Rund um die Erziehung

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Geschrieben von DieTwins.Tina am 03.10.2009, 18:42 Uhr

Logische Konsequenz?

Hallo und schönen Abend,

ich brauche mal Euren Rat. Unser Sohn (bald 3) hat sehr viele Bücher, die er gerne anschaut uns sich vorlesen läßt. In letzter Zeit geht er wirklich nicht schön mit seinen Büchern um und diese sehen echt mitgenommen aus. Heute, in einem unbeobachteten Moment hat er aus einem seiner schönsten Bücher alle "Klappen" rausgerissen, hinter denen sich immer so ein Bild o. ä. versteckt.

Wir waren wirklich wütend, haben ihm erklärt, daß er das nicht machen soll ... ABER was wäre für Euch die logische Konsequenz wenn sowas wieder vorkommt?

Alle Bücher für gewisse Zeit wegnehmen? Gewisse Zeit nix vorlesen? Finde ich eigentlich nicht so toll, denn die Bücher sind für ihn ja auch pädagogisch wertvoll und ich bin eigentlich froh, daß er so ein Bücherwurm ist.

Gute-Nacht-Geschichte abends lesen wir nicht, also diese zu Streichen wäre bei uns keine Konsequenz.

Ich bin gespannt auf Eure Ratschläge.

LG Tina

 
29 Antworten:

Re: Logische Konsequenz?

Antwort von Miffi am 03.10.2009, 19:05 Uhr

Vielleicht fand Dein Sohn die Klappen einfach nur störend, weil er die Bilder so nicht so gut sehen konnte. Klappe weg und alles gut! Das war eben seine Logik. Er kann ja nicht wissen, dass die Erwachsenen dies ganz anders sehen! Mein Sohn hat eine Zeit lang auch seine Bücher zerrupft, weil er herausfinden wollte, ob zwischen den dicken Seiten vielleicht doch noch Bilder zu finden wären. Er wußte es damals eben nicht besser.

Sei froh, dass Dein Sohn so ein Bücherwurm ist und unterstütze ihn weiter darin. Irgendwann wir er wissen, wie man mit Büchern umgeht. Du musst es ihm halt erklären und Dich in Geduld üben.

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von Neniel am 03.10.2009, 19:18 Uhr

Ich kauf eigentlich nur gebrauchte in gutem Zustand, eben weil mal schnell was kaputt geht. Meiner ist auch ein Bücherwurm. Wenn er was kaputt macht erklär ich ihm das man das nicht darf, weil das Buch sonst bald ganz hinüber ist und in den Müll muss. Macht er´s nochmal kommt´s kurz weg mit der Erklärung, wenn er es kaputt macht kann er es halt jetzt nicht mehr haben. Wenn ich was kleben muss lasse ich ihn zusehen und erkläre währenddessen auch nochmal und das man das lieber nicht macht, worauf er dann mit "Ne, ne" antwortet. Also ganz wegnehmen halte ich nicht für sinnvoll, denn man kann froh sein wen so ein reges Interesse an Büchern besteht. Gibt eh zuwenig Eltern die ihren Kindern noch was vorlesen. Bei uns in der Krabbelgruppe bin ich wohl die Ausnahme. Meiner ist jetzt zwei und das erste Buch hab ich ihm vorgelesen als er zwei Wochen alt war. So kurz vor seinem ersten Geburtstag wurde das intensiver und nun lesen wir schon lange Bücher so ab Kindergartenalter. Also nix mehr mit Pappbüchern mit wenig Text und dicken Seiten. In der Krabbelgruppe bekam ich auch schon zu hören wozu man denen in dem Alter was vorlesen sollte. Die würden´s doch eh nicht verstehen und so eine dumme Ansichtsweise versteh dann ich nicht.
LG

