Rund um die Erziehung

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Geschrieben von sileick am 21.09.2014, 15:42 Uhr

Plädoyer für Flexibilität; sorry, ziemlich lang

Ich verstehe Deine Probleme. Ich glaube, es gibt immer mal wieder solche Phasen im Leben der Kinder, die auch wieder vergehen, wenn man nicht panisch wird und innerlich durchdreht. Wenn sonst alles gut läuft und die Beziehung zu ihm stimmt, kannst Du ihm immer wieder nur Deine Grenzen aufzeigen und deutlich machen, dass Du sein Verhalten Mist findest. Du kannst natürlich auch mal Dinge nicht machen, die er möchte, um ihm exemplarisch zu zeigen, wie sich das anfühlt. Damit wäre ich aber sparsam. Schreien hat meiner Meinung nach überhaupt keinen Effekt, höchstens den, dass das Kind diese interessante Reaktion noch mal mehr erforschen möchte.

Ein wunderbares Buch, das ich empfehlen kann, ist von Alfie Kohn: "Liebe und Eigenständigkeit". Die Lektüre von Jesper Juul fand ich auch sehr hilfreich. Beide geben keine expliziten Ratschläge, sondern sie geben grundsätzliche Gedanken in den Raum, die helfen, den eigenen Standpunkt besser zu finden.

Man muss immer wieder neu um die richtigen Wege ringen, das bleibt niemandem erspart.

Ich finde immer ganz wichtig, ob das Kind sich woanders angemessen verhält. Dann nämlich bist Du nur Trainingsobjekt, aber die Grundsätze hat Kind verstanden und kann sie anwenden.

Was ich hilfreich fand, war die Erkenntnis, dass sogenanntes inkonsequentes Verhalten nicht zwangsläufig in die Katastrophe führt, sondern auch menschlich ist und die Kinder das gut wechseln können, wenns sonst stimmt. Also wenn Du mal einen Tag nicht schaffst, durchzusetzen, was Dir wichtig ist, bricht die Welt davon nicht zusammen. Dein Kind bekommt in jedem Falle signalisiert, dass Du mit einem bestimmten Verhalten nicht einverstanden bist.

Ich hab das oft in der Schule erlebt, wenn die Klassen, hat man sie ganz neu, komplett überdrehen. Dann geht man mit einem unheimlich schlechten Gefühl nach Hause und denkt, das kriegt man nie wieder hin, sie wissen nun ja, dass sie das so machen können, aber das ist Quatsch. Es zählt, dass man langfristig Werte vermittelt. Am nächsten Tag haben die lieben Schüler das Desaster des Vortages schon vergessen, und nach ein paar Monaten kann man super arbeiten.

Ergo: Ruhe bewahren, sich selbst bewusst werden, was Dir richtig wichtig ist und das leben und dazu stehen.

Alles Gute!

LG Sileick

 
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