Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Hinze am 01.10.2009, 21:20 Uhr

Sohn ist ziemlich vorlaut, weiß alles besser

ist der Größte. So stellt er sich jedenfalls dar. Hatte vorgestern Elterngespräch und die Erzieherin meinte, seit er Vorschulkind ist (oder jetzt auffälliger weil die "Großen" jetzt weg sind) ist er sehr, ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll, auffällig in dem er laut ist, andere nicht ausreden lässt, immer alles besser weiß (meist weiß er es wirklich besser, soll es aber nicht auf diese Art und Weise sagen)
Also mal ein Beispiel. Die Erzieherin hat ein Bilderbuch vorgelesen und fragt nun die Kinder was sie wissen usw. Meiner schreit sofort dazwischen, kann kaum ertragen, wenn er nicht dran kommt. Einmal ging es darum die Gläser für die Brotzeit auszuteilen, da muss der meine wohl ziemlich laut gesagt haben, ich teile jetzt aus, gib mir die Gläser usw. ich will zuerst mein Glas.
Ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Die Erz. meint, er meint das nicht böse, er ist auch nicht frech, geistig und motorisch sehr fit.

Logisch das die erz meinte. wir müssen ihn auf den Boden zurück holen, er fällt sonst in der Schule auf die Nase. Jetzt überleg ich natürlich was Grund sein kann. Die Erz. meinte, er fühle sich jetzt groß, weil er Vorschulkind ist. Ich dagegen habe Bedenken, das er über seine Unsicherheit hinweg spielt. Wie kann ich herausfinden woran es liegt ??

Oh man, ich hoffe es ist verständlich

Grüßle und danke schon mal

 
6 Antworten:

Re: Sohn ist ziemlich vorlaut, weiß alles besser

Antwort von DieTwins.Tina am 01.10.2009, 22:10 Uhr

Ja, ich verstehe was Du meinst. Zeigt er das Verhalten denn nur im Kindergarten oder kennst Du das privat auch?

Wie alt ist er? 5 oder 6 schätze ich? Versuche es doch mal mit ihm zu besprechen. Das es nicht so schön ist, wenn er sich immer in den Vordergrund drängt, daß das auch bei anderen nicht so gut ankommt ... In dem Alter müßte man ihn doch ganz gut und kindgerecht darauf hinweisen können, oder?

LG Tina

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Re: Sohn ist ziemlich vorlaut, weiß alles besser

Antwort von seestern78 am 01.10.2009, 22:20 Uhr

Ich denke die Erfahrung in der Gruppe, die er machen wird, wenn die anderen Kinder nicht so drauf eingehen und sagen "...na und, ich weiß das auch..:" ...." Du bist nicht dran!" etc. wird ihm zeigen, dass er damit auf lange Sicht nicht so gut weiter kommt und von alleine zurückschrauben, damit die anderen ihn lieber mögen. Gib ihm doch die Zeit seine Erfahrung machen zu dürfen.

Gruss Katrin

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Re: Sohn ist ziemlich vorlaut, weiß alles besser

Antwort von Linda761 am 02.10.2009, 11:27 Uhr

Hallo,

Kinder, die sich so in den Vordergrund spielen, haben oft ein schwaches Selbstbewusstsein, weil sie von ihren Eltern bevormundet werden. Überlege mal, was Ihr ihm zu Hause vermittelt. Darf er frei entscheiden was er möchte, oder wird er oft bevormundet? Wie behandelst Du ihn, wie behandelt ihn sein Vater? Wenn er vom Vater z.B. oft vermittelt bekommt "Ich mache das, Du kannst das noch nicht", würde es naheliegen, dass er dieses Verhalten gegenüber jüngeren kopiert.

Eine 4-jährige Freundin meines Sohnes ist z.B. sehr dominant, will über kleinere bestimmen und immer alles erledigen. Wenn ich sie mit ihrer Mutter zusammen sehe, stelle ich immer fest, dass die Mutter genauso mit ihr verfährt: "Wir fahren jetzt", "Mach Dich nicht schmutzig", "Nein, Du gehst jetzt nicht raus". In einem fort wird über das Kind bestimmt und die Kommunikation besteht hauptsächlich aus Anweisungen.

Eine ganz andere Möglichkeit wäre noch: Dein Sohn ist vielleicht im Kindergarten unterfordert. Vielleicht kann er viel zu selten das zeigen was er kann. Das ist für Kinder sehr schwer zu ertragen und sie nutzen dann jede Gelegenheit, eine Handlungsmöglichkeit an sich zu reißen. Da müsste dann der Kindergarten gegensteuern, indem er ihm mehr Möglichkeiten gibt, selbt etwas zu tun. Z.B. eine Patenschaft für ein neues Kind übernehmen, auf das er beim Frühstück etwas achten soll.

Lg
Linda

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Re: Sohn ist ziemlich vorlaut, weiß alles besser

Antwort von RunderBauch am 02.10.2009, 13:10 Uhr

Ist doch toll, wenn er selbstbewusst ist. Und er stößt schon allein an seine Grenzen, wenn er mit den Erzieherin, anderen Kindern und anderen "Größeren" zu tun hat und wird merken, dass er ein Kind ist. So musst du auch mit ihm umgehen-ihm Dinge zutrauen und gleichzeitig Entscheidungen, die er nicht treffen kann durchsetzen.