Neniel

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von muddelkuddel am 03.10.2009, 20:12 Uhr

das klappen-problem haben wir auch manchmal, mein sohn (2,5) ist nach vollbrachter tat aber da immer völlig fertig und will das ichs wieder repariere...
ich glaube der theorie meiner vorrednerin, dass er einfach die drunterliegenden bilder besser sehe will und anschließend merkt, dass das rausreißen keine gute idee war. in diesem fall klebe ich die klappe EINMAL wieder dran und danach hat er pech gehabt.
ansonsten bemühe ich mich, ihm ständig zu erklären, dass bücher nicht auf dem boden rumliegen sollen, nicht als sprungbrett taugen etc.
seit wir gemeinsam ein für ihn frei zugängliches bücherregal eingerichtet haben (mit einem fach zum bücher hinlegen, das einordnen von stehenden büchern kann er noch nicht) gehts besser.
aber ganz wegnehmen fänd ich auch nicht gut. mein sohn "liest" seit er sechs monate alt ist auch alleine seine bücher und braucht das einfach, ob mit oder ohne mama, die ihm vorliest

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Re: Du hast genau das Problem der Methode gefunden...

Antwort von Astrid am 03.10.2009, 20:42 Uhr

Hallo,

das "Lernen aus den Folgen" ist bei Kinderpsychologen eigentlich schon seit Jahren wieder out. Und zwar genau aus dem von Dir jetzt festgestellten Grund: Es funktioniert in sehr vielen Situationen einfach nicht, weil es hier keine "logische Folge" fürs Kind gibt. Die einzige logische Folge des Seiten-Herausreißens ist, dass Ihr sauer seid - aber das ist wohl nicht gemeint...

Es ist schade, dass Autoren von Büchern mit so platten "Gebrauchsanweisungen" fürs Kind immer noch zigtausende Euro scheffeln, weil immer wieder Eltern sich von der zunächst einleuchtend erscheinenden Methode blenden lassen. Erziehungsfachleute betonen: Es gibt keine Gebrauchsanweisung fürs Kind. Jede problematische Situation im Alltag braucht eine eigene Lösung. Der Mensch ist zu komplex für starre Erziehungsrezepte.

Ich persönlich bin übrigens auch auf die Methode hereingefallen, ist schon ein paar Jahre her. Man merkt meist sehr schnell, dass sie nicht wirklich funktioniert - sogar in den Situationen, wo es eine "logische Folge" gibt.

Dr. Posths Rat in dieser Situation wäre, dem Kind die eigene Betroffenheit über das kaputte Buch zu zeigen: Kinder haben angeborenerweise die Fähigkeit zum Mitgefühl. Wenn wir bedauernd über die Seiten streichen, traurig schauen, unsere (echten) Gefühle leicht pantomimisch übertrieben darstellen - dann kann das Kind Dank seiner Spiegelneuronen unsere Gefühle erkennen. Meist spiegelt es sehr rasch sogar unseren Gesichtsausdruck, ist ebenfalls betroffen und versucht oft sogar, uns zu trösten. Mitgefühl aber gilt als Grundlage für die Bildung eines Gewissens - ohne Dressur, sondern durch echtes Lernen.

LG,

A.

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von mona06 am 03.10.2009, 20:59 Uhr

Hallo,
tja, mit den logischen Konsequenzen habe ich hier auch Probleme. Mein Sohn springt gerne auf die auf dem Bett liegenden Bücher oder reißt auch an Klappen, wenn er müde ist. Ich erkläre ihm dann, dass sie kaputt gehen, und lege die betreffenden Bücher hoch - bis er sie selten mal vermißt oder zu viele oben liegen. Bücher haben wir aber sowieso viele. Überhaupt liegt manchmal mehr oben als unten - und lernen tut er bisher daraus nichts. Ein älteres Buch kann er ruhig schlecht behandeln, schadet findet er es nicht, nur ich.

Bis die Phase vorbei ist, kann man wohl nichts anderes tun.

Gruß

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Ohhhh mein Gott!

