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Geschrieben von Donald am 25.04.2009, 14:21 Uhr

Kind bringt mich an meine Grenzen

Hallo!

Unsere zweite Tochter (22 Monate) ist seit ihrer Geburt ein sehr forderndes und lautes Kind. Sie hat schon als Baby viel geweint, brauchte sehr viel Körperkontakt und auch immer sehr viel Aufmerksamkeit.
Alles kein Problem, wenn da nicht die große Schwester wäre (3,5), die auch einiges von meiner Zeit (zu Recht) einfordert.
Nun ist es mittlerweile so, dass die Kleine und die damit verbundene emotionale Belastung durch ihr ständiges Geraunze, Genörgle..., das sie bei allem einsetzt, was sie nicht kann, nicht bekommt, nicht will....mich manchmal an den Rand meiner Kräfte bringt.
Ich bin tagsüber alleine mit den Kindern und irgendwie weiß ich echt manchmal nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, mit den Kindern lustig zu sein, zu spielen... weil alles in diesem täglichen Kleinkrieg untergeht.

Es beginnt schon morgens, dass sie sich nicht zähneputzen, nicht anziehen usw. will, auch wenn ich sie alleine machen lassen, wenn ich auf sie eingehe, sie frage, was sie anziehen will usw.
Vormittags, wenn die Große im KIGA ist, braucht sie meine 100%-ige Aufmerksamkeit, mir bei was helfen, neben mir was spielen geht meistens eher schlecht, weil das nicht so läuft, wie sie es will.
Ich bin überzeugt, dass ich auf sie eingehe, sie versuche einzubinden, sie in ihrer Integrität unterstütze, aber ich habe echt das Gefühl, es nutzt alles nichts.
Langsam aber sicher beginnt auch jetzt die Große wieder durch unangenehmes Verhalten aufzufallen, weil sie merkt, dass momentan wieder kaum Zeit für sie da ist. (Dieses Phase hatten wir schon vor ca. einem Jahr, war aber zwischenzeitlich wieder besser).

Eigentlich hatte ich gehofft, dass es besser wird, wenn sie selbständiger wird, und es war kurz auch echt toll, aber jetzt ist es wieder so, als wäre dieser Fortschritt nie gewesen.
Die Kleine ist ansonsten sehr aufgeschlossen, freundlich, sprachlich recht weit für ihr Alter (spricht schon seit längerem in 5-7 Wort Sätzen) und kann sich demnach auch sehr gut ausdrücken und man kann Sachen eigentlich gut mit ihr bereden.

Hat jemand noch so ein kleines Rumpelstilzchen zuhause, dass nur rumnörgelt und wie bzw. wann ist das besser geworden?

Manchmal bin ich echt in Versuchung die Ohren auf Durchzug zu stellen und mir ihr Genörgel nicht mehr anzuhören bzw. nicht mehr darauf einzugehen.
Aber das wiederspricht so ganz meinem Naturell.

lg Iris

 
4 Antworten:

Re: Kind bringt mich an meine Grenzen

Antwort von Kalianer am 25.04.2009, 15:19 Uhr

Hallo Iris,

also auch wenn es Deinem Naturell nicht entspricht so tust Du Dir und deiner Großen keinen Gefallen, wenn die Kleine mit Ihrem Genörgel alles erreichen kann.

Es gibt da ein tolles Buch: "Nein aus Liebe" von Jesper Juul. Untertitel: Klare Eltern - starke Kinder;

Es liest sich sehr schön und man lernt die Kunst Nein zu seinen Kindern zu sagen auf verschiedene Arten. Kann ich nur empfehlen.

Danach kann man guten Gewissens auch das richtige Nein mal zu seinen Kindern sagen.

LG
Ulrike

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Re: Kind bringt mich an meine Grenzen

Antwort von Neniel am 25.04.2009, 17:13 Uhr

Hallo Iris
Es ist ja löblich das du so viel auf sie eingehst, aber vermutlich schiesst du dir damit ein Eigentor. Meiner (19 Monate) hat auch Phasen in denen er den Tag schon mit Geheul und Gezeter beginnt und das genau dann einsetzt wenn ich spüle, wenn ich aufräume, wenn ich bügeln muss. Ich weiß genau wie sehr es einen innerlich anspannt, wenn man den Tag lang immer diesen unangenehmen Geräuschpegel um sich hat und er weiss das er nur lange genug Nerven muss bis er seine Portion Aufmerksamkeit bekommt und es ist nun wirklich nicht so das er davon zuwenig bekommt. Es gibt auch schonmal Tage wo ich ihn rausschicke, weil ich dieses ständige Geschrei nicht ertrage. Er beschwert sich dann zwar nochmal lautstark, fängt sich aber kurz darauf wieder und dann geht es besser. Auch ich habe nur Nerven und überspannt er den Bogen zu sehr kann er eben woanders weiternörgeln. Ich binde ihn auch in die Hausarbeit mit ein. Das klappt gut und er hilft gerne.
Es muss nicht immer alles nach der Nase deiner Tochter gehen, auch wenn sie das gerne so hätte. Lass sie ruhig mal helfen. Nicht nach ihren Regeln, sondern nach deinen. Sie ist nicht Einzige bei euch zuhause die Bedürfnisse hat und das wird sie nicht lernen wenn ihren immer direkt nachgegeben wird. Da kann ich ihre ältere Schwester schon verstehen das sie sich die Aufmerksamkeit dann eben durch unangenehmes Verhalten holt. Das soll jetzt nicht gegen dich sein. Setz deiner Kleinen ruhig mal Grenzen, sei konsequenter. Davon bricht ihr kein Zacken aus der Krone. Sie wird deine Konsequenz sicher erst mit noch mehr Gezeter quittieren, aber das legt sich auch wieder.
Mein Sohn braucht sehr viel körperliche Nähe von uns und er bekommt sie auch, aber dennoch gibt es am Tag Dinge die ich einfach erledigen muss. Er hat dann die Wahl. Entweder er hilft mir oder er beschäftigt sich solange selbst und zwischendurch fine ich immer Zeit ihn kurz zu umarmen, ihm über´s Haar zu streicheln und ihm zu sagen das ich ihn liebe. Damit haben wir schon so manchen Trotz durchbrochen.
LG

