Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Inarya, 27. SSW am 18.07.2020, 17:35 Uhr

Bilingual/Multilingual

Hallo ihr Lieben, ich wollte mal nachfragen ob jemand von euch eure Kinder bilingual oder multilingual erzieht? Bei uns ist es so, dass mein Mann 7 Sprachen spricht davon 5 fließend...seine Muttersprache ist italienisch, meine deutsch und wir sprechen miteinander fast ausschließlich englisch...es ist unser erstes Baby und ich bin gespannt wie wir das dann handhaben werden...es soll dann fürs Baby ja auch kein komplettes Durcheinander werden...aber 3 Sprachen lassen sich bei uns fast nicht vermeiden...freue mich auf eure Erfahrungen...

 
17 Antworten:

Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von MamaOkt, 29. SSW am 18.07.2020, 17:49 Uhr

Hallo
Ich finde das wirklich eine super Sache dass ihr so viele Sprachen sprecht.
Im Kindergarten/Krippenbereich habe ich jedoch eher schlechte Erfahrungen damit gesammelt. Es sollten definitiv nicht mehr als 3 Sprachen sein und ihr solltet euch auf jeden Fall gut überlegen wer welche Sprache spricht.

Ich hatte schon einige Eltern die nach Lust und Laune die Sprache gewechselt haben und das war dann schon sehr verwirrend.

Schaut doch einfach wie es für Euch im Alltag am besten umzusetzen ist

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von Titounet, 28. SSW am 18.07.2020, 17:56 Uhr

Hier! Wir wohnen in der frz. Schweiz, der Papa ist Französisch-Muttersprachler, ich bin Deutsche. Mini wird also definitiv zweisprachig. Ich hoffe nur, dass Deutsch nicht zu kurz kommt, da ich mehr oder minder die einzige bin, die dann Deutsch mit ihm spricht und es wohl schnell kapieren wird, dass ich beide Sprache kann. Hab mir grade zwei Bücher zum Thema bestellt. Ansonsten gibt's hier auch noch das Mehrsprachigkeitsforum, da lese ich auch ab und zu schon mal mit...

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von 12Mami, 19. SSW am 18.07.2020, 18:47 Uhr

Hallo aus dem Dezember
Ich hab mich dazu auch schon etwas belesen, da bei uns der gleiche Fall sein wird. Mein Partner und ich sprechen untereinander auch nur Englisch, weil keiner von beiden die jeweilige andere Sprache kann
Laut dem was ich bis jetzt alles gelesen habe, ist es wohl am besten, wenn das jeweilige Elternteil in der Muttersprache mit dem Kind spricht.
Also somit werde ich mit dem Kleinen nur Deutsch sprechen und mein Partner nur in seiner Muttersprache. Klar, als Eltern untereinander wird man weiterhin Englisch sprechen (geht ja auch nicht anders ) aber man soll es wohl versuchen zu vermeiden das Kind in Englisch anzusprechen, besonders wenn auch keiner ein Muttersprachler bzw. perfekt Englisch kann. (Also das direkte ansprechen des Kindes ist damit gemeint. Denn klar bekommt es ja mit wenn die Eltern sich unterhalten).
Ich denke es wird schon etwas schwierig das konsequent so umzusetzen aber Kinder/Babys sollen wohl sehr schnell verstehen und lernen und auch die jeweiligen Sprache mit den dazugehörigen Elternteil einordnen können. Ich denke nur, dass sie vielleicht ein bisschen (jedenfalls am Anfang) mit dem sprechen hinterherhinken können

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von Lorem ipsum, 28. SSW am 18.07.2020, 19:30 Uhr

Ich werde auch (Schweizer
-) Deutsch mit dem Kind sprechen, mein Partner - der weiter 100% arbeiten wird - Katalanisch. Zusammen sprechen wir Englisch, wir wohnen in der deutschsprachigen Schweiz.

Deutsch und Englisch wird das Kind somit sicher beherrschen, und hoffentlich wird etwas katalanisch "hängen" bleiben damit das Kind auch mit der Familienseite meines Partners agieren kann... Ich selber kann kein Spanisch oder Katalanisch sondern schlage mich vor Ort bei der Familie jeweils mit französisch, Händen und Füssen und viel Lächeln durch

Zuviel wollen wir nicht forcieren, ich hatte auch einen Vorgesetzten mit der Konstellation deutsch/englisch/russisch, irgendwann hat das Kind dann gar nichts mehr gesagt.....