Antwort von +emfut+ am 03.10.2009, 21:10 Uhr

Ich soll Krokodilstränen weinen wegen einem Buch? Wie komplett bescheuert ist das denn?

Wenn mein Kind ein Buch kaputt macht, dann bin ich nicht traurig sondern sauer. Aber stattdessen soll ich dem Kind einen Trauerspiel vorrspielen? Damit das Kind aus Empathie FÜR MICH keine Bücher mehr zerstört?

Es geht doch nicht darum, daß das Kind aus Liebe zu mir oder Mitleid mit mir oder "weil sonst die Mama ganz traurig ist" keine Dinge mehr zerstört - zumal solche Zerstörung in dem Alter doch eher motorischer Ungeschicklichkeit oder mangelnder Weitsicht geschuldet ist als wilder Zerstörungswut.

Ich bin bereit, über Dr. Posths komische Methoden zu diskutieren, wenn das Kind mir weh tut. Oder wenn das Kind einem anderen Kind oder einem Tier weh tut. Aber bei Büchern ist das doch nur noch albern!

Meine logische Konsequenz wäre, daß "zerstöranfällige" Bücher (also die mit Klappen, Schiebern und ähnlichem Gedöns) nur noch mit einem Erwachsenen gemeinsam angeschaut werden dürfen. Und zwar nicht als Konsequenz im Sinne einer glorifizierten Strafe, sondern als schlichte, einfache, logische Konsequenz im ursprünglichen Sinne des Wortes. Ein kleines Kind bekommt keine Gabel in die Hand, wenn kein Erwachsener dabei ist, weil es damit Schaden anrichten kann - es muß erst lernen, damit bestimmungsgemäß umzugehen. Ein Kind, das Bücher kaputt macht, hat den bestimmungsgemäßen Umgang mit einem Buch (noch) nicht gelernt und braucht deswegen noch Anleitung. So habe ich es mit beiden Kindern gemacht, und so hat es wunderbar und ohne psychischen Schaden geklappt: Wir holen seit Jahren alle zwei Wochen einen dicken Stapel Bücher aus der Bibliothek, und haben bisher alle Bücher unbeschädigt wieder zurückgegeben. Inzwischen sind die Kinder 8 und 13 und können verantwortungsvoll mit Büchern umgehen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Du hast genau das Problem der Methode gefunden...

Antwort von Moneypenny77* am 04.10.2009, 5:24 Uhr

Ach. und wenn ich anfange zu heulen, weil ein Buch kaputt ist, dann ist das keine Dressur? Ich würde es sogar als Manipulation bezeichnen.

Logische Konsequenz an zerstörten Büchern: das Buch ist kaputt, ganz einfach.

Wie schon andere schrieben: die Phase, daß Kinder sehen wolle, was "zwischen" den dicken Seiten ist, wie man die Klappen abreißen kann etc. ist völlig normal. Der Große hatte die Phase ausgeprägter, der Kleine weniger, weil er ja bereits die Bücher hatte, die schon zerfleddert waren, als mußte er da nicht mehr groß auf Entdeckung gehen.

Wenn es ging, habe ich die Bücher mit Tesa geklebt, wenn nicht, dann konnten wir halt bestimmte Bücher nur noch bedingt ansehen/lesen. So hat mein Sohn relativ fix gelernt, daß es ziemlich doof ist, Bücher kaputt zu machen, denn: danach sind sie nur noch halb so schön.

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Re: Du hast genau das Problem der Methode gefunden...

Antwort von onlyboys am 04.10.2009, 10:20 Uhr

Zitat Moneypenny : Logische Konsequenz an zerstörten Büchern: das Buch ist kaputt, ganz einfach.

