dosis gingen die Wehen dann richtig los. Künstliche Wehen sind nicht „so angenehm“, da sie sich anders aufbauen und weniger Pausen dazwischen sind. Gegen Abend war klar, dass mein Mann da bleiben darf, wir sind ins Einwehzimer gekommen. Inzwischen hatte ich fast durchgehend schmerzen. Gegen Mitternacht hab ich’s nicht mehr ausgehalten, bin dann in eine Badewanne gepackt worden, wo ich so ca 4 Std lag. Da wird auch ein ctg geschrieben, alles kein Problem.
Danach war dem Muttermund so weit offen, dass ich in den Kreißsaal konnte. Da wieder in die Wanne, bis ich die Schmerzen nicht mehr aushalten konnte. Bei weiteren Untersuchungen kam raus, dass der kleine sich nicht weiter ins Becken gedreht hat, sondern auf dem Beckenrand aufsaß, daher auch die dauernden Schmerzen.
Dann sollte ich turnen um ihn ins Becken zu bewegen, das war eher ziemlich bescheiden, da ich fix und fertig war. Dann wird mir eine PDA angeboten. Hier mussten drei Versuche gestartet werden, da die Ärztin sich verstochen hat. Dabei haben sie dann die Dura verletzt, das hab ich bis ins Bein gefühlt und das hat mir eine längere Pause eingebracht als geplant. Die PDA war quasi zu hoch dosiert.
Nach einigen hin und her war dann irgendwann klar, dass das Kind raus muss. Die Saugglocke musste her Inclusive Dammschnitt. Das erste Gerät war dann kaputt, also ein zweites gesucht und gefunden. Damit ging es dann relativ schnell und es war auch nicht schlimm für mich (soweit ich mich erinnere). Ich war so fix und fertig, dass ich es nicht geschafft habe das Kind selber hochzunehmen. Der kleine war etwas verbeult :-)
Nachgeburt erinner ich mich kaum dran, außer, dass die Wehen nichts im Vergleich waren. Ich hab allerdings nicht aufgehört zu bluten, die Plazenta hat sich nicht vollständig gelöst. Sohn und Mann dann zum bonding nach nebenan. Bei mir die PDA nochmal aufgespritzt und ausgeschabt und direkt genäht etc.

Ich hing dann noch mehrere Tage an der Infusion wegen dem hohen blutverlust, habe einen spinalen Kopfschmerz entwickelt und mir ging es echt nicht gut. Mir wurde dann 3 Tage nach der Entbindung noch ein blutpatch gesetzt um das Loch in der Dura zu verschließen, danach ging’s besser. Es hat mehrere Wochen gedauert, bis ich körperlich wieder halbwegs fit war. WochenBETT war bei mir wörtlich zu nehmen.

Nach der ersten Nacht im Krankenhaus hatten wir ein Falilienzimmer, das kann ich allen erstgebärenden empfehlen! Wir waren auch noch fast eine Woche da, weil der kleine Gelbsucht gekriegt hat…

Alles in allem also wirklich keine „traumgeburt“. Ich habe mich aber konstant gut aufgehoben und begleitet gefühlt. Ich werde wieder im gleichen Krankenhaus entbinden und hab keine Angst davor. So blöd wie es auch klingt einfach drauf vertrauen, dass unsere Körper das können und dass wir in guten Händen sind. Auf die Hebammen hören und ehrlich sagen wenn man was braucht/will/nicht will. Dann wird das schon.
Eine Geburt ist kein Pappenstiel, fordert alles von einem und ist nicht mit dreimal pressen erledigt, wie in Filmen. Aber die Hormone wirken echt Wunder… während der Geburt und danach. Ich glaub mein Mann hatte mehr zu verdauen als ich.
Redet drüber vor und nach der Geburt. Miteinander, aber auch mit der nachsorgehebamme. Mir wurde angeboten nochmal in die Klinik zu kommen und alles nochmal mit einer Hebamme da zu besprechen, falls ich fragen hab/mich das belastet. Das bieten wohl auch mehr Kliniken an. Bedarf dazu hatte ich nicht.

 
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