Neniel

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Re: Kind bringt mich an meine Grenzen

Antwort von Guapa am 27.04.2009, 5:41 Uhr

Hallo,

manche Mamas wie z.B. wir (auch ich) neigen dazu uns von dem Gejaule und Gequengel des Nesthakens weich kloppen zu lassen und dabei bleibt das große Kind oft auf der Strecke.

Ich habe hier auch so ein Exemplar zu Hause. Man muss da echt sehr aufpassen. Ungefähr der gleiche Abstand vom Alter wie bei Deinen und auch zwei Mädchen. 3 Jahre und 4 Monate ist Melissa und Kathi 20 Monate alt.

Ich mache das oft so das ich sage: Kathi, jetzt ist die Melissa mal dran, ich habe Dir auch schon vorgelesen. Zusammen klappt halt noch nicht immer, weil Kathi dann schon weiter blättert und Melissa oft Bücher für 4 Jahre vorgelesen bekommen will, da fehlen oft auch Bilder für Kathi. Aber das macht nix. In dem Alter finde ich wo unsere Kleinen sind, können die sehr wohl verstehen, dass die Schwester auch mal dran ist! Das müssen wir Mütter denen abverlangen, es ist sonst auch schlecht für das Geschwisterverhältnis. (Auch wenn es dann lautstarktes Weinen zur Folge hat)

Hast Du nicht mal die Möglichkeit das nur Du oder Dein Mann was mit der Großen alleine machen? Mein Mann geht mit ihr ins Theater oder ich mit ihr ins Kino. Die Kleine darf dann noch nicht und die Große freut sich dass sie schon so groß ist und genießt die Aufmerksamkeit. Es soll ja auch Vorteile haben die Große zu sein und nicht immer bedeuten, dass man zurück steckt. Auch darf sie ab und zu mal 30 Min. länger aufbleiben und Kathi muss dann schon ins Bett. (meist gehen sie zusammen um 19 Uhr).

Vor gut einem Jahr war es bei uns schon sehr schlimm gekommen und meine Große hat so gelitten, was mich u.a. zur Mutter Kind Kur veranlasste, die uns allen sehr gut getan hat. Dort habe ich Kathi dann in ihrer kleinen Gruppe gelassen und Melissa schon aus ihrer abgeholt um nur mit ihr was zu machen.

Mit dem zu dritt spielen hatte ich mir auch leichter vorgestellt, aber es klappt immer besser jetzt. Man kann nicht allen immer gleichzeitig gerecht werden und vor allem darf man sich selbst nicht vergessen und den eigenen Mann ;))) Denn auch daran sehen Kinder: Mama und Papa gehen was trinken und sind auch mal dran, oder Mama liest nun eine Zeitung und will kurz nicht gestört werden.

LG

Guapa

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Re: Kind bringt mich an meine Grenzen

Antwort von Stryla am 28.04.2009, 12:32 Uhr

Es ist schwierig, wenn Du mit beiden alleine bist. Ich Deinen Mann überreden mal längere Zeit Urlaub zu nehmen ( 3 Wochen) und in dieser Zeit versuchen Euch in etwas gerecht auf beide Kinder zu verteilen, aber auch, das gemeinsame Spiel schüren. Ich weiss nicht genau wie das gehen soll, aber meine Mutter (ich war wohl hypereifersüchtig auf meine Schwester) hat es geschafft durch Einbindung in die Pflege, dass ich ab dem Zeitpunkt wo meine schwester ca.9 Monate war, eine Art Ersatzbezugsperson/ Spielgefährtin wurde mit dem Resultat, dass meine Mutter später nur aufpassen musste, dass wir keinen Unfug machen, aber die massgebliche Beschäftigung der Kleinen fand durch mich statt. Und die konnte mich 24h am Tag einfordern, ich habe es geliebt mit ihr zu spielen, habe auch die Aufmerksamkeit (24h am tag) meiner schwester bekommen und meine Mutter brauchten wir nur für Notfälle.

Vielleicht klappt ja sowas? Aber ich denke, da wäre es besser wenn der Papa auch da ist, damit ihr das geschickt einfädeln könnt. Bringt Eure Kleinen zusammen :-)

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