Uhh,da sollte man vorsichtig sein,je nach Kind kann das auch ins Auge gehen,wobei ich mich da auf dieses "ganz einfach" im Zitat beziehe.
Beispiel: Das Kind einer Freundin hat auch ganz gerne mal Bücher gerupft. Konsequenz:Sie sind kaputt,können nicht mehr gelesen werden und müssen (je nach Schwere der Beschädigung) leider entsorgt werden.
Dieses Kind hat mit der Zeit ohne mit der Wimper zu zucken im Müll entsorgt,das Buch ist weg,na und?
Und warum :"Na und"?
Klar: Für Nachschub wurde immer gesorgt,Bücher sind ja schließlich pädagogisch wertvoll.
Meine Konsequenz wäre daher: Buch kaputt,ab in den Müll und es wird definitiv (für einen bestimmten Zeitraum,meinetwegen 2 Monate oder so) nichts Neues angeschafft.

LG,onlyboys

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von Tathogo am 04.10.2009, 11:09 Uhr

Ganz einfach-die Bücher nur noch mit ihm gemeinsam anschauen/lesen.

Ihm natürlich erklären dass eer mit den Büchern pfleglich umgehen soll-mit 3 Jahren fehlt es den Kindern da noch an Verständnis,deshalb erst mal nur mit Mama gemeinsam.

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von mama+zwei am 04.10.2009, 11:59 Uhr

Hallo,

ich hatte zwei Stapel Bücher, einen für ihn (Stabil, schon etwas angefleddert, ...) und einen zum zusammen "lesen"! Ich habe meinem dann immer erklärt, das wir die wenn kaputt Bücher dann nicht mehr lesen können,.. er fragte logischerweise auch nach den "zusammen"-Büchern. Ich habe ihm dann erklärt, das er manchmal nicht schön mit Büchern umgeht und wir die dann zusammen lesen bis er besser damit umgehen kann. Natürlich habe ich ihm auch erklärt das ich wütend und auch "traurig" bin, wenn er (nicht nur Bücher) was kaputt macht, weil wir uns gefreut haben ihm was schönes zu schenken und dann ist es kaputt. Ohne Krokodilstränen, ohne zu spielen. Ich habe ihm schon ganz früh vorgelesen, da war er noch kein Jahr alt, er ist nach der Gute-Nacht-Geschichte schon immer herrlich eingeschlafen und auch mein Kleiner (bald 8 Monate) "hört" zu. Sicher ist es nur der Klang meiner Stimme, aber es ist doch toll, beide um sich zu haben, im KIZI auf dem Boden und beide sind interessiert und hören zu, schauen mit. Das sind meistens sehr entspannte und tolle Situationen. Einmal war die Auto-Kiste weg, für einige Wochen, alles reden half nicht, war nicht schön, hat aber sehr gut geholfen.

lg Bianca

P.s. Heute mit 4 Jahren geht bei uns äußerst selten ein Buch kaputt.

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Re: Wieso solltet Ihr weinen...?

Antwort von Bonnie am 04.10.2009, 12:42 Uhr

Hallo,

die Methode, auf die Astrid sich bezieht, ist ja glaube ich das sog. Induktionstraining. Dabei spielt man dem Kind natürlich keine falschen Gefühle vor (das hat Astrid ja auch in ihrem Posting betont), sondern man verstärkt lediglich seine eigene, echten Gefühle: Betroffenheit und Bedauern über das zerfetzte Buch. Die zeigt man etwas übertrieben (natürlich nicht mit Weinen, das ist ja Quatsch!), weil das Kind sie sonst nicht so gut erkennen kann.

Ich hab' die Induktion auch von Dr. Posth empfohlen bekommen und bei meinem Sohn (4) schon ausprobiert - es funktioniert sofort - was ich auch nicht gedacht hätte.

Probiert's doch einfach mal aus!

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von DieTwins.Tina am 04.10.2009, 13:18 Uhr

Vielen lieben Dank für Eure zahlreichen Rückmeldungen, Ideen + Ratschläge.

Ich bin der festen Überzeugung, daß Mika das mit Absicht macht. Heute morgen hat mit einem Stift in sein Kinderatlas gemalt.