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von Titounet, 28. SSW am 18.07.2020, 20:30 Uhr

Ich denke, beide Konstellationen (also zwei Sprachen bzw. 2 Sprachen + Englisch als Fremdsprache) haben Vor- und Nachteile.
Bei 2 Sprachen + Englisch ist es für das Kind völlig klar: Sprache 1 mit Mama, Sprache 2 mit Papa, Sprache 3 Englisch ist für Erwachsene. Nachteil ist, dass keiner Englisch-Muttersprachler ist.
Bei 2 Sprachen ist der springende Punkt, dass die Kinder ganz schnell verstehen, dass ein Elternteil beide Sprachen kann und ggf. die Sprache, die zu Hause und in der Umgebung weniger gesprochen wird, verweigern, also zwar verstehen, aber immer in der geläufigeren Sprache antworten...
Ich werd mich selber auch ziemlich am Riemen reissen müssen, dass bei mir nicht ständig Frz. rauskommt, da ich mit meinem Freund bisher fast ausschliesslich Französisch geredet habe und ich das (auch von Beruf wegen) mittlerweile genauso gut kann wie Deutsch bzw. es mir genauso leicht fällt - und sobald dann jemand aus der Umgebung da ist, muss ich ja fast Frz. reden...
Bin mal sehr gespannt, wie das wird.

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von 12Mami, 19. SSW am 18.07.2020, 20:40 Uhr

Ja genau, die Kleinen sind schon echt schlau und verstehen sehr schnell Und wie du auch schon sagst, kann es auch ganz schnell passieren, dass sie eine Sprache boykottieren bzw. dann in die Hauptsprache (Deutsch) umschwenken Naja mein Partner muss so oder so Deutsch lernen, von daher können sie es gleich zusammen

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von Titounet am 18.07.2020, 20:53 Uhr

Achja, bzgl. "mit dem Sprechen hinterherhinken" (bei mir war im Studium etwas Linguistik/Sprachwissenschaft dabei): das ist total normal. In einem gewissen Alter beherrscht ein Kind eine gewisse Anzahl an Wörtern - ich weiss nicht mehr mit wievielen Monaten wieviele, aber sagen wir mal mit einem Jahr 300 Wörter.
Kann das Kind nur eine Sprache, kann es mit 300 Wörtern einige Sätze bauen usw.
Ist das Kind zweisprachig, hat es 150 Worte der einen und 150 Worte der anderen zur Verfügung, so dass es erst mal etwas weniger gesprächig daher kommt oder seine Sprachen mischt. Bei noch mehr Sprachen verteilt es sich entsprechend noch mehr... Von daher ist das völlig normal.
Sie holen das dann aber ziemlich schnell auf und sind meiner Meinung nach auf jeden Fall damit im Vorteil. Also wer seinem Kind eine zwei- oder mehrsprachige Erziehung bieten kann, sollte das auf jeden Fall tun.

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von Nastassja89, 27. SSW am 18.07.2020, 21:00 Uhr

Bei uns wird Papa (und seine Familie) albanisch sprechen und ich deutsch (schweizer- bzw. bärndütsch ).
Zusammen sprechen wir auch schweizerdeutsch.
Ab der 3. Klasse lernt sie die französische Sprache und ab dann werde ich sie zusätzlich fördern, weil ich selber eine französische Schule besuchte.

Ich habe auch gelesen, dass man unbedingt in der eigenen Muttersprache mit dem Kind sprechen sollte. Deswegen halte ich mich mit dem Französisch zurück bis es in der Schule unterrichtet wird.

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von 12Mami, 19. SSW am 18.07.2020, 21:24 Uhr

Ahhhh, danke, sehr gut zu wissen das mit den Wörtern
Ich denke auch, dass es sehr viele Vorteile hat, wenn ein Kind zwei bzw. Mehrsprachig aufwächst

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von PieschieBK, 31. SSW am 19.07.2020, 7:30 Uhr

Hallo aus dem September Bus!
Meine Große ist bilingual bzw. spricht 2 Sprachen.
Sie ist mit 1 Jahr als ich wieder arbeiten ging zu einer Tagesmutter in Dänemark, die natürlich dänisch spricht. Seit sie 3 ist geht sie in den dänischen Kindergarten. Sie ist sprachlich in beiden Sprachen, Deutsch und dänisch, nicht benachteiligt und hingt hinterher! Sie hat schnell gemerkt zb bei der Tagesmutter spricht man dänisch und kaum hatte ich sie abgeholt, sprach sie deutsch.
Wir haben den Hintergrund, dass mein Partner als Kind in den dänischen Kindergarten und anschließend auch die dänischen Schulen besuchte. Mittlerweile arbeitet er schon lange als Pendler in Dänemark. Manchmal sagt er selber, dass er gedanklich von dänisch ins Deutsche übersetzt. Das kann wirklich lustig sein
Seine eigentliche Nationalität ist deutsch
Kann also sehr gut funktionieren!

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von PieschieBK, 31. SSW am 19.07.2020, 7:31 Uhr

Hingt sprachlich nicht hinterher sollte das heißen!

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@die Schweizerinnen

Antwort von Titounet am 19.07.2020, 10:21 Uhr

Da sich jetzt doch einige mit Schweizerdeutsch gemeldet haben, mal noch eine neugierige Frage an Euch: wenn Ihr Dialekt mit den Kindern sprecht, wie handhabt Ihr das dann mit Schriftdeutsch? Übt Ihr das auch irgendwann oder kommt das erst in der Schule mit dem Schreiben und Lesen oder eher so "nebenbei", wenn Leute da sind, die Hochdeutsch sprechen?