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Re: Ich würd's nicht überbewerten!

Antwort von Hexhex am 02.10.2009, 15:09 Uhr

Hallo,

ich glaube nicht, dass Du nun tiefschürfende, psychologische Ursachenforschung betreiben musst. Es ist ja nicht ungewöhnlich oder gar schädlich, dass ein kleiner Junge sich mal eine Zeitlang "groß" und "cool" fühlt und eine große Klappe riskiert. Ich glaube, wir harmoniesüchtigen Mütter wittern einfach oft viel zu früh irgendetwas Unnormales oder eine Störung im Sozialverhalten - vor allem bei unseren Söhnen, weil sie halt doch manchmal so arg anders sind als wir (als Kind sein durften).

Die Gruppe, die Erzieherinnen und der Alltag holen ihn schon wieder auf den Teppich zurück, er wird schon nicht größenwahnsinnig werden. Wenn er mal ein paar Wochen den "Mac" heraushängen lässt, ist das nicht gefährlich. Auch die Erzieherinnen - leider ja auch Frauen - sollten mal etwas abwarten und gelassener bleiben, bevor sie vorschnell künftige Schulprobleme wahrsagen. Denn mit dem Unken sind ja alle immer schnell bei der Hand.

Ich finde, was Du beschreibst, ist so ein typischer Fall für das Problem, das zunehmend ins Bewusstrein rückt: Dass Jungs nämlich fast ausschließlich von Frauen erzogen werden: Zu Hause (Papa arbeitet ja meist ganztags), im Kiga und in der Grundschule. Und Frauen sind einfach mehr aufs Sich-Einfügen, Sich-Einordnen, Sich wohlverhalten, auf Liebheit und Höflichkeit gepolt.

Noch was zum Trost: Der bekannte dänische Erziehungsexperte und Familientherapeut Jesper Juul bittet Eltern immer wieder, doch mal das Abwarten zu lernen. Er sagt, bei seinem eigenen Sohn habe er es so gemacht: Wenn dieser ein auffälliges Verhalten an den Tag gelegt habe, hat Juul zusammen mit seiner Frau einen Eintrag im Kalender gemacht, wann sie etwas unternehmen wollten, falls das Problem bis dahin nicht weg war (z. B. zwei Monate). Und er sagt: IMMER hätte sich das Verhalten bis zum markierten Tag von selbst gegeben, etwas zu "unternehmen" sei nie nötig gewesen. Seine Frau und er hätten deshalb zunehmend einfach ihrem intakten Familienleben vertraut, statt ständig besorgt nach Ursachen zu forschen oder sofort etwas zu "tun"...

LG

H.

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Ich hab andere Erfahrungen als Linda!

Antwort von lali77 am 06.10.2009, 13:30 Uhr

Hallo,

die Kleine unserer Bekannten (wird jetzt 4 Jahre) ist seit sie "denken kann" auch so. Das ist ihr größtes Problem in der Kitagruppe. Immer will SIE den Tisch denken, immer beantwortet SIE die Fragen immer SIE SIE SIE....ob beim Spielen mit anderen Kindern: SIE bestimmt, ob Anweisungen der Erzieherin: SIE macht und will zuerst oder quatscht noch rein.

Hingegen der Meinung von Linda, die schreibt, dass solche Kinder oft zu Haus bevormundet werden, kann ICH berichten, dass das in der Familie generell so ist, dass dieses "Nachvornstreben" und "man muss immer der Erste sein" unbewußt und teilweise bewußt von den Eltern vermittelt wird. Sie wußte schon mit 2 Jahren, dass wenn man um die Wette läuft und schneller als der Andere ist, man Erster ist und das ist gut!
Meine Tochter, die damals mit um die Wette rannte, kannte mit 2 Jahren solches Miteinandermessen noch gar nicht und freute sich immer und rief zum Spass "ich bin auch Erster". Die Tochter unserer Bekannten schubste sie IN DEM ALTER dann sogar und meinte "bist du nicht".

Ich denke, dass das "Problem" entweder am Charakter und der jetzigen Entwicklung Deines Sohnes liegt (weil er Vorschulkind ist) oder Ihr einfach zu Haus mal schaut inwieweit das bei Euch Thema ist. Da gibt es verschiedene Richtungen: seid IHR oder einer von Euch vielleicht auch so? Was für ein Leben führt Ihr (immer sehr voranschreitend?)? Kommt man bei Euch vielleicht gar nicht zu Rande und muss sich behaupten (untereinander mein ich)? Wird Dein Sohn vielleicht oft geschimpft, weil er Sachen macht, die Euch einfach nerven und das immer und immer wieder?

Es gibt vieles was man analysieren könnte...! Fakt ist, finde ICH, dass man das nicht runterspielen sollte. Er wird womöglich wirklich mal Probleme damit haben, wenn er so weiter macht.
Das Mädchen unserer Bekannten wurde wegen ihrer Art jetzt von allen ersten Kindergeburtstagen ausgeschlossen bzw. nicht eingeladen. Nur meine Tochter hält noch zu der Kleinen, weil sie beide clever sind und auf IHRE Art Spass haben. Manchmal ist sie aber auch zu unserer Lena ziemlich bevormundend und rabiat und man muss zwischengehen.

LG Jenny

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