Ich habe für mich entschieden, alle Bücher erstmal oben ins Regal zu stellen, so daß sie weiterhin präsent sind und für ihn gut sichtbar. Ihm aber Bücher nur noch einzeln runtergebe und ihm erkläre, daß wir sie einfach für ihn nicht frei zugänglich liegen lassen können, weil er nicht angemessen damit umgeht. Ich werde ihn bei jedem Buch lieb darauf hinweisen, daß er bitte aufpassen soll, daß nichts kaputtgeht. Für jedes ordentlich zurückgegebene Buch werde ich ihm erklären, das ich stolz bin, daß er gut darauf aufgepaßt hat.

LG Tina

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von carry2 am 04.10.2009, 13:43 Uhr

Also, mein Sohn ist knapp über 2 Jahre und macht manchmal auch ein Buch kaputt.
Ich zeige ihm schon, dass ich sauer bin und wenn's ein tolles Buch war bin ich auch etwas traurig drüber.
Wenn ich ihn dabei erwische, warne ich ihn vor, dass das Buch dann wegkommt und dass es dann eben kaputt ist.
Wenn er's nochmal macht, kommt das Buch eben weg. Das ist meine Konsequenz, fertig!
Irgendwann repariere ich es dann in seinem Beisein.
Momentan hat sich's gelegt, ich hoffe es bleibt dabei.

Wie bereits von anderen geschrieben, ist die logische Konsequenz, dass das Buch kaputt ist. Meine Konsequenz für ihn ist dann eben dass es wegkommt. Für mich ist es dann auch keine Strafe, da es ja mit der Sache an sich zu tun hat. Strafe wäre für mich Sachen wie alle Bücher weg, gar nicht mehr vorlesen, Hausarrest oder so.
lg

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Re: Wieso solltet Ihr weinen...?

Antwort von Neniel am 04.10.2009, 13:59 Uhr

Also ich halte nichts davon meinem Kind was vorzuspielen. Ich bin lieber authentisch. Wenn ich fröhlich bin dann bin ich´s wirklich und wenn ich sauer bin oder genervt dann zeige ich das auch. Ich fand´s schon bei einer Bekannten immer völlig affig wenn dir übertrieben rumgejammert und geweint hat wenn ihre Tochter was machte was sie nicht sollte. Und das bei Büchern? Ne, da erkläre ich lieber.

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Ich bin dann aber nicht traurig, ich bin sauer

Antwort von +emfut+ am 04.10.2009, 16:34 Uhr

Ich stehe mit diesem Indultionstraining auf Kriegsfuß, weil es nur auf bestimmte Emotionen abzielt. Ich soll dem Kind Trauer vorspielen (oder zumindest mehr Trauer vorspielen, als ich habe), ich soll Betroffenheit mimen. Aber eben was, wenn ich sauer bin oder wütend? Die darf/soll7brauch ich nicht "übertreiben". Da werden Emotionen in "gut" und "schlecht", in "erlaubt" und "nicht erlaubt", in "sozial komptatibel" und "sozial inkompatibel", in "muß man lernen" und "muß man nicht lernen" unterteilt.

Die Theorie ist die, daß ein Kind Emotionen lernen muß. Das halte ich für Blödsinn. Emotionen muß man nicht lernen - und jedes halbwegs normale Kind lernt mit der Zeit auch, daß sich für einen anderen Menschen Emotionen genauso anfühlen wir für einen selber.

Es stimmt auch nicht, daß "logische Konsequenzen" unter Psychologen "out" sind. Es gab und gibt immer verschiedenen "Strömungen" und "Sichtweisen", für alle Erziehungskonzepte und zu allen Zeiten. Nur, weil Dr. Posth das anders sieht, ist das noch lange nicht unbestritten "aus der Mode" oder erwiesener Quatsch.

Und als Letztes: Einerseits wird auf Erziehungsratgebern mit "standardisierten Methoden" oder so herumgehackt - und im nächsten Atemzug verrät man das "neueste ultimative Rezept" für die Erziehung von Kindern. Ja klar *augenroll*.

