Zähneputzen gehört bei Euch nicht dazu????

Nein, Zähneputzen und die Menge der Süßigkeiten sind mir nicht EGAL
und ja, wenn sich kein Kompromiss findet und das Kind wirklich nicht putzen will (passiert etwa ein Mal im Monat), dann putzt es eben nicht.

Ich muss das Rad nicht neu erfinden und zitiere der Einfachheit halber einfach eine Antwort Jesper Juuls auf die Frage "Soll ich mein Kind zum Zähne Putzen zwingen?"
JJ: Das ist eine sehr gute Frage! Das kommt auf die Grundhaltung an. Habe ich in mein Kind und unsere Beziehung vertrauen? Wenn ja, dann muss ich keine Macht ausüben! Dann kann ich meinem Kind von Anfang an sagen "Hör mal, Zähne putzen muss man irgendwie, sonst passiert alles mögliche. Zwei Dinge kann ich dir sagen. Es ist unangenehm, weil irgendwelche Erwachsene vielleicht etwas Hartes in deinen Mund stecken und anfangen zu bohren. So angenehm ist es nicht." Dann sagt das Kind einmal "Nein, ich will meine Zähne nicht putzen." - und wenn man dieses Grundvertrauen hat, dann sagt man "OK, schade, weil wie du weißt, finde ich es wichtig, aber wenn es für dich nicht wichtig ist, dann machen wir es heute nicht." Normalerweise sind Eltern aber an dieser Stelle unsicher und denken: "Mein Gott, jetzt sagt er es jeden Tag. Was mache ich dann?"
Aber das macht das Kind nicht. Kinder wollen eins: ihre Eltern glücklich machen. Aber sie wollen ihre Integrität bewahren, und Routinen sind furchtbar. Routinen sind scheiße! Wie is es denn bei ihnen mit ihrem Partner zu hause? "Ja, montags, donnerstags uns sonntags haben wir sex, sonst nicht." Also was ist so verdammt gut an Routinen (lacht) Manchmal sagen die Kinder eben einfach "Nein, das will ich nicht. Geh weg mit deiner Zahnbürste!" Warum sollte das nicht erlaubt sein?
Wenn man über die eigenen Kinder so denkt, dass wenn man ihnen "einen Finger gibt", sie dann "die ganze Hand nehmen", dann wird es wahrscheinlich auch so - nur später. Wir reden über eine Haltung.
U: Dass man nicht gleich in Panik gerät...?
JJ: Ja, dass man dem Kind glaubt. Und wenn es mir sagt, "Heute ist es mir unangenehm.", kann ich mir z.B. vorstellen, wie viele Pflichten dieser Art ich als Erwachsener habe - und wie oft ich so was auch mal nicht mache. Damit kann man es vergleichen.

Auch wenn du es dir vermutlich nicht oder nur schwer vorstellen kannst - es funktioniert. Unser Sohn putzt meistens freiwillig die Zähne, manchmal mit einem Kompromiss, selten nicht und nie unter Anwendung (sanfter) Gewalt. Mit den Süßigkeiten verhält es sich ähnlich: meistens isst er keine, manchmal möchte er einen Riegel Schokolade, ein paar Gummibärchen oder einen Lolli und ganz selten isst er Mal so viel Süßes, dass ich sage: "Du, mir wäre es lieber, wenn du damit aufhörst"

LG

PS: Bei uns passen, was die Zahnhygiene (von der Zähneputzen ja nur ein kleiner Teil ist) einfach die meisten anderen Dinge, so dass ich keine Angst haben muss. Die Zähne sind gesund bis auf einen Schneidezahn, auf den er mal gefallen ist.