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Re: Bilingual/Multilingual

Antwort von sweety92 am 19.07.2020, 10:59 Uhr

Hier :)
Also ich denke zu Hause wird nur türkisch gesprochen, im KiGa kommt dann deutsch dazu.

War bei mir auch so und ich spreche akzentfrei beide Sprachen. Um die deutsche Sprache würde ich mir keine Sorgen machen, außer der KiGa ist erst ach dem 3. LJ geplant.

Mein Mann hat erst später deutsch gelernt, daher wäre es nicht von Vorteil, wenn er zu Hause dem Kind die Sprache beibringt.

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Re: @die Schweizerinnen

Antwort von Lorem ipsum, 29. SSW am 19.07.2020, 11:20 Uhr

Hallo Titounet,

Ich glaube das mit dem Schweizerdeutsch ist analog der Dialekte in Deutschland in Bezug auf Medien und offizieller Kommunikation etc: Inoffizielle/Privates wird mündlich in Schrift (SMS, kurze Nachfragen im Office etc) und Wort im Dialekt ausgetauscht.

Offizielle Thematiken sind immer auf Schriftdeutsch abgehandelt, Schweizerdeutsch ist ja wie Bayrisch oder Hessisch keine "richtige" Sprache (Regierungsinformationen, Zeitungen, Bücher, TV - wenn es nicht gerade um ein lokales Thema wie "Hans der Bauer im Emmental hat einen Preis gewonnen für sein Säuli" handelt)

Somit kommt das Kind von klein auf in Kontakt mit Hochdeutsch und lernt es in der Tat so nebenbei.

Was jedoch die Schweiz und Deutschland verstärkt in Bezug auf Dialekt unterscheidet, ist dass jemand in Deutschland eher belächelt wird wenn er beispielsweise in einem Geschäftsmeeting sächschisch spricht - hier hat der Dialekt einen höheren Stellenwert und wir identifizieren uns über den Dialekt: Bis zum Top Level Meeting in Grosskonzernen wird wenn möglich mündliches (Gott bewahre natürlich nichts schriftliches ) auf Schweizerdeutsch abgehalten, nur wenn ein Teilnehmer Dialekt nicht versteht, wird halt auf Schriftdeutsch gewechselt.

über die Finale Qualität des Hochdeutschen bei Schweizern habe ich hiermit natürlich kein Statement abgegeben - ich musste auch bereits einmal am Bahnhof in FFM auf englisch bestellen da die Bedienung mein Schweizer-Hochdeutsch nicht verstanden hat

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Re: @die Schweizerinnen

Antwort von Titounet am 19.07.2020, 14:30 Uhr

Danke Lorem Ipsum. So ähnlich hab ich es eben auch beobachtet - einzig mit dem Unterschied zu deutschen Dialekten, dass jeder Deutsch-Muttersprachler jeden innerdeutschen Dialekt ziemlich mühelos, wenn auch vielleicht etwas amüsiert, verstehen wird, während CH-Deutsch nicht unbedingt von anderen verstanden wird. Von daher ist der Abstand zur Schriftsprache schon grösser.

Was mich jedoch zu meiner Frage gebracht hat, ist vielmehr, dass ich schon so oft gehört habe "Schriftdeutsch ist für mich eine Fremdsprache" oder "ich kann aber gar nicht gut Hochdeutsch", da denke ich immer: Leute, Ihr könnt doch alle lesen und schreiben, wie kann das sein? Andersrum, wechseln manche - und teilweise auch kleine Kinder - absolut problemlos zwischen Dialekt und astreinem Schriftdeutsch hin und her. Darum habe ich mich jetzt bei dem Post gefragt, woher das wohl kommt. Ist da ein deutsches Familienmitglied im Spiel oder spielen eher der Hintergrund und die Erziehung eine Rolle oder ist das eher Lust und Laune/Zufall/Region usw.?

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Re: @die Schweizerinnen

Antwort von Lorem ipsum, 29. SSW am 20.07.2020, 19:20 Uhr

Ich würde behaupten 98% meiner mündlichen Konversationen finden in Schweizerdeutsch statt - es hat ja doch signifikante Unterschiede in der Satzstellung und bei den Begriffen - ich tue mich trozt Studium auch schwer auf Hochdeutsch umzustellen.

Ich glaube es ist etwas vergleichbar mit für viele Leute mit Englisch oder Französisch: man versteht und liest sehr gut, im Kopf kann man auch wunderbare filigrane Sätze bilden, sobald man aber losspricht geht das Elend los mit verheddern und "Selstkreierten" Wörtern... Die Zunge ist auch ein Organ das regelmässig trainiert werden muss...

Kinder die über ein schönes Hochdeutsch verfügen, lernen dies wohl tendenziell in der Tat von einer engen Bezugsperson.

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Re: @die Schweizerinnen

Antwort von Titounet am 20.07.2020, 22:17 Uhr

Ok, ich find das immer wieder spannend! Danke für deine Einschätzung!

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