Mir persönlich rollen sich - ganz spontan und völlig unwissenschaftlich, sondern rein emotional - die Fußnägel hoch, wenn eine Mutter auf dem Spielplatz mit einem "Schau mal, das macht die Mama gaaaanz traurig!" reagiert, wenn Maxi dem Fritzi eine Schaufel über die Birne zieht. Ohne Erziehungsratgeber, rein aus dem Bauch heraus, ist da für mich die logische Konsequenz - "Maxi, pack den Eimer ein, wir gehen!" - erheblich "normaler" als das oben genannte Indukltionsgedödel.

Und das sagt mir kein Erziehungsratgeber und kein "ich weiß alles und die, die was anderes sagen, sind out"-Wissenschaftler. Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Ich bin dann aber nicht traurig, ich bin sauer

Antwort von muddelkuddel am 04.10.2009, 16:37 Uhr

ich danke dir für diesen beitrag, ich hab grad herzhaft gelacht, als ich mir maxi und fritzi und die traurige mama vorgestellt habe...
auch wenn das jetzt nichts mit dem ausgangsposting zu tun hatte..
lg muddelkuddel

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Nich das als nächstes noch

Antwort von Neniel am 04.10.2009, 17:16 Uhr

dem Franz Josef sein Neffe daherkommt und rät dem Kind im Schlaf zu suggerieren das man Bücher nicht kaputt machen darf und der Mama das sie nicht im Einklang mit sich selbst wäre. Wenn das noch kommt, dann haben wir alles an möglichen Verhaltensweisen durch

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@Neniel

Antwort von Miffi am 04.10.2009, 19:02 Uhr

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Hier wird doch nicht etwa SOWAS disskutiert, oder?

Antwort von Jamu am 04.10.2009, 20:26 Uhr

Mal im ernst: muss man eine solche Frage überhaupt stellen - so wie viele viele andere unsinnige Fragen auch???????????

Soll min Kind nun dies oder lieber das so oder so machen?

Meine Güte: Buch kaputt - selber Schuld, ich bin sauer weil ich es bezahlt habe und mit 3 Jahren sollte ein Kind eigentlich schon wissen, daß es sowas eben nicht zerreissen sollte - also Buch weg oder kleben und aus die Maus!

Das ist doch jetzt echt völlig unsinnig darüber zu reden, ob ich meinem Kind nun "verstärkte T´rauer" o.ä. zeigen soll oder es eben massregel ...

Früher waren die Eltern authentisch, heute sind sich alle in jedem Mist bzgl. der Erziehung der Kinder sowas von unsicher ....

Ich fasse es einfach nicht!

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Re: Hier wird doch nicht etwa SOWAS disskutiert, oder?

Antwort von DieTwins.Tina am 04.10.2009, 21:45 Uhr

Mal im ernst: muss man eine solche Frage überhaupt stellen - so wie viele viele andere unsinnige Fragen auch???????????

Soll min Kind nun dies oder lieber das so oder so machen?


MAL IM ERNST: WAS IST DEINER MEINUNG NACH DER SINN EINES FORUMS? MEINER IST ES; FRAGEN ZU STELLEN UND SICH AUSZUTAUSCHEN. UND ES SIND MIT SICHERHHEIT SCHON BELANGLOSERER SACHVERHALTE DISKTUIERT WORDEN. WENN DICH EINE SOLCHE FRAGE NICHT INTERESSIERT, DANN ÜBERLIES SIE UND HALTE DICH RAUS UND ANTWORTE NUR AUF FRAGEN DIE DU FÜR DICH FÜR SINNVOLL HÄLST.

Tina

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von lukas_mama am 05.10.2009, 8:04 Uhr

Mein Kleiner ist 2J2Mon. und bei uns ist er so, dass wenn er ein Buch kaputt macht ich es ihm wegnehme und ihm erkläre das man das nicht macht. Wenn ich mal Zeit habe repariere ich es und er bekommt es wieder mit der Ansage, dass er aufpassen muss. Aber ich weine nicht vor ihm oder so.

Er versteht das schon recht gut, wenn ich ihm das erklär.

Ich finde, Bücher sind nicht gerade billig und deshalb muss man darauf aufpassen.

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von supermampfi am 05.10.2009, 8:32 Uhr

Hi!
Bis zu nem bestimmten Alter habe ich das toleriert (Forschungsdrang). Aber als er zwei einhalb (ungefähr) war, habe ich ihm gezeigt, daß ich sauer bin. Gesagt: "Ein Buch kostet Geld. Papa muß arbeiten, um Geld zu verdienen!"
Ich habe gesagt, daß das Buch nun kaputt ist und ich kein neues mehr kaufe, weil es Geld kostet. Außerdem sei er zu groß, um Bücher kaputtzureißen.
Er hat sehr schnell gelernt, daß solche Sachen einen materiellen und ideellen Wert haben. ABER er mußte es lernen!
Ein kleines Kind kann noch nicht überblicken daß Sachen Geld kosten und man dafür arbeiten muß. Das Zeug ist halt da, und es macht so lustige Geräusche, wenn es kaputt geht - und an den Schnerpfen zu ziehen, und zu schauen, was "zwischen" den Pappseiten ist, ist für ein Kind hochinteressant.

Deswegen drakonische Strafen (alle Bücher wegnehmen/monatelang keine neuen Bücher/Vorleseverbot) finde ich Quatsch und kontraproduktiv. Auch künstlich herumheulen ist Quatsch. Ich habe damals, als er ein wunderschönes Buch zerrissen hatte, EHRLICH traurig reagiert. Weil ich es sehr schade fand, daß das Buch kaputt ist.

Man sollte in der spontanen Reaktion immer authentisch sein. Denn irgendwann merkt das Kind, wenn man ihm etwas vorspielt, und nimmt die Eltern nicht mehr ernst!

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Neniel

Antwort von Nathalik am 05.10.2009, 10:29 Uhr

Laut diesem versteckten Eso hat jetzt Dein Unterbewusstes gesprochen, Neniel. Lach.

Schön übrigens, dass Du auch Esoterik ablehnst. Ich beschäftige mich seit fast zwei Jahren aus direktem Anlass damit und agiere gegen sie. Sehr aktiv. Ich weiss also, wovon ich spreche und bin in Kontakt mit entsprechenden Fachleuten hierzulande, die die Szenen kennen. Diese teilweise fast kriminell asozialen, faschistoiden, menschenverachtenden Gruppen sind nicht zu unterschätzen. Eine ihrer Taktiken ist es, mit unverfänglichen Worten und schleichend daherzukommen, um alle möglichen Bereiche und Menschen zu infiltrieren. Wozu - natürlich - auch die Erziehung gehört; wie bei allen totalitären Ideologien. Nicht zuletzt die Bio-Branche ist durchseucht. Vor allem auf Kranke haben die Eso-Absahner es abgesehen. Die kann man am leichtesten ausnehmen. Das ist ja das schändliche. Daraus entstand eine ganze geldgeile Heilerszene. Deren Opfer dann - wenn diese Glück haben - bei fachkundigen Ärzten und Psychologen und Psychiatern landen. Ist also alles andere als harmlos.

Besagten Poster ordne ich dem zu. Natürlich drückt er sich an den entscheidenden Stellen vorsichtig aus; damit man ihn nicht packen kann. Aber wer auch nur ein bisschen die Szene und ihre Vorgehensweisen kennt, erkennt sofort, worauf er hinaus will.

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mich einmisch

Antwort von supermampfi am 05.10.2009, 12:24 Uhr

Abslout Deiner Meinung.
Meine Tante hat in der "Esoterik-Welt" ihr Heil gefunden. Deswegen habe ich mich näher mit dem Thema beschäftigt.
Auch für Kinder gibt es so manches aus der Esoterik-Welt. S. Indigokinder...

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Re: Logische Konsequenz?

Antwort von Moneypenny77* am 05.10.2009, 13:29 Uhr

Sehe ich absolut wie Supermampfi...

Ich habe auch NIE eines dieser Bücher weggeschmissen, ganz im Gegenteil. Die kamen immer wieder schön zurück ins Bücherregal. Nicht selten meinte mein Sohn dann nämlich: "Laß' uns das Baustellen-Buch lesen", aber ups, das war ja kaputt. Und da, denke ich, fiel ihm dann immer wieder ein, das Bücher zerstören nachhaltig doof ist, denn ich habe KEINES dieser Bücher ersetzt. Die sind alle noch da, werden auf Lücke gelesen oder zum Abmalen benutzt, aber erinnern die Kinder auch daran, daß die Dinge halt nicht mehr so gut zu gebrauchen sind, wie vorher.

Bei Dr. Posth frage ich mich ob der, außer seines altmodischen Pädagogen-Bartes, überhaupt eigene Kinder hat. Ich lese ja so gut wie nie in diesen "Experten"-Foren (wären es wirkliche Experten auf ihrem Gebiet, müßten sie ihre Wissen nicht in albernen Foren zum Besten geben, sondern könnten das irgendwo "für Geld" machen), aber wenn ich so die sie zitierenden Mütter lese... O Graus.

Kinder, jedenfalls die meisten, sind keine Idioten. Nicht alles was neu, anders und wissenschaftlich ist, ist auch automatisch alltagstauglich. Und wer für alltäglichen Kinderprobleme Tips von Pädagogen braucht und darin die lange gesuchte Gebrauchsanweisung für's Kind meint gefunden zu haben: wird nicht funktionieren.

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Nathalik

Antwort von Neniel am 05.10.2009, 13:37 Uhr

Wir verstehen uns. Du sprichst mir aus der Seele
Ich habe mich auch mal sehr ausgiebig und lange damit beschäftigt, mehrere Jahre sogar.

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@Moneypenny - Dr. Posth

Antwort von Linda761 am 05.10.2009, 16:25 Uhr

Dr. Posth hat selbst 4 Kinder. Die wahrscheinlich hauptsächlich seine Frau erzieht (nehme ich mal an).

Seine Ansichten sind in weiten Strecken ganz in Ordnung, das einzige, was ich bei ihm nicht durchdacht finde, ist seine Abneigung gegen das Langzeitstillen.

Aber die Mütter, die ihn "zitieren", haben oft das Problem, dass sie ihn eben nicht zitieren sondern versuchen, aus seinen Aussagen eigene Beispiele zu konstruieren. Und das geht eben oft auch mal schief ...

Das Induktionstraining erwähnt er öfter, aber sicher nicht in der Form, dass Mütter Gefühle vorspielen sollen, die sie gar nicht empfinden.

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Dr. Posth...

Antwort von Aurore am 06.10.2009, 17:42 Uhr

... hat meiner Meinung nach eine gesunde Grundeinstellung zum Kind, doch erwartet er in meinen Augen von den Eltern zu viel Perfektion und lässt zu wenig Individualität und Spontaneität zu...

Und seine "Fans" wirken auch immer sehr um Perfektion bemüht, sehr theoretisch und wissentschaftlich in ihren Erziehungsansätzen und leider dadurch sehr wenig authentisch...

Aurore

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Re: Dr. Posth...

Antwort von Moneypenny77* am 07.10.2009, 7:11 Uhr

Dann liegt's vielleicht daran, daß er bei mir nicht gut weg kommt... Wie gesagt: habe selbst nie einen Beitrag von ihm gelesen, sondern nur immer mal wieder die "Umsetzung" der Groupis in Form seltsamer Ergüsse.

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